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Veröffentlicht am 23.05.2021

Ein wunderbar humorvoller Krimi

Wattenmeermord
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Der Polizist Jan Benden und seine Frau Laura, auch ehemalige Kriminalbeamtin, hat es in dem Krimi „Wattenmeermord“ von Katja Lund und Markus Stephan auf die idyllische kleine Nordseeinsel Pellworm verschlagen. ...

Der Polizist Jan Benden und seine Frau Laura, auch ehemalige Kriminalbeamtin, hat es in dem Krimi „Wattenmeermord“ von Katja Lund und Markus Stephan auf die idyllische kleine Nordseeinsel Pellworm verschlagen. Hier ersehnen sie sich ein ruhigeres Leben als das bisherige und vor allem keine schlimmen Verbrechen.
Eines Tages wird jedoch eine Leiche auf dem Deich gefunden und nach kurzer Untersuchung ist klar, dass hier ein Mord geschehen ist.
Jan und seine Frau Laura übernehmen unterstützt vom selbsternannten Assistenten Tamme die Ermittlungen und stoßen dabei auf mehr Verdächtige, als ihnen lieb ist.

Das Cover ist sehr passend zum Inhalt des Buches gewählt. Die düsteren Wolken am Himmel zeigen bereits an, dass hier ein „Unwetter“ heraufzieht. Auch die Schafe auf dem Deich finden sich in der Lektüre mehrmals wieder. Sehr gelungen finde ich die kleine Möwe auf der Schrift, die erst beim näheren Hinsehen ins Auge fällt.
Auch der Einband des Buches ist liebevoll gestaltet – der Leser erhält eine kleine Übersicht über die Insel Pellworm zur näheren Orientierung und auch eine kleine Übersetzung der plattdeutschen Ausdrücke.

Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet. Jan und Laura sind einem als Ehepaar sofort sympathisch und auch Tamme in seiner drotteligen Art wächst einem ans Herz.
Ein paar Klischees werden jedoch auch hier erfüllt – wie z.B. beim Kriminalhauptkommissar Immenstedt vom Festland
Beim Lesen kann man zu den Protagonisten gleich eine Verbindung aufbauen.

Die Schreibweise ist locker leicht und trotz des sehr ernsten Themas wunderbar humorvoll. Durch bildhafte Beschreibungen fühlt man sich, als ob man selbst auf der Nordseeinsel zu Gast wäre und den Wind in den Haaren spürt.
Die Kapitel sind den einzelnen Wochentagen zugeordnet und man kann Stück für Stück erleben, wie die Ermittlungen vorankommen. Hier wird deutlich, dass einer der Autoren selber Polizist ist, da die Ermittlungen sehr realitätsnah scheinen.
Was mir besonders gut gefallen hat, sind die plattdeutschen Redensarten und der Einbau von historischen Überlieferungen.

Der Spannungsbogen nimmt zum Schluss richtig Fahrt auf, sodass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen will, bis der Täter/die Täterin gefasst ist.
Meiner Meinung nach ist mit diesem Buch ein sehr guter Kriminalroman gelungen, dem es weder an guter Polizeiarbeit noch an Humor fehlt.
Eine klare Leseempfehlung von mir!!!

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Lachen ist die beste Medizin

Der Junge muss an die frische Luft
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In dem autobiografischen Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ erzählt Hape Kerkeling aus seiner Kindheit im Ruhrpott. Er geht dabei auf lustige Anekdoten, aber auch auf das wohl einschneidendste Kindheitserlebnis ...

In dem autobiografischen Buch „Der Junge muss an die frische Luft“ erzählt Hape Kerkeling aus seiner Kindheit im Ruhrpott. Er geht dabei auf lustige Anekdoten, aber auch auf das wohl einschneidendste Kindheitserlebnis - den Freitod seiner Mutter – ein.

Von Beginn an hatte ich das Gefühl , als würde Hape Kerkeling persönlich mir die Geschichte erzählen. Der Schreibstil ist so gehalten, dass man ihn sofort wieder erkennt – seinen Humor, aber auch seine nachdenkliche Seite.

Der Aufbau des Buches gefällt mir dabei sehr gut – nach einer kurzen Einleitung geht er über in seine Kindheit. Hier erfährt man sehr viel über Hape Kerkeling, was man aus seinen zahlreichen illustren Fernsehauftritten so noch nicht kannte. Seine Familie und vor allem seine detaillierte und charmante Beschreibung seiner Verwandtschaft hat mir beim Lesen immer wieder ein Lächeln entlockt.
Auch die Darstellung seiner jüngsten Kindheit empfand ich als sehr idyllisch. Man saß förmlich mit ihm auf der Ladentheke.

Hape Kerkeling gelingt es jedoch auch, seine schlimmen Erinnerungen mit Charme, Selbstironie und ein klein wenig Humor dem Leser näher zu bringen. Bei der Erzählung seiner schicksalhaften Jahre, die letztlich im Tod seiner Mutter endeten, hatte ich die ganze Zeit einen Kloß im Hals. Jedoch kommt hier auch die Stärke seiner Familie zum Tragen. Wie er auch explizit erwähnt, wäre er heute nicht der, der er ist, wenn er nicht die tolle Unterstützung seiner Großeltern in einer unsagbar schweren Zeit gehabt hätte.

Was mir sehr gut gefallen hat, ist, dass man auch mal hinter die Fassade des Entertainers schauen konnte. Dass er mittlerweile zurückgezogen vom öffentlichen Trubel lebt, finde ich persönlich sehr schade und als Verlust für die Fernsehkulisse. Wenn man jedoch sein Buch liest, merkt man, dass er viele Figuren und auch seine Fernsehkarriere nur als Kapitel seines Lebens ansieht und man gönnt ihm von Herzen auch das nächste Kapitel aufzuschlagen.

Dieses Buch ist auf keinen Fall vergleichbar mit „Ich bin dann mal weg“, welches ich verschlungen habe, jedoch auf seine ruhigere bewegende Weise gebe ich eine klare Lesempfehlung für alle, die gern mehr über den kleinen Jungen aus dem Ruhrpott erfahren wollen.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Als ob die Erde leise bebt, kurz bevor der Vulkan ausbricht…

Der Attentäter
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Im historischen Thriller „Der Attentäter“ von Ulf Schiewe dreht sich alles um den Zeitraum der letzten 7 Tage bis zum Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914, bei dem der Thronfolger Österreich-Ungarns, ...

Im historischen Thriller „Der Attentäter“ von Ulf Schiewe dreht sich alles um den Zeitraum der letzten 7 Tage bis zum Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914, bei dem der Thronfolger Österreich-Ungarns, Franz Ferdinand, ermordet wurde und dies zum Beginn des 1. Weltkrieges führte.
Der Roman ist aus 3 verschiedenen Sichtweisen geschrieben:
1. Die Sicht von Franz Ferdinand selbst und seiner Gattin, der Herzogin Sophie von Hohenberg
2. Die Sicht der Attentäter
3. Die Sicht der Sicherheitsbehörden und des Geheimdienstes in Sarajevo
Das Cover des Buches zieht den Leser sofort in seinen Bann. Es ist eine blutgetränkte Uniform zu sehen, bei der man augenblicklich ein Erschüttern verspürt. Recht düster gehalten und somit sehr passend zum Thema des Buches.
Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig. Es wechseln immer wieder die Sichtweisen der o.g. Personenkreise. Dies ist jedoch gut durch Zwischenüberschriften, Orts- und Zeitangaben gekennzeichnet, sodass man in die Geschichte schnell reinfindet.
Die Namen machen zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, man lernt die handelnden Personen jedoch schnell kennen und lieben und kommt somit auch mit den vielen ausländischen Namen gut zurecht.
Im Mittelpunkt stehen hier vor allem der Geheimdienstler Markovic, der versucht, die Attentäter dingfest zu machen.
Weiterhin natürlich das Thronfolgerpaar, bei dem der Leser immer wieder auch ein paar private Einblicke erhält.
Die Attentäter lernt der Leser im Laufe der Geschichte nicht nur als grausame Verbrecher, sondern auch als einsame, verbitterte, aber auch verwirrte Seelen kennen, sodass selbst hier ein gewisses Mitgefühl entsteht.
Somit ist es dem Autor gelungen, alle Seiten gleichermaßen zu beleuchten. Der Leser fiebert mit allen handelnden Personen mit – verflucht die einen aufgrund ihres Unwissens und fehlerhaften Verhaltens, möchte die anderen von ihrem Tun abhalten…
Genau das macht für mich ein gutes Buch aus; dass man mitfiebert bis zur letzten Seite, obwohl man den Ausgang der Geschichte eigentlich schon kennt. Dies ist dem Autor hervorragend gelungen.
Der Spannungsbogen der Geschichte ist auch dahingehend gut gestrickt, dass zwischendurch immer mal wieder historische Zeitungsartikel eingestreut wurden. Diese sind sehr interessant zu lesen.
Zum Ende hin werden die Perspektivwechsel immer rasanter; die Geschichte nimmt Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen!!!
Für mich war dies eines der besten Bücher, welches ich in den letzten Monaten gelesen habe. Ich war zunächst skeptisch, wie man ein Thema spannend umsetzen kann, dessen Ausgang für alle seit dem Geschichtsunterricht in der Schule klar ist, ABER: ich bin positiv überrascht worden von sehr spannenden Details, die mir bisher nicht bekannt waren. Natürlich gibt dem Roman auch der fiktive Teil seine Würze, der jedoch super in die Geschichte eingeflochten wurde.

Von mir eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
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  • Thema
Veröffentlicht am 18.05.2018

Aufwühlend...

Der Hexenschöffe
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Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein historisches Buch in die Hand genommen und muss sagen, dass mich bei der Lektüre von "Der Hexenschöffe" nicht nur einmal die Gänsehaut überkommen hat. Dieses Buch ...

Nach langer Zeit habe ich mal wieder ein historisches Buch in die Hand genommen und muss sagen, dass mich bei der Lektüre von "Der Hexenschöffe" nicht nur einmal die Gänsehaut überkommen hat. Dieses Buch beschreibt unglaublich intensiv und ohne Umschweife wie schnell man in der damaligen Zeit in die Fänge der Hexenrichter geriet und keine Chance hatte zu entkommen... Es fällt einem teilweise schwer die Grausamkeiten zu lesen, doch gleichzeitig kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen. Sehr empfehlenswert!!!

Veröffentlicht am 25.08.2017

Super geschrieben!

Outlander – Die geliehene Zeit
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Auch der 2. Band dieser Reihe hat mich wieder gepackt. Ich habe von Anfang an mitgefiebert - sowohl mit Jamie als auch mit Claire... Nach so langer Zeit (mittlerweile ist es das Jahr 1968) fängt sie die ...

Auch der 2. Band dieser Reihe hat mich wieder gepackt. Ich habe von Anfang an mitgefiebert - sowohl mit Jamie als auch mit Claire... Nach so langer Zeit (mittlerweile ist es das Jahr 1968) fängt sie die schmerzhafte Recherche an und die Hoffnung wächst, dass ihre große Liebe doch nicht in der Schlacht von Culloden umgekommen ist.
Ihrer Tochter Brianna will sie nun auch endlich die Wahrheit über ihren biologischen Vater erzählen, doch das ist natürlich nicht so einfach... Zurück in den Highlands ist alles wieder da...

Die parallel dazu verlaufende Geschichte von Jamie ist super spannend und von so vielen Wendepunkten in seinem Leben gefüllt, dass man einfach mitfiebert...

Durch und durch zu empfehlen. Ich werde mich sofort an den 3. Band setzen und wieder in der Welt der Highlands entschwinden.