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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.04.2024

Guter Krimi aus Schottland

Die Gabe der Lüge
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Die Gabe der Lüge von Val McDermid
Erschienen am 02.04.2024 im Drömer Verlag

April 2020, und in Edinburgh herrscht strenger Corona Lockdown. DCI Karen Pirie verbringt diesen zusammen mit ihrer Kollegin ...

Die Gabe der Lüge von Val McDermid
Erschienen am 02.04.2024 im Drömer Verlag

April 2020, und in Edinburgh herrscht strenger Corona Lockdown. DCI Karen Pirie verbringt diesen zusammen mit ihrer Kollegin DS Daisy Mortimer in der Wohnung ihres Freundes Hamish Mackenzie.
DC Murray erhält einen Anruf von Meera Reddy die bei der National Library arbeitet. Als sie sich um einen Nachlass kümmert, fällt ihr ein unveröffentlichtes Manuskript in die Hände. Das verdächtige daran ist, dass dieser Text eine verblüffende Ähnlichkeit zum Fall eines verschwundenen Mädchens enthält.
Nachdem Murray, Karen darüber informiert, macht sie, sich zusammen mit Daisy, daran näheres über den Fall herauszufinden. Nach einigen Recherchen gibt es immer mehr Übereinstimmungen zwischen dem Fall Lara Hardie, und dem Schriftstück des verstorbenen Autors.
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Seit inzwischen fast 20 Jahren begleiten mich Kriminalromane von Val McDermid. Echo einer Winternacht, der ersten Fall von Karen Pirie, gab den Startschuss. So war ich sehr gespannt wie mir der inzwischen siebte Teil der Krimireihe gefallen würde.
Der Krimi spielt zu Beginn der Corona Pandemie. Alle die damit ein Problem haben, sollten das Buch besser nicht lesen, da dies einer der Hauptbestandteile der Geschichte ist. Ich persönlich fand es sehr gut integriert.
Die Ermittlungen unter erschwerten Bedingungen fand ich sehr realistisch beschrieben. Die strengen Kontaktbeschränkungen Schottlands machen die Zusammenarbeit, und das zusammentragen von Informationen besonders schwer. Karen und ihr Team um Daisy und Jason fand ich wieder sehr sympathisch. Dabei fand ich es sehr gut auch viel persönliche Einblicke in das Leben der drei zu erhalten. Besonders Jason, der um das Leben seiner Mutter bangt, und dabei neben den schwierigen Ermittlungen eine zusätzliche Belastung erfährt, droht daran zu zerbrechen. Aber auch die anderen Nebenschauplätze machen das Buch abwechslungsreich und spannend zu lesen.
Das Fall selbst hat einen guten Spannungsverlauf, dabei fand ich auch die Integration des Manuskriptes überzeugend. Ein Buch im Buch welches den wahren Täter überliefert, oder auch nicht?

Fazit
Ein Manuskript, zwei Autoren, ein Täter. Mit „Die Gabe der Lüge“ hat die schottische Queen of Crime wieder einen guten, unterhaltsamen Kriminalroman veröffentlicht. Persönlich fand ich die vorherigen Teile der Reihe aber noch einen Tick besser.
Wer gerne gute englische Krimis liest, und keine Coronaphobie hat, kann hier bedenkenlos zugreifen.

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Veröffentlicht am 19.04.2024

Toller Läuferkrimi

Nur der Tod ist schneller
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Vor einigen Jahren war Peer Pedes Polizeieuropameister im Marathon, doch in den letzten Jahren hat er sein Training etwas vernachlässigt. Als ihm sein Kollege Koslowski seinen Marathon Rekord entreißt, ...

Vor einigen Jahren war Peer Pedes Polizeieuropameister im Marathon, doch in den letzten Jahren hat er sein Training etwas vernachlässigt. Als ihm sein Kollege Koslowski seinen Marathon Rekord entreißt, möchte er das nicht auf sich sitzen lassen, und beginnt für den Berlin Marathon zu trainieren. Als er bei einem seiner Trainingsläufe einen Mann von einer Brücke baumeln sieht, hat er sofort den Verdacht dass dies kein Selbstmord war. Der Tote war Mitglied der Running Crew, einem Berliner Läuferclub. Es beginnt ein Wettstreit mit Koslowski. Nicht nur auf dem Asphalt, sondern auch bei der Lösung des Falles.
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Eines meines Hobbys ist laufen gehen. Ab und zu kam mir dabei der Gedanke: „Was wenn hinter der nächsten Kurve einer hängt?“. Das Autorenduo Achilles, bestehend aus Dr. Hajo Schumacher und Michael Meisheit, haben jetzt ihren ersten Läuferkrimi veröffentlicht, welchen ich natürlich sofort lesen musste.
Der Krimi hat, wie könnte es anders sein, genau 42,195 Kapitel. Anfangs hatte ich kleine Startschwierigkeiten, doch geschrieben ist er super flott, so dass ich nur so durch die Zeilen geflogen bin (das war tatsächlich auch einer der Gründe warum ich anfangs Schwierigkeiten hatte, es war mir zu schnell). Dabei wird die Geschichte hauptsächlich aus der Sicht von Peer erzählt. Peer macht im Laufe des Buches eine große Transformation durch. Vom Laufwunder dem sein Sport alle Wege bei der Polizei öffnet, zum ernstzunehmenden Kommissar. Bis es allerdings soweit ist, hat er allerdings so einige skurrile Ideen
Auch seine anderen Mitstreiter, wie Stephanie und Uli fand ich sehr sympathisch. Besonders Uli ist mir durch ihre Art und ihren Mut ans Herz gewachsen.
Auch wenn ich den Krimi in der Kategorie Cosy Crime verorten würde, hat er vor allem durch Ulis Geschichte auch seine ernsthafte Seiten.
Dabei gab es einige Wendungen und falsche Fährten, so dass ich bis zum Schluss nicht wusste wer der Täter ist.

Fazit
Das Buch war für mich ähnlich wie laufen gehen. Anfangs musste ich meinen inneren Schweinehund überwinden um weiter zu lesen, doch es hat sich gelohnt. Wer gerne humorvolle Krimis liest, und als Hobby gerne läuft, bekommt hier einen guten Krimi, und den ein oder anderen Lauftipp.

Mein besonderes Highlight war eindeutig der Kindersitz aus dem Car-Sharing Auto.

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Veröffentlicht am 08.03.2024

Thriller oder Abenteuerroman?

Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück
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Anna, Henrik und Milena gehen jedes Jahr zusammen in einen Nationalpark im Norden Schwedens wandern. Sich dieses Jahr ist etwas anders. Zum ersten Mal begleitet sie Milenas neuer Freund Jacob, auch wenn ...

Anna, Henrik und Milena gehen jedes Jahr zusammen in einen Nationalpark im Norden Schwedens wandern. Sich dieses Jahr ist etwas anders. Zum ersten Mal begleitet sie Milenas neuer Freund Jacob, auch wenn Henrik nicht gerade begeistert darüber ist. Bereits auf der Fahrt ins Fjäll gibt es Streit zwischen Henrik und Anna. Als dann auch noch Jacob die Reisepläne ändern möchte, um lieber im Naturschutzgebiet Sarek zu wandern, droht die Stimmung vollständig zu kippen. Nach kurzer Diskussion beschließen sie Jacobs Vorschlag anzunehmen. Doch je weiter sie in den Sarek eindringen umso mehr Spannungen treten auf.
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Nachdem Ulf Kvensler lange Zeit als Drehbuchautor und Regisseur gearbeitet hat, gibt er mit „Der Ausflug - Nur einer kehrt zurück“ jetzt sein Roman/Thriller Debüt.
„Der Ausflug“ ist großteils aus der Sicht von Anna, einer Juristin, die jedes Jahr gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten und ihrer besten Freundin im Fjäll wandern geht. Dabei wird abwechselnd von der Wanderung und der Zeugenvernehmung nach dem Trip erzählt. Der Schreibstil ist durch seine flüssige und bildhafte Schreibweise wirklich sehr gelungen. Neben den spannenden Charakteren hat mich besonders die Beschreibung der Landschaft, in welcher die 4 Protagonisten gewandert sind, ans Buch gefesselt. Immer wieder habe ich mir Bilder dazu aus dem Netz gesucht und hätte am liebsten selbst meine Wanderstiefel geschnürt. Die beklemmende Spannunge die zwischen den Vieren immer wieder auftritt hat Kvensler zu Großteil sehr gut übermittelt. Das Ende des Buches hätte ich mir persönlich etwas anders gewünscht, doch die Wendung am Ende fand ich im Nachhinein doch überzeugend.

Fazit
Mit „Der Ausflug“ ist Ulf Kvensler ein durchaus gelungenes Debüt gelungen. Auch wenn ich den „Thriller“ mehr als spannenden Abenteuerroman bezeichnen würde.

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Veröffentlicht am 01.03.2024

Gutes Thriller Debüt

Wer zuerst lügt
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Evie und Ryan haben sich durch einen großen Zufall kennen gelernt. Ein platter Reifen und Ryan war die Rettung. Kurze Zeit später ziehen die beiden auch schon zusammen, und Evie macht Bekanntschaft mit ...

Evie und Ryan haben sich durch einen großen Zufall kennen gelernt. Ein platter Reifen und Ryan war die Rettung. Kurze Zeit später ziehen die beiden auch schon zusammen, und Evie macht Bekanntschaft mit Ryans Freunden aus Kindheitstagen. Doch Evie hat ein Geheimnis dass sie unter allen Umständen verbergen muss. Als sie zusammen mit Ryan und Freunden ein Pferderennen besucht, lernt sie einen ehemaligen Freund Ryans kennen. Doch der Name dessen Freundin verheißt nichts gutes für Evie.
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„Wer zuerst lügt“ ist der erste Thriller von Ashley Elston. Bisher hat Elston einige Jugendbücher verfasst, und so ich war gespannt wie ihr der Wechsel ins Thriller Genre gelungen ist.
Den Schreibstil von Ashley Elston fand ich hervorragend. Super flüssig zu lesen, und aus Sicht von Evie geschrieben, war der Thriller zu keiner Zeit langatmig. Bereits nach wenigen Seiten haben sich bei mir die Fragen gestapelt.
War das kennenlernen von Evie und Ryan wirklich Zufall? Wer ist Evie Porter wirklich und was führte sie im Schilde? Und wer verdammt ist Mr. Smith? Nach und nach bekommt man, durch Rückblicke, mehr Informationen über Evies Vergangenheit. Die Charaktere fand ich allesamt gelungen gut und in die Geschichte eingebunden.
Im weiteren Verlauf des Buches gibt es einige Wendungen die mich sehr überrascht haben. Auch mit dem Ende hätte ich so nicht gerechnet, was aber sehr positiv zu sehen ist.

Fazit
„Wer zuerst lügt“ hat mich sehr positiv überrascht. Tolle Charaktere, und eine Story die nicht aus dem 08/15 Thriller Baukasten stammt, machen das Buch zu einem durchaus gelungenen Thriller Debut von Ashley Elston.
Obwohl ich das Buch doch mehr in die Kategorie Jugendthriller einteilen würde.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Sehr guter Thriller

Gestehe
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Nach den beiden sehr guten Vorgänger Thrillern „Ausweglos“ und „Kaltherz“ war ich schon sehr gespannt wie Henri Faber mich mit „Gestehe“ überraschen wird.
Bereits nach dem Prolog wusste ich, dass ich ...

Nach den beiden sehr guten Vorgänger Thrillern „Ausweglos“ und „Kaltherz“ war ich schon sehr gespannt wie Henri Faber mich mit „Gestehe“ überraschen wird.
Bereits nach dem Prolog wusste ich, dass ich das Buch so schnell nicht mehr auf der Hand legen werde. Und so kam es dann auch.
Faber erzählt die Geschichte von Jacket und Mo mit einem lockeren und fesselnden Schreibstil, dass ich gar nicht mitbekommen habe wie schnell ich im Buch vorangekommen bin. Auch den Humor im Buch fand ich sehr gut. Besonders das „Augenzwinkern“ den dtv Verlag betreffend fand ich großartig integriert.
Aber der Thriller geht auch tiefer. Der Alltagsrasissmus mit dem Mo immer wieder konfrontiert ist, regt zum nachdenken an. Auch Jackets besondere Beziehung zu Beany, einem Kind das nach einem schrecklichen Erlebnis nicht reden mag, fand ich rührend beschrieben, und hat Jacket nicht mehr wie den Oberflächlichen „Superbullen“ wirken lassen.
Den Aufbau des Thrillers fand ich auch sehr gut gelungen. Anfangs noch der Superstar, zerbricht Jackets Fassade immer mehr bis nichts mehr davon übrig bleibt.
Mo hingegen zeigt im weiteren Verlauf des Buches dass er nicht nur ein Schreibtischhengst ist, sondern mehr auf dem Kasten hat als das gesamte Kommissariat
Besonders gegen Ende hin überschlagen sich dann auch die Ereignisse und halten ein, für mich, überraschendes Ende bereit.

Fazit
Nachdem der Vorgänger „Kaltherz“ ein echtes Highlight für mich war, konnte mich auch „Gestehe“ wieder begeistern. Tolle Charaktere, eine spannende Handlung, mit überraschenden Wendungen, machen das Buch wieder zu einem sehr guten Thriller.
Was ich auch noch sagen muss, das Cover und die Haptik des Buches finde ich sehr gelungen.

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