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Veröffentlicht am 22.03.2021

Eine Liebe zwischen den Unruhen der Zeit

Outlander - Ein Hauch von Schnee und Asche
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Im 6. Band der Outlander-Saga „Ein Hauch von Schnee und Asche“ bauen sich Jamie und seine Frau Claire, die Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert, immer mehr ein neues Leben im Amerika des 18. Jahrhunderts ...

Im 6. Band der Outlander-Saga „Ein Hauch von Schnee und Asche“ bauen sich Jamie und seine Frau Claire, die Zeitreisende aus dem 20. Jahrhundert, immer mehr ein neues Leben im Amerika des 18. Jahrhunderts auf.
Fraser´s Ridge wächst und gedeiht, doch Claire weiß, dass es bald zu den Unabhängigkeitskriegen kommen wird und Jamie sich auf die Seite der Rebellion stellen muss.
Jamie jedoch bemüht sich um Neutralität, da der Gouverneur ihn persönlich darum bittet, Ruhe in das Hinterland von North Carolina zu bringen.
Dies führt zu vielen Unruhen und brenzligen Situationen.
Die Entführung von Claire lässt die Feinde von Jamie und seiner Familie um ein Beträchtliches ansteigen. Auch der geheimnisumwitterte Zeitungsartikel, in dem vom Tod von Jamie und Claire am 21.01.1776 bei einer Feuersbrunst in ihrem Haus berichtet wird, lässt den Leser bis zuletzt rätseln.
Werden Jamie und Claire diese Herausforderungen meistern können?
Nachdem die beiden Vorgängerbände ein bisschen zäh geschrieben waren, finde ich diesen Band wieder spannender und leichter zu lesen. Der Schreibstil von Diana Gabaldon hat mich mitgenommen und man fühlt sich, als ob man zu Hause ankommt, wenn man seinen Lieblingscharakteren wieder begegnet.
Das Buch lebt davon, dass die historischen Fakten zusammenfließen mit Geschichten um Familienzwist, Tod, Krankheit, Liebe und Eifersucht. Eine perfekte Mischung für einen spannenden und abwechslungsreichen Roman.
Am Ende muss man von einigen Charakteren auch Abschied nehmen – wo es diese hinverschlägt, sei hier noch nicht verraten. Ich hatte an dieser Stelle auf jeden Fall ein paar Tränchen in den Augen und war etwas überrascht, da ich davon ausging, dass die Familie, wie sie in diesem Band existiert, auch in den Folgebänden weiterbestehen wird.
Von mir eine klare Leseempfehlung!
Ich freue mich schon auf Band 7 der Saga!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.03.2020

Glaubenskriege

Die brennenden Kammern
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Frankreich im 16. Jahrhundert - "Die brenndenden Kammern" von Kate Mosse spielt in einer Zeit, in der der Glaubenskrieg zwischen den Katholiken und den Hugenotten zu einer blutigen und brutalen Auseinandersetzung ...

Frankreich im 16. Jahrhundert - "Die brenndenden Kammern" von Kate Mosse spielt in einer Zeit, in der der Glaubenskrieg zwischen den Katholiken und den Hugenotten zu einer blutigen und brutalen Auseinandersetzung wird.

Das Cover des Buches hat mir zunächst gut gefallen. Auch der Prolog, der zu einer späteren Zeit spielt, wirft zunächst viele Fragen beim Leser auf und lässt hoffen, dass die Lektüre geheimnisvoll und spannend wird.

Als Hauptperson tritt zunächst Minou auf. Sie ist die Tochter eines Buchhändlers in Carcassonne und hat 2 kleiner Geschwister. Eines Tages erhält sie einen mysteriösen Brief mit den Worten "Sie weiß, dass Ihr lebt"... Dieses Rätsel, was es mit diesen Worten auf sich hat, zieht sich durch das ganze Buch.
Minou ist eine sehr selbstbewusste junge Frau und hat mir sehr gut gefallen.
Sie geht zusammen mit ihrem jüngeren Bruder nach Toulouse und gerät dort immer tiefer in die Konflikte zwischen Katholiken und Hugenotten.
In den schwierigen Zeiten lernt sie den Hugenotten Piet Reydon kennen.

Zwischen den beiden entwickelt sich eine Liebesgeschichte.
Auf der Suche nach der Lösung der verworrenen Vergangenheit und den dahinter steckenden Geheimnissen kann der Leser Minou und letztlich auch Piet dabei begleiten, wie sie Schritt für Schritt zur Aufklärung gelangen.
Dabei lernen sie die unterschiedlichsten Persönlichkeiten auf beiden Glaubensseiten kennen - manche durch und durch gemein, manche aalglatt, andere Spione und nur auf ihren Vorteil aus.

Insgesamt fand ich den Schreibstil der Autorin sehr gut.
Aber leider kann ich nicht sagen, dass ich das Buch unbedingt weiter empfehlen würde. Mir hat der durchgehende Spannungsbogen gefehlt. Es war für mich nicht wie bei anderen Büchern, dass ich es kaum aus der Hand legen wollte und unbedingt den Fortgang der Geschichte in Erfahrung bringen wollte.

Ich kann nicht genau beziffern, woran dies gelegen hat. Vielleicht daran, dass mir manche Stellen zu schnell "runtergeschrieben" und abgehandelt waren. Das Ende des Romans war mir persönlich zu unpassend. Manche Charaktere machten eine Wendung, die für mich nicht ins Bild passten.

Die Autorin hat es jedoch geschafft, zum Schluss noch einen Ausblick auf den weiteren Fortgang der Geschichte zu geben und somit neugierig auf die Fortsetzung zu machen. Ob ich mir diese dann auch besorgen werde, sei dahingestellt.

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Veröffentlicht am 15.01.2020

Als ob die Erde leise bebt, kurz bevor der Vulkan ausbricht…

Der Attentäter
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Im historischen Thriller „Der Attentäter“ von Ulf Schiewe dreht sich alles um den Zeitraum der letzten 7 Tage bis zum Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914, bei dem der Thronfolger Österreich-Ungarns, ...

Im historischen Thriller „Der Attentäter“ von Ulf Schiewe dreht sich alles um den Zeitraum der letzten 7 Tage bis zum Attentat von Sarajevo vom 28. Juni 1914, bei dem der Thronfolger Österreich-Ungarns, Franz Ferdinand, ermordet wurde und dies zum Beginn des 1. Weltkrieges führte.
Der Roman ist aus 3 verschiedenen Sichtweisen geschrieben:
1. Die Sicht von Franz Ferdinand selbst und seiner Gattin, der Herzogin Sophie von Hohenberg
2. Die Sicht der Attentäter
3. Die Sicht der Sicherheitsbehörden und des Geheimdienstes in Sarajevo
Das Cover des Buches zieht den Leser sofort in seinen Bann. Es ist eine blutgetränkte Uniform zu sehen, bei der man augenblicklich ein Erschüttern verspürt. Recht düster gehalten und somit sehr passend zum Thema des Buches.
Der Schreibstil des Autors ist sehr flüssig. Es wechseln immer wieder die Sichtweisen der o.g. Personenkreise. Dies ist jedoch gut durch Zwischenüberschriften, Orts- und Zeitangaben gekennzeichnet, sodass man in die Geschichte schnell reinfindet.
Die Namen machen zu Beginn ein paar Schwierigkeiten, man lernt die handelnden Personen jedoch schnell kennen und lieben und kommt somit auch mit den vielen ausländischen Namen gut zurecht.
Im Mittelpunkt stehen hier vor allem der Geheimdienstler Markovic, der versucht, die Attentäter dingfest zu machen.
Weiterhin natürlich das Thronfolgerpaar, bei dem der Leser immer wieder auch ein paar private Einblicke erhält.
Die Attentäter lernt der Leser im Laufe der Geschichte nicht nur als grausame Verbrecher, sondern auch als einsame, verbitterte, aber auch verwirrte Seelen kennen, sodass selbst hier ein gewisses Mitgefühl entsteht.
Somit ist es dem Autor gelungen, alle Seiten gleichermaßen zu beleuchten. Der Leser fiebert mit allen handelnden Personen mit – verflucht die einen aufgrund ihres Unwissens und fehlerhaften Verhaltens, möchte die anderen von ihrem Tun abhalten…
Genau das macht für mich ein gutes Buch aus; dass man mitfiebert bis zur letzten Seite, obwohl man den Ausgang der Geschichte eigentlich schon kennt. Dies ist dem Autor hervorragend gelungen.
Der Spannungsbogen der Geschichte ist auch dahingehend gut gestrickt, dass zwischendurch immer mal wieder historische Zeitungsartikel eingestreut wurden. Diese sind sehr interessant zu lesen.
Zum Ende hin werden die Perspektivwechsel immer rasanter; die Geschichte nimmt Fahrt auf und man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen!!!
Für mich war dies eines der besten Bücher, welches ich in den letzten Monaten gelesen habe. Ich war zunächst skeptisch, wie man ein Thema spannend umsetzen kann, dessen Ausgang für alle seit dem Geschichtsunterricht in der Schule klar ist, ABER: ich bin positiv überrascht worden von sehr spannenden Details, die mir bisher nicht bekannt waren. Natürlich gibt dem Roman auch der fiktive Teil seine Würze, der jedoch super in die Geschichte eingeflochten wurde.

Von mir eine klare Leseempfehlung!

  • Einzelne Kategorien
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  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Thema
Veröffentlicht am 16.09.2019

Machen Erinnerungen das Leben erst aus?

Gestern ist ein ferner Ort
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"Gestern ist einer ferner Ort" von Joaquin Berges ist die Geschichte über Celia, die nach einem Schlaganfall einen Großteil ihres Gedächtnisses verloren hat.
Sie versucht, die Lücken zu füllen und stößt ...

"Gestern ist einer ferner Ort" von Joaquin Berges ist die Geschichte über Celia, die nach einem Schlaganfall einen Großteil ihres Gedächtnisses verloren hat.
Sie versucht, die Lücken zu füllen und stößt dabei immer wieder an ihre Grenzen.
Ihre Tochter Paula scheint verhindern zu wollen, dass das Gedächtnis ihrer Mutter zurückkehrt und instruiert dabei scheinbar auch alle Freunde, Bekannte und Verwandte von Celia, ihr dabei zu helfen. Doch warum tut sie das? Was steckt hinter diesem Verhalten?

Das Cover des Buches zeigt zwei Frauen am Strand, die aufs Meer blicken. Ich finde dieses Cover sehr schön gemacht und es passt zum Buch.

Der Schreibstil des Autors ist locker und verständlich; man findet gut in die Geschichte hinein.

Hauptpersonen sind ganz klar Celia und ihre Tochter Paula. Celia ist eine erfolgreiche Journalistin, deren neues Buch bald erscheinen soll. Paula ist Ärztin. Beide Frauen scheint ein schwieriges Verhältnis zu verbinden.
Sehr sympathisch ist Rosario, die Haushälterin von Celia, zu der diese bald ein freundschaftliches Verhältnis aufbaut.
Enkelin Alba führt ihre Oma in die Tücken der heutigen Technik ein - teilweise recht amüsant...
Hund Charlie wächst einem schnell ans Herz und auch alle anderen Personen, die im Buch eine Rolle spielen, möchte man gern auf ihrem Weg weiter begleiten...

Celia versucht während des Buches ihr Gedächtnis wieder zu finden. Besonders ärgerlich für sie ist dabei, dass all ihre Dateien mit einem Passwort geschützt sind. So führt einen die Geschichte Station für Station näher an das Passwort heran.
Celia besucht dabei nicht nur alte Freunde und Verwandte und entdeckt lang vergessene Kindheitserinnerungen wieder.
Sie fährt auch für einen Kurzurlaub nach Paris und trifft Lucien wieder. War er ihre erste wahre Liebe?

Rätselhaft bleibt im gesamten Verlauf Sohn Emilio. Warum besucht er seine Mutter nicht? Warum machen alle ein Geheimnis daraus?

Die Geschichte ist an sich sehr rührend und regt zum Nachdenken an. Was würde man selber in dieser Situation tun? Wie würde das Leben verlaufen?
Welche Schicksalsschläge kann ein Mensch verkraften?
Ich habe Celias Werdegang gern gelesen, muss aber leider sagen, dass mir einige Passagen im Buch zu langatmig waren und am Ende der Geschichte zu viele Fragen aufgeworfen, aber nicht beantwortet werden.

Fazit: "Gestern ist ein ferner Ort" ist ein angenehmer Roman, aber ich hätte etwas mehr erwartet.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Geschichte
  • Erzählstil
  • Emotionen
  • Thema
Veröffentlicht am 24.08.2019

Lesenswert...

Die Gesandten der Sonne
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"Die Gesandten der Sonne" ist ein historischer Roman von Wolf Serno. Es geht hierbei um eine Gesandtschaft von Karl dem Großen, die sich im Jahre 798 nach Bagdad zum Kalifen durchgekämpft hat und dort ...

"Die Gesandten der Sonne" ist ein historischer Roman von Wolf Serno. Es geht hierbei um eine Gesandtschaft von Karl dem Großen, die sich im Jahre 798 nach Bagdad zum Kalifen durchgekämpft hat und dort erfolgreiche Beziehungen knüpfen konnte. Der Heimweg der Gesandten sollte jedoch aufgrund der außergewöhnlichen Geschenke des Kalifen und der zahlreichen Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellten, gefährlich, verlustreich und länger als geplant verlaufen.

Hauptperson ist Cunrad von Malmünd, der als Arzt die Gesandtschaft begleitet. Er wird im Laufe der Geschichte durch die Umstände der Reise immer mehr zum Anführer und erfüllt diese Rolle in seiner eigenen ruhigen besonnenen Art. Er muss durch viele Widrigkeiten auch unschöne Entscheidungen treffen.
Auch seine große Liebe zu Aurona - einer Langobardin, die im Harem des Kalifen lebte, wird mehrmals auf die Probe gestellt.

Der Schreibstil des Autoren hat mich anfangs etwas irritiert. Es beginnt damit, dass der Leser vom Erzähler in die Geschichte eingeführt wird. Dieser stellt sich als Cunrad von Malmünd viele Jahre später heraus. Nach jedem Kapitel schließt dieser die "Erzählung" bis zum nächsten Tag, was mich immer wieder aus der Geschichte raus katapultiert hat. Am Ende wird jedoch der Bogen, den diese Art der Erzählung nimmt, auch dem letzten Leser klar und man gewöhnt sich daran.

Ansonsten ist der Schreibstil flüssig und sehr bildhaft. Man kann sich die Widrigkeiten, mit denen die Gesandten kämpfen, am eigenen Leib vorstellen.

Teilweise wiederholt sich jedoch einiges, sodass der Spannungsbogen nicht so rund ist und es mir teilweise schwer fiel, am Ball zu bleiben.

Die Figur des Cunrad hat mir sehr gut gefallen. Sie war authentisch in ihrer Handlung und man konnte nachvollziehen, warum er jeweils welche Entscheidung traf. Auch die anderen Gesandten wuchsen einem Stück für Stück ans Herz. Leider blieb bei einer so gefährlichen Reise der ein oder andere Todesfall nicht aus. Jedoch hat man immer gehofft, dass doch noch gut ausgeht...

Fazit:
Es ist meiner Meinung nach nicht das beste Buch von Wolf Serno; jedoch auf jeden Fall des Lesens wert. Es handelt sich hierbei um einen Teil der deutschen Geschichte, der auf wahren Tatsachen beruht und schon allein deswegen spannend ist. Jedoch hätte man das Buch an manchen Ecken vielleicht etwas kürzen können, um so die Spannung besser aufrecht zu erhalten.