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Veröffentlicht am 30.10.2023

Weil es mehr als nur Licht gibt

Starling Nights 1
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Mabels Leben verfolgt schon lange einen rational durchgeplanten Weg. Sie konzentriert sich lieber auf ihr Studium, als auf Menschen, die sie irgendwann wieder verlieren wird. Ihre zwei besten Freunde Zoe ...

Mabels Leben verfolgt schon lange einen rational durchgeplanten Weg. Sie konzentriert sich lieber auf ihr Studium, als auf Menschen, die sie irgendwann wieder verlieren wird. Ihre zwei besten Freunde Zoe und Davie sind alles, was Mabel braucht und wenn es nach ihr ginge, würde sich daran nichts ändern. Schon gar nicht will sie einen der beiden verlieren. Und doch droht Zoe ihr langsam zu entgleiten, seitdem ein seltsamer Freundeskreis auf dem Campus aufgetaucht ist. Etwas an ihnen beunruhigt Mabel zutiefst – ganz gleich, wie angetan Zoe von einem der jungen Männer ist. Ganz gleich, wie sehr es sich nach Ankommen anfühlt, als Mabel selbst einen von ihnen kennenlernt. Aber wo beginnt die Wahrheit, wenn Blake sich vom ersten Moment an in Lügen verstrickt?

Bevor ich das Buch zu lesen begonnen habe, habe ich mich nicht allzu groß damit auseinandergesetzt. Das Cover hat mir sehr gefallen, es hat eine schaurige Herbststimmung verbreitet, die ich gerade unfassbar passend finde und in die ich gerne tiefer eintauchen wollte. Das Hauptargument für mich, um dieses Buch zu lesen, war aber die Autorin selbst. Durch die Mulberry Mansion-Reihe bin ich zu einem riesengroßen Fan von Merit Niemeitz geworden und war mir ziemlich sicher, dass ich alles lieben würde, was sie schreibt. Die Autorin hat nämlich eine ganz eigene Art, mit Worten zu jonglieren. Was sie schreibt sind keine Bücher, es ist einfach Kunst.

Und so habe ich also IM SCHATTEN DER WAHRHEIT gelesen, obwohl ich dem Dark Academia-Vibe etwas zwiegespalten gegenüberstehe. Ich mag atmosphärische Geschichten, aber ich bin nicht so der Thriller-Fan. Dass dieser Roman allerdings Dark Academia mit einer anderen Komponente als dem Thriller-Element ist, war mir lange nicht klar. Erst etwa zur Hälfte des Buches zeigt sich so richtig, in welche Richtung die Geschichte strebt – und das herauszufinden war dann nochmal eine 180-Grad-Wendung, die mich bis jetzt unschlüssig zurücklässt, wie ich zur Geschichte stehe.

Aber nochmal von vorne: Das Buch beginnt, ohne groß um den heißen Brei herumzureden. Der Klappentext beschreibt, dass Zoe – und somit auch Mabel – in die Kreise rund um Ashton, Blake und ihre Clique geraten und genau so startet die Geschichte. Es ist somit von Anfang an spannend, das Setting wird toll und im typischen Merit-Niemeitz-Stil atmosphärisch beschrieben. Es catcht einen von Anfang an. Die Stimmung der kalten Monate kann man beim Lesen richtig spüren und genau darauf hatte ich auch gehofft.

Es dauert nicht lange, bis Mabel auf Blake trifft, der sich zunächst als Cliff vorstellt. Es ist eines dieser zahlreichen Rätsel, die sich durch die Geschichte hindurchziehen und einen so immer weiter zum Lesen antreiben. Denn in meinen Augen ist das die Quintessenz des Romans – die Spannungskomponente. Das hat mich dann auch tatsächlich überrascht, weil ich von der Autorin einfach Geschichten mit großen Gefühlen und ganz viel Liebe (nicht nur, aber auch romantischer Natur) gewöhnt bin und Dark Academia durchaus Romance impliziert. IM SCHATTEN DER WAHRHEIT setzt die Schwerpunkte aber deutlich anders, es gibt ein wenig Slow Burn, wobei die „Beziehung“ zwischen Balke und Mabel tendenziell im Hintergrund steht.

Zum Großteil wird das Buch aus Mabels Sicht geschildert, womit ich auch kein Problem hatte. Trotzdem muss ich sagen, dass ich zu Mabel schlechter Zugang gefunden habe, als ich es bei den weiblichen Charakteren in anderen Büchern (auch von Merit) gewöhnt bin. Mabel hat meinem Gefühl nach einige Vorhänge um sich gezogen, die sie für den Leser nicht völlig beiseitegeschoben hat.

Mein Fazit:
IM SCHATTEN DER WAHRHEIT ist anders, als die Romane, die ich bisher von der Autorin gelesen habe. Das Setting konnte mich wie gewohnt einnehmen. Doch bereits ihr geradezu philosophischer Schreibstil hat mich hier nicht überzeugt und für einige Längen in der Geschichte gesorgt. Im Gegenzug sind mir andere Aspekte zu kurz gekommen. Die Grundidee des Buches war, das muss man einfach sagen, wirklich clever, überraschend und ungewöhnlich. Meinen Geschmack hat sie trotzdem nicht ganz getroffen. Blake und Mabels Geschichte ist in sich geschlossen, trotzdem wird im zweiten Band, der sich auf Ashton und Zoe konzentriert, sicher noch das ein oder andere Fragezeichen geklärt und manch Leerstelle gefüllt werden. Ich für meinen Teil bin mir aber nicht sicher, ob ich den zweiten Band noch lesen werde. Für Band 1 vergebe ich 3,5 Sterne. Meinen Geschmack hat das Buch zwar nicht ganz getroffen, aber ich kann mir vorstellen, dass es Hardcore-Fans von Dark Academia und vor allem solche, die mal eine etwas andere Dark Academia-Story lesen wollen, mehr anspricht.

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Veröffentlicht am 16.10.2023

Drama pur

Easton High 1: Dear Love I Hate You
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Brieffreundschaften sind regelmäßig ein beliebtes Thema in Liebesromanen. Da eines meiner absoluten Lieblingsbücher genau dieses Thema behandelt, kann ich solchen Romanen einfach nie widerstehen – und ...

Brieffreundschaften sind regelmäßig ein beliebtes Thema in Liebesromanen. Da eines meiner absoluten Lieblingsbücher genau dieses Thema behandelt, kann ich solchen Romanen einfach nie widerstehen – und so wollte ich auch die Geschichte von Aveena und Xavier – oder soll ich besser sagen, von Love und Zac? – nicht verpassen. Denn rein thematisch erinnert sie mich ziemlich an besagtes Lieblingsbuch:



Aveena führt das durchschnittliche Leben einer Jugendlichen kurz vorm Highschoolabschluss. Mit dem kleinen Unterschied, dass sie ihr Leben lang schon im Schatten ihrer Schwester steht und sich nie so ganz entscheiden kann, ob sie dieses Versteck schätzen oder dagegen rebellieren soll. Als ihr alles zu viel wird, schreibt sie daraus einen Brief. Wie es der Zufall will, verliert sie diesen nicht nur, sondern erhält auch noch eine herausfordernde Antwort. Die sich entwickelnde Brieffreundschaft bietet ihr die Möglichkeit, endlich auf eine Art aus sich herauszukommen. Doch auch in ihrem Alltag bekommt sie plötzlich mehr Aufmerksamkeit, gewinnt neue Freunde dazu und so manche Schwärmerei scheint plötzlich nicht mehr so unerreichbar. Aber kann es wirklich so einfach sein?



Als ich das Buch zu lesen begann, hatte ich ein paar Vorstellungen von der Story im Kopf. Aufgrund des Klappentextes habe ich mich auf jeden Fall auf eine Enemies-to-Lovers-Geschichte gefreut und auf ganz viel unterhaltsamen Briefwechsel. Die Geschichte, dich ich gelesen habe, war aber anders.



Fangen wir mal damit an, was mir gefallen hat. Am Schreibstil habe ich eigentlich nichts auszusetzen, er liest sich flüssig und macht die Geschichte sehr kurzweilig. Zu Beginn konnten mich die ernsten Themen catchen und ich habe mich über den Tiefgang gefreut.

Als ich jedoch weiterlas, sind mir immer mehr Dinge aufgefallen, die ich nicht mochte. Bleiben wir mal bei den Themen. Der Roman schneidet manche Themen an, die eine schmale Gradwanderung darstellen und bei denen sich die Geister scheiden. Bis jetzt bin ich mir nicht ganz sicher, was ich davon und am Ende auch von der „Lösung“ dieser Problematiken halten soll. Eines weiß ich aber: Insgesamt war diese Geschichte thematisch überladen. Die ernsten Themen verdienen viel mehr Raum, als sie erhalten haben und auch bessere Positionen, als eingeschoben in einen Moment von klischeehaftem Teenie-Drama. Das Buch ist ein klassischer Fall von „weniger ist mehr“. Auch was die Dramatik in der Geschichte betrifft, wurde es ab der Mitte einfach too much und dadurch ziemlich unglaubwürdig. Dabei kam mir das angepriesene Thema der Brieffreundschaft deutlich zu kurz und von einer Enemies-to-Lovers-Geschichte habe ich eigentlich gar nichts gespürt. Ja, am Anfang haben Love und Zac diskutiert und Xavier war nicht unbedingt höflich. Aber das war einfach nicht das, was mir der Klappentext versprochen hatte.



Mein Fazit:
An meiner Rezension ist bereits zu erkennen, dass Aspekte, die mich gestört haben, überwiegen. Es ist nun wohl kaum überraschend, wenn ich sage, dass dieses Buch mich enttäuscht hat. Es hat nicht nur meine Erwartungen nicht erfüllt. Zusätzlich war ich auch ziemlich genervt von den Charakteren und ihrem unreifen Verhalten, bei dem es zu 90% ums Rummachen ging. Eine Leseempfehlung gibt es von mir daher nicht und ich vergebe nur 2 von 5 Sternen. Schade eigentlich, die Grundidee hatte Potenzial.

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Veröffentlicht am 07.10.2023

Eine kleine Vorweihnachtsgeschichte

Lovelight Farms – Lichterglanz
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Kleine, familiäre, süße Farmen in Amerika sind aktuell ein absolutes Trend-Setting in Liebesromanen. Ich lese diese Geschichten unfassbar gerne, weil man dabei total runterfahren und gedanklich in die ...

Kleine, familiäre, süße Farmen in Amerika sind aktuell ein absolutes Trend-Setting in Liebesromanen. Ich lese diese Geschichten unfassbar gerne, weil man dabei total runterfahren und gedanklich in die Ferne reisen kann. Ob die Lovelight Farms eine Reise wert ist? Werfen wir dazu erstmal einen Blick auf den Inhalt:

Estelle hat sich vor einem Jahr einen Kindheitstraum erfüllt, als sie die Christbaumfarm „Lovelight Farms“ gekauft hat. Aber Träume werden einem nicht geschenkt, sondern man muss dafür kämpfen. Bäume werden krank, Schulden häufen sich und Stella ist sich nicht sicher, wie sie die kommende Wintersaison überstehen sollen. Um nicht nur ihren Traum am Leben zu halten, sondern auch ihre Geschäftspartner – und Freunde – nicht zu enttäuschen, nimmt sie an einem attraktiven Wettbewerb bei Social Media teil, der zumindest den finanziellen Teil ihrer Sorgen beseitigen könnte. Allerdings braucht sie dazu die Hilfe ihres besten Freundes Luka. Um die Farm romantischer wirken zu lassen, wird er für den Wettbewerb ihren festen Freund spielen. Luka hat nichts gegen das kleine Schauspiel einzuwenden – und lässt es nebenbei überhaupt nicht wie ein Schauspiel wirken …

Die Geschichte ist also eine wunderbare Mischung aus den Fake-Dating und Friends-to-Lovers-Tropes. Ich persönlich bin besonders ein Fan von Friends-to-Lovers Geschichten, weshalb mich dieses Buch mit einem Paradebeispiel einer solchen Lovestory voll abholen konnte. Ich möchte aber anfügen, dass man wirklich ein Faible für dieses Trope haben sollte, denn sonst wird es schwierig, sich so in die Geschichte einzufühlen, wie sie es verdient hat. Man stelle sich vor, eine unvergleichbare, unbezahlbare Freundschaft in seinem Leben zu haben, obwohl man schon von Anfang an viel mehr empfindet als Freundschaft. Die Jahre vergehen und man versteckt die Gefühle. Es ist schlichtweg logisch, dass eine solche Liebesgeschichte ihre Zeit einfordert und Ängste zu Missverständnissen werden. Der ganze Weg, den Luka und Stella während der Geschichte gemeinsam zurücklegen ist daher weniger geprägt von überraschenden Wendungen und vielmehr von ganz viel Gefühl und Mitfühlen. In meinen Augen ist LICHTERGLANZ deshalb genau die Art von Buch, die man im Spätherbst und Winter braucht, um es sich unter einer warmen Decke gemütlich zu machen.

Ich habe gerade bewusst gesagt „im Spätherbst“. Es ist nämlich so, dass die Geschichte auf einer Weihnachtsbaumfarm spielt, aber nicht vor Weihnachtsstimmung platzt. Die Story beginnt im Herbst und man begleitet die Figuren bis in den Dezember – aber nicht bis Weihnachten. Wenn man dies schon im Voraus weiß, geht man vielleicht mit anderen Erwartungen an die Geschichte heran und wird deshalb nicht enttäuscht, sondern einfach auf eine andere Art überzeugt.

Was dieses Buch auf jeden Fall total ausmacht, sind seine Figuren. Die Bewohner der Kleinstadt sind herzlich bis schrullig. Die Nebencharaktere machen Lust auf die anderen Bände der Trilogie. Luka und Stella aber geben die Dynamik im Buch an. Die Geschichte hätte nicht funktioniert, wenn Stella nicht so sehr Stella gewesen wäre – und Luka so sehr Luka. Sie pendelt irgendwo zwischen naiv und zielsicher, stark und ängstlich – eine Mischung, die sie absolut menschlich macht. Und Luka ist schlichtweg der perfekteste aller Bookboyfriends. Bei ihm trifft hundertprozentig der Spruch „Zu schön um wahr zu sein“ zu - und das meine ich nicht auf eine optische Weise. Luka weckt den Wunsch nach einem eigenen Luka für uns Lesende und damit lädt die Geschichte einmal mehr zum Träumen ein.

Mein Fazit:
LICHTERGLANZ ist ein Liebesroman, der mir genau das angeboten hat, was ich lesen wollte: Eine runde, ruhige, perfekte und ganz leicht kitschige Lovestory. Der Roman enthält alles, was in diesem Genre zur Unterhaltung beiträgt, angefangen bei der gemütlichen Atmosphäre, über den Humor, die Romantik bis hin zu einer Prise Spice. Für mich ist dieses Vorweihnachtsbuch vier Sterne und eine empfehlenswerte „Reise“ wert.

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Veröffentlicht am 30.09.2023

Eine Geschichte vom Finden und Verlieren

No Longer Lost - Mulberry Mansion
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Es ist vielleicht nicht grundsätzlich unmöglich, Liebe in einem Menschen zu finden, der in allen Aspekten gegensätzlich zu einem selbst ist. Aber es ist zumindest sehr unwahrscheinlich. Und deshalb ist ...

Es ist vielleicht nicht grundsätzlich unmöglich, Liebe in einem Menschen zu finden, der in allen Aspekten gegensätzlich zu einem selbst ist. Aber es ist zumindest sehr unwahrscheinlich. Und deshalb ist es verständlich, dass Wesley Hastings und May Little bisher nichtmal etwas miteinander zu tun haben. May ist die, die das verlorene findet. Wesley ist der, der auch das gefundene verliert. Dennoch finden sie zusammen, als May und die Mulberry Mansion Unterstützung brauchen und der Weg dazu über Wesley führt. Doch ein Hastings gibt nichts ohne Gegenleistung und so landet May in einer Projektarbeit zum Thema Verlieben mit der einzigen Person am Campus, die sie niemals lieben will. Zumindest das haben May und Wes gemeinsam. Und vielleicht braucht es gar nicht viel mehr, um das Unmögliche möglich zu machen …

Der Grund weshalb ich dieses Buch lesen wollte, war ganz simpel: Ich habe Band eins über die Mulberry Mansion gelesen und geliebt. Wirklich zutiefst geliebt. Ich habe nicht nur für das wundervolle Setting der alten Villa geschwärmt, sondern mich auch in sämtliche Mitbewohner:innen verguckt. Und nicht zu vergessen Merit Niemeitz‘ Schreibstil, der sich mit nichts vergleichen lässt. Diese Autorin erschafft keine Bücher, sondern Kunst.

Meine Erwartungen waren vermutlich ziemlich hoch, was, wie ich die Erfahrung gemacht habe, oft ein Fehler meinerseits ist. Doch bei diesem Buch war es ganz anders. NO LONGER LOST konnte mich vollkommen überzeugen und locker mit dem ersten Band mithalten. Und das hatte viele Gründe.

Zum Beispiel sind es die Charaktere, die diese Geschichte besonders machen. May ist eine ganz, ganz wundervolle Person. Eigentlich sollten wir alle mehr May sein. May ist sicherlich nicht perfekt und ihre wundervollen Charakterzüge bringen sie leider auch zum Stolpern. Doch May vereint alles an Menschlichkeit, was zählt. Ihre Sanftmütigkeit und Einfühlsamkeit sind enorm inspirierend.
Und Wesley … tja, ich weiß auch nicht, wie es passiert ist, dass ich mein Herz an ihn verloren habe. Aber ich weiß zumindest, dass es sehr früh passiert ist. Wesley wirkt nach außen kühl, egoistisch und schnöselig. Natürlich ist Wes aber noch viel mehr als das. Aus seiner Perspektive gibt es einige Kapitel, doch sie lassen zunächst auf sich warten. Doch ich finde, man konnte schon deutlich vorher spüren, dass Wesley viel mehr als einfach ein Hastings ist. So sehr May mich beeindruckt hat, so enorm stark habe ich mit Wesley gefühlt und gelitten. Er hat ein riesengroßes Herz und es ist wundervoll, dieses Seite für Seite zu entdecken.

Wie schon im ersten Band konnte mich der Schreibstil absolut mitreißen und verzaubern. Ja, verzaubern beschreibt es eigentlich ganz gut, denn Merit Niemeitz erschafft Worte und mit ihnen vielmehr Magie als Sprache. Sie kreiert eine wundervolle Welt rund um die Mulberry Mansion und erzählt so viel mehr als einfach eine Geschichte. Die Textpassagen im Buch sind stellenweise so weise, dass ich sie immer wieder lesen musste, sie wirklich verstehen wollte und oft vom Lesen zum Nachdenken abgeschweift bin. Es hat daher deutlich länger gedauert bis ich diesen Roman beendet habe und manchmal musste ich sogar aufhören zu lesen, weil ich mich nichtmehr konzentriert genug gefühlt habe. Aber was mir dieses Leseerlebnis deshalb gezeigt hat: Ein Pageturner ist zumeist ein sehr, sehr gutes Buch. Aber ein sehr, sehr gutes Buch ist nicht immer ein Pageturner. Nur weil man ein Buch öfters zur Seite legt, heißt das nicht, dass man es weniger liebt. Denn NO LONGER LOST ist ein Buch, das ich definitiv sehr geliebt habe.

Mein Fazit:
Die Mulberry Mansion ist ein Zuhause in Buchform, die uns Lesende mit Wärme und Gemütlichkeit und Liebe empfängt. Sie ist ein Ort zum Wohlfühlen und Abschalten – aber auch einer zum Grübeln und Fühlen. Bei NO LONGER LOST habe ich das Gefühl, das Buch nicht gelesen, sondern seine Geschichte gefühlt zu haben. Ich bin der Autorin sehr dankbar, dass sie nicht nur diese anregenden Gedanken mit uns teilt, sondern uns Charaktere wie May und Wes schenkt. Irgendwo in meinem Herzen werden diese beiden und ihre Geschichten für immer bei mir sein und ich bin davon überzeugt, dass sich diese Erfahrung niemand entgehen lassen sollte, der das geschriebene Wort liebt. Wer nun auf eine Sternebewertung wartet, den muss ich leider enttäuschen – diesen Roman kann und will ich nicht mit Sternen bewerten. Sondern mit Monden - lest das Buch und ihr wisst, was ich meine. Und wie viele Monde ich der Geschichte nun gebe? Alle, einfach alle.

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Veröffentlicht am 21.09.2023

Ein Märchen unserer Zeit und Realität

Dreamland Billionaires - Terms and Conditions
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TERMS AND CONDITIONS ist der zweite Band der DREAMLAND BILLIONAIRES-Trilogie von Lauren Asher, welche von den drei Kane-Brüdern Rowan, Declan und Cal handelt. Nach Rowans Geschichte im ersten Band ist ...

TERMS AND CONDITIONS ist der zweite Band der DREAMLAND BILLIONAIRES-Trilogie von Lauren Asher, welche von den drei Kane-Brüdern Rowan, Declan und Cal handelt. Nach Rowans Geschichte im ersten Band ist nun also Declan dran. Doch zunächst möchte ich noch eine Sache „loswerden“. Jede der drei Lovestorys steht für sich und ist in sich rund abgeschlossen. Aber es gibt eine Handlung, die sich über alle drei Bände hinweg zieht und auch wenn die Eckdaten dieser Handlung nochmals erklärt werden, macht die Geschichte deutlich mehr Sinn, wenn man den ersten Band bereits gelesen hat. Nun aber zum eigentlichen Thema dieser Rezension – der Liebesgeschichte von Declan und Iris:

Iris ist seit Jahren Declans Assistentin, was tatsächlich etwas Besonderes ist. Noch niemand vor ihr hat es ausgehalten, so lange mit Declan zusammenzuarbeiten. Declan scheint ausnahmslos im Business-Modus zu existieren – er interagiert kalt mit Menschen, scheinbar ohne Gefühle oder Skrupel. Doch Iris lässt sich davon nicht abschrecken und ist darauf fixiert, sämtliche Probleme für Declan aus dem Weg zu räumen. Vielleicht ist sie zu sehr darauf fixiert, wenn man bedenkt, dass sie nun für den Job einspringt, seine Ehefrau zu werden und ein Kind mit ihm zu bekommen. Einzig, damit Declan die Bedingungen seines Großvaters erfüllt, um CEO zu werden. Declan und Iris sind sich sicher, mit genügend Regeln, Verträgen und Papierkram kann diese Ehe Probleme lösen, ohne neue zu erschaffen. Vorausgesetzt, sie denken nicht darüber nach, weshalb Iris die einzige Person ist, die Declan ihm nahekommen lässt …

Es gibt viele Gründe, weshalb ich dieses Buch lesen wollte. Der Booktok-Hype hatte dabei tatsächlich den kleinsten Anteil. Wie schon THE FINE PRINT war dieses Buch hier ein Cover-Kauf für mich. Aber nachdem ich den ersten Band der Reihe sehr gerne gelesen habe, wollte ich natürlich unbedingt wissen, wie es mit den Kanes weitergeht und ich hatte sicherlich auch schon gewisse Erwartungen. Außerdem … wenn es um Fake Marriage geht, dann kann ich einfach nicht widerstehen.

Trotz meiner Vorfreude war ich zu Beginn etwas skeptisch, weil ich Declan im ersten Band der Reihe als sehr schroff wahrgenommen habe. Ich habe bezweifelt, dass ich mit ihm wirklich warm werden könnte. Aber es sollte sich herausstellen, dass meine Bedenken ziemlich grundlos waren. Es brauchte keine Eingewöhnungszeit, um mich mit den Kapiteln aus Declans Sicht anzufreunden. Meine Vorliebe für diesen Protagonisten ist immer größer geworden. Wie schon bei Rowan im ersten Band kann man auch ein paar Charakterzüge bei Declan etwas fragwürdig finden – Stichwort: toxische Männlichkeit. Aber im zweiten Band fand ich, dass dieses Thema viel besser angesprochen und handgehabt wurde und so habe ich in Declan einen wundervollen Bookboyfriend – oder wohl vielmehr Bookhusband – gefunden. Ganz ehrlich, kann ich bitte auch einen Declan haben?!

Von Iris war ich aber nicht minder begeistert. Sie ist eine unfassbar taffe Frau, die es wahrlich nicht leicht hatte bisher. Ein Stück in ihr ist schon lange zerbrochen, und dies als Leser zu entdecken und mit ihr mitzufühlen ist etwas, das mir wirklich nahe ging.

TERMS AND CONDITIONS ist so reich an Emotionen, aber es überwiegen auf den ersten Blick die unterhaltsamen Aspekte: Spritzige Dialoge und Schlagabtausche, spannungsvolle Wut, ganz viel Humor und trockene Schlagfertigkeit. Nicht zu vergessen auch der Spice, wobei diese Geschichte zugleich als Slow-Burn eingeordnet werden kann. Die wirklich ernsten und tiefgründigen Themen sind ebenfalls und zumindest unterbewusst immer dabei, was die Story sehr facettenreich macht. Und wenn in manchen Szenen die Ernsthaftigkeit wirklich überwog, dann war ich nicht darauf vorbereitet, dass dieses Buch mich tatsächlich noch zum Heulen bringt. Weil es zugleich herzlich und herzschmerzig war.

Mein Fazit:
TERMS UND CONDITIONS ist ein Roman, der einfach alles hat, was ich von einem Buch erwarte. Die Figuren konnten mich zu einhundert Prozent überzeugen, die Storyline war unterhaltsam und völlig ohne Längen. Auch die Dosis an verschiedenen Gefühlen war perfekt ausgewogen. Während ich im ersten Band noch minimale Kritikpunkte hatte, konnte mich Band zwei in jeder Hinsicht überzeugen. Ja, ich mochte TERMS AND CONDITIONS noch einen Tick mehr als THE FINE PRINT. Und nun kann ich es kaum erwarten, auch Cals Geschichte im dritten – und leider schon letzten – Band der Reihe zu lesen. Ob es wohl ebenso eine Fünf-Sterne-Geschichte wird, wie die von Iris und Declan?

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