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Veröffentlicht am 29.11.2019

Brutal und schockierend!

Die Arena: Grausame Spiele
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„Die Arena“ von Hayley Barker ist als Hardcover im Rowohlt Verlag erschienen und umfasst 480 Seiten.

Das Buch spielt in einem dystopische London, die Gesellschaft ist in zwei Klassen aufgeteilt, die „Pures“, ...

„Die Arena“ von Hayley Barker ist als Hardcover im Rowohlt Verlag erschienen und umfasst 480 Seiten.

Das Buch spielt in einem dystopische London, die Gesellschaft ist in zwei Klassen aufgeteilt, die „Pures“, Menschen mit rein englischer Abstammung, die die Herrschaft innehaben und die „Dregs“, Einwanderer, ethnische Minderheiten, die in Slums leben müssen und unter Unterdrückung leiden. Eine besondere Grausamkeit ist der Zirkus, hier arbeiten in erster Linie Dreg-Kinder, die der kaltblütige Zirkusdirektor zur Belustigung des Publikums auch schon mal während der Show sterben lässt. Bei einer Aufführung sieht Ben, Sohn einer hochrangigen Pure-Politikerin, die junge Seiltänzerin Hoshiko, bemerkt sieht neben ihrem Glanz und ihrere Schönheit auch das Leid und beginnt das System zu hinterfragen.

Das Buch ist in kurzen Kapiteln abwechselnd aus Bens und Hoshikos Sicht geschrieben. Den Schreibstil empfand ich als einfach und angenehm, so dass ich schnell im Lesefluss war. Die Atmosphäre des Buches wirkte auf mich sehr düster, es herrschte in erster Linie Trost- und Hoffnungslosigkeit unter den Artisten. Was mich häufiger stocken ließ, war die Schilderung der Grausamkeiten, die die Dregs im Zirkus erdulden musste. Bens Mutter Vivian Banes und Zirkusdirektor Silvio Sabatini sind Charaktere, die man einfach verabscheuen muss, für mich einfach unvorstellbar, dass Menschen so kaltblütig und brutal sein können. Ben und Hoshika sind Sympathieträger, allerdings ist ihr Vorgehen nicht immer nachvollziehbar.

Wenn man zwischen den Zeilen liest, übt dieses Buch Kritik an Rassismus und Unterdrückung, dieser Aspekt hat mir gut gefallen. Was mich nicht erreichen konnte, waren die Gefühle zwischen Ben und Hoshiko, diese Liebesgeschichte empfand ich als unglaubwürdig. Eigentlich hasst die junge Artistin alle Pures bis aufs Blut, nachdem die beiden sich dreimal kurz gesehen haben, ist es die ganz große Liebe … das ging mir einfach viel zu schnell.

Trotz dieser Schwächen, konnte mich die Geschichte fesseln, dabei hat mich besonders die aufopferungsvolle Beziehung zwischen Hoshiko , Amina und Greta berühren können. Das Zirkus-Setting war für mich etwas Neuartiges und hatte durchaus seinen Reiz. Insgesamt, fand ich die Handlung jedoch sehr düster und brutal und für 12jährige absolut nicht geeignet, ich weiß nicht mal, ob ich es meiner 14jährigen Tochter zum Lesen empfehlen würde.

Liebhaber von Dystopien kommen hier mit Sicherheit auf ihre Kosten und die gute Nachricht: Band 2 erscheint bereits im November!

Veröffentlicht am 29.11.2019

Ungewöhnlich und gerade deshalb so gut!

Der Fund
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Mein zweiter "Bernhard Aichner" hat mir sogar noch besser gefallen als "Bösland". "Der Fund" ist am 30.09.2019 im btb Verlag der Verlagsgruppe Randomhouse erschienen und umfasst 352 Seiten.

Das Cover ...

Mein zweiter "Bernhard Aichner" hat mir sogar noch besser gefallen als "Bösland". "Der Fund" ist am 30.09.2019 im btb Verlag der Verlagsgruppe Randomhouse erschienen und umfasst 352 Seiten.

Das Cover ist sehr schlicht, geradezu minimalistisch. Schwarzer Hintergrund, weisse Schrift, ein weisser Kreis. Mich persönlich spricht es nicht wirklich an. Ohne den Namen Bernhard Aichner, hätte ich es wohl nicht weiter beachtet. Zieht man es aber aus dem Regal ist der gelbe Buchschnitt ein richtiger Hingucker!

Worum geht`s? Rita ist 53 Jahre und Angestellte in einem Supermarkt. Das Leben hat ihr schon einige Male übel mitgespielt und auch aktuell hat sie es nicht leicht mit einem spielsüchtigen Alkoholiker zum Ehemann. Als sich ihr im Supermarkt die Möglichkeit eröffnet, ihr Leben von Grund auf zu ändern, wählt sie Risiko statt Sicherheit. Mit ungeahnten Folgen!

Wer bereits Bücher von Bernhard Aichner gelesen hat, weiß, dass er einen sehr ungewöhnlichen Schreibstil hat. Er baut keine Schachtelsätze sondern schildert die Begebenheiten kurz und prägnant. Besonders die Kapitel mit den Dialogen sind charakteristisch für ihn. Hier musste ich manche Sätze ein zweites Mal lesen, um zu erfassen wer gerade spricht. Trotzdem fand ich diesen Verhörstil unvergleichlich. Auch die Erzählweise ist in diesem Roman besonders. Man erfährt in einem Dialog zwischen Ermittler und Zeuge, was geschehen sein soll und im nachfolgenden Kapitel, wie es tatsächlich war. Dadurch werden die Abschnitte perfekt miteinander verknüpft und man möchte einfach immer weiter lesen.

Der Autor hat es auch geschafft ganz klare Gefühle meinerseits gegenüber den verschiedenen Personen hervorzurufen, so war mir beispielsweise Ritas Schwiegermutter hochgradig unsympathisch und ich hätte ihr gerne mal ein paar Takte zu ihrer Meinung bezüglich Depressionen gesagt! Oder die Aussage der Gerichtsmedizinerin, bezüglich der aus der Bauchdecke austretenden Darmschlingen ... ihr Highlight des Tages (danke für dieses Bild in meinem Kopf). Und dann natürlich Rita und Gerda, ein tolles Duo, deren Handlungsweise für mich nicht immer nachvollziehbar war, die ich für ihren Einfallsreichtum und ihre Unerschrockenheit aber sehr bewundert habe. Und dann gab es natürlich auch die Protagonisten, die mich in menschliche Abgründe blicken ließen und schockierten.

Der Spannnungsverlauf flachte für mich im Mittelteil etwas ab, ist dann aber zum Ende hin nochmal steil nach oben gegangen. Und obwohl ich die Auflösung des Falls ab der Hälfte des Buches vorausgeahnt habe, konnte mich Bernhard Aichner auf den letzten Seiten doch noch einmal überraschen. Ein interessantes Ende für einen tollen Thriller.

Mein Fazit: Ein aussergewöhnlicher Schreibstil, gepaart mit einer besonderen Erzählweise, macht diese Buch zu einem großartigen Erlebnis!

Veröffentlicht am 29.11.2019

Absolut fantastische Fantasy-Geschichte!

One True Queen, Band 1: Von Sternen gekrönt (Epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Jennifer Benkau)
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„One true Queen – Von Sternen gekrönt“ ist der erste Band einer mehrteiligen Fantasy-Reihe von Jennifer Benkau.

Ich liebe das Cover, diese azurblauen Augen, der dunkelblaue Hintergrund, die schimmernden ...

„One true Queen – Von Sternen gekrönt“ ist der erste Band einer mehrteiligen Fantasy-Reihe von Jennifer Benkau.

Ich liebe das Cover, diese azurblauen Augen, der dunkelblaue Hintergrund, die schimmernden Äste und die schillernde Krone. Eigentlich zu schön, um nur den Buchrücken im Regal zu bewundern. Aber dasTollste … unter dem Schutzumschlag findet man das Cover nochmal. Ein echtes Schmuckstück!

Worum geht`s? Die 17jährige Mailin, lebt mit ihrer Mutter und Schwester in Irland. Seit fast sieben Jahren liegt ihre Schwester im Wachkoma und wird aufopferungsvoll von Mailin gepflegt. Nach einem Streit mit ihrer Mutter wegen des unmöglichen Benehmens der angestellten Pflegerin, fährt Mailin in ihre Kampfsportschule um sich abzureagieren, in der Umkleidekabine passiert das Unfassbare. Nach dem Gefühl zu fallen und sich aufzulösen erwacht sie in einer neuen unbekannten Welt, in der alles ein Kampf auf Leben und Tod zu sein scheint.

Das Buch ist aus Mailins Sicht im Präsens geschrieben, so hat man das Gefühl alles hautnah mitzuerleben. Der Schreibstil von Jennifer Benkau ist überwältigend, sie findet einfach die richtigen Worte, verwendet eingängige Vergleiche und schildert Lyaskye so bildhaft, dass ich es vor meinem inneren Auge sehen konnte. Dazu kommen lustige Szenen und Gegebenheiten, die mich immer wieder laut lachen ließen, wie beispielsweise „Killerkaninchen“ oder die Art, wie man in Lyaskye auf einem Pferd reitet. Auch die emotionalen Momente sind wundervoll beschrieben, ich habe selten bei Kussszenen so mitgefühlt und hatte gleichzeitig so Gänsehautvor Rührung, wie in diesem Buch ... einfach perfekt!

Die Charaktere bewegen sich im Rahmen von sympathisch, geheimnisvoll und hilfsbereit bis hin zu intrigant, unehrlich und bösartig. Mailin war mir von Anfang an sympathisch, sie ist eine echt starke Person, die bereit ist viel zu opfern für die Menschen, die sie liebt. Sie wächst im Lauf der Geschichte über sich selbst hinaus. „Peter“ erschien mir schwer einschätzbar und mysteriös, ich wollte ihn mögen, war mir aber unsicher, ob er es verdient. Außerdem gibt es so tolle Nebencharaktere, sei es Grace, Alys oder Nathaniel, jeder bereichert durch seine Rolle die Geschichte.

Mich konnte die Handlung von Anfang an in ihren Bann ziehen, es blieb durchweg spannend und eine Reihe unerwarteter Plot-Twists haben mich immer wieder staunen lassen. Ich habe mich verliebt, musste leiden, habe mitgezittert und mich über jeden kleinen Erfolg seitens Mailin gefreut, allerdings hat mich das Ende fast zerstört. Ich freue mich unglaublich auf Band 2 im Frühjahr, ich wünschte ich könnte sofort weiterlesen.

Ich könnte so viele Stellen zitieren, aber diese hier hat mir besonders gut gefallen (S.329)
„Vielleicht liegt darin das Geheimnis von Glück. Man muss es zulassen für den Moment, egal wie kurz er ist. Wer nicht bereit ist, eine Stunde lang Glück im Herzen unterkommen zu lassen und vor den Zweifeln zu beschützen, kann kaum erwarten, dass es bleibt.“

Zum Ende kann ich nur eine ganz große Leseempfehlung für dieses fantastische Fantasybuch aussprechen. Lest es! Lasst euch entführen in die magische Welt Lyaskye!

Veröffentlicht am 09.07.2019

Urbane Fantasy im reizvollen London

Clans of London, Band 1: Hexentochter
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„Clans of London - Hexentochter“ ist eine urbane Fantasygeschichte die im reizvollen London spielt.

Aufgefallen ist mir das Buch durch das Cover. Im Original schimmerd die Skyline von London und die Schrift ...

„Clans of London - Hexentochter“ ist eine urbane Fantasygeschichte die im reizvollen London spielt.

Aufgefallen ist mir das Buch durch das Cover. Im Original schimmerd die Skyline von London und die Schrift golden, was einen hochwertigen, edlen Touch verleiht. Über Gesichter auf dem Cover kann man streiten, mein Geschmack ist es nicht unbedingt, allerdings passt es hier wirklich gut ins Gesamtbild.

Caroline lernt einige Tage vor ihrem 18. Geburtstag auf einer Studentenparty den geheimnisvollen Ash und seinen Freund Henri kennen. Obwohl sie Ash abblitzen lässt, ist er derjenige, der immer wieder ihre Nähe sucht und ihr schließlich offenbart, dass sie eine Hexe ist. Allein diese Tatsache stellt Carolines Leben auf den Kopf, erschwerend kommt hinzu, dass ihr magischen Fähigkeiten bis zu ihren 18. Geburtstag aktiviert werden müssen. Ein Wettlauf gehen die Zeit beginnt, bei dem nicht nur Magier Ash, sondern auch Henri, Caroline zur Seite stehen möchte.

Mir hat das urbane Setting und die Idee von Magie und Hexenclans in der heutigen Zeit gut gefallen. Der Schreibstil ist locker leicht zu lesen und dadurch kommt man zügig voran, auch wenn die Handlung zu Beginn etwas langatmig erscheint. Die Kapitellänge ist für ein Jugendbuch optimal gewählt. Da das Buch aus der Perspektive der Protagonistin Caroline geschreiben ist, erfährt man von ihr am meisten und ihr Charakter ist auch am besten ausgearbeitet. Die anderen Figuren bleiben daneben etwas blass.

Was das Buch aus meiner Sicht für die Handlung überhaupt nicht gebraucht hätte, ist die Dreiecksgeschichte zwischen Caroline, Ash und Henri. Ich habe das als störend empfunden und konnte sowohl Carolines, als auch Henris Handlungsweise in dieser Sache nicht nachempfinden. Auch Carolines Vorgehen bezüglich der Aktivierung ihrer magischen Kräfte, war für mich teilweise nicht zu verstehen, in Anbetracht der kürze der Zeit, die ihr bis zum 18.Geburtstag bleibt, fand ich sie teilweise sehr relaxed. Ich hätte viele Dinge mit mehr Vehemenz verfolgt.

Spannung kam für mich besonders durch die Passagen, in denen Caroline ihre Träume bzw. Visionen hatte, auf. Die geschnörkelte Schriftart war hier zwar etwas anstrengend zu lesen, aber dadurch haben sich die Abschnitte sehr gut abgehoben. Man rätselt automatisch mit, wer Caroline aus dem Weg räumen will und was es mit Merlins Prophezeiung auf sich hat.
Zum Ende überschlagen sich die Ereignisse in einem atemlosen Finale, dass mit einem wirklich fiesen Cliffhanger endet. Da es einen zweiten Band gibt, werden natürlich nicht alle Fragen geklärt und so bleibt jetzt nur das Warten auf den zweiten Teil, der im Frühjahr 2020 erscheinen wird.

Ein kurzweiliges Jugendbuch, empfehlenswert für Romantasy-Fans!

Veröffentlicht am 09.07.2019

Rachefeldzug

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. (Golden Cage 1)
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Wie weit gehst du für deine persönliche Rache?

Faye und Jack scheinen das perfekte Leben zu führen, eine süße Tochter, eine für Außenstehende harmonische Ehe und Geld im Überfluss. Hinter der Fassade ...

Wie weit gehst du für deine persönliche Rache?

Faye und Jack scheinen das perfekte Leben zu führen, eine süße Tochter, eine für Außenstehende harmonische Ehe und Geld im Überfluss. Hinter der Fassade sieht es allerdings ganz anders aus. Jack straft Faye mit Nichtbeachtung und sie erniedrigt sich, um ihm zu gefallen. Bis das Maß voll ist und sie zum Gegenschlag ausholt!

Das Buch beginnt fast am Ende -mit dem Verschwinden der gemeinsamen Tochter - und erzählt dann in Rückblicken Fayes Leben. Interessant fand ich dabei den Perspektivwechsel zwischen der Ich-Erzählerin, die aus Fayes Kindheit/Jugend und der Anfangszeit in Stockholm erzählt und der aktuellen Zeit, die aus Erzählersicht geschrieben ist. Dieser Wechsel zwischen Vergangenheit und Gegenwart erzeugt nach meinem Empfinden eine besondere Spannung und hält im Lesefluss.

Ich konnte mich mit der Protagonistin zwar zu keinem Zeitpunkt wirklich identifizieren, fand sie aber charakterlich sehr spannend. Besonders ihre Entwicklung, deren Grundstein bereits in ihrer Kindheit gelegt wurde, war faszinierend mitzuerleben. Besonders berührend fand ich die Freundschaft zwischen Faye und ihrer Freundin Chris. Chris war für mich der sympathischste Charakter des ganzen Buches! Das Männerbild das die Autorin in diesem Roman vermittelt ist in meinen Augen allerdings sehr klischeehaft und schwarz-weiß gezeichnet.

Auch über die Frage, wie realistisch Fayes Rachefeldzug ist, lässt sich natürlich streiten. Die Planung ist jedoch ausgesprochen raffiniert und hält den Leser bis zum überraschenden Schluss in Atem!

In meinen Augen ist Camilla Läckberg der Wechsel ins Thriller-Genre erstklassig gelungen