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Veröffentlicht am 31.05.2021

Irgendwas fehlt...

Everything I Ever Needed
4

„Everything I Ever Needed ist“ der zweite Band der Everything-Dilogie von Kim Nina Ocker. Die Geschichten von Carter, aus Band 1 und seinem besten Freund Dexter in Band 2 sind so unterschiedlich, wie ich ...

„Everything I Ever Needed ist“ der zweite Band der Everything-Dilogie von Kim Nina Ocker. Die Geschichten von Carter, aus Band 1 und seinem besten Freund Dexter in Band 2 sind so unterschiedlich, wie ich es noch nie innerhalb einer Reihe erlebt habe. Die Thematiken sind grundverschieden, und doch ergänzen sich die beiden Romane perfekt. Das bedeutet auch, dass man diesen zweiten Band unabhängig davon, ob man „Everything I didn‘t say“ mochte, oder nicht, lesen sollte!
Bevor ich gleich zuerst zum Inhalt komme, möchte ich noch kurz erwähnen, dass beide Bücher definitiv unabhängig voneinander gelesen werden können. Allerdings würde ich wirklich empfehlen sie in der richtig Reihenfolge zu lesen, weil die Charaktere in beiden Büchern auftauchen und man sonst definitiv gespoilert wird.

So, nun aber zum Inhalt.
Mit ihrem ersten Tag an der Preston Universität beginnt für Ava und Dexter ein neues Leben. Während Ava die zweite Chance, die ihr neues Herz ihr bietet, in vollen Zügen nutzen möchte, hat Dexter mit seinem neuen Leben, ohne seine tote Familie, sehr mit sich zu kämpfen.
Direkt am ersten Abend werden die beiden bei der Kennenlern-Schnitzeljagd in dasselbe Team eingeteilt und es fliegen die Fetzten - und die Funken.
Doch egal, wie oft die Gefühle an die Oberfläche kommen, einer Beziehung steht zu viel im Weg. Zum Beispiel Avas fester Freund oder auch die Vergangenheit…

Dieser Band hat mich besonders durch seine Ernsthaftigkeit und die straken Thematiken begeistert. Es geht um Verlust, Trauer und Tod. Besonders eindrucksvoll wurde in meinen Augen auch das Thema Organspende behandelt.
Der Roman liest sich sehr angenehm und flüssig. Er hat einem Hauch Humor, für mich überwog aber die Emotionalität in den Worten. Das Buch ist spannend, aber auch stellenweise vorhersehbar. Es ist eine Geschichte, die man in einem Rutsch durchlesen kann, aber es fiel mir auch nicht schwer, sie wieder aus der Hand zu legen. Aufs Weiterlesen habe ich mich allerdings stets gefreut.

Kim Nina Ocker hat mich mit diesem Buch mal wieder sehr beeindruckt, weil sie sehr geschickt mit Klischees umgehen kann. Bei Liebesromanen sind diese ja so ein Streitthema. Manche hassen sie, für manche ist fast alles ein Klischee, anderen fällt das gar nicht auf. Wie diese Autorin damit umgeht, ist genau der Mittelweg: Sie spielt mit Klischees und nutzt sie gekonnt aus.

Außerdem beweist Kim Nina Ocker wieder einmal ihr Händchen für liebenswerte Charaktere. Dex hatte ich sofort ins Herz geschlossen. Er ist extrem vielschichtig und ich fand jede einzelne Seite an ihm liebenswert. Am Anfang mag er wie ein Bad-Boy wirken, doch er schafft es immer wieder, eine zu überraschen. Zusätzlich wird die Geschichte natürlich aus der Sicht von Protagonistin Ava geschrieben. Ava war für mich so ein Knackpunkt im Buch. Sie ist nett, stark und authentisch. Aber ich hatte auch meine Probleme mit ihr. Erst wurde ich nicht richtig mit ihr warm, dann war sie mir zu naiv und schließlich ein bisschen zu viel Dramaqueen. Aber nur, weil ich mich nicht wirklich in sie hineinversetzen konnte, heißt das nicht, das sie keine gute Protagonistin ist.

Zusätzlich gab es natürlich noch einige Nebencharaktere, die der Story den letzten Schliff gaben. Sie alle sind so verschieden und passen gerade deshalb perfekt dazu. Und an alle Fans von Band 1: Die Figuren, die uns schon damals so sehr ans Herz gewachsen sind, leisten uns auch in Band 2 noch öfter Gesellschaft. Es war so schön, sie wiederzusehen und noch länger in ihrer Welt verweilen zu dürfen.

Nun hat mir aber auch etwas gefehlt in dieser Story. Und zwar die Gefühle. Ja, es hat geknistert. Oft. Aber der Moment, wo all das Prickeln, das Knistern, die Gefühle so stark werden, dass einem beim Lesen schier das Herz platzt… dieser Moment hat mir im Buch gefehlt. Insgesamt ist das Buch recht untypisch für sein Genre- was ich auf der einen Seite wirklich großartig finde. Es darf auch mal was anderes sein. Aber auch wenn es anders gestaltet ist, man hätte mehr Gefühle einbauen können.

Fazit:
Es gab vieles was ich an diesem Roman mochte, ja, liebte, aber auch einiges was mich gestört oder genervt hat. Eines weiß ich aber mit Sicherheit: Dieses Buch ist lesenswert.
Zwar hängt das von jedem persönlich ab, aber mich konnte der erste Band deutlich mehr überzeugen als dieser hier. Es hat mir etwas gefehlt, und zwar das, was bei einem Liebesroman ausschlaggebend ist: die Gefühle. Die Romantik. Die Liebe.
Mein Kopf ist begeistert von den beeindruckenden Themen im Buch und von den facettenreichen Charakteren. Mein Herz sagt mir aber, das ihm die Wärme in der Geschichte gefehlt hat. Bei der Bewertung muss ich einfach auf mein Herz hören, weshalb das Buch 4 von 5 Sterne von mir erhält.

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Veröffentlicht am 31.05.2021

Ihre Liebe hatte schon damals keine Chance. Wie sollte es nun anders sein?

Mit dir leuchtet der Ozean
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Sommer, Sonne, Sonnenschein. Cocktails und freudige Gesichter. Jeder wird mir zustimmen, das klingt nach der perfekten Sommerlektüre. Sonnend am Strand verstärkt sie das Sommerfeeling, im Gartenstuhl zu ...

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Cocktails und freudige Gesichter. Jeder wird mir zustimmen, das klingt nach der perfekten Sommerlektüre. Sonnend am Strand verstärkt sie das Sommerfeeling, im Gartenstuhl zu Hause nimmt sie dich mit in die Ferne. Ich möchte auch gar nicht abstreiten, dass „Mit dir leuchtet der Ozean“ genau so ein Roman ist. Gleichzeitig ist das Buch dennoch ernster und vielschichtiger, als die meisten „Sommerlektüren für zwischendurch“.

Auf Fuerteventura scheint alles zu strahlen: die verlockend blauen Pools, die viel zu helle Kleidung der Hotelangestellten und deren endloses Lächeln. Penny und Milo passen da irgendwie nicht hin. Sie, die sich am liebsten hinter ihrer abweisenden Fassade und den schwarzen Klamotten versteckt. Er, der in den letzten Jahren gelernt hat, seine Maske nie abzulegen.
Doch die beiden verbindet etwas: ein gemeinsamer Kuss vor fast vier Jahren. In einem Schrank, in einer Nacht, bevor sich ihrer beiden Leben komplett verändern sollten. Nach dem Kuss wurden sie zu jemand anderem. Doch das änderte scheinbar nichts an den Gefühlen, die schon damals schwierig waren und heute falscher denn je sind.
Nicht nur, dass Milo eine Freundin hat, auch die Geister der Vergangenheit spuken noch immer in ihren Köpfen umher. Gefühle zulassen bedeutet, sich zu öffnen. Was weder Penny noch Milo wollen…

Von Anfang an hatte ich keine Probleme, in die Story zu finden. Ehe ich mich versah, waren dann auch schon die ersten hundert Seiten futsch. Bei diesem Buch fällt es einem wirklich nicht leicht, es wegzulegen. Man fliegt geradezu durch die Seiten und die relativ kurzen Kapitel gestalten das Leseerlebnis sehr kurzweilig.
Besonders gefallen hat mir bei diesem Buch der Schreibstil. Er ist erfrischend, modern, luftig, locker, leicht, lustig…. Ohja, wirklich sehr lustig. Sowohl die Protagonisten als auch die Autorin konnten mich mit ihrem herrlichen Sinn für Humor total überzeugen. Aber die Story ist nicht einfach amüsant. Nein, das ist sie eigentlich kein Bisschen. Und so ist es kein Wunder, dass auch der Humor sehr dunkel und trocken daherkommt. Aber auch in anderer Hinsicht könnte ich noch ewig weiter von dem Schreibstil schwärmen. Die Sprache ist einfach absolut passend für ein Buch für dieses. Sie spricht alle jungen Leute direkt an und jedem wird es leicht fallen, die Geschichte zu lesen.
Darüber hinaus bin ich sehr angetan von der Vielfalt an Thematiken. Die einen gehören zu Milos Vergangenheit, die anderen zu Pennys. Und dann ist da noch die Gegenwart mit dieser schwierigen Situation: Milo hat eine Beziehung mit Helena, Helena wird für Penny zu einer Freundin und Penny und Milo kommen sich näher. Erst war ich da etwas skeptisch. Aber ich muss sagen, dass ich die Umsetzung durchaus gelungen fand. Man hat die Charaktere so sehr ins Herz geschlossen, versteht ihre Gefühle, sieht nicht nur schwarz und weiß.

In meine Augen war besonders der Anfang sehr stark. Es gab sehr viel Potential dafür, in welche Richtung die Story sich entwickeln würde. Ich muss sagen, dass ich diese, die Lea Coplin dann gewählt hat, nicht ganz sooo toll fand, weil ich die Streitereien (weiter werde ich das natürlich nicht ausführen) etwas kindisch fand. Andererseits denke ich, dass diese Richtung eher auch „jüngere“ Leser anspricht (so ab 13, 14 Jahren würde ich sagen). Ich möchte auch nicht behaupten, mir hätte die weitere Handlung nicht gefallen. Denn das hat sie definitiv. Ich finde einfach, dass es in dem Buch noch sehr viel Potential gab, das man hätte weiter nutzen können und ich gerne etwas ausführlicher darüber gelesen hätte. Aber das ist nur ein kleiner Kritikpunkt am Rande.

Fazit: 4,5 Sterne
„Mit dir leuchtet der Ozean“ ist ein wirklich tolles Buch für Jugendliche und für den Sommer. Ich bin mir sicher, dass dieser Roman von nun an stets in meiner Reisetasche landen wird. Und nicht nur in meiner. Denn er ist eigentlich für alle geeignet, die eine Schwäche für romantische Geschichten haben. Man muss nicht einmal ein absoluter Bücherwurm sein, weil sich das Buch sehr einfach lesen lässt. Daher möchte ich eine deutliche Leseempfehlung für die Story aussprechen, die vor allem für jugendliche Leser gilt, aber auch für alle anderen, die nach einer Urlaubslektüre suchen, die nicht einfach nur seicht und leicht ist.

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Veröffentlicht am 28.05.2021

Gefühlvolle Unterhaltung für junge Erwachsene

The Chase – Gegensätze ziehen sich an
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„The Chase“ war für mich der erste Roman, den ich von Elle Kennedy gelesen habe. Eigentlich ist es das erste Buch der Spin-Off-Reihe (zur Off-Campus-Reihe) um das Eishockeyteam der Briar University. Trotzdem ...

„The Chase“ war für mich der erste Roman, den ich von Elle Kennedy gelesen habe. Eigentlich ist es das erste Buch der Spin-Off-Reihe (zur Off-Campus-Reihe) um das Eishockeyteam der Briar University. Trotzdem hatte ich nicht das Gefühl, dass mir irgendein Vorwissen gefehlt hat.

In diesem Roman geht es um Colin, besser bekannt als Fitz, und Summer. Die beiden könnten gegensätzlicher nicht sein, doch von Anfang an knistert es gewaltig zwischen den beiden. Aber Colin versucht Summer mit allen Mitteln von sich fernzuhalten, bei der Party vor einem Jahr, nun an Silvester und auch, als Summer schließlich in Fitz‘ WG einzieht.
Aber es fällt Collin immer schwerer, seine Fassade aufrecht zu halten, jetzt wo er nicht nur die wunderschöne, sexy Summer kennt, sondern auch das unsichere Mädchen, das sie tief im Inneren versteckt hält…
Im Grunde ist „The Chase“ eine Sports-Romance und gleichzeitig eine College-Lovestory. Bei den beiden Genres bin ich stets eher skeptisch, doch „The Chase“ hat mich direkt angesprochen, weil seine Thematik mich an eines meiner Lieblingsbücher erinnert: Verliebt in den WG-Mitbewohner. Also habe ich nicht lange gezögert, das Buch zu lesen.

Das hat mir gefallen:
Der Einstieg ins Buch fiel mir total leicht. Die Geschichte wird sowohl aus Summers, als auch aus Fitz‘ Perspektive erzählt, aber hält sich dabei nicht nur an exakte Wechsel der Perspektive. Das Besondere für mich daran ist, dass hier tatsächlich auch der männliche Protagonist oft zu Wort kommt und meist mehrere Kapitel hintereinander erhält.
Der Schreibstil ist dabei sehr, sehr locker und lustig. Auch viele Szenen sind einfach urkomisch und ich musste ständig grinsen, kichern oder sonst etwas in der Art. Insgesamt war ich beim Lesen total in der Geschichte drin und habe sehr lebhaft mit den Figuren das ein oder andere Drama durchlebt.
Ebenfalls positiv aufgefallen ist mir der strake Bezug zum Alltag unserer Generation. Summer und Colin sind beide geprägt von Trends und Stars, mit denen alle junge Erwachsene zwischen 15 und 25 derzeit aufwachsen. Abgesehen davon, dass es einem dadurch ganz leicht fällt, sich mit den Protas zu identifizieren, kann wohl niemand bestreiten, dass einem das Herz aufgeht, wenn man seinen Starcrush in einem Buch wiederfindet
Überrascht haben mich übrigens die Figuren. Colin ist für mich ein absoluter Traumtyp. Erst denk man sich: Sportler, Muskeln, sexy, Tattoos… alles sehr Klischeehaft. Aber von Anfang an sieht man Collin durch ganz andere Augen. Denn Colin hasst Aufmerksamkeit, versteckt sich am liebsten hinter Büchern, entwickelt Computergames und zeichnet für sein Leben gern. Und wenn man dann noch seinen Charakter erlebt… man kann nicht anders, man verliebt sich Hals über Kopf in den Typen.
Auch Summer scheint zunächst sehr oberflächlich und bei ihr dauerte es länger, hinter ihre Fassade blicken zu können. Doch schlussendlich ist sie für mich eine Power-Frau, die einem in vielerlei Hinsicht ein absolutes Vorbild sein kann.
Nebenfiguren gibt es auch zahlreiche- die einen stammen aus vergangenen Bänden, andere werden in folgenden Büchern noch eine Rolle spielen. Auch diese Figuren konnten mich direkt überzeugen, weshalb ich die gesamte Reihe unbedingt lesen möchte.

Das hat mich nicht ganz überzeugt:
Die Story hatte einen sehr starken Anfang und ich habe überlegt, ein neues Lieblingsbuch gefunden zu haben. Aber im letzten Drittel hat sich die Geschichte dann doch noch gezogen. Dabei werden noch viel andere Thematiken, abgesehen von der Lovestory, behandelt. Und, versteht mich nicht falsch, diese Vielfalt hat mich sehr beeindruckt. Aber mich konnte das Buch eben zwischenzeitlich nicht mehr so fesseln.

Fazit:
Im Großen und Ganzen hat mir „The Chase“ wirklich sehr gefallen und war eine großartige Unterhaltung. The Geschichte hat alles, was eine gute Lovestory braucht und ist ebenso heiß, sexy und leidenschaftlich, wie herzerwärmend und süß. Gleichzeitig ist das Buch ernster als erwartet und auch die Figuren konnten mich voll überzeugen. Einen Abzug gibt es zwar für manch langatmige Stelle, aber das Buch hat definitiv 4,5 Sterne verdient. Ein absolut empfehlenswerter Liebesroman für junge Erwachsene.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Auch in Liebesromanen gibt es Helden <3

Everything I Didn't Say
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„Everything I didn’t say“ ist ein Buch, das mich total überrascht hat. Irgendwas daran hat mich neugierig gemacht- aber der Klappentext war es nicht. Bei dem hatte ich nämlich die Vermutung, dass es sich ...

„Everything I didn’t say“ ist ein Buch, das mich total überrascht hat. Irgendwas daran hat mich neugierig gemacht- aber der Klappentext war es nicht. Bei dem hatte ich nämlich die Vermutung, dass es sich um eine recht belanglose Lovestory geht, mit Promi-Skandalen und viel Klatsch-Presse. Doch in Wirklichkeit geht dieser Roman weit darüber hinaus und ich bin unglaublich froh, ihn gelesen zu haben.

Es gibt zwei Handlungsstränge, die das Buch zunächst umfasst: 2015 und 2019. Im Jahr 2015 arbeiten Jamie und Carter beide am Set einer Soap. Jamie ist Praktikantin und Carter Schauspieler. Die beiden sind ständig am Zanken, aber es fliegen ganz offensichtlich auch in anderer Hinsicht die Funken Eine Beziehung untersagt Carters Vertrag zwar, doch gegen ein One-Night-Stand ist nichts einzuwenden…
Gleichzeitig werden am Anfang immer wieder Szenen aus der Gegenwart (2019) eingeblendet. Carter und Jamie haben sich seit fast 4 Jahren nicht mehr gesehen, ihr One-Night-Stand ist schon ewig her, doch erst jetzt interessiert sich die Presse dafür. Wieso? Und was ist damals vorgefallen, dass Carter und Jamie kein Wort mehr miteinander wechseln?

Ich hatte recht schnell eine Vermutung, was der Grund sein könnte, dass Jamie nach all der Zeit nun von Journalisten belagert wird. Tatsächlich hat sich mein Verdacht dann auch bestätigt. Man könnte jetzt anmerken, dass die Geschichte zu vorhersehbar ist, doch in dieser Hinsicht bin ich da anderer Meinung. Denn die Thematik, um die es schließlich geht, und die ich natürlich nicht verraten werde!, finde ich toll. Sie ist nicht wirklich außergewöhnlich, aber selten in dem Genre.
Doch als das Geheimnis dann gelüftet ist, beginnt das Chaos erst recht: Ein Chaos der Gefühle… haben Jamie und Carter heute vielleicht eine zweite Chance? Oder eine dritte? Es ist nämlich so, dass die zwei immer wieder auseinandergetrieben werden. Missverständnisse und Intrigen machen ihnen das Leben schwer, und längst geht es nicht mehr „nur“ um die Liebe… (Trotzdem ist dieses Buch definitiv eines der romantischsten und prickelndsten, das ich je gelesen habe.)

Am Anfang habe ich ein wenig Zeit gebrauch, um in die Geschichte zu finden, und auch zwischendurch gab es hier und da ein paar „Durststrecken“. Es lag nicht unbedingt am Schreibstil, oder den Charakteren, eher an der Handlung. Denn später wurde das Buch tatsächlich oft sehr vorhersehbar. Ich kann mich nicht ganz entschieden, was ich davon halten soll. Normalerweise stört mich zu viel Vorhersehbarkeit, aber Kim Nina Ocker geht damit anders um. Es scheint, als hätte sie ganz bewusst ein Buch geschrieben, dass es so sein muss, und dass es einfach stimmig ist.
Man liest die Story sowohl aus Carters, als auch aus Jamies Sicht. Gibt es mal wieder ein Missverständnis, dann kennt man schon die Wahrheit, aber muss mitansehen, wie der andere leidet. Es ist nicht einmal das Problem, dass es deshalb langweilig ist oder so. Vielmehr ist es anstrengend(im positiven Sinne), weil dem Leser so oft das Herz gebrochen wird. Das Buch ist nicht allzu ernst oder traurig, aber dennoch reißt es einen total mit.
Die Charaktere habe ich übrigens sehr liebgewonnen. Von Carter war ich sofort ein Fan, aber mit jeder Seite habe ich mich noch mehr in ihn verliebt. Er ist einfach mega süß - und wirklich witzig. Ich war beim Lesen ständig am kichern :D
Jamie hat sich eher schleichend in mein Herz geschlichen. Zuerst war sie mir ein wenig zu organisiert, womit ich mich nicht wirklich identifizieren konnte. Aber durch alles, was schließlich passiert ist, wurde Jamie für mich zu einer totalen Heldin. Sie selbst beschreibt ihr Leben einmal als ständigen freien Fall. Und gerade deshalb bewundere ich sie so sehr, dass sie weiterhin an ihren Träumen festhält und eine unfassbar starke junge Frau wird.
Letztendlich war es der Schluss, der mich dann vollkommen für das Buch begeistern konnte. Die letzten Seiten haben mich total zu Tränen gerührt und ich hätte sie am liebsten immer, und immer wieder gelesen.

Fazit:
Das wichtigste zuerst: „Everything I didn’t say“ ist eine absolut empfehlenswerte Lovestory. Über die Bewertung habe ich mir ziemlich den Kopf zerbrochen. Denn mein Kopf sagt mir, dass ich an manchen Stellen kleine Kritikpunkte hatte, die ich vielleicht bei der Sternevergabe berücksichtigen sollte. Aber mein Bauchgefühl und Herz erinnern mich daran, wie nah mir die Geschichte gegangen ist, welch einen Narren ich an den Figuren gefressen habe. Und letztendlich ist es das Gefühl, das einen guten Liebesroman ausmacht.
Deshalb habe ich beschlossen, „Everything I didn’t say“ mit vollen 5 Sternen zu bewerten <3

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Unerwartet überraschend

Trust My Heart - Golden-Campus-Trilogie, Band 1 (Prickelnde New-Adult-Romance auf der glamourösen Golden Isles Academy. Für alle Fans von KISS ME ONCE.)
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Wer viele Liebesromane liest, weiß, weitläufig die Bandbreite an Thematiken ist. Es gibt Young und New Adult. Dann sind da noch die Highschool- und College-Romanzen, die Romane mit den typischen Bad Boys. ...

Wer viele Liebesromane liest, weiß, weitläufig die Bandbreite an Thematiken ist. Es gibt Young und New Adult. Dann sind da noch die Highschool- und College-Romanzen, die Romane mit den typischen Bad Boys. Oder einfach Wohlfühlgeschichten. Aber was mir noch nie unterkommen ist: Ein Buch, das all dies vereint. Und dann kam „Trust my Heart“, das sich ganz entschieden in keine Schublade stecken lässt…

Auf den ersten Blick könnten May und Felix nicht unterschiedlicher sein. Sie, die während der Highschool versucht, finanziell irgendwie über die Runden zu kommen und dabei ganz allein im Leben steht. Und er, reich, beliebt, attraktiv und ein Magnet für alle möglichen Problem. Und ganz nebenbei versucht Felix seine Familie, oder das, was davon noch übrig ist, zusammenzuhalten. Doch dabei ist es nur May, die ihm helfen kann.
Und so stellt er May ein, um jemanden für seinen kleine Schwester zu haben. Es ist nicht unbedingt der typische Nanny-Job, aber dafür so gut bezahlt, dass May kaum eine andere Wahl hat, als den Job anzunehmen.
Dabei knistert es zwischen Felix und ihr in jeglicher Hinsicht gewaltig. Und mit der Zeit merken sie, dass sie einander besser verstehen, als man meinen könnte. Doch würden sie sich ihren Gefühlen hingeben und würde es nicht klappen, dann würde das Leben von den beiden endgültig aus den Fugen geraten. Das dürfen sie nicht riskieren! Felix darf nicht die letzten Menschen, die ihm noch geblieben sind, verlieren. Und May darf nicht riskieren, ihre hart erkämpfte Freiheit so leichtsinnig wegzuwerfen.

Zu Beginn muss ich direkt loswerden, wie zweigespalten mich dieser Roman zurücklässt. Er hat mich in so vielen Dingen überzeugt und extrem überrascht. Gleichzeitig gibt es da Dinge, die mich einige Nerven gekostet haben, obwohl sie irgendwie auch so sein mussten.
Also, von vorne…
Im Prinzip habe ich „Trust my Heart“ sehr gerne gelesen. Die Handlung war eigentlich perfekt gestaltet. Eine Langatmigkeit war nicht zu spüren- trotzdem hat sich das Buch auch nicht als ein Pageturner entpuppt. Der Schreibstil liest sich flüssig, aber dann ließen mich manche Formulierungen wieder stocken und stutzig machen. Es gab wirklich schöne Zitate, die mir das Herz wärmten. Aber ich war nicht von jedem Wort gleichermaßen gefesselt.
Dann sind da May und Felix, zwei wirklich wunderbare Protagonisten. Die Geschichte wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt, und man lernt beide kennen und lieben. Von Anfang an kamen mir beide viel reifer, erwachsener vor, als 17-jährige Highschoolschüler. Das überraschte mich, positiv natürlich.
Der Roman fühlte sich nicht an wie eine Highschool-Romanze, in der es gewöhnlich immer nur um Feiern, Sex und Zickenkrieg geht. Davon war der erste Teil der „Golden Campus“-Reihe meilenweit entfernt. Beide Figuren haben mit ihren eigenen Problemen zu kämpfen und man kann sie wirklich gut verstehen, sich in beide hineinversetzen. Aber dann waren sie plötzlich doch wieder so… naja, sie brachten mich innerlich zum Kochen, weil sie dann doch naive Bemerkungen von sich gaben. Und weil ich ihren Gefühlen nicht immer ganz folgen konnte, wenn sie (vor allem May) plötzlich wieder so verschlossen war. Dennoch ist ganz klar, dass man May und Felix einfach gern haben muss. Man kann nicht anders <3
Übrigens habe ich auch die Nebenfiguren mehr liebgewonnen, als ich es anfangs vermutet hatte. Schließlich trotzen sie, auf sehr liebenswerte Weise, jeglichen Vorurteilen. Und deshalb werde ich die Reihe auch bestimmt weiterverfolgen. Manche der Nebenfiguren werden nämlich die Protagonisten in den weiteren Bänden sein.
Schlussendlich konnte ich der Roman durch seine Vielfalt an Themen, die zunehmende Ernsthaftigkeit und die authentische, knisternde Atmosphäre, vollgeladen mit Gefühlen und Emotionen, überzeugen.

Fazit:
„Trust my Heart“ ist in meinen Augen ein durchaus gelungener Auftakt zu der „Golden Campus“-Reihe, der Lust auf mehr macht. Der Schreibstil konnte mich zwar nicht durchgängig mitreißen, aber ich mochte die vielen tollen Thematiken und natürlich auch die Protagonisten May und Felix. Deshalb bewerte ich den Roman mit 4 Sternen. Das Buch ist deutlich authentischer als ich es erwartet hatte, da es sich nicht mit Oberflächlichkeiten aufhält, sondern auch die High-Society so zeigt, wie sie ist. Ich glaube zwar, dass dies nicht unbedingt ein Buch ist, das mir auf lange Zeit besonders im Gedächtnis bleibt, aber es ist definitiv eine Story, die ich noch öfter lesen werde. Deshalb kann ich dieses Buch absolut weiterempfehlen!

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