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Veröffentlicht am 18.08.2024

Eine emotionale Liebesgeschichte mit ein paar Klischees zu viel

Wildflower Summer – In deinen Armen
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Darum geht es:
Olivias kleiner Bruder Justin starb bei einem Army-Einsatz. Sechs Monaten später taucht der ehemalige Soldat Nate auf Olivias Ranch auf – mit Justins letztem Brief an sie. Und mit einem ...

Darum geht es:
Olivias kleiner Bruder Justin starb bei einem Army-Einsatz. Sechs Monaten später taucht der ehemalige Soldat Nate auf Olivias Ranch auf – mit Justins letztem Brief an sie. Und mit einem Versprechen, das er um alles in der Welt halten will: An Justins Stelle auf Olivia aufzupassen. Eigentlich dachte Nate, Olivia würde das nicht leichthin akzeptieren. Immerhin kommt er mit nichts als seiner Harley und einer dunklen Vergangenheit an.
Doch Olivia heißt ihn nicht nur in ihrem Zuhause willkommen – sie bemüht sich um ihm wie niemand zuvor in seinem Leben. Wird es ihr gelingen, zu Nate durchzudringen?

Meine Meinung:
IN DEINEN ARMEN ist der erste Band der Dilogie rund um die Wildflower Ranch, wobei beide Teile in sich abgeschlossen sind und von verschiedenen Pärchen handeln. Ich wollte das Buch lesen, weil ich ein Fan aller Liebesgeschichten mit Ranch- beziehungsweise Farm-Setting bin und das Army-Thema sehr spannend finde. Davon abgesehen wollte ich endlich ein Buch der berühmten Kelly Moran lesen und war voller neugieriger Vorfreude.

Leider muss ich gestehen, dass mich der Roman zunächst überhaupt nicht von sich überzeugen konnte. Der Einstieg war überhaupt nicht mein Fall. Er soll Olivia, ihr Leben und das, was ihr zum großen Glück noch fehlt, vorstellen. Stattdessen wirkte Olivia unsympathisch, unsensibel und unverständlich auf mich. Bekanntermaßen ist der erste Eindruck jener, der zählt. Entsprechend habe ich mir beim Weiterlesen noch lange mit der Protagonistin schwergetan und finde rückblickend, diese ersten Szenen umso unpassender.

Im weiteren Verlauf habe ich erkannt, dass der Schreibstil nicht mein Fall ist. Am liebsten lese ich Erzählungen in der Ich-Perspektive, aber auch dritte-Person-Erzählungen lese ich gerne, wenn sie gut geschrieben sind. IN DEINEN ARMEN wird in der dritten Person erzählt und liest sich grundsätzlich einfach und flüssig. Aber … ja, es gibt da ein großes Aber. Ich lese praktisch nur Liebesromane, bin eine totale Romantikerin und habe eine Schwäche für das ein oder andere Klischee. Deshalb muss es wirklich etwas heißen, wenn ich bei einem Liebesroman sage, dass er abgedroschen und schnulzig klingt. Doch bei vielen Phrasen musste ich einfach die Augen verdrehen, weil sie over the top wirkten.

Ebenso hatte ich bei der Storyline das Gefühl, dass die Geschichte aus sämtlichen Klischees zusammengebaut wurde. Ich möchte nicht spoilern und gehe deshalb nicht ins Detail. Jedenfalls überrascht die Geschichte nicht und wirkt oft konstruiert.

Und so kam es, dass ich nach etwa dem ersten Drittel ernsthaft in Erwägung zog, den Roman abzubrechen. Ich habe das Buch dann ein paar Tage zur Seite gelegt, um ihm dann noch eine Chance zu geben. Während ich mich zunächst etwas durchkämpfen musste, bin ich nun doch froh, das Buch zu Ende gelesen zu haben.

Nate als männliche Hauptfigur habe ich sehr ins Herz geschlossen und seine Entwicklung war schön zu verfolgen. Auch die Nebenfiguren wurden mir immer mehr sympathisch und lasse ich den schlechten Start mit Olivia mal außen vor, ist sie eine taffe Frau. Zu stur zwar, aber niemand ist perfekt ;)

Mein Fazit:
Während es bei Olivia und Nate fast Liebe auf den ersten Blick war, war es bei IN DEINEN ARMEN und mir ganz klar Slowburn. Die Handlung ist geradlinig und der Roman ist für jene Leser:innen geeignet, die ruhige Schmöker mit Emotionalität der Spannung vorziehen. Wie viel Spice die Geschichte enthält, hat mich ziemlich überrascht und hätte so zahlreich wahrscheinlich nicht sein müssen. Ich denke auch, etwas mehr Handlung und etwas weniger Klischees hätten der Story zwar gutgetan, aber die gefühlvollen Themen waren sehr schön. Ich werde der Autorin mit einem anderen Roman wohl nochmal eine Chance geben, für IN DEINEN ARMEN vergebe ich jedenfalls 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Eine authentische Romcom für alle mit einem Herz für die Wissenschaft

The Soulmate Equation – Sie glaubt an die Macht der Zahlen, bis er ihr Ergebnis ist
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»Aber ich sehe ihn an – und er sieht mich an -, und ich bin mir sicher, wir denken beide dasselbe: auf keinen Fall.«

Darum geht es:
Jess ist eine junge, alleinerziehende Mutter und ihre Tochter Juno steht ...

»Aber ich sehe ihn an – und er sieht mich an -, und ich bin mir sicher, wir denken beide dasselbe: auf keinen Fall.«

Darum geht es:
Jess ist eine junge, alleinerziehende Mutter und ihre Tochter Juno steht für sie an erster Stelle. Es macht ihr nichts aus, ihr Liebesleben weit hintenanzustellen - nur manchmal wünscht sie sich eine Schulter zum Anlehnen. Im Zuge eines solchen Moments meldet sie sich bei DNADuo an – eine Dating-App, deren Ziel es ist, den persönlichen Seelenverwandten durch die Gene zu finden. Eigentlich glaubt Jess nicht wirklich an diese Idee. Und spätestens, als sie ihr Match erfährt – den Treffer mit der höchsten je dagewesenen Übereinstimmung – bereut sie, je teilgenommen zu haben. Denn ihr Match ist ausgerechnet der Erfinder von DNADuo, der mürrische Wissenschaftler River …

Meine Meinung:
THE SOULMATE EQUATION war ein absoluter Spontankauf bei mir. Ich habe vor einiger Zeit bereits THE UNHONEYMOONERS von Christina Lauren gelesen und obwohl ich die Geschichte zwar unterhaltsam fand, hat mich das Autorinnenduo nicht vollkommen von sich überzeugt. Doch dann hatte ich in der Buchhandlung plötzlich diesen Roman in der Hand, habe kurz darin gestöbert … und war von der Storyidee augenblicklich gecatcht.

Die ersten zwei, drei Kapitel des Romans fand ich noch schleppend, doch sobald die Handlung rund um DNADuo, dem Seelenverwandten-Algorithmus sozusagen, losging, wurde es richtig unterhaltsam.
Zwischen Jess und River herrschen zu Beginn dezente Enemy-Vibes und sie haben wirklich nicht den besten Start miteinander. Umso mehr zum Schmunzeln gibt es für uns Leserinnen. Die Entwicklung der Dynamik zwischen den zweien fand ich schlichtweg gelungen. Das Tempo ist nicht zu schnell, nicht zu langsam und wie sie miteinander umgehen, fand ich süß und authentisch.

Die dritte-Person-Erzählung hat mir überraschend gut gefallen und ich habe mich damit wohlgefühlt. Insgesamt fand ich den Schreibstil angenehm zu lesen und die Wortwahl abwechslungsreich. Lediglich wenn die Themen wissenschaftlicher wurden (und das ist bei zwei Wissenschaftler-Hauptfiguren und diesem Thema nun mal vorprogrammiert) hat mein Gehirn hin und wieder abgeschaltet. Hier haben mich die zahlreichen Fachbegriffe gelangweilt und ich finde, man hätte das Thema vereinfachter erklären können. Ist aber vielleicht Geschmackssache.

Die Geschichte wird komplett aus Jess‘ Perspektive erzählt, wodurch man sie besonders umfangreich kennenlernt und sie war mir stets sympathisch. Sie ist eine junge, alleinerziehende Mutter einer bezaubernder Siebenjährigen und macht ihren Job einfach toll. Jess hadert mit alltäglichen Sorgen und jongliert mit einigen Problemchen, was sie als Figur sehr nahbar macht.
Dass es keine Kapitel aus Rivers Perspektive gibt, fand ich zunächst schade, weil ich es in Liebesromanen einfach gerne lese, die Story aus verschiedenen Sichtweisen zu erleben. Ich habe aber schnell erkannt, dass die Geschichte auch ohne weitere Perspektive sehr gut auskommt und wir River ausreichend kennenlernen können. Nichtsdestotrotz glaube ich rückblickend, dass Rivers Perspektive erfrischend und abwechslungsreich gewesen wäre. Obwohl ich den Roman nämlich sehr gerne gelesen habe, fand ich ihn zwischendurch ein klein wenig zäh und da hätte frischer Schwung sicherlich nicht geschadet.

Mein Fazit:*
THE SOULMATE EQUATION wollte ich aufgrund der Storyidee von ungewöhnlichem Dating lesen und ich wurde nicht enttäuscht. Dieses kreative Thema wurde toll umgesetzt und facettenreich ausgearbeitet. Die Geschichte macht Spaß zu lesen, sie hat eine Prise Humor, ist romantisch und überzeugt mit sehr herzlichen Figuren. Empfehlen kann ich die Geschichte an alle, die eine authentische Romcom mit spannendem Gedankenspiel und ein paar sexy Wissenschaftlern lesen wollen. Man sollte sich aber natürlich darüber bewusst sein, dass das Ziel des Romans romantische Unterhaltung und die Handlung entsprechend eher vorhersehbar ist. Ich vergebe lesenswerte 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 07.08.2024

Eine heiße Liebesgeschichte für die kalte Jahreszeit

Three Swedish Mountain Men (Why Choose)
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Darum geht es:
Kaum ist Daisy im verschneiten Schweden angekommen, baut sie auch schon einen Unfall. Aufgrund eines nahenden Schneesturms ist Hilfe rar und so bleibt ihr nichts anderes übrig als mit drei ...

Darum geht es:
Kaum ist Daisy im verschneiten Schweden angekommen, baut sie auch schon einen Unfall. Aufgrund eines nahenden Schneesturms ist Hilfe rar und so bleibt ihr nichts anderes übrig als mit drei überaus attraktiven Fremden in deren Berghütte auszuharren. Die drei Männer reagieren völlig unterschiedlich auf Daisys Anwesenheit. Während Eli sie am liebsten für immer bei sich hätte, ist Riven vorsichtig und Cole geradezu abweisend. Kann Daisy ihnen vertrauen? Oder vielleicht ist die Frage sogar, ob die Männer der hübschen Engländerin trauen können …

Meine Meinung:
Die verschiedenen Teile der Why Choose-Reihe sind voneinander unabhängig und grundverschiedene Geschichten. Vor diesem Buch habe ich bereits TRIPLE DUTY BODYGUARDS von Lily Gold gelesen, eine sehr spannungsreiche Geschichte. THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN hingegen setzt auf Gefühl und Atmosphäre.

Die Geschichte wird mit wechselnden Perspektiven der vier Protagonist:innen erzählt. Diese Erzählweise finde ich super gewählt, um alle Figuren kennenzulernen. Außerdem finde ich es bemerkenswert, einen Liebesroman aus insgesamt vier Perspektiven zu erzählen, weil dies einige Schwierigkeiten mit sich bringt. Doch Lily Gold gelingt dies mühelos und es macht großen Spaß, die Geschichte zu lesen.
Der Schreibstil ist für meinen Geschmack etwas zu dialoglastig, aber die Beschreibungen, Gedanken und Emotionen kommen nicht zu kurz.

Die Figuren haben mir sehr gefallen. Es gibt nur wenige Nebenfiguren, was den Fokus auf die vier Hauptfiguren ermöglicht. Daisy war mir sympathisch und ich fand ihr Verhalten stets authentisch. Ihre leicht tollpatschige Ader ist amüsant und ihr Starrsinn taff. Eli ist mir vermutlich am schnellsten ans Herz gewachsen, weil er unglaublich süß und liebevoll ist. Die männlichen Figuren sind sehr unterschiedliche Charaktere, was die Dynamik untereinander spannend gestaltet. Eli ist der Verspielte, River sehr ernsthaft und Cole verschlossen - ein typischer Grumpy eben. Besonders Cole fand ich im Laufe der Geschichte ein sehr facettenreicher Charakter. Mit River wurde ich am wenigsten warm, aber alles in allem fand ich die Figuren toll gewählt und gut ausgearbeitet. Die Ausarbeitung der Hauptfiguren hat mir hier noch besser gefallen als in TRIPLE DUTY BODYGUARDS, weil jede Figur ihre eigene Geschichte hat und damit ihr Thema in die Story einbringt.

Insgesamt ist THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN vor allem unterhaltsam und ja, natürlich besonders spicy. Trotzdem geht es um deutlich mehr Themen, welche ich super gewählt fand und die toll behandelt wurden. Ich mag es, wie Lily Gold in ihren Romanen Frauen, denen Unrecht getan wird, ihre Stärke zurückgibt. Und auch das Reverse Harem-Thema finde ich authentisch umgesetzt. Statt dem mahnenden Zeigefinger, zeigt diese Autorin mit einem verliebten Lächeln, dass Liebe viele Gesichter hat.
Durch die schwedische Bergkulisse und die gemütliche, eingeschneite Hütte ist der Roman ein romantisches Leseerlebnis zum Wohlfühlen und eine Geschichte, bei der einem warm wird. Denn auch wenn es, wie gesagt, nicht nur spicy zugeht, sollte man für die Geschichte Spice schon gerne lesen, weil es ein paar mehr explizite Szenen gibt als in der durchschnittlichen Romance ;)

Mein Fazit:
THREE SWEDISH MOUNTAIN MEN ist vielleicht nicht perfekt, aber eine romantische, spicy, atmosphärische Liebesgeschichte, die ich mit 3,5 von 5 Sternen bewerte. Die erste Hälfte empfand ich als etwas zäh und langatmig, doch die zweite Hälfte habe ich dafür umso mehr genossen. Empfehlen kann ich den Roman an alle, die an den kalten Tagen mal eine etwas andere Romance lesen möchten.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Eine märchenhaft-dunkle Geschichte über und für starke Frauen und all jene, die es noch werden wollen

Thorne Princess
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»Du darfst gebrochen sein. Darin liegt sogar eine Chance … die Chance, dich von Grund auf neu zusammenzusetzen.«

Darum geht es:
Hallie Thorne, die unkonventionelle, jüngste Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten, ...

»Du darfst gebrochen sein. Darin liegt sogar eine Chance … die Chance, dich von Grund auf neu zusammenzusetzen.«

Darum geht es:
Hallie Thorne, die unkonventionelle, jüngste Tochter eines ehemaligen US-Präsidenten, stolpert vom einen Fettnäpfchen ins nächste. Die Presse belagert sie daher regelrecht, denn negative Schlagzeilen sind Hallies alltäglicher Begleiter. Nach dem neuesten Desaster wollen ihre Eltern dieser Sache jedoch endgültig ein Ende setzten und stellen Ransom Lockwood ein.
Ransom, Hallies Personenschützer und ein regelrechter Roboter von einem Menschen, der ständig an ihrer Seite ist und ihr den Charakter eines „verzogenen Mädchens“ austreiben soll. Weder Hallie noch Ransom sind begeistert von diesem Arrangement und pflegen ein feindschaftliches Verhältnis. Aber je mehr sie einander nerven, desto weiter locken sie sich aus ihren Komfortzonen und entdecken dabei manch überraschende Seiten des anderen.

Meine Meinung:
Der Roman wird mit wechselnder Perspektive zwischen Ransom und Hallie erzählt. Positiv aufgefallen ist mir direkt, wie charakteristisch die einzelnen Perspektiven für sich sind. Man merkt klar den Unterschied zwischen beiden Figuren und lernt sie allein durch ihre Perspektive gut kennen. Hallie war mir auf Anhieb extrem sympathisch. Sie ist einundzwanzig Jahre alt, also noch eine sehr junge Frau und wird für ihr Alter authentisch dargestellt. Man merkt ihr an, dass sie halb erwachsen ist, sich aber noch ein paar kindliche Charakterzüge bewahrt hat. Hallie wirkte anfangs stark auf mich, doch erst im Laufe des Buches erkennt man die Tiefe ihres Charakters und alles, was sie durchgemacht hat. Dafür hätte ich sie am liebsten einfach in den Arm genommen. Die Art, wie Hallie in ihren Kapiteln zu ausführlichem Klatsch und Tratsch neigt, macht die Geschichte unterhaltsam und Hallie zu einer Figur, mit der ich gerne im echten Leben befreundet wäre.
Ransom hat es mir schwerer gemacht. Ich habe von Anfang an seine trockene, aufs Wesentliche beschränkte Art gemocht und finde ihn einen sehr spannenden Gegenpol zu Hallies überschäumendem Charakter. Dennoch ist mir im Laufe des Buches aufgefallen, dass Ransom für mich ein Mysterium blieb und er ist unbestritten ein „morally gray“ Charakter. Ransom hat außergewöhnliche sexuelle Vorlieben, was ich ein interessantes Thema fand, aber ich hätte es besser gefunden, wenn das Thema ausführlicher erklärt worden wäre. Das ist nur eines von mehreren Beispielen, welches zeigt, dass mir einige Dinge zu schnell behandelt wurden.

Grundsätzlich muss ich sagen, dass dieses Buch eines ist, bei dem man nicht sonderlich viele sympathische Figuren vorfindet. Und bei allen Figuren, auch den Hauptfiguren, bin ich auf den ein oder anderen Charakterzug gestoßen, den ich problematisch fand. Nicht immer wurde darauf eingegangen, manchmal zu oberflächlich und andere Probleme wurden eher unrealistisch gelöst.

Ich habe nun ein paar Schwachstellen der Geschichte aufgezeigt, aber ich möchte auch kein falsches Bild der Story aufzeigen. Denn Tatsache ist, dass ich es sehr genossen habe, die Geschichte zu lesen. Der Schreibstil hat mich absolut überzeugt und obwohl das Buch um die 500 Seiten hat, war es sehr kurzweilig. Der Humor war genial und wer auf Sarkasmus und Situationskomik steht, ist hier ganz richtig. Und wie sich Hallie entwickelt, ist extrem beeindruckend und inspirierend. Sie steht für all die jungen Frauen, die das Leben bereits gebrochen hat, die aber niemals aufgeben und zu viel Stärke fähig sind.

Mein Fazit:
THORNE PRINCESS ist ein vielschichtiger Roman, der mich beim Lesen regelrecht gefesselt hat. Anfangs ist er voller Humor, doch er steckt ebenso voller Tragik und dunklen Abgründen. Insgesamt ist THORNE PRINCESS für mich mehr eine Geschichte über die Entwicklung einer jungen Frau als ein Liebesroman. Obwohl ich mich von der Spannung, den vielfältigen Themen, der interessanten Storyline und der Dynamik zwischen den Hauptfiguren unterhalten gefühlt habe, gab es ein paar Aspekte, die mich an der Geschichte gestört haben. Etwa an den Figuren selbst und auch die Liebe/Romantik kam mir zu kurz. Ich vergebe 3 von 5 Sternen. Empfehlen kann ich die Geschichte allen, die Schmöker gerne lesen und einen etwas anderen Liebesroman suchen, indem ebenso Humor wie Dunkelheit steckt.

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Veröffentlicht am 02.08.2024

Eine Sinfonie der Buchstaben

All Eyes On Me
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Darum geht es:
Kasimirs Weg ist gezeichnet von Angst und Unsicherheit, doch früher hoffte er, sein Klavierspiel würde ihm die Türen zu neuen Wegen öffnen. Aber als er fünfzehn war, verlor er auf dramatische ...

Darum geht es:
Kasimirs Weg ist gezeichnet von Angst und Unsicherheit, doch früher hoffte er, sein Klavierspiel würde ihm die Türen zu neuen Wegen öffnen. Aber als er fünfzehn war, verlor er auf dramatische Weise gegen seinen zwei Jahre jüngeren Konkurrenten Leo. Und verlor damit all seine Hoffnungen, Träume und den Glauben in sich selbst.

Heute, sechs Jahre später, kämpft er noch immer mit den Folgen der Niederlage. Er versteckt sich vor der Welt ohne jegliche Perspektive. Dann läuft er Leo wieder über den Weg. Dessen unerschütterliche gut gelaunte Fassade reizt Kasimir bis aufs Blut. Doch Leo lässt sich von Kasimirs Wut nichts so leicht in die Flucht schlagen wie gedacht.

Meine Meinung:
Was mir direkt positiv ins Auge gestochen ist, ist die aufs Thema abgestimmte Aufmachung des Buches. Der Roman ist in Teile eingeteilt, welche nach den verschiedenen Passagen eines Musikstückes benannt sind. Anstelle von Kapiteln bekommen wir Takte zu lesen und während Kasimirs Perspektive als „Moll“ gekennzeichnet ist, berichtet Leos in „Dur“. Wer sich ein bisschen mit Musiktheorie auskennt ahnt, dass es sich um eine Grumpy x Sunshine Liebesgeschichte handelt und liegt damit richtig. Und wo ich gerade von Musiktheorie spreche – das Musik-Thema ist ein roter Faden in der Geschichte und spiegelt sich auch in der bildhaften Sprache wider. Für besseres Verständnis empfehle ich für die Geschichte daher, zumindest ein paar Grundkenntnisse im Bereich Musik zu haben.

Ich habe die Sprache gerade als bildhaft beschrieben und möchte noch ein wenig mehr zum Schreibstil sagen. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir was die Handlung betraf zwar leicht, doch der Schreibstil machte es mir schwerer. An die Erzählung in der dritten Person konnte ich mich nach einigen Seiten gewöhnen. Der ausschweifende, schillernde, extravagante Sprachstil hingegen war für mich bis zum Ende hin nicht greifbar. Die Autorin setzt auf große Bilder, die sie mit ihren Worten malt – oder wenn man so will: charakterstarke Melodien, die ihre Sätze bilden – doch diese konnte ich selbst hochkonzentriert nicht immer entschlüsseln. Und oft musste ich Szenen mehrmals lesen, weil der Schreibstil etwas Langatmiges an sich hatte.

Thematisch ist die Story stark besetzt und sie überzeugt gekonnt durch Tiefe. Beide Hauptfiguren bringen interessante, vielseitige Problematiken in die Geschichte ein und die Nebenfiguren verleihen der Story ebenfalls ihre eigene Note. Allgemein ist die Geschichte zwar nicht tragisch oder dramatisch, aber durchaus schwerer als ich erwartet hatte. Sie ist durch den Wettbewerb, der sich durch die gesamte Storyline zieht, spannend und die Schmunzler sorgen für Unterhaltungswert. Aber ALL EYES ON ME ist eben nicht die leichte, süße Lovestory, für die ich sie gehalten hatte.

Insgesamt habe ich das Buch weniger als Lovestory wahrgenommen. Es ist eher ein Coming-of-Age-Roman, ein Roman für junge Erwachsene mit mehr Freundschaft als Liebe. Da ich mich sehr auf diese Mischung aus Enemies to Lovers und Friends to Lovers gefreut hatte, kamen für meinen Geschmack Liebe und Romantik deutlich zu kurz. Vom Ende habe ich mir mehr erhofft und vieles blieb zu offen. Außerdem waren mir beide Protagonisten zwar sympathisch, doch während Kasis Entwicklung großartig und detailreich war, verblasste Leo leider neben ihm. Bei den Nebenfiguren hat mir die Vielfalt gefehlt, weil alle mit ihrem forschen, fordernden Charakter einander zu ähnlich waren.

Mein Fazit:
ALL EYES ON ME ist eine Coming-of-Age-Geschichte für alle Liebhaber von Klaviermusik. Die Seiten vibrieren geradezu unter der Melodie von Cicer Arietis Worten. Obwohl nicht jeder einzelne Ton bei mir ankam, hörte ich dieser Melodie gerne zu und es hat mich berührt, Kasimir dabei zu begleiten, über seine Komfortzone hinauszuwachsen. Ursprünglich wollte ich dem Roman 4 Sterne geben, doch das Ende hat mich meine Entscheidung nochmal überdenken lassen. Weil einiges zu offen blieb und die Lovestory unterging, vergebe ich nun 3 von 5 Sternen.

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