Die Frauen von Salaga
Die Frauen von SalagaDie Geschichte wird aus der Sicht von Aminah und Wurche erzählt, die sich erst später begegnen. Beide leben unterschiedliche Leben, doch träumen letztendlich vom selben: Ein selbstbestimmtes Leben zu führen. ...
Die Geschichte wird aus der Sicht von Aminah und Wurche erzählt, die sich erst später begegnen. Beide leben unterschiedliche Leben, doch träumen letztendlich vom selben: Ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Der Autorin gelingt es die Unterschiede beider Frauen nachvollziehbar darzustellen, sodass sich der Leser schnell in den Leben beider jungen Frauen zurechtfindet. Im Verlauf der Handlung passieren immer wieder überraschende Dinge, die die Geschichte spannend bleiben lassen und den Leser berühren.
Beide Frauen werden vom Schicksal gezeichnet. Die verträumte Aminah verliert ihr Zuhause und wird als Sklavin verkauft. Ihre Lage wird gefühlvoll beschrieben und ich habe mit ihr gelitten, weil ihre Geschichte unter die Haut geht.
Wurches Leben wirkt auf den ersten Blick perfekt, doch schnell wird dem Leser klar, dass sie es trotz ihres adligen Bluts nicht einfach hat. Sie möchte mitreden, wenn es um Politik geht, doch darf das nicht, weil sie eine Frau ist. Dann wird sie verheiratet und man merkt, wie unglücklich sie das macht. Vor allem, weil sie zuvor sehr selbstbewusst und unabhängig wirkt. Auch ihr Schicksal nimmt den Leser mit, weil sie in einen anderen Mann verliebt ist, aber keine Chance auf eine gemeinsame Zukunft hat.
Die Geschichte entwickelt sich in einem guten Tempo. Nichts wird zu schnell erzählt und die Autorin lässt sich Zeit dafür, um die Entwicklungen zu beschreiben. Nicht nur vieles an den äußeren Umständen verändert sich, sondern auch im Inneren der Frauen. Man erkennt bei Aminah und Wurche eine Entwicklung, die realistisch dargestellt wird. Besonders schön finde ich, dass vor allem Aminah trotz dem Leid, das sie erfährt, niemals die Hoffnung verliert, sondern stark bleibt, ohne sich unterkriegen zu lassen.
Auf jeden Fall nimmt die Geschichte den Leser mit und berührt. Der Autorin gelingt es, Gefühle zu wecken, sodass man die beiden Frauen gespannt auf ihren Weg begleitet.
Während dem Lesen erfährt man auch Zahlreiches zur afrikanischen Kultur, was ich interessant finde. Man merkt hierbei, dass die Autorin weiß, worüber sie schreibt, weil alles glaubwürdig erzählt wird. Dank ihrem anschaulichen Schreibstil kann man sich auch alles gut vorstellen.
Etwas, das mir an Die Frauen von Salaga ebenfalls gut gefällt ist die Vielseitigkeit des Buchs. Anfangs dachte ich, dass vielleicht eine Dreiecksgeschichte im Fokus stehen würde, aber dem ist nicht so. Die Liebe wird hier eher im Hintergrund behandelt. Stattdessen stehen die Veränderungen beider Frauen im Fokus und besonders interessant finde ich die politischen Aspekte. So wird zum Beispiel auch das Thema Kolonialisierung stark behandelt und von einer anderen Seite beleuchtet.
Das Ende ist nicht vorhersehbar. Es lässt den Leser mit gemischten Gefühlen zurück, weil es kein rundes Happy End ist und eine der beiden Frauen mit Leid zurücklässt. Dennoch verspricht es Hoffnung und wirkt realistisch, weshalb ich es gut gewählt finde.
Fazit: Die Geschichte zweier unterschiedlicher Frauen, die den Leser berührt und nicht mehr loslässt.