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Veröffentlicht am 02.08.2020

Vier Frauen auf ihrem Weg ins Glück

Die Wunderfrauen
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1953, der Zweite Weltkrieg ist zwar vorbei, doch sitzt er noch immer in den Köpfen der Menschen fest. Das bekommen auch diese vier zu spüren: Luise, Marie, Annabel und Helga haben bisher außer ihrem Wohnsitz ...

1953, der Zweite Weltkrieg ist zwar vorbei, doch sitzt er noch immer in den Köpfen der Menschen fest. Das bekommen auch diese vier zu spüren: Luise, Marie, Annabel und Helga haben bisher außer ihrem Wohnsitz (in und bei Starnberg) und dem ungefähr gleichen Alter (Anfang 20 bis Anfang 30) nichts gemeinsam. Wobei... Eine wichtige Sache habe ich noch vergessen zu erwähnen: Alle vier haben Träume und Pläne. Denn alle vier sind auf der Suche nach ihrem eigenen Glück.
Für Hela bedeutet dies, dass sie endlich selbstständig werden und weg von ihren herrischen Eltern möchte. Nicht so einfach, für die Tochter eines reichen Fabrikanten, die in ihrem bisherigen Leben noch nicht viel arbeiten musste. Auch Marie muss sich erst noch an die körperliche Arbeit gewöhnen. Früher, in ihrer Heimat, hatte ihre Familie zwar ein Gestüt, doch war die Arbeit mit den Pferden eher angenehm als anstrengend. Doch für die vertriebene junge Frau ist das nicht ihr größtes Problem. Immer noch leidet sie psychisch unter ihren Erlebnissen. Obwohl sie doch in Leutstetten endlich ein neues Leben beginnen möchte…
Annabel dagegen hat eher das gegensätzliche Problem. Als Arztgattin geht sie nicht zum Arbeiten und hat Angestellte, die ihren Haushalt führen. Hätte sie nicht ihren Sohn Friedrich, der ihr alles bedeutet, würde ihr wohl wirklich noch die Decke auf den Kopf fallen. Trotzdem sehnt sie sich nach mehr Auslastung- ein zweites Kind wäre doch schön. Doch ihr Mann ist da anderer Meinung… Und Luise ? Sie wünscht sich auch schon seit langem ein Kind, doch klappt es leder einfach nicht. Also macht sie sich erst einmal daran ihren eigenen Traum zu verwirklichen: Ein eigener Gemischtwarenladen eröffnen. Doch schon bald muss sie feststellen, dass auch dieser Wunsch nicht immer nach Plan verläuft.
Der Roman wird aus der Sicht von allen vier Frauen erzählt. Jedes „Kapitel“ handelt von einer anderen. Dabei sind die Kapitel nicht, wie man sie kennt, denn sie sind nicht durchnummeriert. Für den Leser bedeutet dies, dass man viel mehr in einen Lesefluss reinkommt. Natürlich sorgt aber auch noch der sehr angenehme Schreibstil dafür. Ganz besonders haben mir an ihm die bayrischen Passagen gefallen. Also hauptsächlich bei Unterhaltungen sind vereinzelt bayrische Sätze eingebaut. Das sorgt für Abwechslung und macht großen Spaß beim Lesen. Außerdem sorgt die, der Zeit entsprechende, Wortwahl für´ s richtige Flair. Dabei bleibt die Sprache aber stets leicht verständlich.
Auch die Charaktere haben mir sehr gefallen. Mit der einen Frau konnte man sich mehr, mit der anderen weniger identifizieren. Aber in sie reinversetzen und ihr Denken, Fühlen und Handeln nachvollziehen, konnte man bei jeder einzelnen. Insgesamt gibt es in diesem Buch sehr viele Figuren (alle toll ausgearbeitet und fassettenreich), da quasi vier verschieden Geschichten auf einmal erzählt werden. Man könnte jetzt meine, dass das Ganze irgendwie kompliziert wird, oder man bei den vielen Perspektiven durcheinander kommt, aber so ist es überhaupt nicht. Vielmehr erscheint es logisch, da die Geschichten sehr geschickt miteinander verstrickt werden. Das ist sehr interessant und regt ständig zum Weiterlesen an. So hatte ich, dieses relativ dicke Buch, sehr schnell durch und es wirkte sehr kurzweilig.
Fazit:
Der Auftaktband der „Wunderfrauen“-Trilogie hat mich begeistert. Es hat großen Spaß gemacht, den Roman zu lesen und so freue ich mich schon auf den Fortgang der Geschichte. Die Thematik ist wirklich interessant, toll beschrieben und sehr gut recherchiert. Dies ist ein Buch, das einen sehr in seinen Bann zieht. Es ist zwar nicht besonders spannend, eben so, wie man es von dem Genre kennt, dafür macht der Schreibstil, die Charaktere, einfach alles, ständig Lust zum weiterlesen. Der Roman ist perfekt zum Abschalten, da man sich voll auf die Geschichte einlassen kann. Wer historische Romane mag, sollte sich diesen auf keinen Fall entgehen lasse.
Daher gibt es von mir 5 von 5 Sternen und eine ganz klare Leseempfehlung !

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 28.07.2020

Nette aber unspektakuläre Lovestory

Dreams of Yesterday
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„Nur Beton und Staub und Lärm und Träume so groß, dass wir vielleicht eines Tages bei dem Versuch, sie in uns zu begraben, entzweibrechen werden."
Dublin, 2006, ein Betonklotz voller vergammelten Wohnungen ...

„Nur Beton und Staub und Lärm und Träume so groß, dass wir vielleicht eines Tages bei dem Versuch, sie in uns zu begraben, entzweibrechen werden."
Dublin, 2006, ein Betonklotz voller vergammelten Wohnungen und zwei Jugendliche. Evelyn, genannt Ev, und Dylan. Während Ev sich mit ihrem unspektakulären Leben in den ärmlichen Gegenden Dublins gewöhnt hat und trotzdem stets das Schöne und Positive fokussiert, hat Dylan das alles satt. So schnell wie möglich, bald ist er mit der Schule fertig, will er weg. Ev dagegen möchte ihre Grandma auf keinen Fall im Stich lassen.
Ungeachtet dieser völlig verschieden Zukunftspläne entwickeln Dylan und Ev intensive Gefühle füreinander. Doch es sind die falschen Umstände, die falsche Zeit, der falsche Ort für diese leidenschaftliche, junge Liebe. Und so steht immer die Frage zwischen den beiden, ob eine gemeinsame Zukunft überhaupt möglich ist. Und viel zu schnell wird sie brisant. Dylan kann nicht länger bleiben. Wie wird Evelyn sich entscheiden ?
„Ich hätte nie im Leben geglaubt, dass er dieses alberne, gefühlsduselige Organ noch mehr für sich einnehmen könnte, aber das war ein Irrtum gewesen.“

Es ist sehr schwer, dieses Buch zu beschreiben und zu bewerten. Das Hauptproblem ist wohl, dass es kaum Handlung beinhaltet. Vielmehr setzt es auf den poetischen Schreibstil, die tiefgründigen Gespräche und bildlichen Beschreibungen.
Dabei bleibt das Buch immer kurzweilig zu lesen. Man hat es sehr schnell durch. Was wohl aber auch an der geringen Seitenzahl liegt. Und dran, dass man weiterlesen will, weil man noch große Erwartungen hat. Aber dann ließt man und liest, und es passiert nicht viel, die Geschichte geht kaum voran, obwohl Zeit vergeht. Das kann enttäuschen. Die Betonung liegt auf kann. Ich würde sagen, ob dieser Roman einem gefällt oder nicht, hängt in erster Linie von den eigenen Vorlieben und Erwartungen an die Geschichte ab. Soll heißen, wer es liest, um eine tolle Story erzählt zu bekommen, wird enttäuscht sein. Wer dagegen liest, um wirklich zu lesen, um sich im Schreibstil zu verlieren und einfach mal etwas abschalten und genießen will, ja, derjenige könnte wirklich viel Freude am Buch haben.
Überzeugen kann der Roman zusätzlich durch die Charaktere. Nun gut, für mich nicht unbedingt mit der Protagonistin. Für mich war Ev nämlich des Öfteren einfach zu naiv. Dafür habe ich den männlichen Protagonist und die zahlreichen Nebenfiguren geliebt. Besonders die Nebenfiguren sorgen dafür, dass doch noch irgendwas passiert, oder bringen einfach noch mehr Gefühl und Humor in die Story ein.
An sich fand ich aber Dylan und Evs Beziehung, die ja im Mittelpunkt stand, etwas zu lahm. Zu oberflächlich beschrieben. Nicht so, dass man als Leser voll mitfiebert. Das ist sehr schade, denn wenn schon kaum Handlung, dann müsste wenigsten das Material, das vorhanden ist überzeugen. Finde ich zumindest.

Noch ein Punkt hat mich gestört. Ohne jetzt zu spoilern, würde ich ihn mal so beschreiben: Die Protagonisten verhalten sich und denken sehr naiv. In vielen Dingen ist das Buch daher nicht unbedingt vorbildlich und hat „falsche“ Aussagen. Normalerweise erwartet man dann aber, dass Charaktere sich im Laufe der Story entwickeln, diese Aussagen berichtigen. Nicht so hier. Gerade als sich endlich eine Veränderung anbahnt, bricht die Geschichte ab. Ja, genau, es ist eine Dilogie. Und ich weiß natürlich auch, dass es einen gewissen Cliffhänger braucht. Aber so, wie das alles gestaltet ist, bleibt dieser erste Teil einfach unspektakulär. Hat keine wirkliche Aussage.

Fazit:
„Dreams of Yesterday“ bekommt von mir keine klare Leseempfehlung. Ich würde jetzt zu niemandem direkt sagen: Dieses Buch ist der Hammer, das musst du lesen. Weil ich nichts gefunden habe, das es zu einem „Hammer“ machen würde. Am meisten haben mir der Schreibstil und die vielseitigen Nebenfiguren gefallen. Also wer nette Erzählungen und schöne Beschreibungen mag, kann dieses Buch lesen. Aber große Erwartungen an den Inhalt darf man nicht haben, und man sollte sich keinesfalls vom Klappentext beirren lassen.
Meine Bewertung fällt dennoch mit 3,5 Sterne relativ positiv aus, denn das Lesen hat Spaß gemacht. Ich habe das Buch immer wieder gern zur Hand genommen, auch, weil ich meine Erwartungen schnell über Bord geworfen habe. Jedoch traue ich mich zu sagen, dass ich nicht viel verpasst hätte, wenn ich diesen Roman nicht gelesen hätte.
Nichtsdestotrotz bin ich schon gespannt auf den zweiten Teil und erhoffe mir von ihm mehr…

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  • Handlung
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  • Gefühl
Veröffentlicht am 20.07.2020

Lieblingsbuch, Jahreshighlight und noch viel mehr...

It was always you
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Ivy ist alles andere als begeistert, als ihr Stiefvater Richard sie nach über vier Jahren nach „Hause“ einlädt- oder sollte man eher sagen, er kommandiert sie dorthin ? Egal, jedenfalls befürchtet Ivy ...

Ivy ist alles andere als begeistert, als ihr Stiefvater Richard sie nach über vier Jahren nach „Hause“ einlädt- oder sollte man eher sagen, er kommandiert sie dorthin ? Egal, jedenfalls befürchtet Ivy das Schlimmste. Was auch sonst, wenn Richard sie damals von jetzt auf gleich aus der Familie, aus ihrem vertrauten Umfeld herausgerissen hat und Ivy nichts mehr blieb ? Noch immer kennt Ivy den Grund für all das nicht, und als sie zurück bei den Blakelys ist, scheint Richard sogar noch mehr Geheimnisse zu haben. Vor ihr und ihren beiden Stiefbrüdern, Richards Söhne Asher und Noah. Damit wären wir übrigens schon beim nächsten Problem: Ivys Brüder. Während sie sich mit Noah immer gut verstanden hat (er ist eben der typische, nervige große Bruder) gab es zwischen Asher und ihr schon früher viele Spannungen. Und noch heute schafft Asher es mühelos, Ivys Gefühlswelt völlig auf den Kopf zu stellen. In vielerlei Hinsicht…
Was hat das zu bedeuten ? Wie wird Ivy sich mit Asher schlagen ? Und was verheimlicht ihr Stiefvater denn nun ? Was ist der Grund ihrer Rückkehr, wenn man denn überhaupt von einer Rückkehr sprechen kann…
Liebe zwischen Stiefgeschwister, diese Thematik fand ich schon immer großartig. Wem das nicht so geht, braucht vermutlich gar nicht erst weiterlesen, denn dann wird man nicht viel für diesen Roman übrig haben. Aber an alle anderen da draußen, an diejenigen, die interessiert an einer solchen Lovestory sind, kann ich das Buch absolut weiterempfehlen. Ich persönlich finde nämlich, dass diese Story die beste mit der Thematik ist. Ich habe zwar gesagt, dass ich Stiefgeschwister-Lovestorys schon immer mochte, doch habe ich bisher tatsächlich noch keine gefunden gehabt, die mich auch wirklich überzeugen konnte. Und dann kam „It was always you“…
Von der ersten Seite an hat mich die Geschichte gefesselt. Der Schreibstil ist sooo angenehm zu lesen, man merkt überhaupt nicht, wie die Zeit vergeht. WAAAS ?! Das Buch hat über 400 Seiten ?! Gefühlt war es nicht einmal die Hälfte. Von mir aus hätte das Buch noch ewig weitergehen können, ich hätte es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand gelegt, hihi :) Auch der humorvolle Erzählstil war genau mein Fall. Und auf so kreative Ideen muss man erst ´mal kommen… Kurzum, ich kam aus dem Lachen gar nicht mehr raus. Außer natürlich, ich musste gerade mit den Charakteren mitfiebern. Das war auch nicht selten der Fall. Und es geht auch ganz von allein, denn die Charaktere sind einem ALLE auf Anhieb unglaublich sympathisch. Ivy ist eine tolle Protagonistin, ich konnte mich ohne Probleme in sie hineinversetzen. Asher ist ein unfassbar toller Kerl. Hach, ein neuer Top-Favorit in meinem Book-Boyfriend-Regal. Und dann die ganzen toll gestalteten Nebenfiguren. Ich kann es kaum erwarten, im zweiten Band zwei von ihnen noch näher kennenlernen zu dürfen!
Zum Schluss möchte und muss ich natürlich noch den traumhaft schönen Titel und die gesamte, wunderschöne Gestaltung erwähnen. Angefangen mit dem Blickfang-Cover, das man unbedingt im Bücherregal haben muss, bis hin zu der originellen, einzigartigen Idee, mit all diesen coolen Letterings im Buch, bin ich begeistert.
Fazit:
„It was always you“ ist für mich ein absolutes Highlight. Ich habe das Gefühl, es ist ein Buch, auf das ich schon lange gewartet habe. Die Thematik ist toll und die Umsetzung noch besser. Deshalb gibt es von mir eine ganz klare Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen- am liebsten würde ich aber noch mehr geben, denn dieses Buch ist eindeutig ein neues Lieblingsbuch von mir ;)

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Veröffentlicht am 06.07.2020

Wie viele Geheimnisse kann es an einer einzigen Schule geben ?

Tote Mädchen lügen nicht
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Spätestens seit der Netflix-Verfilmung kennt jeder diesen Titel: „Tote Mädchen lügen nicht“. Sicherlich wisst ihr auch wovon Buch und Serie handeln, wenn nicht, dann folgt hier eine kurze Beschreibung:
Als ...

Spätestens seit der Netflix-Verfilmung kennt jeder diesen Titel: „Tote Mädchen lügen nicht“. Sicherlich wisst ihr auch wovon Buch und Serie handeln, wenn nicht, dann folgt hier eine kurze Beschreibung:
Als Clay von der Schule nach Hause kommt steht vor seiner Haustüre ein kleines Packet. Eine Schuhkarton, ohne Absender. Doch so unscheinbar das Päckchen von außen wirkt, so bedeutsam ist sein Inhalt. Denn es beinhaltet 7 Kassetten, bis auf eine sind alle beidseitig bespielt und durchnummeriert. Und jede einzelne Seite, oder besser gesagt Clays Mitschülerin Hannah Baker, die darauf zu hören ist, erzählt eine Geschichte. Und alle zusammen berichten vom Leben einer jungen Frau, das völlig aus dem Ruder gelaufen ist. Denn das Besondere, das Unfassbare : Hannah lebt nicht mehr, sie hat sich vor ein paar Wochen das Leben genommen ! Und Clay erfährt nun die Gründe. Doch dass er dies überhaupt kann, liegt einzig und allein daran, dass auch er einer von ihnen ist. Eine Seite der Kassetten ist ganz allein ihm gewidmet. Aber was hat Clay getan, wie hat er Hannahs Leben zerstört ? Clay beginnt die Kassetten zu hören und je mehr er erfährt, desto klarer wird ihm, dass sein Leben danach, nach diesem Abend, nicht mehr dasselbe sein wird. Was Hannah zu berichten hat ist nämlich nur eines: Schrecklich !!!
Bevor ich das Buch gelesen habe, kannte ich schon die erste Staffel der Serie, die Staffel, die auf diesem Buch basiert. Allerdings hat diese mich nicht begeistert, weshalb das Buch erst einmal lange Zeit auf meinem SUB landete. Nun habe ich mich also endlich, wenn auch nicht ganz unvoreingenommen, dazu aufgerafft es zu lesen. Zum Glück…
Das Buch ist wirklich sehr anders, als alles, was ich bisher gelesen haben. Denn es erzählt quasi zwei Geschichten parallel. Die Geschichte von Hannah, die ein traumatisches Ereignis nach dem anderen erlebt hat, welche sie nun ziemlich unterhaltsam preisgibt. Und die Geschichte von Clay, der in der Gegenwart zuhört und langsam durchdreht. Weil er ihr nicht helfen konnte. Wir bekommen für einen einzigen Tag Einblick in seine Gedanken, und diese Stunden sind das Einzige, was zählt. Am besten würde der Roman sicher wirken, wenn man ihn, wie Clay, an einem Stück durchließt/-lebt. Aber auch ansonsten nimmt die Story den Leser total mit. Anfangs hatte ich noch etwas Probleme mit den Charakteren. Da sie psychisch das reine Chaos sind, ist es wohl auch kaum ein Wunder, dass man sich mit ihnen etwas schwertut, ihre Gedanken kann man jedenfalls trotzdem voll und ganz verstehen.
Inhaltlich ist das Buch sehr ernst, der leichte Schreibstil macht aber ein angenehmes Lesen möglich. Die Thematik ist realistisch, aktuell, wichtig und vielseitig. Das Buch unterscheidet sich auch in einigen Punkten von der Serie, was mir sehr gefallen hat. Es verläuft etwas…sanfter. Was jetzt nicht heißen soll, dass es fad oder lahm ist, sonder vielmehr nachvollziehbarer. Mir gefällt das Buch deutlich besser als die Serie.
Als Fazit bekommt es von mir daher 4,5 Sterne. Es ist ein sehr tiefgründiger Roman, der seine Erfolg voll und ganz verdient hat. Ein Lieblingsbuch wird es für mich allerdings nicht unbedingt und zusammen mit den unnahbaren Charakteren ergibt das diese, nicht ganz volle, Punktzahl.
Weiterempfehlen kann ich euch das Buch auf jeden Fall. Egal ob man die Serie kennt oder nicht, ob man die Verfilmung mag oder nicht, das Buch ist interessant, spannend und auch etwas anders.

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Veröffentlicht am 30.06.2020

Humorvoll & spannend, aber leicht enttäuschend

Repeat This Love
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Kennt ihr es, wenn ihr ein Buchcover seht, oder den Klappentext lest und sofort wisst, dieses Buch muss ich einfach lesen ??? „Repeat this Love“ war für mich ein solches Buch. Fragt mich nicht wieso Auf ...

Kennt ihr es, wenn ihr ein Buchcover seht, oder den Klappentext lest und sofort wisst, dieses Buch muss ich einfach lesen ??? „Repeat this Love“ war für mich ein solches Buch. Fragt mich nicht wieso Auf jeden Fall waren meine Erwartungen sehr hoch…
Bevor ich aber verraten werde, ob sie erfüllt, oder gar übertroffen wurden, ein paar Wörtchen zum Inhalt:
Stell dir vor, du hast gerade deinen Freund verlassen, bist von der Trennung noch völlig fertig und willst dir einfach mal einen schönen Abend machen. Doch dann geschieht das Unfassbare und du wirst auf offener Straße niedergeschlagen, ausgeraubt und landest im Koma. Als du wieder aufwachst, hast du dein komplettes Gedächtnis verloren. Alles, was dich als Person ausgemacht hat, alle Erfahrungen und Erinnerungen sind futsch- FÜR IMMER !!! Ein Alptraum, oder ?! Aber genau so geht es Clem… Nun steht sie also vor der Frage, wer sie war. Oder, noch viel wichtiger, wer sie werden will. Doch anstatt dass sie nun ein neues Leben beginnen kann, was schon schwer genug wäre, geht ihr Alptraum sogar noch weiter und beängstigende Vorfälle machen ihr das Leben weiterhin zur Hölle. Doch es gibt auch einen Lichtblick, sein Name? Ed Larsen!
Nein stopp, das dürfte eigentlich gar kein Lichtblick sein, denn schließlich ist er der Ex-Freund von Clems früherem Ich. Noch dazu leidet er noch immer unter der Trennung und ist alles andere als gut auf Clem zu sprechen. Als er jedoch von Clems Situation erfährt, ist ihm sofort klar, dass er ihr zur Seite stehen wird…
Kann das funktionieren, nach allem was er mit ihrem früheren Ich durchgemacht hat ? Denn, wie sehr kann sich ein Mensch verändern ? Und nicht zuletzt stellt sich natürlich die Frage, was es den nun mit dem Überfall auf Clem auf sich hatte…

Ob mich dieser Roman überzeugen konnte ?!
Zuerst einmal muss man diesem Buch natürlich das großartige Cover hoch anrechnen. Nicht (nur) wegen dem coolen Typen darauf, denn eigentlich bin ich kein Fan von Personen auf Covern, sondern auch wegen der Farbgestaltung. Optisch also schon ´mal ein absoluter Blickfang, top.
Ich finde auch den Klappentext recht vielversprechend. Also kann man dem Buch kaum widerstehen und fängt an zu lesen. Der Einstieg fällt auch sehr leicht, der Schreibstil ist durchgängig grandios. Wirklich, das ist keine Übertreibung. Denn er liest sich unfassbar angenehm und flott. Während der ersten Hälfte des Buches konnte ich es einfach nicht mehr aus den Händen legen. Und auch wie unterhaltsam und amüsant die Story erzählt wird ist einfach herrlich. Das ist es wohl, was ich am meisten zu schätzen wusste- dieser Humor. In jeder Szene, egal wie ernst, traurig, spannend, romantisch oder sexy sie war, war irgendein Witz eingebaut. In der Handlung selbst oder auch im Text. Lachanfälle sind garantiert !!! Somit kann ich an der Stelle also festhalten, dass es großen Spaß gemacht hat, das Buch zu lesen
Ein zusätzliches, dickes Plus ist dann natürlich noch die Thematik. Ein Liebesroman, der auf einer Amnesie basiert, sieht man nicht alles Tage. Außerdem ist diese Amnesie, besonders am Anfang, sehr gut beschrieben. Man kann Clems Verhalten, Gedanken und Gefühle absolut nachvollziehen und merkt, wie genau die Autorin sich mit dem Thema auseinandergesetzt hat. Noch dazu kommt, dass durch den Umstand der Amnesie, ein Überfall, noch eine große Portion Spannung dazukommt. Und die Autorin wusste, wie sie damit umgehen musste, hat die Spannung gekonnt genutzt und gesteigert. Vorhersehbare Handlung ? Weit gefehlt!
Doch wer aufgepasst hat, merkt, dass ich immer nur von der ersten Hälfte geredet habe. Denn… so leid es mir tut, es sagen zu müssen… für mich hat das Buch dann stark nachgelassen. Zum Beispiel, weil die Spannung sehr hoch war, man absolut gespannt auf den Täter und den Fortgang ist, das Thema dann aber plötzlich fallen gelassen und lange Zeit einfach mehr oder weniger links liegen gelassen wird. Das ist sehr schade…
Ein weiteres Beispiel sind auch die Charaktere. Wird man nicht sofort mit ihnen warm, gibt man ihnen eben etwas Zeit, doch wenn dann die Hälfte des Buches rum ist, verliert man langsam die Hoffnung. Ich will jetzt nicht sagen, dass die Charaktere völlig unsympathisch waren oder gar nervig. Nein, aber man konnte einfach keine richtige Verbindung zu ihnen herstellen. Clem ist natürlich ein schwieriger Charakter, weil sie innerlich so verstört ist. Ich habe zwar ihre offene Art und ihren (unbeabsichtigten) Humor geliebt, doch hatte stellenweise eben ein paar Probleme mit der Protagonistin. Ed dafür war mir eher sympathisch. Mein Lieblingscharakter war trotzdem sein Hund, Gordon. Naja, das sagt eigentlich einiges aus, wenn ein Hund meine Lieblingsfigur war, denn es hätte in den Reihen der zahlreichen Nebenfiguren doch schließlich genug Kandidaten gegeben- oder ?! Nein, in meinen Augen nicht, denn mit den Nebenfiguren hatte ich am meisten Probleme sie zu durchschauen. Ein bisschen muss das wegen der Spannung auch so sein, aber ganz so extrem wäre es sicherlich nicht notwendig gewesen.
Letztendlich hat mir auch die Auflösung am Schluss nicht so gefallen, nun ja…ich fand sie nämlich etwas fad. Beim Schluss gehen die Meinungen sowieso stark auseinander. Den eigentlichen Schluss, also die letzten paar Seiten, fand ich trotzdem ganz nett.

Mein Fazit ist also:
Ich habe mich riesig auf das Buch gefreut, doch leider hat es mich leicht enttäuscht. Vielleicht waren auch nur meine Erwartungen zu hoch, ich weiß es nicht. Fest steht aber, dass die Autorin in dieser(relativ kurzen) Story andere Prioritäten gesetzt hat, als ich es mir gewünscht hätte und so das Potenzial der Thematik und der Spannung in meinen Augen nicht richtig ausgeschöpft hat
Trotzdem hat das Buch großen Spaß gemacht zu lesen & ich bin froh, dass ich es gelesen habe. Der großartige Anfang des Romans, unterhaltsame Schreibstil und großartige Humor hat die Schwächen zusätzlich wieder teilweise wett gemacht

Deshalb gibt es von mir…
4 Sterne für diesen Roman.

Empfehlen…
…würde ich das Buch also auf jeden Fall. Wenn man nicht nur große Gefühle sucht, sondern auch nichts gegen eine Portion Spannung einzuwenden hat, sollte man diesem Buch eine Chance geben.

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