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Veröffentlicht am 28.06.2022

Ein netter Roman für zwischendurch

Und dann kam das Glück
4

„Und dann kam das Glück – Die kleine Straße in Belleville“ ist der Auftakt zu einer Buchreihe von Clara Simon.

Im 1. Band begleiten wir Chloé, die als leidenschaftliche Floristin einen kleinen Blumenladen ...

„Und dann kam das Glück – Die kleine Straße in Belleville“ ist der Auftakt zu einer Buchreihe von Clara Simon.

Im 1. Band begleiten wir Chloé, die als leidenschaftliche Floristin einen kleinen Blumenladen in der Rue de la Chance im Pariser Künstlerviertel Belleville betreibt. Der Laden liegt eher versteckt in einem Hof zusammen mit vier weiteren gemütlichen Geschäften, die allesamt von sehr sympathischen Menschen betrieben werden.
Alles könnte wunderbar sein, doch die Idylle wird durch Baulärm gestört, der aus dem Laden nebenan dringt.
Der Staub legt sich auf die Blumenpracht und vergrault die Kunden, doch der schüchternen Chloé bleiben jedes Mal die Worte im Halse stecken, wenn sie auf den attraktiven Bauleiter Ben stößt, um sich zu beschweren.
Ob es ihre Freunde schaffen werden, Chloé und Ben auf die Sprünge zu helfen?

Das Cover das Buches ist wunderschön gestaltet. Es mutet an wie ein Gemälde und lädt dazu sein, dieses Buch sofort in die Hand zu nehmen und darin zu blättern.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht und flüssig, dabei sehr bildlich und natürlich. Man hat gleich zu Beginn das Gefühl, in die Atmosphäre der kleinen Straße mit ihren familiären Lädchen einzutauchen.

Chloé als Hauptprotagonistin wird sehr gut beschrieben. Vor allem ihr Bezug zu den Blumen kommt durch die blumige Sprache und die Verwendung von floralen Begriffen in Redewendungen sehr gut beim Leser an.
Die 4 Freunde lernt man ebenfalls Stück für Stück kennen, wobei mir Pierre mit seiner lustigen Art besonders in Erinnerung geblieben ist.
Die Freundschaft der 5 ist ein besonderes Highlight im Buch!

Vom Bauleiter Ben erfährt der Leser nicht ganz so viel.
Die offensichtliche Sympathie, die zwischen Chloé und ihm entsteht und die definitiv romantisches Potential für einen Liebesroman hat, wird leider nicht gut umgesetzt.
Gespräche drehen sich für meinen Geschmack etwas zu sehr im Kreis und wirken dadurch langatmig.
Zu viele belanglose Unterhaltungen verderben die Spannung und das „Knistern“, welches ich gänzlich vermisst habe.

Leider bleiben zum Schluss auch einige Fragen ungeklärt, vor allem die für mich im ganzen Buch zentrale Frage nach dem neuen Geschäft, welches über die gesamte Handlung hinweg den Baulärm und Dreck verursacht hat. Ich persönlich finde es sehr schade, dass diese Frage nicht beantwortet wird.

Da dieses Buch Teil 1 einer Reihe ist, werden einige Themen sicher in den Folgebänden wieder aufgegriffen. Leider hat mich die Story nicht so überzeugt, dass ich Teil 2 unbedingt lesen möchte.

Fazit:
Das Buch war ein netter Wohlfühlroman für zwischendurch, der angenehm zu lesen war, mir aber wohl nicht länger in Erinnerung bleiben wird.
Für die Folgebände ist auf jeden Fall noch Potential nach oben!

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Veröffentlicht am 31.03.2022

Was würdest du tun, wenn dir das Liebste auf der Welt genommen wird?

Kataklysmus
0

„Mord und Rache – Kataklysmus“ ist das erste Buch aus der Feder von Ersah Dogru.
Inhalt:
Die Geschichte dreht sich um Ezra, einen Holzfäller aus dem Wolfstal, der seine Frau und seine Tochter bei einem ...

„Mord und Rache – Kataklysmus“ ist das erste Buch aus der Feder von Ersah Dogru.
Inhalt:
Die Geschichte dreht sich um Ezra, einen Holzfäller aus dem Wolfstal, der seine Frau und seine Tochter bei einem grausamen Angriff verliert und nachfolgend alles daransetzt, seinen Feind zu verfolgen und seine Familie zu rächen.
Begleitet wird er von seinem Freund Dertol.
Auf ihrem Weg begegnen sie vielen Gefahren und unerwarteten Überraschungen, die sich ihnen in den Weg stellen.
Doch wie weit geht man, um seine persönliche Rache zu erlangen? Ist sie es wert, jede Menschlichkeit und Barmherzigkeit anderen gegenüber zu verlieren und ohne Rücksicht auf Verluste nur noch seine eigenen Ziele zu verfolgen?
Meine Meinung:
Der Schreibstil des Autors ist sehr gewöhnungsbedürftig. Die Sätze sind recht kurz und knapp gehalten. Die Geschehnisse werden in rascher Abfolge geschildert, sodass man oftmals nicht die Chance hat, sich in eine Situation hineinzufühlen – schon ist man in der nächsten angelangt.
Die Dialoge der Protagonisten wirkten auf mich leider oft zu plump und die Wortwahl war mir an vielen Stellen zu derb.
Die Protagonisten an sich konnten mich leider nicht überzeugen.
Ezra war von seinen Rachegefühlen vollkommen eingenommen. Mir hätte hier eine Figur besser gefallen, deren Gefühlsregungen man besser nachvollziehen kann oder die eine Wandlung innerhalb der Geschehnisse vornimmt.
Sein Gegenspieler Ifrit war mir hier schon etwas näher. Trotz all seiner grausamen Taten konnte man den Hintergrund gut nachvollziehen und eine emotionale Verbindung herstellen.
Leider war auch die sicher gut gemeinte Liebesgeschichte zwischen Dertol und Deliah eher unglaubwürdig als romantisch.
Alles in allem haben für mich die Figuren und die Handlungen manchmal nicht zusammengepasst. Es kann aber auch daran liegen, dass viele Hintergrundinformationen gefehlt haben und erst spät und dann auch nur kurz am Rande erwähnt werden.
Schade fand ich in diesem Zusammenhang auch, dass mystische Dinge wie die Wesen oder die Kulturen, die es in dieser Welt gibt, nicht näher dargestellt wurden.
Der Grundgedanke der Geschichte gefällt mir hingegen sehr gut. Jeder denkt sicher beim Lesen darüber nach, was man selber tun würde, wenn einem das Liebste genommen wird, was man hat? Würde man daran zerbrechen oder sein ganzes Leben nur noch auf Rache sinnen?

Fazit:
Ein sicherlich guter Ansatz wurde in diesem Roman leider noch nicht so gut umgesetzt und es ist für mich noch Luft nach oben.
Aufgrund des offenen Endes, welches mir gut gefallen hat, gehe ich von einer Fortsetzung aus und hoffe in dieser auf mehr emotionalen Tiefgang bei den Figuren.
Leider kann ich für die Lektüre nur 3 von 5 Sternen vergeben.

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Veröffentlicht am 28.10.2021

Eine Liebesgeschichte mit zu viel Distanz

Mit uns wäre es anders gewesen
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„Mit uns wäre es anders gewesen“ ist ein Liebesroman von Éliette Abécassis – ins Deutsche übersetzt von Julia Schoch.

Inhalt:
Amélie und Vincent treffen sich in jungen Jahren als Studenten an der Sorbonne ...

„Mit uns wäre es anders gewesen“ ist ein Liebesroman von Éliette Abécassis – ins Deutsche übersetzt von Julia Schoch.

Inhalt:
Amélie und Vincent treffen sich in jungen Jahren als Studenten an der Sorbonne in Paris. Sie verbringen eine Nacht zusammen mit tiefgründigen Gesprächen und einem Spaziergang an der Seine. Als sie sich für den nächsten Tag in einem Café verabreden, wartet Vincent vergeblich auf Amélie. Als diese aufgrund ihrer inneren Zerrissenheit erst viel zu spät zum Treffen erscheint, ist Vincent schon lange fort.
In den folgenden dreißig Jahren begegnen sich die beiden immer wieder – facebook und Co. machen die Kontaktaufnahme auch immer leichter. Bei jedem ihrer Treffen sprechen sie über ihr Leben, ihre Erfahrungen – Kinder, Ehe, Elternsein, Scheidung. Doch mittlerweile steht nicht nur die Unsicherheit zwischen den beiden, sondern was anderes: das Leben.
Meinung:
Von einem Liebesroman erwarte ich Romantik und Einblick in die innere Gefühlswelt der Protagonisten.
Die Autorin hat in diesem Roman eine eher distanzierte Schreibweise gewählt, bei der man jeweils im Wechsel auf das fortlaufende Leben der beiden Protagonisten schaut, verschiedene Ereignisse wie Heirat, Kinder etc. kurz miterlebt, aber nicht wirklich tiefgründige Gefühle verstehen kann.
So bleiben einem die Protagonisten für die Dauer der Geschichte leider fremd.
Der Schreibstil ist dabei recht flüssig – es gibt meist kurze, knappe Sätze – sodass man sehr zügig lesen kann. Aber auch hier fehlt wieder die tiefgründigere Beschreibung. Wörtliche Rede kommt recht selten vor. Gefühle werden nur oberflächlich dargestellt.

Der Sinn des Romans ist wohl eher darin zu sehen, dass man für die Dauer des Lebens an einem Moment der Liebe festhalten kann. Die Sehnsucht nach dieser Liebe wird immer wieder deutlich – nach dieser „Wunschvorstellung“.
Doch wäre es wirklich anders gewesen? Diese Frage kann am Ende der Lektüre jeder für sich selber beantworten.
Ich gebe diesem Roman, der für mich aufgrund der Kürze eher einer Kurzgeschichte gleicht und für den der Preis von 18,50 € meiner Meinung nach auch etwas zu hoch gegriffen ist, 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 16.09.2019

Machen Erinnerungen das Leben erst aus?

Gestern ist ein ferner Ort
1

"Gestern ist einer ferner Ort" von Joaquin Berges ist die Geschichte über Celia, die nach einem Schlaganfall einen Großteil ihres Gedächtnisses verloren hat.
Sie versucht, die Lücken zu füllen und stößt ...

"Gestern ist einer ferner Ort" von Joaquin Berges ist die Geschichte über Celia, die nach einem Schlaganfall einen Großteil ihres Gedächtnisses verloren hat.
Sie versucht, die Lücken zu füllen und stößt dabei immer wieder an ihre Grenzen.
Ihre Tochter Paula scheint verhindern zu wollen, dass das Gedächtnis ihrer Mutter zurückkehrt und instruiert dabei scheinbar auch alle Freunde, Bekannte und Verwandte von Celia, ihr dabei zu helfen. Doch warum tut sie das? Was steckt hinter diesem Verhalten?

Das Cover des Buches zeigt zwei Frauen am Strand, die aufs Meer blicken. Ich finde dieses Cover sehr schön gemacht und es passt zum Buch.

Der Schreibstil des Autors ist locker und verständlich; man findet gut in die Geschichte hinein.

Hauptpersonen sind ganz klar Celia und ihre Tochter Paula. Celia ist eine erfolgreiche Journalistin, deren neues Buch bald erscheinen soll. Paula ist Ärztin. Beide Frauen scheint ein schwieriges Verhältnis zu verbinden.
Sehr sympathisch ist Rosario, die Haushälterin von Celia, zu der diese bald ein freundschaftliches Verhältnis aufbaut.
Enkelin Alba führt ihre Oma in die Tücken der heutigen Technik ein - teilweise recht amüsant...
Hund Charlie wächst einem schnell ans Herz und auch alle anderen Personen, die im Buch eine Rolle spielen, möchte man gern auf ihrem Weg weiter begleiten...

Celia versucht während des Buches ihr Gedächtnis wieder zu finden. Besonders ärgerlich für sie ist dabei, dass all ihre Dateien mit einem Passwort geschützt sind. So führt einen die Geschichte Station für Station näher an das Passwort heran.
Celia besucht dabei nicht nur alte Freunde und Verwandte und entdeckt lang vergessene Kindheitserinnerungen wieder.
Sie fährt auch für einen Kurzurlaub nach Paris und trifft Lucien wieder. War er ihre erste wahre Liebe?

Rätselhaft bleibt im gesamten Verlauf Sohn Emilio. Warum besucht er seine Mutter nicht? Warum machen alle ein Geheimnis daraus?

Die Geschichte ist an sich sehr rührend und regt zum Nachdenken an. Was würde man selber in dieser Situation tun? Wie würde das Leben verlaufen?
Welche Schicksalsschläge kann ein Mensch verkraften?
Ich habe Celias Werdegang gern gelesen, muss aber leider sagen, dass mir einige Passagen im Buch zu langatmig waren und am Ende der Geschichte zu viele Fragen aufgeworfen, aber nicht beantwortet werden.

Fazit: "Gestern ist ein ferner Ort" ist ein angenehmer Roman, aber ich hätte etwas mehr erwartet.

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Veröffentlicht am 24.08.2019

Lesenswert...

Die Gesandten der Sonne
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"Die Gesandten der Sonne" ist ein historischer Roman von Wolf Serno. Es geht hierbei um eine Gesandtschaft von Karl dem Großen, die sich im Jahre 798 nach Bagdad zum Kalifen durchgekämpft hat und dort ...

"Die Gesandten der Sonne" ist ein historischer Roman von Wolf Serno. Es geht hierbei um eine Gesandtschaft von Karl dem Großen, die sich im Jahre 798 nach Bagdad zum Kalifen durchgekämpft hat und dort erfolgreiche Beziehungen knüpfen konnte. Der Heimweg der Gesandten sollte jedoch aufgrund der außergewöhnlichen Geschenke des Kalifen und der zahlreichen Hindernisse, die sich ihnen in den Weg stellten, gefährlich, verlustreich und länger als geplant verlaufen.

Hauptperson ist Cunrad von Malmünd, der als Arzt die Gesandtschaft begleitet. Er wird im Laufe der Geschichte durch die Umstände der Reise immer mehr zum Anführer und erfüllt diese Rolle in seiner eigenen ruhigen besonnenen Art. Er muss durch viele Widrigkeiten auch unschöne Entscheidungen treffen.
Auch seine große Liebe zu Aurona - einer Langobardin, die im Harem des Kalifen lebte, wird mehrmals auf die Probe gestellt.

Der Schreibstil des Autoren hat mich anfangs etwas irritiert. Es beginnt damit, dass der Leser vom Erzähler in die Geschichte eingeführt wird. Dieser stellt sich als Cunrad von Malmünd viele Jahre später heraus. Nach jedem Kapitel schließt dieser die "Erzählung" bis zum nächsten Tag, was mich immer wieder aus der Geschichte raus katapultiert hat. Am Ende wird jedoch der Bogen, den diese Art der Erzählung nimmt, auch dem letzten Leser klar und man gewöhnt sich daran.

Ansonsten ist der Schreibstil flüssig und sehr bildhaft. Man kann sich die Widrigkeiten, mit denen die Gesandten kämpfen, am eigenen Leib vorstellen.

Teilweise wiederholt sich jedoch einiges, sodass der Spannungsbogen nicht so rund ist und es mir teilweise schwer fiel, am Ball zu bleiben.

Die Figur des Cunrad hat mir sehr gut gefallen. Sie war authentisch in ihrer Handlung und man konnte nachvollziehen, warum er jeweils welche Entscheidung traf. Auch die anderen Gesandten wuchsen einem Stück für Stück ans Herz. Leider blieb bei einer so gefährlichen Reise der ein oder andere Todesfall nicht aus. Jedoch hat man immer gehofft, dass doch noch gut ausgeht...

Fazit:
Es ist meiner Meinung nach nicht das beste Buch von Wolf Serno; jedoch auf jeden Fall des Lesens wert. Es handelt sich hierbei um einen Teil der deutschen Geschichte, der auf wahren Tatsachen beruht und schon allein deswegen spannend ist. Jedoch hätte man das Buch an manchen Ecken vielleicht etwas kürzen können, um so die Spannung besser aufrecht zu erhalten.