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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.04.2017

Sehr aktuell

Die Geschichte der Bienen
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1852, England: William liegt nach mit einer Depression im Bett und kann sein Lebenswerk, die Bienen, nicht weiterführen.
2007, USA: George möchte unbedingt, dass sein Sohn Tom eines Tages die Imkerei übernimmt.
2098, ...

1852, England: William liegt nach mit einer Depression im Bett und kann sein Lebenswerk, die Bienen, nicht weiterführen.
2007, USA: George möchte unbedingt, dass sein Sohn Tom eines Tages die Imkerei übernimmt.
2098, China: Tao arbeitet als Handbestäuberin in ihrem Bezirk. Die Bienen sind verschwunden.
Drei unterschiedliche Jahre, aber alle wollen nur das eine: ein besseres Leben für ihre Kinder.

Das Cover ist zwar recht schlicht, aber trotzdem sehr aussagkräftig. Die tote Biene zeigt einem genau, was einen erwartet.
Das Buch ist gut geschrieben und lässt sich wirklich leicht lesen. Durch die klare Trennung der drei Charaktere kommt man auch nicht durcheinander und kann der Story gut folgen.
Diese ist wirklich sehr interessant, aber auch schockierend, wenn einem nochmal vor Augen geführt wird, wie wir Menschen mit der Natur umgehen.
Trotzdem braucht sie etwas um an Spannung aufzubauen und es werden auch recht viele Details drumherum gebaut.
Sehr spannend fand ich allerdings die Fakten zu den Bienen. Hier hätte ich mir vielleicht etwas mehr noch gewünscht. Denn manchmal kommen diese dann doch ein klein wenig zu kurz.
Die drei Charaktere sind recht unterschiedlich und doch wollen sie eigentlich dasselbe. Eigentlich wollen sie nur das, was wohl alle Eltern für ihre Kinder wollen: ein gutes Leben, vielleicht sogar ein besseres.
Jedoch bin ich nicht mit allen dreien gleich gut warm geworden. George war mir da noch am unsympathischsten, denn er versucht allen irgendwie einfach nur seinen Willen aufzudrängen.
Tao konnte ich da noch am besten verstehen, obwohl sie an einigen Stellen einfach zu streng reagiert und auch nicht immer den richtigen Weg für Wei-Wen wählt.
William ist mir lange Zeit ein Rätsel geblieben. Denn zuerst habe ich nicht so richtig durchgeschaut, was er eigentlich möchte. Ein Vater für seinen Sohn zu sein, auf den dieser stolz ist oder einfach nur Anerkennung von seinem Mentor?
So ist dieses Buch nicht nur eine Geschichte über das Verschwinden der Bienen, sondern auch eine Art Familiengeschichte.
Das Szenario, das Maja Lunde entwirft ist einfach nur erschreckend, aber mit keiner Sekunde unglaubwürdig. Man kann es sich sehr gut vorstellen und das macht alles nur noch realer.
Zum Schluss folgen dann ziemlich viele Erklärungen auf einmal, aber das Ende läuft dann perfekt zusammen und ist schlüssig. Obwohl mich die Frage beschäftigt, ob das wirklich ein Happy End sein kann?

Mein Fazit: Ich bin mir nach der Lektüre nicht wirklich sicher, ob ich es gut oder schlecht finden soll, auf jeden Fall ist es ein brisantes und aktuelles Thema, das in eine interessante Geschichte verpackt wurde. Man sollte dazu nicht wegschauen.

Veröffentlicht am 12.04.2017

Was für Fans von Sagen!

Nordische Mythen und Sagen
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Die Nordischen Mythen und Sagen über Odin, Thor und Loki neu erzählt von Neil Gaiman. Eine eigene Interpretation von ihm.

Das Cover ist schon einmal ein richtiger Hingucker. Mit den düsteren Farben und ...

Die Nordischen Mythen und Sagen über Odin, Thor und Loki neu erzählt von Neil Gaiman. Eine eigene Interpretation von ihm.

Das Cover ist schon einmal ein richtiger Hingucker. Mit den düsteren Farben und dem Wolf vorne drauf passt es perfekt in die Gegend und man kann sich direkt in die Sagenwelt hineinversetzen.
Gut hat mir direkt gefallen, dass Neil Gaiman in seiner Einführung erklärt, wie er mit den Mythen des Nordens bekannt wurde, nämlich durch die Marvel Verfilmungen und warum er diese dann neu erzählen wollte.
Danach stellt er dem Leser Odin, Thor und Loki vor. Die drei wohl bekanntesten Götter. Hier fand ich es schade, dass er sich wirklich nur auf diese drei beschränkt und nicht noch ein paar der anderen Götter kurz vorstellt. Oder es vielleicht sogar ganz lässt, denn im Glossar hinten werden nochmal alle Figuren dieses Buches kurz beschrieben. Auf jeden Fall ist das etwas halbgar. Klar, gibt es leider nicht mehr für alle Götter und Göttinnen Überlieferungen, aber eine kurze Beschreibung hätte doch drin sein können.
Mir haben die verschiedenen Sagen sehr gut gefallen und Neil Gaiman hat sie auch gut erzählt. Man kommt sich die ganze Zeit so vor, als wäre man in einer Geschichtsstunde, denn man fühlt sich als Leser einfach angesprochen. Vielleicht vermitteln die kurzen und knappen Sätze dies auch noch. Auf jeden Fall erinnert es mich an viele andere Sagenbücher.
Trotzdem verliert Neil Gaiman den Witz nicht und so muss man zwischendurch nicht nur über Loki grinsen.
Die Götter kommen einem an einigen Stellen wirklich nicht nett vor und manchmal auch etwas dümmlich und ich frage mich, was man uns wohl damit überliefern wollte.
Was ich sehr interessant fand war als die Ragnarök beschrieben wurde. Es ist mal spannend zu sehen, dass es eine Erklärung gibt, warum die Götter verschwinden. Und vor allem wohin sie verschwinden. Meist hören die Geschichten einfach nur auf und man fragt sich was wohl geschehen ist.
Schön ist es auch, dass diese Mythologie einen Neuanfang für die Menschheit und die Welt plant. Das ist mal was anderes und endet nicht einfach nur in der Vernichtung der Welt.
Ich möchte jetzt nicht zu viel auf die einzelnen Mythen eingehen, denn bestimmt möchte der ein oder andere das Buch ja selber lesen. Nur noch so viel, ich wurde bei der ein oder anderen Geschichte an einen alten Zeichentrickfilm aus meiner Kindheit erinnert: Walhalla. Den werde ich mir bestimmt jetzt nochmal auf jeden Fall anschauen. Mit neuerem Hintergrundwissen wird das bestimmt nochmal ein ganz anderes Sehvergnügen. ;)

Mein Fazit: Ein Buch das in meiner Mythen- und Sagensammlung herzlich willkommen ist und dort einen Platz zum Verweilen bekommt. Sehr schön!

Veröffentlicht am 03.04.2017

Wahnsinnsbuch!

Das Labyrinth der Lichter
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Daniel Sempere versucht heimlich des Nachts seine Familiengeschichte aufzuschreiben. Fermín erzählt wie er während des Krieges Alicia kennenlernte und sie direkt auch wieder verlor. Und Señor Valls gibt ...

Daniel Sempere versucht heimlich des Nachts seine Familiengeschichte aufzuschreiben. Fermín erzählt wie er während des Krieges Alicia kennenlernte und sie direkt auch wieder verlor. Und Señor Valls gibt ein großes Fest an dessen Ende er beschließt sein jetziges Leben zu verlassen.
Wie gehören diese verschiedenen Geschichten zusammen?

Das Cover hat mir auf dem ersten Blick überhaupt nicht zugesagt. Klar fallen Titel und Autor durch die farbige Schrift gut ins Auge, aber ich finde, von weiten geht das Bild etwas unter und mir war erst nach Näherem hinsehen klar, dass dort ein Junge vor einem Buchhandlungsschaufenster steht.
Die Charaktere sind wirklich gut gelungen und man fühlt sich mit jeder Seite in die Handlung versetzt. Wenn er von der Zeit während des Krieges berichtet, fühlt man sich auch direkt ins Spanien dieser Zeit versetzt.
Fermín ist natürlich ein wirklich lustiger Geselle mit einer derben Aussprache, die aber manchmal auch etwas geschwollen klingt. Aber nicht nur er macht die Dialoge an einigen Stellen schnell und dadurch auch witzig. Ein richtiger Schlagabtausch entsteht so und die Seiten fliegen einfach nur dahin.
Generell ist die Ausdrucksweise des Autors nicht sehr einfach, aber er versteht es einfach mit Wörtern zu Spielen und so ist das Buch sehr bildhaft. Es ist einfach wundervoll zu lesen, wie er mit den Wörtern jongliert und eine tolle Kulisse für die handelnden Figuren bildet. Und so beschreibt er die schönen Dinge einfach mit herrlichen Bildern, aber die düsteren Sachen kann er auch so beklemmend erzählen, dass es einfach teilweise ganz grauenvoll zu lesen ist.
Da ich leider die drei Bücher davor noch nicht gelesen habe, lernt man im Labyrinth der Lichter viele neue Figuren kennen und lange Zeit tappte ich deshalb auch im Dunkeln, worum die Geschichte sich letztendlich drehte.
Aber dabei wird es einem nie langweilig, denn bis zum Ende bleibt es ein sehr spannend erzählter Roman.
Schade ist es nur, dass einige Charaktere, die fast alle sehr facettenreich sind, nur Nebenfiguren der Handlung sind und nur kurze Auftritte haben und dann wieder verschwinden.
Dabei fand ich es einen Geniestreich die Spannung hochzuhalten, indem immer mal wieder Geschichten in der Geschichte auftauchten und einfach mal der Erzähler wechselte.
Nachdem ich das Buch beendet hatte, war ich etwas traurig, denn Carlos Ruiz Zafón ist wahrlich ein Meister der Sprache!
Aber mir bleiben ja zum Glück noch die anderen drei Bücher und diese werde ich nun so schnell wie möglich beginnen. Denn ich möchte mehr von dieser magischen Welt.
Zusätzlich werde ich auch noch mal etwas über den Spanischen Bürgerkrieg nachlesen, denn ich habe bei der Lektüre gemerkt, dass ich da doch einige Lücken habe und diese würde ich doch gerne schließen.

Mein Fazit: Ein traumhaftes Buch, nach dessen Beendigung man einfach nur auf Wolken von Wörtern schwebt! Ganz klar ein Highlight 2017!

Veröffentlicht am 27.03.2017

Sehr Wirklichkeitsnah!

Befreiungsschlag
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Maik wird nach einer Schlägerei zu 18 Monaten auf drei Jahre Bewährung verurteilt. Zusätzlich muss er noch Sozialstunden ableisten und an einem Antigewalt-Training teilnehmen. Zuerst versucht er sich noch ...

Maik wird nach einer Schlägerei zu 18 Monaten auf drei Jahre Bewährung verurteilt. Zusätzlich muss er noch Sozialstunden ableisten und an einem Antigewalt-Training teilnehmen. Zuerst versucht er sich noch zu drücken, denn dieser ganze Psychokram ist nichts für ihn, aber dann geht er doch mal hin und merkt, dass das gar nicht so übel dort ist.

Das Cover ist wirklich sehr düster. Dadurch fallen die beiden Wörter Frei und Schlag natürlich besonders auf. Gut gefällt mir auch das Bild von dem Jungen mit dem Kapuzenpulli. Das ist einfach sehr aussagekräftig und passt zu der Jugend von heute.
Was mir immer etwas komisch vorkommt, ist wenn Erwachsene in Jugendsprache schreiben. Das ist meine ganz persönliche Meinung und irgendwie komm ich da nicht so wirklich rein dann. Aber das kann auch daran liegen, weil ich nicht so viel Kontakt mit der heutigen Jugendsprache im Alltag habe und sie ich vielleicht einfach nur keine Ahnung davon habe. ;)
Aber ansonsten findet man sehr gut in die Geschichte rein und mir gefällt auch der sonstige Schreibstil. Man erfährt gleichermaßen vom heutigen Maik als auch vom vergangenen Maik. Und bekommt einen Einblick in die Zeit, wo seiner Meinung nach alles schief gelaufen ist. Trotz dieser vielen Rückblicke, die manchmal mitten in der Geschichte auftauchen, kann man der Handlung aber sehr gut folgen.
Größenteils tat mir Maik sehr leid und ich konnte auch einige seiner Gedanken nachvollziehen, aber seine ständige Suche nach einem Schuldigen für seine Gewalttätigkeit ging mir an einigen Stellen dann doch etwas auf die Nerven. Doch der Wandel von ihm ist wirklich gut beschrieben.
Und es ich denke, das Jugendliche dieses Buch bestimmt gut finden werden, denn es gibt sehr stark die Gefühle einiger Teenager wieder und auch ein Erwachsener Leser kann sich dadurch gut in einen 17-jährigen hineinversetzen.
Man bekommt auch einen wahnsinnigen Respekt für die Arbeit eines AGT-Trainers. Die machen einen verdammt guten und auch wichtigen Job. Hut ab!
Das Ende selber war natürlich etwas vorhersehbar, aber der Weg dorthin mit Maiks Höhen und Tiefen war interessant zu lesen und so flogen die Seiten nur so dahin.

Mein Fazit: Ein wirklich interessantes Buch, was gut und schnell zu lesen war und einem mal die Seite von gewalttätigen Jugendlichen zeigt und nach dessen Lektüre man diese mit anderen Augen sieht und vielleicht nicht mehr ganz so schnell beurteilt.

Veröffentlicht am 08.03.2017

Enttäuschend

Shadow World. Kampf der Seelen
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Mallory und ihr Vater Adam leben seit ihre Mutter weggegangen ist alleine. Sie leben ein Nomadenleben, denn sie ziehen ständig um. Das liegt daran, dass Adam ein Magus ist und sie von Daimonen verfolgt ...

Mallory und ihr Vater Adam leben seit ihre Mutter weggegangen ist alleine. Sie leben ein Nomadenleben, denn sie ziehen ständig um. Das liegt daran, dass Adam ein Magus ist und sie von Daimonen verfolgt werden. Deshalb muss Mallory auch lernen sich gegen diese zu kämpfen. Sie ist ihr Leben lang ein gutes Mädchen gewesen und hat alles gemacht was ihr Stiefvater gesagt hat, doch jetzt ist etwas anders, denn Mallory ist zum ersten Mal verliebt. In Kaleb.

Das Cover ist wirklich anziehend, obwohl es natürlich nichts Neues oder Innovatives ist, sondern eher ein typisches Jugendbuchcover. Aber trotzdem ist die Kombination aus dem großen Mädchengesicht und den Häusern im Hintergrund wirklich gut gelungen.
Der Roman startet sehr stark und man kommt zunächst gut in die Geschichte hinein, denn der Schreibstil ist flüssig und lässt sich gut weg lesen. Doch sobald die Geschichte von Mallory weg geht und näher auf die anderen Charaktere kommt, wird es etwas undurchsichtig. Lange Zeit habe ich die Verhältnisse nicht so wirklich durchschaut. Wo leben die Magi? Wo die Daimonen? Zusammen oder in Parallelwelten? Wie sehen die jeweiligen Arten aus? Wie Menschen? Oder doch eher anders?
Erst spät klärt Melissa Marr diese Fragen auf und so tappt man als Leser lange Zeit im Dunkeln und muss sich viele Sachen selber zusammenreimen.
Ganz klar ist es im ganzen Buch auch nicht, ob es überhaupt eine böse Seite und ein gute Seite gibt. Jeder hasst irgendwie jeden dort. Da komme ich auch zum nächsten Punkt, denn es ist stellenweise sehr gewalttätig und das hat mir für ein Jugendbuch nicht so wirklich gefallen.
Dazu kam, dass die Autorin in einigen Kapiteln spontan zwischen den verschiedenen Charakteren wechselte und das fand ich eher verwirrend als hilfreich, denn auf einmal hatte man die Perspektive von einer anderen Seite.
Was mir auch aufgefallen ist, ist das man nach dem Klappentext eine klare Vorstellung davon hat um welche Person es hauptsächlich geht, aber nach der Lektüre bin ich etwas ratlos, wer denn nun der Hauptcharakter sein soll. Außerdem hatte ich öfters das Gefühl, dass es zwischen den Kapiteln größere Zeitsprünge gibt und nicht alles direkt hintereinander passiert. Aber das kann natürlich auch eine falsche Einschätzung von mir sein.
Was mir allerdings gut gefallen hat ist, dass Mallory von Anfang an nicht ganz ahnungslos ist, sondern schon einige wichtige Details über ihren Vater und ihr Leben weiß. Natürlich nicht alles, aber dann wäre ja auch die Spannung komplett weg.
Das Ende baut dann wieder etwas mehr Spannung auf und endet natürlich offen, allerdings reizt mich die Geschichte allgemein nicht zum Weiterlesen. Dafür hat das Buch meiner Meinung nach zu viele Schwächen.

Mein Fazit: Ich habe das Buch nach dem Lesen der Leseprobe gekauft und das war nur logisch, denn das Buch startet wirklich sehr stark, allerdings lässt es dann doch sehr nach und die Geschichte plätschert nur so dahin, außerdem war ich an vielen Stellen einfach nur verwirrt. Werde eine Fortsetzung also nicht mehr lesen.