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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.10.2018

Bereichernd

Das Jahr, in dem ich dich traf
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"Das Jahr, in dem ich dich traf" ist ein Buch, das ohne große Spannung, aber dafür mit seiner Bedeutung und den lebensnahen Charakteren punktet.
Jasmine lernt man zunächst als eine junge Frau kennen, ...

"Das Jahr, in dem ich dich traf" ist ein Buch, das ohne große Spannung, aber dafür mit seiner Bedeutung und den lebensnahen Charakteren punktet.
Jasmine lernt man zunächst als eine junge Frau kennen, die nichts anderes als ihre Arbeit kennt und ein Problem damit hat, an Dingen und Menschen festzuhalten. Als sie ihren Job verliert, ist das schlimm für sie und sie möchte nichts anderes als sofort wieder Arbeit finden.
Im Verlauf des Buchs durchgeht sie eine berührende Entwicklung, während dieser sie zu sich selbst findet. Das wird so realistisch und gefühlvoll geschildert, das man die Geschichte schnell ins Herz schließt.
Matt wird anfangs als unsympathisch beschrieben und das aus guten Gründen. Jedoch birgt er mehr in sich, als man zunächst ahnt und hat trotz seiner Probleme einen weichen Kern, wie man bald feststellt.
Ich finde, dass die Veränderung von seinem und Jasmines Verhältnis wunderschön geschildert wird. Vor allem aber finde ich es gut, dass hier die Wichtigkeit von Freundschaft in den Mittelpunkt gestellt wird und Cecelia Ahern zeigt, dass nicht jede Geschichte mit einer Romanze enden muss.
Nein, in diesem Buch geht es viel mehr um die Wichtigkeit von Freunden und Familie und wie auch in ihren anderen Büchern versteckt die Autorin hier kleine Botschaften, die das Leben bereichern.
Etwas, das mir an "Das Jahr, in dem ich dich traf" besonders gut in Erinnerung bleiben wird, ist, dass das Thema Behinderung behandelt wird. Jasmines Schwester hat nämlich Down-Syndrome und ihr gegenüber fühlt sie einen sehr starken Beschützerinstinkt. Gleichzeitig hat ihr Vater Probleme damit umzugehen. Das Buch zeigt, was solch eine Behinderung für eine Familie bedeuten kann und das auf sehr realistische Weise. Ich wünschte, es gäbe mehr Bücher, die sich trauen das Thema anzusprechen und wenn, dann auch auf dieser realitätsnahen und nicht beschönigten Weise.
Alles in allem ist "Das Jahr, in dem ich traf" ein schönes und ruhiges Buch, das zeigt, wie viel man in seinem Leben verändern kann, wenn man bereit dazu ist.

Fazit: Nicht so spannend wie Cecelia Aherns anderen Romane, aber dafür genauso gefühlvoll und bereichernd.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Emotional, nahbar und echt - mein neues Lieblingsbuch von Bianca Iosivoni

Was auch immer geschieht
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"Was auch immer geschieht" liefert all das, was ich mir von einem guten New Adult - Buch wünsche und hat mich begeistert.
Zunächst einmal braucht man nicht lange, bis man sich in Callies Welt zurechtfindet, ...

"Was auch immer geschieht" liefert all das, was ich mir von einem guten New Adult - Buch wünsche und hat mich begeistert.
Zunächst einmal braucht man nicht lange, bis man sich in Callies Welt zurechtfindet, sondern wird direkt in die Geschichte geworfen und kann die Handlung problemlos verfolgen. Genauso wie man auch schon von der ersten Seite an von der einmaligen Atmosphäre der Geschichte in den Bann gezogen wird. Man fühlt sich in dieser wie Zuhause und ich habe mich schon lange nicht mehr so wohl in einer Geschichte wie in dieser gefühlt. Deshalb fiel mir der Abschied nach dem Ende auch schwer und ich hätte "Was auch immer geschieht" am liebsten sofort gerereadet.
Die Atmosphäre ist auch der Grund dafür, weshalb die Handlung ohne große Spannung und viel Aktion auskommt. In den ersten 300 Seiten passiert nämlich nicht viel, aber dennoch möchte man immer nur weiterlesen und kann das Buch schwer aus der Hand legen. Die letzten 100 Seiten und die Auflösung werden dafür so intensiv geschildert, dass die Gefühle unter die Haut gehen und den Leser mitnehmen.
Ein weiterer großer Pluspunkt sind die Charaktere. Callie ist in ihrer Denkweise sehr reif, was sie sympatisch macht. Hinzukommt, dass sie aufgrund des Verlusts ihrer Eltern ein schweres Innenleben hat, was Bianca Iosivoni authentisch schildert. Man kann sich einfach super in sie hineinversetzen, weil ihre Gefühlslage, genauso wie die Verwirrung, die sie aufgrund von Keith verspürt, so real beschrieben werden.
Keith ist einfach nur toll. Er ist kein zu weicher Softy, aber auch kein unausstehlicher Bad Boy, sondern einfach nur perfekt. Er besitzt ein großes Herz, ein wirklich Großes und hat gleichzeitig auch eine erfrischende freche Art. Zudem ist er verständnisvoll und man muss ihn einfach lieben. Er wirkt einfach nur echt und so wie einer der Jungs, die man aus der Realität kennt und das ist neben all den zu traumhaft beschriebenen Jungen in Büchern toll.
Die weiteren Nebencharaktere schließt man auch sofort ins Herz. Vor allem Callies kleine Schwester Holly sorgt für viele witzige Momente, die etwas Entspannung in die ernste Thematik bringen.
Eine weitere Sache, die mir gut gefallen hat, ist, dass die Liebesgeschichte nicht so sehr im Fokus stand, sondern auch weitere Themen. Vor allem das Thema Trauer wird hier bis zum Schluss behandelt.
Dieses schwierige Thema in Verbindung mit einer Liebe, die nicht sein darf, macht die Geschichte besonders emotional und einmalig.
Außerdem muss ich positiv anmerken, dass die Geschichte während Callies Semesterferien im Sommer spielt. Die meisten New Adult - Romane behandeln das College-Leben, vor allem einen Neustart mit diesem, bei dem die Vergangenheit vergessen werden soll.
Bianca Iosivoni macht in ihrer Geschichte quasi das Gegenteil und lässt ihre Hauptpersonen nach Hause kommen. Damit zeigt sie auch die große Bedeutung von Familie und Kindheitsfreunden, was mich berührt hat, weil ich mich darin sehr wiedergefunden habe.
Somit ist "Was auch immer geschieht" ein ganz besonderes Buch voller Emotionen, das durch seine Wohlfühlatmosphäre und nahbaren Charaktere punktet. Ich liebe es und habe hiermit mein neues Lieblingsbuch von Bianca Iosivoni gefunden.

Fazit: Emotional, nahbar und echt! Mein neues Lieblingsbuch von Bianca Iosivoni.

Veröffentlicht am 20.10.2018

Eine wundervolle Weihnachtsgeschichte

Winterzauber in Notting Hill
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Die Geschichte dreht sich um Isla und Hannah. Beide lernt man schon zu Beginn kennen und es dauert nicht lange, bis man beide Schwestern ins Herz schließt. Sie sind beide sehr unterschiedlich, werden aber ...

Die Geschichte dreht sich um Isla und Hannah. Beide lernt man schon zu Beginn kennen und es dauert nicht lange, bis man beide Schwestern ins Herz schließt. Sie sind beide sehr unterschiedlich, werden aber so liebenswürdig beschrieben, dass man sie einfach gernhaben muss.
Isla, deren ganzes Leben sich nur um das Wohlergehen ihrer Schwester dreht, durchläuft eine Entwicklung während der Geschichte, die ihr gut tut.
Das Gleiche gilt auch für die weiteren Charaktere, die lebensecht beschrieben werden.
Der CEO Chase und seine beiden Töchter Maggie und Brooke nehmen ebenfalls viel Raum in der Geschichte ein. Seine beiden Töchter sorgen für viele witzige Momente in dem Buch und man kann gar nicht anders als sie zu mögen. Chase ist ein sehr komplexer Charakter, was mir gut gefallen hat, weil man während dem Verlauf der Geschichte immer mehr über ihn erfährt und es damit spannend bleibt.
Die Handlung an sich entwickelt sich langsam, aber dafür angenehm. Durch das nicht zu schnelle Erzählen, lebt man sich schnell in der Geschichte ein und fühlt sich bald in dieser zuhause und möchte gar nicht mehr, dass sie endet. Dafür sorgt auch Mandy Baggots unverwechselbarer Schreibstil. Sie erzählt mit so viel Witz und Charme, dass man gar nicht anders kann, als sich in der Geschichte wohlzufühlen. Gleichzeitig gelingt es ihr die britische Atmosphäre so gut zu vermitteln, dass man das Gefühl hat, sich selbst in London zu befinden.
Die Liebesgeschichte zwischen Chase und Isla entwickelt sich nicht zu schnell, sondern in realistischem Tempo und wird so traumhaft beschrieben, dass es zu der Weihnachtsthematik passt.
Obwohl vieles an der Handlung vorhersehbar ist, gelingt es der Autorin für Überraschungen zu sorgen, so, dass man sich beim Lesen nicht langweilt.
Die Geschichte überzeugt jedoch vor allem durch ihre kleinen Momente. Szenen, die einen zum schmunzeln bringen, die Realität vergessen lassen oder einem einfach das Herz erwärmen.
Und dieser besondere Zauber bleibt bis zum Ende erhalten, was die Geschichte zu einem wundervollen Weihnachtsbuch macht.

Fazit: Warmherzig und voller Charaktere, die man gernhaben muss. Eine wundervolle Weihnachtsgeschichte für die kalten Tage.

Veröffentlicht am 17.10.2018

Einfühlsam und realistisch

Der Sommer, als ich schön wurde
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"Der Sommer, als ich schön wurde" beschreibt eine einfühlsame und realistische Geschichte über das Erwachsenwerden und die erste Liebe. Man erfährt alles aus Bellys Sicht und in vielen Kapiteln auch etwas ...

"Der Sommer, als ich schön wurde" beschreibt eine einfühlsame und realistische Geschichte über das Erwachsenwerden und die erste Liebe. Man erfährt alles aus Bellys Sicht und in vielen Kapiteln auch etwas über ihre früheren Sommer. Dadurch lernt man Belly sehr gut kennen, genauso wie ihren Prozess des Erwachsenwerdens.
Jenny Han gelingt das auf so realistische Weise, dass die Geschichte unter die Haut gut und den Leser berührt. Man fühlt einfach mit Belly mit.
Conrad und Jeremiah werden anschaulich beschrieben - vor allem ihre Unterschiede, so, dass man die beiden Jungen aus unterschiedlichen Gründen ins Herz schließt.
Vor allem Conrad ist ein sehr tiefgründiger Charakter, den man erst nach einiger Zeit durchblickt, was ihn interessant macht.
Die Handlung an sich verspricht nicht viel Spannung, sondern plätschert eher dahin. Das ist jedoch nicht schlimm, weil die Geschichte mit ihrem Gefühl und dem realistischen Erzählen überzeugt. Es geht hier nicht darum eine Geschichte zu erschaffen, die dem Leser den Atem raubt, sondern viel mehr um die intensive Wirkung und warme Atmosphäre.
Jenny Han hat es geschafft sich einem bekannten Thema einfühlsam zu nähern und dabei ein wundervolles Buch erschaffen, das ich jedem empfehlen kann.

Fazit: Eine wundervolle Geschichte über das Erwachsenwerden und die erste Liebe, die den Leser berührt und unter die Haut geht.

Veröffentlicht am 09.10.2018

Steckt voller Widersprüche

DUMPLIN'
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(Die folgende Rezension enthält Spoiler, da das nötig ist, um meine Meinung zu begründen).
Die Idee zu "Dumplin´" finde ich super, nur leider hat mir die Umsetzung nicht gut gefallen. Das Problem an "Dumplin'" ...

(Die folgende Rezension enthält Spoiler, da das nötig ist, um meine Meinung zu begründen).
Die Idee zu "Dumplin´" finde ich super, nur leider hat mir die Umsetzung nicht gut gefallen. Das Problem an "Dumplin'" ist, dass das Buch nicht hält, was der Klappentext verspricht.
Zunächst einmal erwartet man, dass Willowdean selbstbewusst mit ihrem Körper umgeht und das tut sie in den ersten Seiten auch. So beschreibt sie zum Beispiel, dass sie kein Problem damit hat, sich im Badeanzug im Schwimmbad zu zeigen.
Doch nach diesem guten Start, verwandelt sich das Buch in ein Durcheinander, bei dem die Autorin anscheinend selbst nicht wusste, wie sie dieses lösen soll oder über was sie überhaupt schreiben möchte.
Willowdean ist seit einer Ewigkeit in Bo verliebt und als er die Gefühle zu erwidern scheint, sollte sie eigentlich glücklich sein. Stattdessen verwandelt sie sich plötzlich in ein unsicheres Mädchen, was für mich keinen Sinn ergab. Eigentlich sollte sie ja die Tatsache, dass er sie hübsch genug findet, bestärken. Und überhaupt erscheint es mir als unglaubwürdig, dass das Mädchen, das trotz einer Mutter, die sie seit ihrer Kindheit für ihr Gewicht verurteilt, selbstbewusst zu ihrem Körper steht, plötzlich in Unsicherheiten verfällt. Immerhin befindet sich Willowdean während dieser Geschichte nicht am Anfang ihrer Pubertät, sondern ist knapp 17.
Dabei ist es nicht einmal so, dass sie sich plötzlich für ihren Körper schämt. Manchmal ist sie stolz auf diesen und dann wieder nicht. Diese plötzlichen Stimmungsschwankungen machen das Verstehen von Willowdean anstrengend.
Noch eigenartiger wurde es für mich, als Julie Murphy Mitch einführte, einen Sportler, der plötzlich auch Interesse an Willowdean zeigt. Allein das sollte ihr zeigen, dass sie gut genug aussieht, aber sie fühlt sich trotzdem unwohl. Und überhaupt ruiniert diese Dreiecksgeschichte die Hauptbotschaft des Buchs für mich, weil plötzlich die erste Liebe an oberster Stelle steht und nicht die Themen Selbstliebe und Freundschaft.
Ich würde ja gerne sagen, dass dafür die Handlung spannend gewesen ist, aber das war sie nicht. Ehrlich gesagt ist fast nichts während der knapp 400 Seiten passiert. Erst als Willowdean sich für den Schönheitswettbewerb anmeldet, wird es aufregender. Nur geschieht das viel zu spät und nimmt weniger Raum in dem Buch ein, als der Klappentext verspricht.
Die Charaktere werden alle anschaulich beschrieben, aber waren mir leider zu oberflächlich und klischeehaft. Es gibt kaum Tiefe und das hat mich gestört, weil Julie Murphy perfekte Ansatzpunkte lieferte, um ihnen, sowie der ganzen Geschichte mehr Tiefe und Ernsthaftigkeit zu verleihen.
Mein Hauptproblem war jedoch Willowdean an sich, denn leider war sie mir alles andere als sympatisch. Sie erlaubt es sich nämlich andere für ihren Körper schlecht zu machen. Es hat mich schockiert, als sie das Aussehen einer Mitschülerin beschreibt und meint, dass es schlimmer sein könnte, wenn sie so aussehen würde wie sie. Auch anderen begegnet sie mit solch abwertender Haltung und natürlich erlaubt sie es sich auch über dünne Mädchen wie ihre beste Freundin herzuziehen. Solche Stellen haben in einem Buch, das angeblich über Body Positivity ist, nichts zu suchen.
Hierbei sieht man, dass das Buch voller Widersprüche steckt. Es soll über Selbstbewusstsein sein, endet aber in Unsicherheit. Es soll über Body Positivity sein, wertet jedoch trotzdem Menschen aufgrund ihres Aussehens ab.
Das Thema Freundschaft kann man hier auch vergessen, weil Willowdean keine gute Freundin ist. Sie ist eifersüchtig auf El und ihr Leben, obwohl sie immer hinter Willowdean steht und zeigt, dass auch sie kein perfektes Leben führt. Das Schlimmste war für mich jedoch, dass Willowdean El verbieten möchte, beim Schönheitswettbewerb mitzumachen und das aus egoistischen Gründen. Wer tut seiner besten Freundin so etwas an?
Fairerweise muss ich sagen, dass ich dafür deren Versöhnung am Ende gut gelungen finde und Willowdean dann auch endlich zur Vernunft kommt, was gut ist.
Ein weiterer positiver Punkt ist für mich die Schilderung des schwierigen Verhältnissen von Willowdean und ihrer Mutter, das glaubwürdig beschrieben wird.
Genauso wie die Autorin es auch geschafft hat eine tolle Atmosphäre zu erschaffen. Während der Seiten taucht man wirklich in die typisch amerikanische Kleinstadt - Welt ein.
Der lockere Schreibstil der Autorin passt ebenfalls zu Dumplin' und lässt das Buch schnell lesen.
Das Ende an sich hat mir nicht gut gefallen, weil die Autorin sich hier rausmogelte, um ja kein klares Ergebnis liefern zu müssen. Natürlich habe ich nicht erwartet, dass sie Willowdean mit einer tiefgründigen Rede gewinnen lässt, aber sie bewusst disqualifizieren zu lassen, ist viel zu einfach und enttäuschend, wenn man an die vorherigen Seiten denkt. Damit geht die Botschaft des Buchs komplett unter und führt leider zu keinem krönenden Abschluss. Julie Murphy hat sich für den einfachsten Weg entschieden, statt den bedeutungsvollen, den die Idee eigentlich verdient hat.
Abschließend muss ich also sagen, dass mir "Dumplin´" trotz der tollen Idee nicht gut gefallen hat, weil das Buch voller Widersprüche steckt, die Message nicht ankommt und es so wirkt, als ob die Autorin beim Schreiben selbst nicht wusste in welche Richtung sie Willowdeans Geschichte lenken möchte.

Fazit: "Dumplin´" soll ein Buch über Body Positivity sein, steckt aber voller Widersprüche und liefert auch keine spannende Handlung.