Mission accomplished
Slow HorsesInhalt:
River Cartwright, ein aufstrebender MI5-Agent, wird nach einem folgenschweren Fehler bei der Vereitelung eines Bombenangriffs im Londoner U-Bahn-Netz von der Zentrale des Secret Services zu den ...
Inhalt:
River Cartwright, ein aufstrebender MI5-Agent, wird nach einem folgenschweren Fehler bei der Vereitelung eines Bombenangriffs im Londoner U-Bahn-Netz von der Zentrale des Secret Services zu den „Slow Horses“ in die Nebenstelle „Slough House“ unter der Führung von Jackson Lamb strafversetzt, ein Sammelbecken ausgemusterter Agents, die mit stumpfsinnigen Arbeiten zur Selbstkündigung getrieben werden sollen.
Als ein pakistanischer Jugendlicher entführt und gedroht wird, ihn live zu köpfen, wittert River die Chance, sich aus „Slough House“ wieder hochzuarbeiten. Doch wer steckt hinter der Entführung? Wer zieht einen Nutzen daraus? Welche Ziele verfolgen Diana Taverner („Lady Di“), die Vizechefin des Secret Service, und sein Chef Jackson Lamb?
Meine Meinung:
Mick Herron gelingt es in seinem Serienstart um River Cartwright und Jackson Lamb hervorragend, die Stimmungslage aufgrund der Terrorangriffe in Großbritannien (und der restlichen Welt) und die damit einhergehenden (sicherheits-)politischen und gesellschaftlichen Auswirkungen aufzugreifen und sie mit einer spannenden Geheimdienstgeschichte rivalisierender Secret Service-Teams zu vernetzen.
Mit britisch-trockenem schwarzen Humor werden Sichtweisen zu situationselastischen Regelauslegungen, der Instrumentalisierung von Einzelpersonen und/oder Gruppen, internationale Konflikte und nationalistische Tendenzen sowie das Spannungsfeld zwischen fake news und Wahrheit sowie Freund und Feind behandelt.
Dabei sind es - ähnlich dem „Sonderdezernat Q um Carl Mørck“ (von Jussi Adler-Olsen) - auch bei Mike Herron die vermeintlichen underdogs/lahmen Gaule/alten Klepper, die aus ihrem „Drecksloch“ heraus mit eingeschränkten Ressourcen agieren und auch vor „friendly fire“ nicht gefeit sind, um wahre Größe beweisen können.
Die Spannung fällt zwischendurch zwar kurzfristig ein wenig ab, wird jedoch – im Sinne der Nachfolgebände – gut genützt, um die Hauptcharaktere zusehends detaillierter zu skizzieren.
Fazit:
Ein spannender Start dieser neuen britischen Spionage-Reihe! Vielversprechend dürfte sich die Rivalität zwischen Taverner und Lamb entwickeln, aber auch River und sein Großvater (eine bereits pensionierte MI5-Legende) sowie Rivers KollegInnen - allen voran Catherine Standish (die „Miss Moneypenny“ von Slough House) und hoffentlich auch wieder Sid Baker - sind es Wert, an dieser Reihe weiter dran zu bleiben!