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Veröffentlicht am 05.11.2021

Vom Lesen und Träumen und davon, wie Worte Mut machen

What I Like About You
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Bücher lesen, mit anderen darüber diskutieren, Rezensionen schreiben… vermutlich werden viele, die das hier lesen, diese Beschäftigungen als ihre liebsten Hobbys aufzählen können. So ist es auch für Halle, ...

Bücher lesen, mit anderen darüber diskutieren, Rezensionen schreiben… vermutlich werden viele, die das hier lesen, diese Beschäftigungen als ihre liebsten Hobbys aufzählen können. So ist es auch für Halle, aber tatsächlich steckt bei ihr noch mehr dahinter. Mit ihrem Pseudonym Kels hat sie sich vor ein paar Jahren einen eigenen Blog, eine immer größer werdende Fangemeinde aufgebaut und träumt schon jetzt von einer Zukunft im Verlagswesen. Während sie in ihrem echten Leben nie lang genug an einem Ort bleibt, um Freunde zu finden, kann sie online all das haben: sie ist beliebt, selbstbewusst, wortgewandt und am wichtigsten: Kels hat Nash, ihren besten Freund. Um nichts in der Welt würde sie diese Freundschaft wieder hergeben.
Doch dann steht sie an ihrem neuen Wohnort dem Nash im echten Leben gegenüber und muss eine Entscheidung treffen: Erzählt sie die Wahrheit über sich?
Je länger sie zögert, desto schwieriger wird es für sie, die Fassade aufrecht zu halten und gleichzeitig die Internetfreundschaft zu Nash zu wahren. Sie ist Nash näher denn je und könnte sich dennoch nicht weiter von ihm entfernen. Halle weiß, dass sie mit ihrem Schweigen alles aufs Spiel setzt, aber im echten Leben ist sie einfach nicht mutig genug…

Ich möchte direkt einmal mit dem Punkt starten, der mich am Buch am allermeisten begeistert hat: Das Thema Bücher und bloggen. Wer selbst online über Bücher spricht, der wird diese Thematik lieben und vor allem die Art und Weise, wie sie dargestellt wird. Das Setting hat eine besondere Wirkung, weil Twitter, Bookstagram, Blogs, Verlage, Bücher, Buchmessen und all solche Aspekte sehr zentral sind. Auch werden zwischen den Kapiteln einzelne Ausschnitte aus Kels Beiträgen, Textnachrichten oder auch Mails eingeblendet, was ich wirklich schön fand und was dem Buch eine individuelle Note gegeben hat.

Die Figuren sind für mich im Großen und Ganzen ein weiterer Pluspunkt. Halle hatte zwar ihre Momente, in denen man am liebsten mal ein ernstes Wörtchen mit ihr reden würde. Dennoch war sie für mich eine Figur, bei der es dem Leser superleicht fällt, sich in sie hineinzuversetzen und sich mit ihr zu identifizieren. Nash als ihr „Gegenspieler“ fand ich lustig und süß, er strahlte etwas Vertrautes aus und seine Art empfand ich als sehr angenehm. Dennoch hatte ich das Gefühl, ihn nicht wirklich kennenzulernen, irgendwie blieb er ein wenig platt. Außerdem hat mich gestört, dass seine Fehler einfach verharmlost oder ignoriert wurden. Er hatte ein paar Charakterzüge, die ich nicht in Ordnung fand, aber das wurde nicht weiter vertieft, was schade war.
Besonders herzlich wirkten die Nebenfiguren auf mich. Vor allem Halles kleinen Bruder habe ich absolut ins Herz geschlossen. Zusätzlich waren die Figuren alle sehr vielfältig, was in meine Augen die Atmosphäre unter Jugendlichen wirklich super getroffen hat.

Neben dem Lesen, Bloggen und Büchern waren noch sehr viele anderen Themen in die Story eingeflochten. Die einen passten besser ins Buch als andere und manche wirkten ein wenig auf mich, als wären sie leider zu viel des Guten. Jedes einzelne Thema hatte einen sehr ernsten Kern, eine wichtige Aussage, aber nicht jedem wurde am Ende gleichermaßen gerecht. Hier wäre vielleicht weniger mehr gewesen. Dennoch merkt man dadurch natürlich wie viel Herzblut Marisa Kanter in ihr Debüt gesteckt hat. Mit Liebe, ganz viel Liebe & noch mehr Liebe hat sie ihre Figuren, den Schreibstil, jede schräge Eigenheit und jedes klitzekleine Detail so gewählt, wie es am Ende ist. Es mag schlussendlich zwar nicht alles perfekt geworden sein, aber ihre Leser trifft sie damit ins Herz.

Fazit:
Ich habe „What I Like About You” schon lange lesen wollen, mich riesig auf die Geschichte gefreut und endlich bin ich auch dazu gekommen, sie zu lesen. Ich würde sagen, meine Erwartungen wurden auf jeden Fall getroffen. Das Buch wurde dem Klappentext gerecht, aber ich würde es nun auch nicht so nenne, dass es meine Erwartungen gar noch übertroffen hat. Die Thematik ist für alle Bücherwürmer perfekt, die Story an sich ist eine Art Highschool-Romance und der Unterhaltungsfaktor ist sehr hoch. Das Buch hat seine Ecken und Kanten und eben auch ein paar Schwächen. Dennoch ist die Geschichte eine ganz besondere für mich, weil sie die Liebe zu Büchern so wundervoll darstellt und mich damit sehr berührt hat. Deshalb habe ich mich dazu entschieden, dem Buch 4,5 Sterne zu geben.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Das Geheimnis der Drachen

Das Zeitalter der Drachen
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Zauberer sind schon lange ausgestorben – und mit ihnen die Geheimnisse der Magie. Menschen, Elfen und Zwerge leben versteckt unter der Oberfläche. Die Herrschaft liegt bei den Drachen. Unbesiegbar fordern ...

Zauberer sind schon lange ausgestorben – und mit ihnen die Geheimnisse der Magie. Menschen, Elfen und Zwerge leben versteckt unter der Oberfläche. Die Herrschaft liegt bei den Drachen. Unbesiegbar fordern sie immer wieder Opfer, an Geisterschatten Erkrankte, von den Völkern.
Das ist die Welt, die Nireka kennt. Die Welt in der sie aufgewachsen ist. Aber in ihrer Untergrundfestung ist etwas anders: Sie halten zusammen, keiner wird dem Drachen als Opfer gebracht. Dafür lebt Nireka - bis sie selbst zu einer Erkrankten wird. Um ihr Volk zu schützen flieht sie in dem Wissen, dass der Drach sie finden wird. Doch statt dem Tod findet Nireka ein Abenteuer, einen Drachen als Freund und die tragische Geschichte einer Hexe und eines Zauberers, die schon Jahrhunderte zurückliegt, aber doch die Welt verändert hat…

„Das Zeitalter der Drachen“ ist Fantasy auf dem höchsten Niveau. Zunächst einmal ist das Worldbuilding fantastisch und man versinkt voll und ganz in der Geschichte. Dennoch ist die gesamte Story recht komplex, und man muss sich beim Lesen ziemlich konzentrieren. Aber es lohnt sich auf jeden Fall, denn diese Geschichte ist absolut spannend, hochinteressant und so vielschichtig, dass man kaum glaubt, was alles auf den gut 400 Seiten passiert.

Gleichzeitig ist das Buch nicht allzu spannungsgeladen oder zu actionreich. Stellenweise ist es sehr brutal, etwas unheimlich und eigentlich das perfekte Herbstbuch. Aber „Das Zeitalter der Drachen“ ist auch noch so vieles mehr, was ich gar nicht in Worte fassen vermag, so beeindruckend finde ich, was die Autorin mit diesem Buch geschafft und erschaffen hat. Auch der Unterhaltungsfaktor ist enthalten, denn eine Spur Humor fehlt ebenso wenig, wie eine unterschwellige und doch so ergreifende Liebesgeschichte.

Was mich an dem Roman jedoch am Allermeisten begeistert hat, ist der brillant-geniale Schreib- und Erzählstil. Das Buch ist definitiv nicht einfach zu lesen, das muss man ganz klar sagen. Aber wenn man sich erst einmal an den Stil gewöhnt hat, fliegen die Seiten nur so dahin und man mag das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen. Der Schreibstil schafft eine fantastisch-zauberhafte Atmosphäre & die Worte sind so geschickt gewählt und miteinander verknüpft, dass man sich als Leser wirklich fragen muss, wie es Jenny-Mai Nuyen dermaßen großartig gelingen konnte.

Fazit
„Das Zeitalter der Drachen“ war für mich ein Highlight, dass ich voll und ganz weiterempfehlen kann. Das Buch übt mit jedem noch so kleinen Detail eine gewaltige Faszination auf den Leser aus, die man sich auf keinen Fall entgehen lassen sollte. Ich bin ein großer Fan des Romans, auch wenn nicht alles perfekt ist. Von mir gibt es also 4,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Liebe ist wie ein Sprung - und der Fall kann tief sein

Only Us - Unvergesslich
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Gibt es einen Menschen in deinem Leben, den du schon immer kennst, auf den du dich immer verlassen kannst? Eigentlich sind Chloe und Oliver genau das. Sie kennen sich schon ihr Leben lang – und sind sich ...

Gibt es einen Menschen in deinem Leben, den du schon immer kennst, auf den du dich immer verlassen kannst? Eigentlich sind Chloe und Oliver genau das. Sie kennen sich schon ihr Leben lang – und sind sich manchmal doch so fremd… Zusammen aufgewachsen, sind sie heute um die dreißig und haben schon alle Formen von Gefühlen füreinander durch – von besten Freunden bis größte Feinde war alles dabei. Und doch können sie weder mit, noch ohneeinander.
Daher riskieren sie über die Jahre hinweg immer mehr und stürzen sich gemeinsam immer tiefer in einen Strudel aus echten Gefühlen und waghalsigen Herausforderungen, oder gar dämlichen Wetten – bis sie selbst nicht mehr wissen, was gespielt ist und was nicht. Geendet hat es aber bisher immer in einer Katastrophe.
Jetzt allerdings ist es anders, denkt Chloe. Sie sind nun erwachsen, reifer, meint Oliver. Doch wie viele Chancen hat eine einzige Liebe verdient?

Zuallererst möchte ich direkt klarstellen, dass es sich bei „Only Us – Unvergesslich“ um keine typische Enemies-to-Lovers-Romanze handelt. Der Klappentext mag das vielleicht etwas anders darstellen, deshalb möchte ich einfach vermeiden, dass sich jemand aufgrund falscher Erwartungen für das Buch entscheidet und dann womöglich enttäuscht wird. Ganz klar, Chloe und Oliver sind am Anfang keine Freunde – doch wer hitzige Diskussionen, Streitereien und Temperament und Feuer erwartet, ist hier schlichtweg an der falschen Adresse.

Trotzdem hat mich das kein Bisschen gestört, womit ich bei meiner persönlichen Meinung zu dem Roman angelangt bin. Für mich war dies das erste Buch der Autorin, auch wenn es eigentlich der zweite Band der „Cloverleigh Farm“-Reihe von Melanie Harlow ist. Es ist jedoch keinerlei Vorwissen notwendig, wobei der zweite Band deutliche Spoiler für den ersten beinhaltet. Aber das nur am Rande erwähnt. Jedenfalls bin ich sofort sehr gut mit dem Schreibstil der Autorin klargekommen und habe großen Spaß beim Lesen des Buches gehabt. Zusätzlich ist der Erzählstil wirklich raffiniert gewählt: Es gibt nicht nur die gewöhnlichen Perspektivwechsel zwischen den Protagonisten, sondern auch zwischen den Zeiten. Immer wieder wird ein Kapitel aus Chloe oder Olivers Sicht eingeschoben, in dem sie noch Kinder, Teenager oder junge Erwachsene sind. Besonders hat mir auch gefallen, dass dieser Stil bis zum Schluss beibehalte wird, denn ich habe mich auf jeden einzelnen dieser Rückblicke riesig gefreut. Was ich daran auch besonders mag: Man hatte nicht nur das Gefühl, eine Geschichte zu lesen, sondern gleich mehrere auf einmal. Das Buch an sich hat nicht krass viele Seiten, aber es wirkt dadurch viel umfang- und facettenreicher.

Eine Sache muss ich aber noch erwähnen, die mich am Schreibstil sehr gestört hat, und die man einfach im Voraus wissen sollte, weil es etwas ist, das man entweder mag oder hasst (und ich zähle mich da eher zur zweiten Gruppe): der teils derbe Schreibstil, mit recht harten Bezeichnungen in gewissen Szenen. Ich konnte darüber hinwegsehen, weil der Schreibstil ansonsten wirklich schön war, aber letztendlich ist das hier einfach etwas, dass in meiner Wertung zu Abzug führt. Es hat mir einfach nicht gefallen, Punkt.

Noch ein paar Worte zur Handlung, der Story, der Thematik. An sich sind die Themen sehr seicht ohne viel Tiefgang. Es ist nicht unbedingt das Buch, das einen total mitreißt, aber es kann einen durchaus toll unterhalten. Außerdem ist es Melanie Harlow in meinen Augen perfekt gelungen, die Gefühle der Figuren exakt einzufangen und authentisch rüberzubringen – weshalb man als Leser einfach sehr gespannt und emotional dabei ist – auf eine entspannte Art.

Die Figuren sind ebenfalls ganz nett, aber eben auch nicht absolut herausragend. Sie haben perfekt zu dem Buch gepasst: Chloe als absolute Powerfrau war mir sympathisch, auch wenn sie jetzt nicht zu der Art Charakter zählt, der mir total ans Herz wächst. Oliver finde ich sehr interessant gestaltet, weil er absolut unperfekt dargestellt wird. Er ist nicht der sympathischste Typ, das wird auch nicht schöngeredet, und doch findet eben jeder Topf seinen Deckel, irgendwie.

Fazit:
„Only Us – Unvergesslich“ ist definitiv ein empfehlenswertes Buch. Ich würde es als „nett für zwischendurch“ betiteln, aber es ist eines der besten Bücher, die ich als „leichte Unterhaltung“ gelesen habe. Es gab durchaus Aspekte, die mich nicht überzeugen konnten, aber im Großen und Ganzen bietet das Buch ein schönes Leseerlebnis, weshalb ich dem Buch 4 Sterne gebe.

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Veröffentlicht am 01.11.2021

Herzensgerichte für Käseliebhaber

Say Cheese!
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Nichts geht über geschmolzenen Käse! Wenn das auch deine Meinung ist, dann solltest du definitiv einen Blick in dieses Kochbuch werfen. „Say CHEESE!“ besteht aus 65 Gerichten, bei denen der Käse der Star ...

Nichts geht über geschmolzenen Käse! Wenn das auch deine Meinung ist, dann solltest du definitiv einen Blick in dieses Kochbuch werfen. „Say CHEESE!“ besteht aus 65 Gerichten, bei denen der Käse der Star ist. Dabei sind aber nicht einfach die Klassiker von Fondue über Pizza bis hin zu Cheeseburgern abgedruckt. Vielmehr wurden die Klassiker etwas abgewandelt, weiterentwickelt und die Geschmacksnoten bedacht verfeinert.
Natürlich ist die Hauptzutat nicht immer der Käse, aber es wird ganz genau erklärt, wieso zu welchem Gericht der entsprechende Käse gewählt werden sollte, damit Geschmack und Konsistenz einfach am besten wird. Deshalb findet sich in der kurzen Einleitung zum Buch ein kleiner, sehr hilfreicher und gut verständlicher Theorieteil, bei dem jeder noch etwas kernen kann.

Dann beginnen die eigentlichen Rezepte, welche in 4 Kapitel eingeteilt wurden: Als erstes Gerichte, bei denen verschiedenste Brote die Hauptrolle neben dem Käse spielen. Hier finden sich leichte und schnelle Sandwiches/Toast, die man jederzeit zubereiten kann, auch wenn es mal schnell gehen muss. Aber auch Pizzen o.ä. werden in diesem Kapitel zubereitet. Hier sind sicherlich die simpelsten und schnellsten Rezepte enthalten, was bewiest, dass das Buch auch gut alltagstauglich ist. Insgesamt sind sich einige Rezepte jedoch recht ähnlich.
Im nächsten Teil geht es um Nudeln und Käse. Verschiedenste Nudelaufläufe, mit Fleisch, vegetarisch oder auch nur mit Käsesoße lassen einem allein beim Durchblättern durch die ansprechenden Bilder das Wasser im Mund zusammenlaufen. Nicht jedes Rezept hier ist etwas Neues, dafür ist aber definitiv für jeden Geschmack etwas dabei und ich habe einige Rezepte entdeckt, die ich bald nachkochen werde.
Anschließend werden verschiedenste Rezepte, hauptsächlich Aufläufe und Gratins, mit Gemüse und Kartoffeln vorgestellt, die so lecker klingen, dass man augenblicklich Appetit bekommt. Im letzten Kapitel geht es noch ums „Dippen & Löffeln“. Das klassische Rezept für Käsefondue wird ebenso vorgestellt wie kreative Abwandlungen und bei den ganzen Ofenkäse-Gerichten weiß man gar nicht, welches man zuerst ausprobieren möchte.

Insgesamt ist ganz klar zu beachten, dass der Name „Heisshunger-Gerichte“ Programm ist und die Rezepte nicht durch Ernährungsbewusstsein, sondern ausschließlich durch den Geschmack überzeugen.
Ein Aspekt, der mir sehr zugesagt hat, war der praktische Aufbau der Rezepte. Vor der eigentlichen, gut verständlichen Anleitung wird das Gericht kurz beschrieben, die Textur, der Geschmack, die Geschichte. Sehr hilfreich sind auch die Hinweise, wie und wozu man das Essen am besten serviert, oder wie es auch abgewandelt und variiert werden kann.
Wie schon gesagt, finde ich, das Buch ist alltagstauglich, allerdings steht hier der Käse so sehr im Mittelpunkt, dass man mit den gängigen Sorten, die man meist im Kühlschrank daheim hat, nicht allzu weit kommt. Auch bei den Gewürzen schätze ich, dass die meisten erst einmal einkaufen müssen, was der Alltagstauglichkeit etwas Abzüge gibt.

Fazit:
Wer Käse liebt wird in „Say CHEESE!“ das ein oder andere Herzensgericht für sich entdecken und sicherlich auch noch nützliches Wissen zu seiner Lieblingszutat dazugewinnen. Generell sind die Rezepte aber nicht allzu abwechslungsriech. Trotz kleiner Kritikpunkte würde ich dem Buch eine klare Kaufempfehlung geben und vermutlich eignet es sich auch perfekt als Geschenk für Käseliebhaber. Von mir gibt es an dieser Stelle 4 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 22.10.2021

Fremde Freunde

Know Us 1. Know me again. June & Kian
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Von klein auf waren June und Kian beste Freunde, doch vor sieben Jahren wurden sie entzweigerissen, als Kian ans andere Ende der Welt ziehen musste. Als er nun endlich zurückkehrt, scheinen sie beide wieder ...

Von klein auf waren June und Kian beste Freunde, doch vor sieben Jahren wurden sie entzweigerissen, als Kian ans andere Ende der Welt ziehen musste. Als er nun endlich zurückkehrt, scheinen sie beide wieder komplett zu sein. Allerdings ist die Zeit nicht spurlos an ihnen vorbeigegangen. Nein, die letzten Jahre haben komplett andere Personen aus ihnen geschaffen.
June und Kian sind sich völlig fremd, trotzdem ist ihr Band stärker denn je. Denn ihre Gefühle füreinander scheinen inzwischen weit mehr als freundschaftlicher Natur zu sein.
Aber Liebe bedeutet Vertrauen. Und wenn June eines in den letzten Jahren gelernt hat, dann, dass dieses sie am Ende nur zerstören wird. Zumal sie sich nicht einmal sicher ist, ob sie gewillt ist, die einzigartige Freundschaft zu Kian für Liebe aufzugeben…

„Know Me Again“ ist der erste Teil einer Trilogie, wobei nur Band eins und zwei von June und Kian handeln werden. Dennoch ist es eben kein in sich abgeschlossener Einzelband und das merkt man an vielen Stellen.

Zunächst einmal ist mir der Schreibstil besonders positiv aufgefallen. Der Satzbau ist recht simpel gehalten, was ihn aber umso schöner und manchmal beinahe poetisch macht. Ich hätte nicht gedacht, dass beides gleichzeitig geht. Jedenfalls sorgt dies dafür, dass man wunderbar unterhalten wird und das Leseerlebnis zugleich sehr kurzweilig gestaltet ist. Ich bin mir nicht ganz sicher, ob ich wirklich so schnell gelesen habe, oder ob ich einfach nur das Gefühl hatte, die Zeit würde stillstehen, während ich voll und ganz in das Buch vertieft war.

Die Besonderheit, die diesen Roman in meinen Augen zudem ausmacht, ist die Atmosphäre. Und damit meine ich etwas, das ich nicht in Worte fassen kann. Es betrifft sowohl die Stimmung der Figuren, die Art des Settings, der Klang der Worte und so vieles mehr. Aber erst alles zusammen ergibt so ein Gefühl von Melancholie und Modernität. Mir Modernität meine ich übrigens die Art und Weise, wie Jette Menger klassische Erwartungen bricht und ihren Figuren jeglichen Freiraum lässt, den sie brauchen. Außerdem erinnern mich die Figuren an den Tatendrang, das Aktivwerden, das man der jungen Generation heutzutage zuschreibt. Das wurde hier sehr gut eingefangen.

June und Kian sind beides Figuren, die mit sich zu kämpfen haben. Jeder hat seine eigenen Dämonen und ist zugleich ein Meister im Verstecken. Es ist schwer hinter ihre Fassade zu blicken. Da diese Geschichte aus Junes Sicht geschrieben ist und es im ersten Band auch ausschließlich um ihre Probleme geht, schien sie hier deutlich plastischer als Kian.

Die Thematik, welche June umgibt, ist für mich eine sehr, sehr wichtige. Lange bleibt es ein wenig geheim, was denn nun in Junes Vergangenheit passiert ist, deshalb werde ich hier auch nicht sagen, worum es im Detail geht. Nur so viel: Ich finde es großartig, dass das Thema behandelt wird, wenngleich es recht heikel ist. Wer selbst betroffen ist oder war, hat da sicherlich nochmal einen kritischeren Bick. So ging es auch mir, weshalb ich das Ende ein wenig zu schön, um wahr zu sein, fand. Aber ansonsten war ich begeistert, wie perfekt es der Autorin gelungen ist, die Gedanken und Gefühle der Protagonistin einzufangen und in Worte zu fassen.

Der Handlungsverlauf an sich konnte mich besonders in der ersten Hälft mitreißen. Danach empfand ich ihn teils zäh. Das soll nicht heißen, dass sich das Buch wirklich gezogen hat, sondern eher, dass ich insgesamt dieses „ein Schritt vor, zwei Schritte zurück“ ein wenig verfänglich, und zu dramatisch finde. Und hier hatte ich einfach manchmal das Gefühl, auf der Stelle zu treten.

Fazit:
Alles in allem kann ich sagen, dass „Know me Again“ ein sehr unterhaltsamer Roman ist. Er kann mit einem weiten Spektrum an Gefühlen überzeugen. Es fehlt weder an Tiefgang noch an Humor oder Romantik. Insbesondere die starke Thematik macht das Buch für mich sehr besonders, auch wenn ich stellenweise von der Umsetzung nicht ganz überzeugt war. Von mir gibt es solide 3,5 Sterne, was bedeutet, dass das Buch durchaus lesenswert ist, aber eben kein absolutes „Must-read“.

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