Eine emotionale Liebesgeschichte mit ein paar Klischees zu viel
Wildflower Summer – In deinen ArmenDarum geht es:
Olivias kleiner Bruder Justin starb bei einem Army-Einsatz. Sechs Monaten später taucht der ehemalige Soldat Nate auf Olivias Ranch auf – mit Justins letztem Brief an sie. Und mit einem ...
Darum geht es:
Olivias kleiner Bruder Justin starb bei einem Army-Einsatz. Sechs Monaten später taucht der ehemalige Soldat Nate auf Olivias Ranch auf – mit Justins letztem Brief an sie. Und mit einem Versprechen, das er um alles in der Welt halten will: An Justins Stelle auf Olivia aufzupassen. Eigentlich dachte Nate, Olivia würde das nicht leichthin akzeptieren. Immerhin kommt er mit nichts als seiner Harley und einer dunklen Vergangenheit an.
Doch Olivia heißt ihn nicht nur in ihrem Zuhause willkommen – sie bemüht sich um ihm wie niemand zuvor in seinem Leben. Wird es ihr gelingen, zu Nate durchzudringen?
Meine Meinung:
IN DEINEN ARMEN ist der erste Band der Dilogie rund um die Wildflower Ranch, wobei beide Teile in sich abgeschlossen sind und von verschiedenen Pärchen handeln. Ich wollte das Buch lesen, weil ich ein Fan aller Liebesgeschichten mit Ranch- beziehungsweise Farm-Setting bin und das Army-Thema sehr spannend finde. Davon abgesehen wollte ich endlich ein Buch der berühmten Kelly Moran lesen und war voller neugieriger Vorfreude.
Leider muss ich gestehen, dass mich der Roman zunächst überhaupt nicht von sich überzeugen konnte. Der Einstieg war überhaupt nicht mein Fall. Er soll Olivia, ihr Leben und das, was ihr zum großen Glück noch fehlt, vorstellen. Stattdessen wirkte Olivia unsympathisch, unsensibel und unverständlich auf mich. Bekanntermaßen ist der erste Eindruck jener, der zählt. Entsprechend habe ich mir beim Weiterlesen noch lange mit der Protagonistin schwergetan und finde rückblickend, diese ersten Szenen umso unpassender.
Im weiteren Verlauf habe ich erkannt, dass der Schreibstil nicht mein Fall ist. Am liebsten lese ich Erzählungen in der Ich-Perspektive, aber auch dritte-Person-Erzählungen lese ich gerne, wenn sie gut geschrieben sind. IN DEINEN ARMEN wird in der dritten Person erzählt und liest sich grundsätzlich einfach und flüssig. Aber … ja, es gibt da ein großes Aber. Ich lese praktisch nur Liebesromane, bin eine totale Romantikerin und habe eine Schwäche für das ein oder andere Klischee. Deshalb muss es wirklich etwas heißen, wenn ich bei einem Liebesroman sage, dass er abgedroschen und schnulzig klingt. Doch bei vielen Phrasen musste ich einfach die Augen verdrehen, weil sie over the top wirkten.
Ebenso hatte ich bei der Storyline das Gefühl, dass die Geschichte aus sämtlichen Klischees zusammengebaut wurde. Ich möchte nicht spoilern und gehe deshalb nicht ins Detail. Jedenfalls überrascht die Geschichte nicht und wirkt oft konstruiert.
Und so kam es, dass ich nach etwa dem ersten Drittel ernsthaft in Erwägung zog, den Roman abzubrechen. Ich habe das Buch dann ein paar Tage zur Seite gelegt, um ihm dann noch eine Chance zu geben. Während ich mich zunächst etwas durchkämpfen musste, bin ich nun doch froh, das Buch zu Ende gelesen zu haben.
Nate als männliche Hauptfigur habe ich sehr ins Herz geschlossen und seine Entwicklung war schön zu verfolgen. Auch die Nebenfiguren wurden mir immer mehr sympathisch und lasse ich den schlechten Start mit Olivia mal außen vor, ist sie eine taffe Frau. Zu stur zwar, aber niemand ist perfekt ;)
Mein Fazit:
Während es bei Olivia und Nate fast Liebe auf den ersten Blick war, war es bei IN DEINEN ARMEN und mir ganz klar Slowburn. Die Handlung ist geradlinig und der Roman ist für jene Leser:innen geeignet, die ruhige Schmöker mit Emotionalität der Spannung vorziehen. Wie viel Spice die Geschichte enthält, hat mich ziemlich überrascht und hätte so zahlreich wahrscheinlich nicht sein müssen. Ich denke auch, etwas mehr Handlung und etwas weniger Klischees hätten der Story zwar gutgetan, aber die gefühlvollen Themen waren sehr schön. Ich werde der Autorin mit einem anderen Roman wohl nochmal eine Chance geben, für IN DEINEN ARMEN vergebe ich jedenfalls 3 von 5 Sternen.