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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 19.09.2021

Knisternd bis romantisch, lustig bis ergreifend

Dear Enemy
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Seit ihrem Abschluss vor zehn Jahren haben Macon und Delilah sich nicht mehr gesehen – worüber Delilah auch heilfroh ist. Macon war während der Highschool nicht nur der Freund ihrer Schwester Sam, sondern ...

Seit ihrem Abschluss vor zehn Jahren haben Macon und Delilah sich nicht mehr gesehen – worüber Delilah auch heilfroh ist. Macon war während der Highschool nicht nur der Freund ihrer Schwester Sam, sondern auch Delilahs größter Feind. Beide haben sich gegenseitig das Leben zur Hölle gemacht und Delilahs Wunden sind bis heute nicht verheilt.
Dann aber taucht ihr größter Albtraum wieder in ihrem Leben auf. Denn Sam hat wie schon so oft Chaos angerichtet, um dann einfach unterzutauchen. Und nun hat sie Schulden bei Macon, der inzwischen ein erfolgreicher Schauspieler ist.
Aber Delilah hat Sam schon immer aus der Patsche geholfen, und sei es nur wegen der Familie. Obwohl sich alles in ihr dagegen sträubt, trifft sie ihren alten Feind Macon wieder und arbeitet ein Jahr als Köchin und Assistentin für ihn, um Sams Schulden abzuarbeiten.
Niemals hätte sie gedacht, dass sich die beiden dabei näherkommen und ihren größten Ängsten stellen müssen…

Zunächst einmal gefällt mir sehr, dass der Klappentext bei diesem Buch absolut zutreffend ist und ich genau die Geschichte lesen durfte, die ich erwartet und auf welche ich mich riesig gefreut habe. Ich halte es an der Stelle also schon einmal fest: „Dear Enemy“ hat mir wirklich sehr gefallen.
Die Autorin konnte mich von der ersten bis zur letzten Seite durchgehend abholen, überzeugen und fesseln. Dabei fielen mir vor allem der überaus angenehme, bildliche Schreibstil, der grandiose Humor und die extrem durchdachte Handlung auf. Das Buch umfasst knapp über 500 Seiten und ist dabei vollgepackt mit allen möglichen Handlungssträngen und Geheimnissen, die am Ende aber alle zusammenlaufen und die Geschichte abrunden.
Einen kleinen Kritikpunkt habe ich der Stelle jedoch. Zurückblickend finde ich den Roman tatsächlich ein wenig vollgepackt und der ein oder andere Aspekt wurde in meinen Augen zu einfach abgehandelt.
Gleichzeitig sorgten die vielen Themen dafür, dass mich das Buch oft überraschen konnte und die Liebesgeschichte nicht zu schnell zu heftig wurde. Vielmehr haben sich die Gefühle zwischen Delilah und Macon realistisch, nach und nach entwickelt und man konnte jede weitere Entwicklung voll nachvollziehen und der Story stets gut folgen.
Außerdem wirkten alle Charaktere absolut authentisch auf mich. Es waren Charaktere dabei, die ich abgrundtief gehasst habe, andere habe ich wirklich absolut ins Herz geschlossen und werde sie daher ein wenig vermissen. Mir gefällt an der Art, wie die Autorin ihre Charaktere geschaffen hat, dass sie ganz offensichtlich nichts vom Mainstream hält und auch gerne mit Vorurteilen oder Ähnlichem spielt. Die Protagonisten haben ganz bewusst ihre Ecken und Kanten und darauf weist Kristen Callihan deutlich hin.

Fazit:
„Dear Enemy“ ist eine umwerfende Second-Chance-Romance und konnte mich absolut überzeugen. Ich habe die perfekt unperfekten Charaktere geliebt, bin von den Geheimnissen und Tragödien mitgerissen worden und habe mich dank dem Humor der Story stellenweise kaputtgelacht. Gefehlt hat dabei an keiner Stelle das berühmte Knistern bei Liebesromanen. Tatsächlich war es nämlich von Anfang bis Ende durchweg da und das macht für mich noch das i-Tüpfelchen aus.
Ich kann die Liebesgeschichte also voll und ganz weiterempfehlen und bewerte sie selbst mit 4,5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.09.2021

Liebe, als gäbe es keine Mauern!

Royal Blue
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„Manchmal springt man einfach und hofft, dass es keine Klippe ist.“

Was zwischen Präsidentinnensohn Alex und Prinz Henry ist, das kann man nicht wirklich benennen. Konnte man noch nie. Seit sie sich das ...

„Manchmal springt man einfach und hofft, dass es keine Klippe ist.“

Was zwischen Präsidentinnensohn Alex und Prinz Henry ist, das kann man nicht wirklich benennen. Konnte man noch nie. Seit sie sich das erste Mal als Teenager trafen, können sie kein normales Gespräch führen. Ob nun Konkurrenz oder fehelende Sympathie dahinter steckt… jedenfalls kommen sie ohne Sticheleien nicht aus. Dies gipfelt bei der königlochen Hochzeit schließlich darin, dass die beiden sich gegenseitig in die 75.000 Doller teure Hochzeitstorte schubsen.
Das war’s dann wohl mit gepflegter Feindschaft… Um die internationalen Beziehungen nicht weiter zu belasten, müssen sie sich in der Öffentlichkeit als beste Freunde ausgeben. Widerwillig reist Alex also nach England und entdeckt dabei eine Seite an Henry, die er nie vermutet hätte: Der Thronerbe ist bei weitem nicht so perfekt, wie er sich zeigt.
Alex‘ Neugier ist geweckt und Stück für Stück lernen er und der Prinz sich besser kennen. Als es dann jedoch zu einem Kuss kommt, müssen sie sich darüber klar werden, wie wichtig ihnen das ganze ist. Ist es wert, die Wiederwahl seiner Mutter zu riskieren und das britische Königshaus gegen sich aufzubringen?

Eines ist klar: Ein schwuler Thronerbe und der Sohn der ersten Präsidentin Amerikas, der dazu noch einen Migrationshintergrund hat, das bedeutet Chaos…

Beim Lesen ist mir außerdem mit jeder weiteren Seite klargeworden, dass Alex und Henry zusammen die beste Unterhaltung überhaupt abgeben. Ich liebe das lose Mundwerk von beiden, dass in so großem Kontrast zu ihrem autoritären Aufträten in der Öffentlichkeit steht.

Ich bin schon länger ein riesiger Fan von Gay-Romance-Lovestorys und habe mich einfach unglaublich auf eine süße Lovestory gefreut. Das rosarote Cover, ein Märchenprinz - alles einfach krass romantisch. Das war das Buch auch, aber es ging noch weit darüber hinaus.
Die Lovestory an sich wärmt einem wirklich das Herz und ist mega niedlich aber zusätzlich auch extrem sexy. Mir ist bei Liebesromanen immer wichtig, dass der Funke, das Knistern und Prickeln auf den Leser überspringt. Und Casey McQuiston hat das mit „Royal Blue“ definitiv geschafft.

Die Thematik an sich war ebenfalls weitaus tiefgründiger, als ich zu Beginn vermutet habe. Beide Männer haben bereits viel Leid erlebt und sind sehr facettenreich. Es geht also um deutlich mehr, als ein mögliches Outing, das Königshaus und die amerikanische Politik. Dennoch werden diese Punkte sehr ausführlich behandelt und das verleiht der Geschichte noch einen ganz eigenen Touch. Gleichzeitig werden die politischen Themen besonders clever für mögliche Intrigen genutzt, was viel Spannung erzeugt.

Das Setting ist irgendwo zwischen Realität und Fiktion. Viele Persönlichkeiten, aktuelle politische Themen werden aufgegriffen, aber gleichzeitig sind die Präsidentin, ihre Familie, die aktuelle Königsfamilie rein fiktiv und stellen daher sozusagen ein Paralleluniversum dar. Beim Lesen hat man außerdem immer das Gefühl, dass die Autorin sich zu hundert Prozent sicher ist, was sie schriebt und das gestaltet die halb-ausgedachte Welt des Romans in jeglicher Hinsicht dreidimensional, überlegt, einleuchtend und absolut greifbar.

Ein kleines Fragezeichen stellt für mich dagegen der Schreibstil dar. Bis zum Schluss war ich mir nicht sicher, wie ich ihn denn nun finde. Einerseits liest er sich eher langsam und verhältnismäßig schwierig. Die langen Sätze und ungewohnten Worte lassen den Erzählstil recht komplex erscheinen. Andererseits passte dies perfekt zum Setting und eine etwas „anspruchsvollere“ Lektüre ist eindeutig mal was anderes. Zugleich bin ich aber auch immer was skeptisch gegenüber der dritten Person als Erzählperspektive. Bis zum Ende hin konnte ich mich zwar daran gewöhnen, aber das hat mir eben nicht so ganz zugesagt. Außerdem fand ich es schade, dass die Übersetzung stellenweise zu wünschen übriglässt und die Worte an unpassenden Stellen eins zu eins ins Deutsche übertragen wurden.

Ein dickes Plus beim Erzählstil stellt dagegen dieser außerordentlich grandiose Humor im Buch dar. Der trockene Schreibstil, die einzigartigen, teils verrückten Charaktere und ihr Handeln… ich habe mich köstlich amüsiert und ständig beim Lesen gelacht.

Fazit:
Ich habe mich zwar schon riesig auf die Story gefreut, und doch hat sie mich and Ende noch weitaus mehr begeistert, als ich es je gedacht hätte. Ich liebe den Scharfsinn der Autorin ebenso wie die außergewöhnliche Art der Story und vor allem natürlich die Protagonisten Alex und Henry. Die Geschichte konnte mich gefühlstechnisch absolut mitreißen und die Emotionen in der Geschichte sind geradezu überwältigend.
Ich kann das Buch daher definitiv weiterempfehlen und vergeben volle 5 Sterne. Es gibt nicht viele Bücher, über die ich dies sagen, aber „Royal Blue“ ist wirklich ein Roman, den ich sicherlich wieder und wieder lesen und lieben werden.

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Veröffentlicht am 08.09.2021

Wie man (nicht) erfolgreich mit seiner Vergangenheit zusammenwohnt

Fly & Forget
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„Das Problem ist, dass sie das größte Geschenkt des Universums ist. Und gleichzeitig mein Untergang.“

In Livs Leben läuft es – rückwärts und bergab. Gerade erst endete ihre Beziehung in einem Desaster, ...

„Das Problem ist, dass sie das größte Geschenkt des Universums ist. Und gleichzeitig mein Untergang.“

In Livs Leben läuft es – rückwärts und bergab. Gerade erst endete ihre Beziehung in einem Desaster, sie steht ohne Wohnung da und auch ihr Journalismus Studium bereitet ihr Sorgen, da droht sie auch noch aus der Uni-Redaktion zu fliegen.
Doch dann scheint ein Lichtblick in Sicht, auch wenn sich alles in Liv gegen ihn strebt. Dennoch muss sie sich eingestehen, dass die WG von ihrem ehemaligen besten Freund Noah nicht nur ihre Wohnungssituation retten könnte, sondern dass sich Noah, mit seinem Fuckboy-Image, perfekt für die nächste Titelstory, ihre letzte Chance in der Redaktion, eignet.
Aber Noahs Feindseligkeit ihr gegenüber erschwert den WG- Alltag und auch Livs Projekt ist schnell dem Scheitern verurteilt, da es sie dazu zwingt, sich endlich mit der Vergangenheit auseinander zu setzten. Und diese ist nicht nur schmerzhaft & tragisch, sondern auch noch längst nicht abgeschlossen.

Die gesamten Charaktere, also die Soho-Clique, ist künstlerisch veranlagt, was ich unglaublich interessant finde. Für den Start der Trilogie wählte die Autorin die beiden Schreiberlinge, Noah und Liv, als Protagonisten. Schon allein diesen Fakt liebe ich. Als Lese- und Schreibbegeisterte finde ich es total spannend, wie man mit Worten ausdrückt, was man fühlt, wenn man mit Worten spielt.
Aber auch in anderen Punkten merkt man die Liebe der Autorin zum Detail und nichts überlässt sie dem Zufall. Alles hat seinen Grund, und so lernen wir zum Beispiel auch schon die Protagonisten aus den folgenden Bänden kennen und lieben und man freut sich automatisch aufs Weiterlesen.

Nun aber erstmal zu unseren beiden aktuellen Protagonisten, die mir beide ganz viel bedeuten:
Ich liebe Noah, weil er in Livs Gegenwart nichts mit einem Fuckboy zu tun hat, sondern einfach jedes Herz zum Schmelzen bringt. Noah spielt keine Sekunde mit ihr, er vertraut Liv noch immer, und das bricht mir ebenso das Herz, wie ich es feiere.

Liv dagegen spielt mit Noah, aber kann man es ihr wirklich übelnehmen?
Ich wollte sie dafür hassen, doch habe ich sie auch verstanden. Man kann sich super in beide Parteien reinversetzte, und das wühlt den Leser extrem auf. Greifbare Emotionen. Von Anfang an eine zum Zerreißen gespannte Stimmung, die voller Prickeln und Knistern ist.

Und gleichzeitig ist da immer diese Gewissheit: Einer von beiden wird verlieren. Mindestens einer von beiden wird ungemein verletzt werden und leiden. Das hat mir rasch ein unangenehmes Gefühl der Vorahnung im Hinterkopf beschert. Ist so eine Sache… nervt oft, weil man die Geschichte dann nicht richtig genießen kann. Allerdings war es hier anders. Auch wenn dieses typische „Klischee“ nicht ausgelassen wurde, es wurde überlagert von vielen anderen, viel wichtigeren Emotionen.
Daher hatte ich beim Lesen die ganze Zeit das Bedürfnis, meine rasenden Gedanken, das enorme Gefühlschaos in mir, sofort irgendwo und irgendwie festzuhalten. Aber viel wichtiger erschien es mir, weiterzulesen. Noah und Liv ihre Geschichte endlich, endlich beenden zu lassen.
Denn manchmal hatte ich wirklich das Gefühl, dass sich alles extrem zog, in die Länge, in die Dramatik. Auf der anderen Seite ist es genau das, was ich an der Story so sehr liebe: Die enorme Dramatik, keine Drama-Queen-Manier, sondern echtes Gefühlschaos. Der riesige Schmerz in den Worten ist echt, und der Schmerz, der sich zwischen all den Zeilen verbirgt ist noch gewaltiger. Gleichzeitig ist das Buch ganz großes Kino der Gefühle der romantischen Art. Ich meine, der Ansatz ist doch schon zum Dahinschmelzen, oder? Seelenverwandte, die trotz dem ganzen Schrott in ihrem Leben, wieder zueinanderfinden. Diese Botschaft, was zusammengehört, findet irgendwann, irgendwo, irgendwie zueinander, hätte schon gereicht, um mich weichzukochen. Doch nein, Nena Tramountani setzte direkt noch einen drauf und verpackte ihren überaus gelungenen Plot mit wundervollen Worten, die mich sehr berührt haben.

Fazit:
Ich habe beim Lesen gelacht. Ich habe mich in die Figuren, allesamt, verliebt. Ich habe mich in dem Schreibstil verloren. Ich habe beim Lesen geweint, meine Augen blieben kaum ein Kapitel trocken. Ich habe schrecklich gelitten, während mir unglaublich viele Szenen persönlich sehr nahe gingen.
Ich möchte deshalb unbedingt erwähnen, dass man diesen Roman nicht mit der Erwartung an eine unterhaltsame Liebesgeschichte angehen sollte, denn das ist dieses Buch nicht. Der Unterhaltungsfaktor ist Nebensache. Man muss sich vielmehr darauf vorbereiten, dass einen diese Gefühle völlig von den Socken reißen und dennoch kann man sich nicht einmal ansatzweise darauf vorbereiten, wie unfassbar großartig und einfühlsam, greifbar und wirklichkeitsnah die gesamte Geschichte am Ende tatsächlich ist. Ich möchte nicht behaupten, dass alles an dem Buch perfekt ist. Aber darum geht es auch gar nicht.
„Fly & Forget“ ist für mich ein ganz besonderes Buch, dass mir unfassbar viel bedeutet und daher für immer einen ganz speziellen Platz in meinem Herzen haben wird. Ich kann es definitiv weiterempfehlen, aber wie gesagt, nicht unbedingt an die zart besaiteten unter uns ich geben dem Buch 5 von 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 04.09.2021

Bis Liebe über Verstand obsiegt

Der Schwur der Göttin, Band 1: Beyond Eternity
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„Blut für Blut. Leben für Leben. Bis Liebe über Verstand obsiegt.“

Alles begann mit einem rätselhaften Autounfall. Davor war Naylas Leben noch herrlich normal. Ihre Eltern drehten nicht durch, sie konnte ...

„Blut für Blut. Leben für Leben. Bis Liebe über Verstand obsiegt.“

Alles begann mit einem rätselhaften Autounfall. Davor war Naylas Leben noch herrlich normal. Ihre Eltern drehten nicht durch, sie konnte ihren besten Freunden Delilah und Matt alles erzählen und erst recht schirrten die beiden Neuen an ihrer Highschool noch nicht um sie herum: Philemon, der permanent gut gelaunte Sonnenschein und Cyrian, der mit seiner verschlossenen Art genau das Gegenteil seines Freundes darstellt. Das Problem: Cyrian beachtet sie zwar nicht, doch fahren Naylas Gefühle nur noch Achterbahn, wenn er in der Nähe ist.
Gut, das alles hört sich jetzt vielleicht nicht allzu verrückt an. Doch Naylas Alltag wird stetig merkwürdiger, bis sie die Möglichkeit, dass die römischen Gottheiten doch mehr sind, als nur eine nette Unterhaltungsgeschichte, schließlich doch in Betracht ziehen muss. Bald folgt die Erkenntnis, dass hinter den Fassaden ihrer Mitmenschen weit mehr steckt, als sie je geahnt hat…

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin eigentlich ein großer Fan von Romantasy-Romanen. Allerdings ist es nicht leicht, dass ein Buch mich dann wirklich hundertprozentig überzeugen kann. Oft ist das Verhältnis zwischen Romance und Fantasy nicht ausgeglichen genug, das gewisse Etwas fehlt oder der fiese Cliffhänger am Schluss raubt einem den letzten Nerv.

Aber nun habe ich „Beyond Eternity“ gelesen und was soll ich sagen? Ich bin absolut begeistert!!! Das Buch ist eigentlich ein ganz klassisches Beispiel für das, was man sich unter einem Romantasy-Roman vorstellt, spielt zwar in einer ganz eigenen Welt, tanzt aber eben nicht allzu sehr aus der Reihe. Dennoch ist das Buch absolut perfekt, und zwar genau so, wie es ist.
Der Schreibstil konnte mich rasch überzeugen und ich habe den Handlungsverlauf sehr genossen. Die Geschichte reißt einen nicht sofort mit, sondern lässt dem Leser ausreichend Zeit, um sich in Ruhe in der Story zurechtzufinden. Außerdem hat es mir gefallen, dass das Buch erst einmal in der „ganz normalen“ Welt beginnt und dabei starke Ähnlichkeiten mit einer gewöhnlichen Highschool-Lovestory hat.
Mit der Zeit wird aber alles abstrakter, und zwar in einem Tempo, dass zwar Spannung erzeugt, aber nicht aufdringlich oder unrealistisch wirkt. Immer mehr Geheimnisse kommen ans Licht, Rätsel werden gelöst, neue Fragen kommen auf und eine unheilvolle Vorahnung, vor all den versteckten Intrigen macht sich breit.
Die Geschichte basiert mehr oder weniger auf den Legenden rund um die römische Götterwelt, weshalb auch kleine, lehrreiche Einblicke in die Historik nicht fehlen dürfen. Währenddessen wird es natürlich nie langweilig, vielmehr lernt man die Götter recht plastisch kennen.

Die Stimmung ist dabei extrem vielseitig, was sehr unterhaltsam ist. Es fehlt nicht an Humor und die Geschichte ist ebenso spannend wie interessant. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz und die Autorin hat es geschafft, zwischen all den Fragen und Problemen Raum für ein romantisches Prickeln und Knistern zu schaffen, welches jedes Romantiker-Herz schneller schlagen lässt und den Leser mitreißt. Aber auch Freundschaft und Familie spielen eine große Rolle, wodurch die Geschichte definitiv sehr fassettenreich ist.

Übrigens bin ich auch mit den Charakteren schnell warm geworden und fand ihre Gefühle und Gedanken, während all dem Tumult, sehr nachvollziehbar. Daher viel es mir leicht, mit ihnen mitzufiebern und ich freue mich schon riesig auf das Wiedersehen in Band zwei.
Am Ende gibt es zwar einen Cliffhänger, doch der ist ziemlich annehmbar. Ohne unnötige Dramatik hat Greta Milán es also geschafft, mich neugierig auf den Fortgang, beziehungsweise das Ende der Dilogie zu machen und ich bin ehrlich gespannt darauf.

Fazit:
„Beyond Eternity“ ist genau die Art von Geschichte, die ich lesen möchte, wenn ich mich für einen Romatasy-Roman entscheide. Ich habe das Buch mir großem Interesse gelesen und die Spannung ebenso wie all die anderen Emotionen genossen. Deshalb kann ich den Roman wirklich und aus voller Überzeugung an alle Romance-, Fantasy- und Romantasy-Liebhaber weiterempfehlen. Oder auch an diejenigen unter euch, die ein besonderes Faible für römische Mythologie haben;)
Von mir gibt es also ganz klar volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.08.2021

Rivals to Lovers

Stand by Me
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Daxton Hughes war schon in ihrer Jugend Kailyns großer Schwarm. Als der attraktive Schauspieler dann zusammen mit ihr Jura studiert, ist sie ganz aus dem Häuschen… doch schnell wird er zu ihrem größten ...

Daxton Hughes war schon in ihrer Jugend Kailyns großer Schwarm. Als der attraktive Schauspieler dann zusammen mit ihr Jura studiert, ist sie ganz aus dem Häuschen… doch schnell wird er zu ihrem größten Rivalen. Und am Ende hat er sie scheinbar einfach nur ausgenutzt.
Als Dax fünf Jahre später plötzlich als ihr Klient vor Kailyn steht, ist ihr klar, dass sie ihm niemals mehr vertrauen darf. Doch Dax hat gerade ganz andere Probleme, da er, nach dem schrecklichen Tod seiner Eltern, um das Sorgerecht für seine kleine Schwester Emme kämpft – und dabei auf Kailyn angewiesen ist.
Während sie gemeinsam kleinere und größere Hürden meistern kommen sie sich näher, obwohl Kailyn das doch unbedingt verhindern wollte. Aber was ist, wenn es dieses Mal gar nicht Kailyns Herz ist, das droht zu brechen, sondern das von Daxton ?!

Mein erstes Buch der Autorin, konnte mich direkt durch den überaus angenehmen Schreibstil für sich einnehmen. Weshalb ich direkt einmal festhalten möchte, wie kurzweilig das Leseerlebnis hier war. Außerdem, und das gefällt mir am allerbesten, spart Helena Hunting nicht mit Ironie, Sarkasmus, Wortwitzen und Insidern. Manchmal ist der Humor sogar extrem trocken, aber das Buch schafft es einfach immer wieder, einen zum Schmunzeln, Glucksen oder Kreischen zu bringe – ja, das war bei mir alles dabei ;) Eins dürfte nun also klar sein: Dieser Roman sorgt für Unterhaltung!

Darüber hinaus war ich total fasziniert, wie hervorragend es der Autorin gelingt, Extreme an Gefühlen völlig greifbar darzustellen. Es waren nicht unbedingt die romantischen Gefühle, die mich hier am meisten angesprochen haben. Vielmehr geht es auch um Vertrauen, Trauer, Ratlosigkeit, Verzweiflung und so viel mehr, dass man gar nicht wirklich in Worte packen kann – aber Helena Hunting hat es geschafft.

Bei der Erzählung wechselt die Perspektive ständig zwischen Daxton und Kailyn. Man lernt beide sehr gut kennen und durchaus auch lieben. Mein persönlicher Favorit war ja Daxton, wie, er mich derart überrascht hat. Ich meine, wenn man den Klappentext liest, könnte man meinen, Dax sei ein wenig Bad-Boy, ein wenig Frauenschwarm. Aber in Wirklichkeit ist Daxton ein so liebevoller, herzensguter und unsicherer Mensch, dass er mein Herz im Nu zum Schmelzen brachte.

Kailyn ist für mich ein sehr spezieller Charakter. Sie war mir sympathisch, obwohl sie mir gleichzeitig mit ihren Charakterzügen völlig fremd war. Sie hat mich oft in den Wahnsinn getrieben, es aber jedes Mal wieder geradegebogen, sodass ich sie am Ende wirklich bewundere.

Dennoch war ich beim Lesen zweitweise zwiegespalten, denn alles um den Plot herum ist zwar großartig, aber den Plot an sich hatte ich mir deutlich spannender Vorgestellt. Anfangs waren da einmal meine Schwierigkeiten mit dem ganzen Anwaltsthema, das mich manchmal beinahe erschlagen hat, weil ich einfach nur Bahnhof verstand. Gleichzeitig denke ich, dass Leser, die sich für Jura-Themen interessiert, ganz besonders Gefallen an der Story finden werden. Alle anderen: Lasst euch nicht abschrecken, es braucht einfach seine Zeit, in die Story rein zu finden!

So oder so bleibt es dabei, dass ich mir vom Buch mehr Überraschungs-Momente gewünscht hätte, da alles recht vorhersehbar war. Gefallen hat mir dagegen, dass man merkte, wie gut durchdacht alles war.

Fazit:
„Stand by me“ ist ein Liebesroman, der gefühlstechnisch weit per ein romantisches Knistern hinausreicht und besonders durch das Fingerspitzen- & Feingefühl der Autorin glänzt. Nicht zu unterschätzen ist zudem der großartige Humor, welcher dem Roman den letzten Feinschliff verpasst. Lesenswert ist die Geschichte also allemal. Weil ich aber nicht immer gleichermaßen gefesselt wurde, und die stark vorhersehbare Storyline in meinen Augen für Durststrecken sorgt, gebe ich dem Buch im Gesamten 4 von 5 Sterne.

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