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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.11.2019

Dieser Cold Case lässt keinen kalt!

Wisting und der Tag der Vermissten
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Ein 24 Jahre alter Fall lässt Kommissar Wisting keine Ruhe. Damals verschwand Katharina Haugen spurlos, sie hinterließ nur einen Zettel auf dem Küchentisch. Diesen versuchten schon viele Experten vergeblich ...

Ein 24 Jahre alter Fall lässt Kommissar Wisting keine Ruhe. Damals verschwand Katharina Haugen spurlos, sie hinterließ nur einen Zettel auf dem Küchentisch. Diesen versuchten schon viele Experten vergeblich zu entschlüsseln. Wisting hebt die Akten dazu in seinem Kleiderschrank in drei Kisten auf und jedesmal, wenn der Jahrestag naht, holt er sie wieder hervor und studiert sie von Neuem - immer in der Hoffnung, dass er etwas findet, das übersehen wurde. Zudem trifft er sich am Jahrestag immer mit dem Ehemann der damals Verschwundenen. Sie trinken zusammen Kaffee und gehen auch mal miteinander zum Angeln, sie haben so etwas wie eine Freundschaft entwickelt. Aber in diesem Jahr ist Martin Haugen nicht Zuhause anzutreffen und ein Ermittler aus Oslo würde ihn gerne wegen eines anderen Falles befragen, bei dem Haugens Fingerabdrücke gefunden wurden.

Wisting ist verwitwet, seine Tochter mit kleiner Enkeltochter lebt in der Nähe und er kümmert sich liebevoll um die Kleine, was ihn noch sympathischer macht. Seine Tochter ist Journalistin und wurde von dem Osloer Ermittler auf den alten Entführungsfall von einem jungen Mädchen angesetzt, der von ihm wieder aufgerollt wurde.

Dieser erste Band einer neuen Reihe hat mir gut gefallen. Er ist in ruhiger Sprache erzählt, es gibt keine große Action, aber die Spannung steigt stetig an bis zum Ende und man rätselt lange, was denn damals passiert ist und wie die Fälle zusammen hängen. Auch das Familienleben von Wisting kommt immer wieder zur Sprache, was mir ebenfalls gut gefallen hat. Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

Veröffentlicht am 26.11.2019

Dramatischer Psycho-Thriller!

Blood Orange - Was sie nicht wissen
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Die Anwältin Alison nimmt sich immer wieder vor, sich zu bessern: sie will endlich Schluss mit ihrem Liebhaber machen, nach der Arbeit nicht mehr so viel Alkohol mit Kollegen trinken und endlich mehr Zeit ...

Die Anwältin Alison nimmt sich immer wieder vor, sich zu bessern: sie will endlich Schluss mit ihrem Liebhaber machen, nach der Arbeit nicht mehr so viel Alkohol mit Kollegen trinken und endlich mehr Zeit mit ihrer Familie verbringen. Aber ihr Mann Carl kümmert sich scheinbar bestens um die gemeinsame Tochter und den Haushalt und so kommt es, dass sie immer wieder abstürzt und schwach wird. Ihre Karriere geht voran - sie hat ihren ersten Mordfall bekommen. Ihre Mandantin soll ihren Ehemann, nachdem er sie jahrelang misshandelt hat, erstochen haben. Gewisse Parallelen zu ihrem eigenen Leben drängen sich auf und sie beginnt, ihr Eheleben genauer zu betrachten.

Alison war mir anfangs überhaupt nicht sympathisch mit ihren ganzen Süchten und ihrem Liebhaber. Aber nach und nach beginnt man zu verstehen, warum sie so geworden ist und man kann sich viel besser in sie hinein versetzen. Sie liebt ihre Tochter sehr und möchte ihr doch so gerne eine gute Mutter sein, aber es kommen so oft berufliche Verpflichtungen dazwischen und Carl wird nicht müde, sie auf ihre Versäumnisse hinzuweisen. Als sie anonyme Nachrichten mit Beschimpfungen erhält - anscheinend weiß jemand von ihrem Verhältnis mit ihrem Kollegen - wacht sie etwas auf. Aber die dramatischen Ereignisse nehmen nun ihren Lauf ...

Ich fand dieses Buch sehr spannend und interessant, zum Ende hin gibt es noch eine überraschende Wende. Auch wenn ich Alisons Verhalten am Anfang nicht verstehen und gutheißen konnte, fühlte ich doch stets mit ihr und freute mich mit ihr über ein verhältnismäßig gutes Ende.

Veröffentlicht am 22.11.2019

Sigi und seine Sucht zum Ermitteln

Tod einer Bikerin
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Eigentlich kann Sigi Siebert, ehemaliger Kommissar, seine Pension nicht so recht genießen. Mit dem bisschen Haushalt und Einkaufen ist er schnell fertig und dann langweilt er sich ein bisschen. Seine Frau ...

Eigentlich kann Sigi Siebert, ehemaliger Kommissar, seine Pension nicht so recht genießen. Mit dem bisschen Haushalt und Einkaufen ist er schnell fertig und dann langweilt er sich ein bisschen. Seine Frau Lotte ist noch berufstätig und so hat er viel Freizeit. Als er bei einem Treffen mit seinen ehemaligen Kollegen in der Kneipe hört, wie sie von einem aktuellen Fall erzählen, kann er nicht widerstehen und beginnt ein kleines bisschen zu ermitteln. Als er dann noch erkennt, dass einer der Beteiligten mit ihm zur Schule ging, gibt es für ihn kein Halten mehr. Er ermittelt in der Biker-, Zocker- und Drogenszene und gerät in so manche Zwickmühle.

Dieser interessante Krimi wird von der Hauptperson Sigi in der Ichform erzählt. Sigi stellt uns seine Heimat und deren Sehenswürdigkeiten sehr genau vor, man kann sich alles gut vorstellen. Das Buch liess sich gut lesen, es ist eher ein ruhiger Krimi, es gibt nicht so viel Action - eher viel langweilige und langwierige Ermittlungsarbeit, aber so ist das halt mal bei einem Kriminalfall. Sigis Privatleben findet auch relativ viel Platz, das fand ich auch gut so.

Veröffentlicht am 20.11.2019

Große Spannung vom Anfang bis zum Ende!

Draussen
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Im Brandenburger Wald lebt ein besonderes Trio, bestehend aus Stephan, einem undurchsichtigen und knallharten Typen und den beiden Teenagern Cayenne und Joshuah. Er unterrichtet und trainiert ...

Im Brandenburger Wald lebt ein besonderes Trio, bestehend aus Stephan, einem undurchsichtigen und knallharten Typen und den beiden Teenagern Cayenne und Joshuah. Er unterrichtet und trainiert die Geschwister in Kampftechniken und dem Überleben in der Wildnis. Eine tödliche Bedrohung schwebt über ihnen und sie müssen ständig auf der Hut sein, denn irgendwelche ominösen Feinde verfolgen sie und wollen sie umbringen. Warum bleibt lange ein Geheimnis und auch Cayenne kann aus Stephan diesbezüglich nichts heraus bekommen. So langsam beginnt sie zu zweifeln - eigentlich würde sie viel lieber ein normales Leben führen - doch dann wird sie von einem Unbekannten angegriffen ...

Da ich alle Kluftinger-Romane dieses Autoren-Duos gerne gelesen habe, konnte ich mir ihren ersten Thriller natürlich nicht entgehen lassen und ich muss sagen, ich hätte ihnen einen solchen spannenden und teils auch recht brutalen Thriller nicht so recht zugetraut! Das Buch liest sich von Anfang bis Ende sehr spannend, man mag es gar nicht mehr weglegen. Wer ist der unbekannte Tagebuchschreiber der Fremdenlegion? Was hat er mit dem skrupellosen Lobbyisten Wagner zu schaffen, der über Leichen geht? Verschwörung? Super-Gau? Endzeit-Szenario? Die Prepper-Szene ist bereit, daran zu glauben und probt ebenfalls das Überleben in der Natur.

Stephan ist mir nicht sonderlich sympathisch geworden, die Kinder haben mir leid getan, denn sie wurden zu einem harten, entbehrungsreichen Leben gezwungen und waren ständig auf der Flucht. Am Ende führen alle Fäden zusammen und es gibt noch ein paar harte Action-Szenen, bis sich alles auflöst.

Veröffentlicht am 17.11.2019

Mord unter Freunden?

Bis ihr sie findet
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Die 14-jährige Aurora fühlt sich etwas verloren, als sie mit der Clique ihrer älteren Schwester Topaz zum Zelten im Wald dabei sein darf. Es gibt Alkohol und Drogen ohne Ende, am Morgen nach der Party ...

Die 14-jährige Aurora fühlt sich etwas verloren, als sie mit der Clique ihrer älteren Schwester Topaz zum Zelten im Wald dabei sein darf. Es gibt Alkohol und Drogen ohne Ende, am Morgen nach der Party ist sie verschwunden und alle Suchen bleiben jahrelang ergebnislos.

Nach 30 Jahren wird in diesem Wald eine Leiche aufgefunden und DCI Sheens, der schon damals bei der Suche als junger Polizist beteiligt war, ist sich gleich sicher, dass es sich nur um Aurora handeln kann. Langwierige Ermitttlungen und endlose Befragungen der Freunde von damals beginnen.

Dieses Buch ist in zwei Zeitebenen verfasst. Stück für Stück erfahren wir aus Auroras Sicht von den damaligen Ereignissen und was sich wirklich zugetragen hat. Daneben laufen die aktuellen Vernehmungen der sechs Freunde, die immer noch zusammen halten und sich noch treffen. Diesen Teil mit den ewigen Befragungen fand ich sehr ermüdend, hier gab es Längen, die nicht besonders interessant oder gar spannend waren. Das ändert sich erst wieder zum Ende hin. Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen, aber die Protagonisten konnte ich nicht so recht ins Herz schließen. Am besten gefielen mir noch Jojo mit ihrer direkten Art und die Neue im Team von Sheens, Juliette Hanson.