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Veröffentlicht am 20.03.2021

Und die Welt geht in Zahlen auf

Wenn du dich traust
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Manchmal sind ein wandelndes Bad-Boy-Klischee und eine Irre die einzige Lösung. Das zumindest steht für Lea und Jay fest, als sie dringend einen Schlafplatz benötigt und er seine Schulden bei einem Drogenboss ...

Manchmal sind ein wandelndes Bad-Boy-Klischee und eine Irre die einzige Lösung. Das zumindest steht für Lea und Jay fest, als sie dringend einen Schlafplatz benötigt und er seine Schulden bei einem Drogenboss begleichen muss. Jay hat ein freies Sofa in seiner WG und Lea eine wertvolle Kette.
Und so zieht sie kurzerhand bei ihm ein.
Zuerst fliegen die Fetzen, dann beginnen sie über ihre Vorurteile nachzudenken und schließlich müssen die beiden feststellen, dass ihre Probleme bei weitem noch nicht gelöst sind. Vielmehr stecken sie nun gegenseitig mit in der Sache drin…

Der Roman wird kapitelweise wechselnd aus Jays und Leas Sicht erzählt. So haben sich beide schnell in mein Herz geschlichen. Außerdem kann der Leser sich auf diese Weise absolut in die beiden hineinversetzten und man kann ihr Handeln stets nachvollziehen. Man erkennt sofort, dass hinter Jays harter Fassade ein weicher Kern steckt und Lea nicht verrückt ist. Ihre Zwangsstörung wird sehr realistisch dargestellt und gleichzeitig wird deutlich gemacht, dass diese Krankheit sie nicht ausmacht.
Trotzdem werden die Probleme der beiden nicht heruntergespielt, sondern mit jeder Facette thematisiert.
Obwohl die Thematiken also sehr ernst sind, ändert das nichts daran, dass diese Geschichte sehr unterhaltsam erzählt ist. Sie steckt nämlich voller Gefühle, die für den Leser greifbar scheinen. Man kann das Knistern zwischen den Protagonisten förmlich spüren. Außerdem hat die Story ihren ganz eigenen Humor. Folglich versinkt man mit einem ständigen Grinsen auf den Lippen voll und ganz zwischen den Seiten. Und ehe man sich versieht, ist das kurzweilige Buch auch schon beendet.

Fazit:
Dieses Buch ist in meinen Augen absolut empfehlenswert. Ich habe es inzwischen bereits zweimal gelesen und bin mir sicher, dass ich es auch in Zukunft noch öfter zur Hand nehmen werde. Die liebenswerten Charaktere kann man einfach nur gernhaben. Man genießt die ebenso prickelnde, wie amüsante Unterhaltung und verfolgt gespannt und gerührt die gleichzeitig ernste Handlung.
„Wenn du dich traust“ ist für mich sowohl ein Herzens-, als auch ein Lieblingsbuch und so erhält es von mir ganz klar 5 von 5 Sterne. Extragroße Leseempfehlung !!!

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Veröffentlicht am 16.03.2021

Eine (fast normale) Geschichte über das Leben und die Freundschaft

Das unsterbliche Nashorn
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Florins Leben war schon immer ein wenig ungewöhnlich. Versteckt wuchs er in einem Hinterhof bei einer alten Frau auf, ohne dass jemand von seiner Existenz wusste. Doch als seine Ziehoma stirbt, nimmt das ...

Florins Leben war schon immer ein wenig ungewöhnlich. Versteckt wuchs er in einem Hinterhof bei einer alten Frau auf, ohne dass jemand von seiner Existenz wusste. Doch als seine Ziehoma stirbt, nimmt das Versteckspiel bald ein Ende und Florin lernt, was Freundschaft und Familie bedeuten. Und zu seinen Freunden gehört eben ein Nashorn

„Das unsterbliche Nashorn“ ist ein Kinderbuch, dass mich sehr überrascht hat. Ori, das Nashorn, spielt keine allzu zentrale Rolle, wie ich erwartet hatte. Vielmehr steht die Freundschaft in dieser Geschichte im Mittelpunkt. Außergewöhnlich ist auch der besondere Erzählstil: Es gibt einen Erzähler, doch erst am Ende wird aufgelöst, wer derjenige ist.
Insgesamt hat dieses Buch ein wunderschönes, perfektes Ende, das einen ehrlich zu Tränen rührt. Das Buch ist perfekt rund abgeschlossen und jedes kleinste Detail wird in das Gesamtbild eingefügt.
Obwohl soviel Wunderliches in der Geschichte steckt, werden die Realität und der Verlauf des Lebens natürlich, ehrlich und gleichzeitig sehr nett dargestellt. So stecken in der Geschichte unheimlich viele verschiedene Thematiken, die man mit Sicherheit nicht erwarten würde: Leben und Sterben, Träume und Wünsche, Freundschaft und Familie, die erste Liebe, die Bedeutung eines Versprechen und noch so viel mehr…
Dabei liest sich das Buch sehr einfach und schnell. „Das unsterbliche Nashorn“ ist wirklich ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legt, bis man fertig ist.
An manchen Stellen habe ich für mich den ein oder anderen kleinen Kritikpunkt gefunden. Für meinen Geschmack war die Erzählung zeitweise einfach ein wenig zu knapp, stellenweise schien Florin mir ein wenig zu undurchsichtig. Aber dafür gab es ja den zuckersüßen Ori und auch Florins besten Freund habe ich sofort ins Herz geschlossen.

Fazit:
„Das unsterbliche Nashorn“ ist eine wunderschöne, sehr detaillierte und dennoch optimal kindgemäß erzählte Geschichte über Freundschaft, aber auch noch eine Vielzahl anderer Themen. Das Buch überrascht mit unerwartet ernsten Themen und überzeugt nicht nur damit. Ich kann dieses Buch absolut weiterempfehlen, etwa ab 10 Jahren, denn manche Wörter sind noch etwas schwer. Von mir gibt es für die Geschichte 4,5 Sterne.
PS: Auch ältere Lesern werden bei der Geschichte manch Träne verdrücken müssen

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Veröffentlicht am 14.03.2021

Ein Buch, zehn Geschichten, zig Schicksale

Asphalthelden
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10 verschiedene Kurzgeschichten, alle irgendwie miteinander verbunden, ergeben das Buch „Asphalthelden“. Jede Geschichte beginnt mit dem Schulschluss und endet, wenn die Jugendlichen zu Hause angekommen ...

10 verschiedene Kurzgeschichten, alle irgendwie miteinander verbunden, ergeben das Buch „Asphalthelden“. Jede Geschichte beginnt mit dem Schulschluss und endet, wenn die Jugendlichen zu Hause angekommen sind. Doch die Thematik ist weit mehr, als einfach ein gewöhnlicher Nachhauseweg. Während die Geschichten oft zunächst einfach unterhaltsam und witzig erscheinen, steckt hinter den meisten viel mehr Tiefe, als man denken würde. Manche der Kinder haben zu Hause Probleme mit der Familie, bei anderen stellt der Nachhauseweg selbst das Problem dar und dann gibt es noch die Kinder, die es nicht erwarten können, endlich den Schrecken der Schule zu entkommen.
Die Thematiken sind also extrem vielseitig und für jeden Geschmack ist mit Sicherheit was dabei. Doch auch wenn einen die Thematik einmal nicht allzu sehr anspricht, ist doch jede Geschichte auf ihre Art faszinierend. Mal sind es die ungewohnt detailliert ausgearbeiteten Charaktere, dann ein besonderer Schreibstil.
Insgesamt ließt sich „Asphalthelden“ relativ leicht und flüssig. Die Geschichte sind angenehm kurz und perfekt für zwischendurch oder vor dem Einschlafen.

Fazit:
Diese Sammlung von Kurzgeschichte hat mir wirklich gut gefallen. Zwar gibt es hier und dort ein Geschichte, die mich nicht so sehr ansprechen konnte. Dafür haben mich andere umso mehr begeistern können. Weil man eben nicht jede Geschichte gleich gerne ließt, gebe ich dem Buch 4 von 5 Sternen. Aber ich würde es definitiv weiterempfehlen für Kinder und Jugendlich ab etwa 10 Jahren. Ich denke, bei diesem Buch kommt es ganz auf den jungen Leser an, ob es schon zu ihm passt, weil man bei einigen Geschichten die Botschaft dahinter finden und verstehen muss. Tut man dies, wird man mit tiefgängigen, nachvollziehbaren Storys belohnt. Aber auch ältere Leser und Erwachsene werden die nett erzählten, ernsthaften Texte bewundern.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Schlagfertigkeit will gelernt sein

Schlagfertig
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Wurdet ihr auch schon einmal von Freunden, der Familie oder Kollegen persönlich angegriffen? „Da kannst du nicht mitreden !“ „Hast du eigentlich zugenommen ?“ „Sie waren aber auch schon schneller.“ Wenn ...

Wurdet ihr auch schon einmal von Freunden, der Familie oder Kollegen persönlich angegriffen? „Da kannst du nicht mitreden !“ „Hast du eigentlich zugenommen ?“ „Sie waren aber auch schon schneller.“ Wenn ihr etwas in dieser Art zu hören bekommen habt und nicht wusstet, welche Reaktion am besten wäre, dann wisst ihr sicherlich auch, was euch fehlt: Schlagfertigkeit. Ein Buch mit dem Titel „Schlagfertig“ kann da vielleicht hilfreich sein, oder ?
Um jene Frage zu beantworten, möchte ich kurz das Konzept von diesem Ratgeber erklären. Möchte man an seiner Schlagfertigkeit arbeiten, bekommt man häufig Standard-Antworten empfohlen, die für jede Situation „passend“ sind. Doch schnell merkt man, wie wenig sie einen voranbringen. Auf Dauer ist damit also nicht geholfen und genau da setzt Michael Traindt mit seinem Buch an. Es kommt nicht darauf an, zurückzuschlagen.
In erster Linie soll dem Leser gezeigt werden, wie man es gar nicht erst zu Angriffen kommen lässt. Denn das geht tatsächlich. Etwa die erste Hälfte von „Schlagfertig“ handelt von Vorbereitung, sodass man nicht sprachlos ist, wenn man dennoch angegriffen wird.
Aber natürlich werden auch viele Strategien gezeigt, um in schwierigen Situationen wirklich reagieren zu können. Und damit nichts schiefgehen kann, werden beliebte Fallen (in die man selbst definitiv bereits getappt ist) ebenso beschrieben.

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal ganz deutlich sagen, dass einem als Leser klar sein muss (bevor man das Buch ließt), dass es mit dem alleinigen Lesen nicht getan ist. Es ist der erste Schritt auf dem langen Weg der Schlagfertigkeit. Denn tatsächlich gibt es nicht DEN Punkt, ab dem man als schlagfertig gilt. Vielmehr gilt der Spruch „der Weg ist das Ziel“. Wenn man dieses Buch ließt, dann muss man bereit sein, an sich zu arbeiten. Es wird seine Zeit und viel Übung brauchen, man muss lernen zu verstehen. Doch dann kann man auch auf Dauer Erfolg haben.

Beim Lesen ist „Schlagfertig“ übrigens nicht nur sehr aufschlussreich und informativ, sondern es macht durchaus großen Spaß. Der Autor versucht, wie er auch selbst sagt, dem Leser das Thema mit einem Augenzwinkern nahezubringen. Und das funktioniert durchaus. Vor allem die vielen Beispiele sind des Öfteren sehr amüsant und gestalten den Inhalt sehr anschaulich. Besonders gut haben mir auch die vielen sorgsam ausgewählten Zitate gefallen.

Fazit:
Dieser Ratgeber lehrt den Leser, dass viel mehr hinter Schlagfertigkeit steckt, als man zunächst vermutet. Möchte man lernen, sich zu wehren, dann ist man mit diesem Buch wirklich gut beraten. Man muss aber wissen, dass dieses Buch zwar durch zahlreiche Beispiel äußerst anschaulich gestaltet ist, es aber nur die theoretische Grundlage darstellt für den langen Weg, den man gehen muss, um mit der Zeit „schlagfertig“ reagieren zu können.
Überzeugen kann das Buch mit einer klaren Struktur, dem unterhaltsamen Schreibstil eines sympathischen Autors und verständlichem Inhalt.
Ich kann dieses Buch definitiv weiterempfehlen und werde es auch selbst noch öfter zur Hand nehmen. Von mir gibt es also 5 Sterne!

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Veröffentlicht am 06.03.2021

Den geheimen Gefühlen eine Stimme geben

Ich wollte nur, dass du noch weißt ...
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Manchmal fehlt einem der Mut oder auch die Möglichkeit einem speziellen Menschen etwas persönlich zu sagen. Manche von uns greifen daher zu Stift und Papier um ihren geheimen Gefühlen und Ängsten eine ...

Manchmal fehlt einem der Mut oder auch die Möglichkeit einem speziellen Menschen etwas persönlich zu sagen. Manche von uns greifen daher zu Stift und Papier um ihren geheimen Gefühlen und Ängsten eine Sprache zu verleihen. Vielleicht in Form eines Briefes ? Der hat nämlich den Vorteil, dass man kein lyrisches Genie sein muss, um etwas Ordentliches zustande zu bekommen. Um aber wirklich alles loswerden zu können ist die Grundvoraussetzung für jeden dieser Briefe, dass die Zielperson ihn niemals zu Gesicht bekommen wird. Trotzdem wäre es viel zu schade um all die entstandenen Werke, wenn sie für immer vergessen in einer Schublade vergilben würden. Und genau deshalb gibt es den Tumblr Blog „Dear my Blank" von Emily Trunko. Dort werden diese Briefe anonym veröffentlicht, jeder kann seien Brief einstellen lassen. Egal, um was es geht oder in welcher Sprache er verfasst ist. Denn jeder dieser Briefe kann anderen Menschen Mut schenken, sie inspirieren oder einfach nur ganz besonders unterhalten, da jeder eine kleine Geschichte erzählt.
Und nun gibt es dieses Buch, das die schönsten, besondersten, poetischsten (oder was auch immer einzigartig an ihnen ist) auch jedem, der den Blog nicht ließt, zeigen soll. Man hält nun also ein kleines Lesebuch in knalligen Farben in der Hand, das so viele Emotionen beinhaltet, wie man sich gar nicht vorstellen kann. Die Briefe sind in Kategorien eingeteilt, zum Beispiel Familie, unerwiderte Liebe oder Verluste. Bei der Einteilung hab ich mich allerdings ein paar Mal gewundert, ob ein Briefchen nicht besser in einer anderen Kategorie aufgehoben wäre… Die Briefe habe ich gerade als Briefchen bezeichnet, denn eigentlich beschreibt sie das auch am besten. Zum größten Teil sind sie schließlich nicht länger als fünf Sätze. Davon war ich schon ziemlich überrascht. Da sie aber anonym und „insidermäßig" formuliert sind, nicht viele Infos enthalten, kann man als Leser dann auch groß keine Verbindung zu den Texten aufbauen. Ich würde die Briefe jetzt mal so beschreiben & einteilen:
50% ließt man eben kurz, hat sie dann aber auch schnell wieder vergessen, 25% erzählen wirklich eine Geschichte, die eine vielleicht auch an sein eigenes Leben oder das eines Bekannten erinnert, 10% stechen einem durch die poetische Formulierung ins Auge und die verbleibenden 15% gehen einem wirklich nahe. Diese haben mich auch zu Tränen gerührt, begeistert und sie werden mir wohl noch eine Weile im Gedächtnis bleiben. Diese Einteilung ist jetzt sicher nicht so fair von mir, da ja auch die kurzen, durchschnittlichen Briefe dem Verfasser viel bedeuten, aber wenn man überlegt, das Buch zu lesen, muss man das eben wissen.
Und dann wäre da noch das kunterbunte Design… zugegeben: Gar nicht mein Fall. Die speziellen Farbtöne, komische Muster. Nee, also damit konnte ich mich nicht anfreunden, aber mir ging es eh mehr um den Inhalt…
Jetzt also zu meinem Fazit:
Diese Sammlung nie versendeter Briefe ergibt ein Buch, das einzigartig ist, vollgepackt mit Emotionen, Erinnerungen, Problemen und vielem mehr. Dass der Leser von diesen aber nicht immer in den Bann gezogen wird kann man wohl niemandem zum Vorwurf machen. Das ist schließlich nicht Ziel der Briefe. Was aber eben auch bedeutet, dass man das Buch nicht unbedingt gelesen haben muss. Ja, es ist mal etwas anderes. Ja, es inspiriert den Leser, sich in Zukunft vielleicht selbst mal hinzusetzen und seine Gedanken niederzuschreiben (das soll sowieso gut tun). Ja, das Buch macht neugierig auf den Blog (den ich mir wohl noch genauer anschauen werde). Und ja, hin und wieder geht einem ein Brief wirklich nahe. Aber nein, großes Kino war es für mich leider nicht.

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