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Veröffentlicht am 29.02.2024

Eine klassische Cowboygeschichte

Shine Not Burn
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Die Nacht, die Anwältin Andie mit Cowboy Mack in Las Vegas verbringt, hätte ein Wendepunkt in ihrem durchgetakteten Leben werden können. Doch als sie am nächsten Morgen nur in Begleitung eines heftigen ...

Die Nacht, die Anwältin Andie mit Cowboy Mack in Las Vegas verbringt, hätte ein Wendepunkt in ihrem durchgetakteten Leben werden können. Doch als sie am nächsten Morgen nur in Begleitung eines heftigen Katers und noch größeren Blackouts aufwacht, hat sie das vergessen. Sie kehrt zurück in ihren Alltag und lässt sich auf ihrem vorgeplanten Weg zum Glück von nichts und niemandem aufhalten. Bis diese Heiratsurkunde auftaucht und Andie zu einem unwillkommenen Umweg zwingt.

Mack und Andies Geschichte beginnt vor der interessanten Kulisse von Las Vegas und legt von Anfang an richtig los. Der Humor der Story verspricht einen hohen Unterhaltungswert. Die Charaktere sind ein ganz bunter Haufen. Und an Spice wird nicht gespart. Logisch, wenn es um Cowboys geht ;)

Die Storyidee ist an sich nichts Neues, hat aber ihre Tiefen und die ein oder andere Eigenheit. Vor allem aber sollte man dieses Buch lesen, wenn man Interesse an einer Cowboygeschichte hat. Denn Mack ist ein Cowboy, wie man ihn sich vorstellt und der einen träumen lässt. Zumal er auch ein richtiger Romantiker ist. Das Setting – insbesondere das Ranchleben – tut sein Übriges für eine gefühlvolle Lovestory. Die MacKenzie-Familie besticht quasi mit ihrer Freundlichkeit. Und auch Andie ist an sich eine nette Protagonistin. Teilweise war sie mir ein wenig zu stur und zugleich zu teilnahmslos. Sie kostet einen beim Lesen den ein oder anderen Nerv – zugleich lässt sie einen über so manche Beziehungs- und Verhaltensmuster nachdenken, was ich gut fand.

Mein Fazit:
SHINE NOT BURN ist ein Buch für Zwischendurch für alle, die eine Schwäche für heiße Cowboys haben. Die Atmosphäre ist sehr angenehm und man hat einfach Spaß mit der Geschichte. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Ein Märchen aus dem Hause Bridgerton

Bridgerton – Wie verführt man einen Lord?
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Als Benedict Bridgerton und Sophie sich das erste Mal begegnen, läuft alles wie im Märchen ab. Sie ist die umwerfende, unbekannte „Prinzessin“, die ihrem Prinzen (besser bekannt als der zweitälteste Sohn ...

Als Benedict Bridgerton und Sophie sich das erste Mal begegnen, läuft alles wie im Märchen ab. Sie ist die umwerfende, unbekannte „Prinzessin“, die ihrem Prinzen (besser bekannt als der zweitälteste Sohn von Lady Bridgerton) den Atem raubt. Doch sie haben nur diese paar wenigen Stunden auf einem Maskenball. Punkt Mitternacht läuft Sophie davon – einzig ihren Handschuh lässt sie zurück.
Benedicts Suche nach der unbekannten Dame verlaufen erfolglos. Womöglich, weil er in den falschen Kreisen sucht. Womöglich, weil er Sophie nicht mehr erkennt … Aber kann ein Herz sich irren?

Im dritten Band der bekannten Reihe geht es nun um den zweiten Sohn aus dem Hause Bridgerton – Benedict. Wer die Netflix-Serie geschaut hat, der hat Benedict als einen humorvollen, lebenslustigen Menschen mit einem großen Herzen kennengelernt. Für mich war er in der Serie tatsächlich immer ein kleiner Liebling. Trotzdem muss ich sagen, dass mich der Inhalt dieses Bandes ausgehend vom Klappentext nicht komplett neugierig gemacht hat. Die beschriebene Story ist nicht unbedingt was Neues und spätestens nach dem Lesen der ersten drei Kapitel wurde mir klar, weshalb mir die Geschichte bekannt vorkommt. Es ist eine Art Cinderella Story. Das hat mich ein wenig ernüchtert, weil ich fürchtete, dass diese bekannte Art von Geschichte die Spannung rausnimmt. Glücklicherweise war dies nicht der Fall.

Die Geschichte beginnt zwar in klassischer Aschenputtel-Manier, hat aber durchaus ihren eigenen Charakter. Die Zweitsprünge ziehen die Handlung interessant auseinander und Sophie entwickelt sich zu einer eigenständigen Frau mit Prinzipien. Ihr Verhalten ist vielleicht hier und da etwas stur und eigenwillig, aber man kann sie als Figur verstehen. Wenn ich gerade bei den Figuren bin: Ich habe bereits erwähnt, dass ich Benedict als lebensfrohen Witzbold in der Serie sehr liebgewonnen habe. Ihn nun im Buch kennenzulernen war eine ganz andere Erfahrung. Denn Buch-Benedict ist ein anderer Charakter. Er ist dominanter und hat mich an Anthony erinnert – dazu kommt aber, dass Benedict in seinem Herzen ein ziemlicher Romantiker ist.

Der Schreibstil liest sich wie immer sehr flüssig. Der Stil ist ein wenig gehobener und ein wenig sarkastischer – wie es sich eben für eine gute Regency Romance gehört. Erzählt wird mit Blick auf beide Perspektiven und einem permanenten Augenzwinkern. Besonders gut gefallen hat mir das Gefühl von Familienliebe, das in diesem Band durch viele Szenen aus dem Bridgerton-Alltag sehr ausgeprägt war. Ein wenig vermisst habe ich die rauschenden Bälle, aber dafür hat man hier einfach eine eigene Art von Regency Romance, die durch ihre Andersartigkeit zu strahlen weiß. Und für die ein oder andere Überraschung war auch gesorgt, zum Beispiel durch eine unscheinbare Heldin. Mit dem Epilog findet das Buch einen wunderschönen Abschluss – und ein besonderes Lob möchte ich für den neuen, zweiten Epilog aussprechen. Dieses Mal versuchte sich die Autorin an einer Art Spin off zum Buch.

Mein Fazit:
​Auch der dritte Roman aus der Bridgerton-Reihe konnte mich hervorragend unterhalten und ich freue mich nun besonders auf die folgenden Bände. Ich kann das Buch auf jeden Fall weiterempfehlen, besonders an alle Märchenfans. Denn ob die Heldin nun Sophie, Cinderella, Aschenputtel oder Aschenbrödel heißt – die Grundidee ist dieselbe. Man sollte diese Art von Geschichte mögen, dann hat man große Freude mit WIE VERFÜHRT MAN EINEN LORD?. Außerdem würde ich empfehlen, sich beim Lesen gedanklich etwas von der Serie abzukapseln und dafür bereit sein, die Bridgertons neu kennenzulernen. Dann steht Lesestunden zum Tagträumen nichts mehr im Weg. Von mir gibt es 3.5 Sterne.

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Weihnachten achtmal anders

Sparkling Christmas Nights
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SPARKLING CHRISTMAS NIGHTS ist eine Sammlung von acht Kurzgeschichten von insgesamt neun Autorinnen. Die Kurzgeschichten haben keinen Bezug zueinander und unterscheiden sich in ihrem Inhalt, Erzählstil ...

SPARKLING CHRISTMAS NIGHTS ist eine Sammlung von acht Kurzgeschichten von insgesamt neun Autorinnen. Die Kurzgeschichten haben keinen Bezug zueinander und unterscheiden sich in ihrem Inhalt, Erzählstil und Subgenre stark. Ich sage bewusst Subgenre, denn jede der Geschichten ist zumindest dem Genre Romance zuzuordnen. SPARKLING CHRISTMAS NIGHTS zeigt jedoch die Vielfalt an Arten von Geschichten, die sich hinter dem Begriff Liebesroman verbergen. Da die Geschichten derart unterschiedlich sind, fällt es mir schwer, sie an dieser Stelle einheitlich zu bewerten. Daher habe ich mich dazu entschieden, alle acht Geschichten ganz knapp vorzustellen und eine kurze Empfehlung dazu abzugeben.

Erste Geschichte: A Christmas Fortune

Als Honor über die Feiertage zu ihrem Bruder nach London reist, freut sie sich auf die gemeinsame Zeit und ganz viel Weihnachtsstimmung. Dass dieses Weihnachten anders wird als geplant, wird spätestens klar, als sich der neue Mitbewohner ihres Bruders als ihr Weihnachtsmuddel-One-Night-Stand Jason herausstellt.

Diese Geschichte ist eine ziemlich klassische New Adult-Story. Sie unterhält die Lesenden prächtig durch die Enemies-to-Lovers-Vibes und einen sehr schrägen Humor. Dazu gibt es noch eine Prise Tiefgang und eine Portion Spice. Meinen Geschmack hat die Geschichte getroffen.

Zweite Geschichte: Christmas Nights & Polar Lights

Die Vorweihnachtszeit ist einfach nichts für Angel: Sie verliert ihren Job, erwischt ihren Freund beim Fremdgehen und muss wohnungslos schließlich in ihr Heimatdorf zurückkehren. Dort wartet nicht nur unerträgliche Weihnachtsstimmung auf sie, sondern auch ihr Highschool-Feind Noah.

Die Geschichte hat mich ein wenig überrumpelt, weil sie als ganz klassische Liebesgeschichte mit dem Klischee „Freund, Job und Wohnung verloren“ beginnt – und letztendlich Richtung Fifty Shades of Grey abdriftet. Es ist nicht direkt Dark Romance, eher Erotik, aber die Wortwahl und Art von Sexszenen muss man mögen …

Dritte Geschichte: Rendezvous mit Inspector Grinch

Tina liebt das weihnachtliche Treiben in Wien und bummelt gemütlich durch den Weihnachtsmarkt – bis sie Opfer von Taschendieben wird. So trifft sie auf den Wiener Polizisten Ben, der eigentlich eine 10 von 10 für sie ist – wäre er nur nicht so ein Weihnachtsmuffel …

Diese Geschichte ist eine ganz klassische Liebesgeschichte. Kein Spice, ein bisschen Spannung, viel Gefühl und vor allem: Weihnachtsstimmung pur.

Vierte Geschichte: A Christmas Heartbreak

Stella und Jack waren einmal eines dieser Pärchen, die Studium und Beziehung perfekt vereinbaren konnten. Doch während Stella sich in Zweifeln verliert, stürzt Jack sich blind in sein Medizinstudium. So kann es nicht weitergehen – das sehen beide ein. Nach diesem Weihnachten werden sie getrennte Wege gehen - aber wie trennt man sich am Fest der Liebe?

Diese Geschichte hebt sich auf jeden Fall von allen anderen Kurzgeschichten in dieser Sammlung ab, weil sie viel melancholischere Töne anschlägt. Es geht nicht um Romantik, Anziehung oder Leidenschaft. Es geht vielmehr um die tiefere Bedeutung von Weihnachten und die tiefere Bedeutung von Beziehungen. Es ist eine Geschichte zum Nachdenken, was mir persönlich sehr gefallen hat.

Fünfte Geschichte: A Killer for Christmas

Kurz vor Weihnachten wird Holly unfreiwillig Zeugin eines Mordes. Besagter Mörder wird dadurch unfreiwillig noch zum Kidnapper, denn natürlich kann er Holly mit ihrem Wissen nicht laufen lassen. Doch je länger Holly bei ihm ist, desto unmöglicher erscheint es Nikolas, ihr irgendetwas anzutun …

Diese Geschichte ist schwierig einzuordnen und ich bin mir sicher, dass alle Lesenden sie unterschiedlich wahrnehmen werden. Es beginnt bereits beim Genre. Die Thematik mit Mord und Kidnapping deuten auf Dark Romance hin – die Liebesgeschichte selbst ist aber nicht so krass, wie man vermuten könnte. Beide Charaktere waren mir weder unsympathisch, noch erscheinen sie mir vollkommen unbedenklich. An sich habe ich die Geschichte recht gerne gelesen, aber vermutlich hätte sie in einem längeren Umfang besser funktioniert.

Sechste Geschichte: The Grinch who stole my heart

Delilah liebt ihre Arbeit im Obdachlosenheim – zumindest bis Nolan dort auftaucht, um seine Sozialstunden abzuarbeiten. Es prallen zwei grundsätzlich verschiedene Welten aufeinander und Nolan und Delilah verstricken sich immer weiter in hitzigen Diskussionen. Wieso nur grinsen alle anderen Mitarbeitenden immer, wenn die beiden mal wieder aneinandergeraten?

Diese Geschichte würde ich irgendwo zwischen New Adult und Young Adult einordnen. New Adult wegen dem Alter der Charaktere. Young Adult wegen der Geschichte selbst. Diese Geschichte habe ich unfassbar gerne gelesen, weil die Enemies-to-Lovers-Story herrlich unterhaltsam war. Außerdem war das Worldbuilding für eine Kurzgeschichte erstaunlich detailliert und die Geschichte war einfach rund und süß und weihnachtlich.

Siebte Geschichte: (K)ein Weihnachten ohne dich!

Logan hat kurz vor Weihnachten nur ein Ziel: Seine langjährige Freundin Hazel finden, zur Rede stellen und dort an ihrer Beziehung anknüpfen, wo sie abrupt aufgehört haben - nachdem sie ihn ohne ein Wort hat sitzen lassen.

Diese Romance Suspense-Geschichte fiel für meinen Geschmack aus dem Rahmen. Sie war kaum weihnachtlich und nicht zum Wohlfühlen geeignet. Für mich war die dargestellte Beziehung zu toxisch und voller Red Flags.

Achte Geschichte: Mr. One Night Stand

Nachdem Xavien im letzten Sommer endlich die Gelegenheit erhalten hat, Sila auf ein Date einzuladen, endete dieser Abend relativ ungemütlich. Ermöglicht der Zauber der Weihnachtszeit den beiden eine zweite Chance?

Bei dieser Geschichte muss ich hinzufügen, dass das Autorinnen-Duo Mila Meadow und Ylvie Davis bereits eine Dilogie veröffentlicht haben, die im selben „Universum“ spielt. Es handelt sich also eher um ein Spin-off als um eine eigenständige Kurzgeschichte. Ein sicherlich schöner Abschluss für alle Fans der Reihe – als Außenstehende:r findet man jedoch nicht so recht einen Einstieg in die Geschichte.

Mein Fazit:

Alles in allem können manche Geschichten mehr überzeugen als andere. Ich habe ein, zwei Favoriten gefunden, hatte ein, zwei Geschichten, mit denen ich nicht warmgeworden bin und habe auch Geschichten gelesen, die als eigenes Buch besser funktioniert hätten als in diesem knappen Format. Die Sammlung ist jedenfalls unglaublich vielfältig, weshalb ich mir sicher bin, dass jede:r eine Geschichte finden wird, die dem eigenen Geschmack entspricht. Um möglichst viele der Geschichten genießen zu können, würde ich diese Sammlung besonders solchen Leser:innen ans Herz legen, die sich für Romance in all ihren Facetten interessieren. Denn dann ist dieses „Buch“ perfekt für die stressige Vorweihnachtszeit, wenn man eigentlich weihnachtliche Geschichten lesen will, aber kaum Zeit für einen kompletten Roman findet. Diese Geschichten dagegen lassen sich jeweils in ein bis zwei Stunden problemlos „vernaschen“.

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Veröffentlicht am 30.10.2023

Weil es mehr als nur Licht gibt

Starling Nights 1
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Mabels Leben verfolgt schon lange einen rational durchgeplanten Weg. Sie konzentriert sich lieber auf ihr Studium, als auf Menschen, die sie irgendwann wieder verlieren wird. Ihre zwei besten Freunde Zoe ...

Mabels Leben verfolgt schon lange einen rational durchgeplanten Weg. Sie konzentriert sich lieber auf ihr Studium, als auf Menschen, die sie irgendwann wieder verlieren wird. Ihre zwei besten Freunde Zoe und Davie sind alles, was Mabel braucht und wenn es nach ihr ginge, würde sich daran nichts ändern. Schon gar nicht will sie einen der beiden verlieren. Und doch droht Zoe ihr langsam zu entgleiten, seitdem ein seltsamer Freundeskreis auf dem Campus aufgetaucht ist. Etwas an ihnen beunruhigt Mabel zutiefst – ganz gleich, wie angetan Zoe von einem der jungen Männer ist. Ganz gleich, wie sehr es sich nach Ankommen anfühlt, als Mabel selbst einen von ihnen kennenlernt. Aber wo beginnt die Wahrheit, wenn Blake sich vom ersten Moment an in Lügen verstrickt?

Bevor ich das Buch zu lesen begonnen habe, habe ich mich nicht allzu groß damit auseinandergesetzt. Das Cover hat mir sehr gefallen, es hat eine schaurige Herbststimmung verbreitet, die ich gerade unfassbar passend finde und in die ich gerne tiefer eintauchen wollte. Das Hauptargument für mich, um dieses Buch zu lesen, war aber die Autorin selbst. Durch die Mulberry Mansion-Reihe bin ich zu einem riesengroßen Fan von Merit Niemeitz geworden und war mir ziemlich sicher, dass ich alles lieben würde, was sie schreibt. Die Autorin hat nämlich eine ganz eigene Art, mit Worten zu jonglieren. Was sie schreibt sind keine Bücher, es ist einfach Kunst.

Und so habe ich also IM SCHATTEN DER WAHRHEIT gelesen, obwohl ich dem Dark Academia-Vibe etwas zwiegespalten gegenüberstehe. Ich mag atmosphärische Geschichten, aber ich bin nicht so der Thriller-Fan. Dass dieser Roman allerdings Dark Academia mit einer anderen Komponente als dem Thriller-Element ist, war mir lange nicht klar. Erst etwa zur Hälfte des Buches zeigt sich so richtig, in welche Richtung die Geschichte strebt – und das herauszufinden war dann nochmal eine 180-Grad-Wendung, die mich bis jetzt unschlüssig zurücklässt, wie ich zur Geschichte stehe.

Aber nochmal von vorne: Das Buch beginnt, ohne groß um den heißen Brei herumzureden. Der Klappentext beschreibt, dass Zoe – und somit auch Mabel – in die Kreise rund um Ashton, Blake und ihre Clique geraten und genau so startet die Geschichte. Es ist somit von Anfang an spannend, das Setting wird toll und im typischen Merit-Niemeitz-Stil atmosphärisch beschrieben. Es catcht einen von Anfang an. Die Stimmung der kalten Monate kann man beim Lesen richtig spüren und genau darauf hatte ich auch gehofft.

Es dauert nicht lange, bis Mabel auf Blake trifft, der sich zunächst als Cliff vorstellt. Es ist eines dieser zahlreichen Rätsel, die sich durch die Geschichte hindurchziehen und einen so immer weiter zum Lesen antreiben. Denn in meinen Augen ist das die Quintessenz des Romans – die Spannungskomponente. Das hat mich dann auch tatsächlich überrascht, weil ich von der Autorin einfach Geschichten mit großen Gefühlen und ganz viel Liebe (nicht nur, aber auch romantischer Natur) gewöhnt bin und Dark Academia durchaus Romance impliziert. IM SCHATTEN DER WAHRHEIT setzt die Schwerpunkte aber deutlich anders, es gibt ein wenig Slow Burn, wobei die „Beziehung“ zwischen Balke und Mabel tendenziell im Hintergrund steht.

Zum Großteil wird das Buch aus Mabels Sicht geschildert, womit ich auch kein Problem hatte. Trotzdem muss ich sagen, dass ich zu Mabel schlechter Zugang gefunden habe, als ich es bei den weiblichen Charakteren in anderen Büchern (auch von Merit) gewöhnt bin. Mabel hat meinem Gefühl nach einige Vorhänge um sich gezogen, die sie für den Leser nicht völlig beiseitegeschoben hat.

Mein Fazit:
IM SCHATTEN DER WAHRHEIT ist anders, als die Romane, die ich bisher von der Autorin gelesen habe. Das Setting konnte mich wie gewohnt einnehmen. Doch bereits ihr geradezu philosophischer Schreibstil hat mich hier nicht überzeugt und für einige Längen in der Geschichte gesorgt. Im Gegenzug sind mir andere Aspekte zu kurz gekommen. Die Grundidee des Buches war, das muss man einfach sagen, wirklich clever, überraschend und ungewöhnlich. Meinen Geschmack hat sie trotzdem nicht ganz getroffen. Blake und Mabels Geschichte ist in sich geschlossen, trotzdem wird im zweiten Band, der sich auf Ashton und Zoe konzentriert, sicher noch das ein oder andere Fragezeichen geklärt und manch Leerstelle gefüllt werden. Ich für meinen Teil bin mir aber nicht sicher, ob ich den zweiten Band noch lesen werde. Für Band 1 vergebe ich 3,5 Sterne. Meinen Geschmack hat das Buch zwar nicht ganz getroffen, aber ich kann mir vorstellen, dass es Hardcore-Fans von Dark Academia und vor allem solche, die mal eine etwas andere Dark Academia-Story lesen wollen, mehr anspricht.

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Veröffentlicht am 03.09.2023

Die Ironie der schicksalhaften Liebe

The Unhoneymooners – Sie können sich nicht ausstehen und fliegen gemeinsam in die Flitterwochen
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An THE UNHONEYMOONERS kommt man schon seit Monaten nichtmehr vorbei. Weder bei Bookstagram, noch in sämtlichen Buchhandlungen. Als nur die englische Version erschienen war, habe ich mir bereits überlegt, ...

An THE UNHONEYMOONERS kommt man schon seit Monaten nichtmehr vorbei. Weder bei Bookstagram, noch in sämtlichen Buchhandlungen. Als nur die englische Version erschienen war, habe ich mir bereits überlegt, das Buch zu lesen. Dass ich den Roman nun tatsächlich gekauft habe (auf Deutsch), lag tatsächlich vielmehr daran, dass ich eines der letzten Exemplare mit wunderschönem Farbschnitt ergattern konnte. Somit stand direkt fest, dass das Buch ein Schmuckstück in meinem Regal werden würde. Aber würde es mich auch inhaltlich überzeugen können?

Zugegeben, der Klappentext hat auf mich sehr verrückt geklungen. Olives Zwillingsschwester Ami heiratet, veranstaltet eine Traumhochzeit mit einem Traumgatten und gewinnt dann auch noch eine Traumreise für ihren Honeymoon. Dass dann ausgerechnet eine Fischvergiftung in die Quere kommt, war ein sehr chaotisches Unglück. Aber dann fliegt Olive anstelle ihrer Zwillingsschwester und für den Bräutigam springt dessen Bruder Ethan ein. Die einzige Bedingung: Das Hotel und die Veranstalter der Reise dürfen niemals herausfinden, dass die falsche Torres-Schwester und der falsche Thomas-Bruder die Reise antreten – sonst wird es teuer. Doch seit dem Moment, in dem Ethan und Olive sich kennengelernt haben, konnten sie keine normale Konversation mehr führen – sie diskutieren und streiten immer nur. Aber wieso eigentlich?

Es dauert nicht lange, bis man eines in diesem Buch versteht – und diese Eigenschaft muss man ihm auch lassen: Der Roman ist unfassbar witzig und unterhaltsam. Die Geschichte beginnt direkt ziemlich bizarr. Es geht ständig um den Dualismus zwischen Pech und Glück – wobei Olive quasi die Personifikation von Unglück darstellt. Dazu kommt eine schrullige mexikanische Großfamilie und das Chaos ist perfekt. Vielleicht versteht man nicht jede einzelne Anspielung, aber zumindest den überspitzten Zufällen kann man folgen. Obwohl der Humor an manchem Stellen beinahe schon grenzwertig schräg ist, bringt einen dieser Roman definitiv zum Lachen.

Das ist vermutlich einer der Hauptgründe, weshalb sich die Geschichte derart spritzig und kurzweilig liest. Die Seiten verfliegen wie im Flug und die Handlung mag zwar vorhersehbar sein, dennoch bleibt sie mitreißend. Die Szenen auf Hawaii sorgen zudem für Sommerfeeling, aber man kann das Buch zu jeder Jahreszeit lesen.

Mit den Protagonisten Ethan und Olive bin ich gut klargekommen. Sie sind beide sehr sympathisch und ich muss sagen, dass ich von Ethan überaus positiv überrascht war. Dennoch würde ich nicht behaupten, dass mir die Figuren wirklich ans Herz gewachsen sind. Ich habe ihre Geschichte gerne gelesen, aber es ist nicht die Art von Geschichte, die aus der Masse heraussticht, wenn man im Jahr um die fünfzig Bücher liest.

Und dann ist da noch die eine Sache, die mich im Mittelteil gestört hat. Ethan und Olive haben oft über ihr Verhältnis zueinander gesprochen – was an sich eine wirklich tolle Eigenschaft ist und vielen Beziehungen fehlt. Das Problem war nur, dass ich keine ihrer Ansichten teilen oder nachvollziehen konnte. Ebenso wenig konnte ich dem Hin und Her der Handlung an solchen Stellen folgen. Beim Umschwung zwischen ernstem Gespräch und spicy Szene waren die Übergänge eher eckig als rund. Auch die vielen Missverständnisse, die das Enemies-to-Lovers-Feeling kreiert haben, wirkten auf mich weniger logisch und vielmehr konstruiert.

Mein Fazit:
Ich bleibe bei meiner ursprünglichen Meinung: Rein optisch bin ich sehr froh, dass THE UNHOONEYMOONERS von nun an mein Bücherregal zieren darf. Inhaltlich hatte ich zwar meinen Spaß mit der Geschichte, aber sie konnte mich nicht zu einhundert Prozent überzeugen. Bei diesem Buch teile ich den Tiktok-Hype nicht, aber als lockere Lovestory kann man es durchaus lesen. Von mir gibt es 3,5 Sterne.

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