Band 2 der Trilogie um das 1. Geburtshaus in Köln
Das Haus der Hebammen - Carolas Chance„Das Haus der Hebammen – Carolas Chance“ ist Band 2 der Trilogie über das 1. Geburtshaus in Köln aus der Feder von Maria Adams.
Ich bin in diese Trilogie erst mit Band 2 eingestiegen, was jedoch kein Problem ...
„Das Haus der Hebammen – Carolas Chance“ ist Band 2 der Trilogie über das 1. Geburtshaus in Köln aus der Feder von Maria Adams.
Ich bin in diese Trilogie erst mit Band 2 eingestiegen, was jedoch kein Problem darstellt. Die Geschichte kann vollkommen unabhängig gelesen werden. Es ist natürlich von Vorteil, wenn man Band 1 kennt, da man die Protagonisten und ihre Hintergründe so bereits besser versteht.
In Band 2 ist das Geburtshaus bereits als „Haus der guten Hoffnung“ in Köln etabliert und die 3 Hebammen Susanne, Carola, Ella und der Neuzugang Annette haben alle Hände voll zu tun.
Sie begleiten die Schwangeren gefühlvoll durch die Zeit der Schwangerschaft, durch Hochs und Tiefs, durch die Geburten, die so unterschiedlich sind wie die Schwangeren selber und versuchen gleichzeitig, ihr eigenes Leben trotz Rufbereitschaft und hoher Arbeitsbelastung nicht aus den Augen zu verlieren.
Obwohl der Untertitel suggeriert, dass es hauptsächlich um Carola geht, erfährt der Leser aus der Perspektive aller drei Gründerhebammen den Lauf der Geschichte und deren Entwicklung.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr angenehm flüssig zu lesen und ließ mich nur so durch die Seiten fliegen.
Die 3 Hebammen sind mir alle sofort sympathisch geworden.
Am meisten verbunden gefühlt habe ich mich allerdings mit Carola, die mit ihren 3 Kindern und einem Vollzeitjob versucht alles bestmöglich unter einen Hut zu bekommen und dabei an ihre Grenzen stößt.
Besonders bewegend finde ich die Situation von Susanne, die trotz Kinderwunsch einfach nicht schwanger wird und dadurch auch mit ihrem liebevollen Ehemann Antonius einige Hürden überwinden muss.
Die jüngste – Ella – ist noch ungebunden und frei und möchte diese Freiheit auch noch nicht so schnell verlieren.
Als Kind der 90er Jahre habe ich mich mit diesem Buch förmlich in die Zeit zurückgeworfen gefühlt – ob damals geliebte Bücher, Ohrwürmer oder Talkshow-Ikonen. Man erkennt so vieles wieder und kann beim Lesen gar nicht glauben, dass es doch schon so lange zurückliegt. Dieses Flair einzufangen, ist besonders gut gelungen.
Auf der anderen Seite spricht Marie Adams in diesem Buch zahlreiche wichtige Themen an, die auch heute noch aktuell sind: Gleichberechtigung von Mann und Frau, auch wenn Kinder die Paarbeziehung verändern; Überlastung und psychische Gesundheit; medizinische Fortschritte usw.
Teilweise waren es mir zu viele Themen, die ich gar nicht alle auf einmal verarbeiten konnte. Jedoch merkt man dadurch auch, wie viele Dinge gerade auch rund um Geburt und Partnerschaft unausgesprochen bleiben und erst dadurch zum Problem erwachsen.
Besonders gefallen hat mir, dass in diesem Buch endlich mal Geburten nicht nur als Horrorszenario dargestellt werden, sondern die Stärke der Frau und der besondere Moment zur Geltung kommen. Natürlich ist das nicht bei jeder Geburt der Fall, aber dieser einzigartige und bewegende Moment sollte für jede Frau und auch den Partner in positiver Erinnerung bleiben. Da scheint mir der Gang ins Geburtshaus nach dem Lesen dieser Lektüre genau der richtige.
Fazit:
Ein sehr angenehm zu lesender Roman mit einer wichtigen Botschaft. Die Arbeit der Hebammen ist extrem wichtig und sollte viel mehr gewürdigt werden in der heutigen Zeit! Ich freue mich schon auf Band 3 der Reihe!