Spannendes Abenteuerbuch
Young World - Die Clans von New YorkNachdem eine Krankheit alle Kleinkinder und Erwachsenen hat sterben lassen, gibt es in New York nur noch Jugendliche. Einige von ihnen haben sich im Washington Square Garden zusammengetan und verbringen ...
Nachdem eine Krankheit alle Kleinkinder und Erwachsenen hat sterben lassen, gibt es in New York nur noch Jugendliche. Einige von ihnen haben sich im Washington Square Garden zusammengetan und verbringen dort als Clan gemeinsam ihre Zeit, bis sie das Erwachsenenalter erreichen und ebenfalls sterben. Als einer von ihnen, Brainbox, auf die Spur eines Zeitungsartikels kommt, der wichtige Informationen zur Bekämpfung der Krankheit enthält, beschließt Jefferson, der Anführer des Clans, sich mit einigen Leuten auf die Suche danach zu machen. Doch der Artikel befindet sich in der mehrere Viertel entfernten Zentralbibliothek und außerhalb ihres Quartiers lauern viele Jugendliche, die nicht nur hungrig, sondern auch schwer bewaffnet sind und vor nichts zurückschrecken..
Die Grundstory dieses Buches hat mich beim Lesen des Klappentextes sofort an "The Tribe" erinnert, eine Serie, die ich früher geliebt habe. Daher hat mich das Thema auch sofort wieder angesprochen und ich war sehr neugierig darauf, inwieweit das Buch mit der Serie mithalten kann.
Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven von Jefferson und Donna berichtet. Jeff ist nach dem Tod seines großen Bruders gerade zum neuen Anführer ihres kleinen Clans geworden und ein sehr nachdenklicher Typ. Als Brainbox ihn von dem Artikel erzählt, sieht er sofort eine Möglichkeit, etwas zu ändern, schöpft Hoffnung. Und beschließt, das Risiko einzugehen und den gefährlichen Ausflug zur Bibliothek zu wagen. Die zweite Erzählerin, Donna, ist eine Kindergartenfreundin von ihm und gibt sich nach außen hin sehr taff. Doch beim Lesen aus ihrer Perspektive wird schnell klar, dass sie immer noch sehr verletzt ist und den Tod ihrer Familie noch nicht überwunden hat. Sie hat eine große Klappe, ist oft aufbrausend und somit ganz anders als der ruhige, nachdenkliche Jeff, was es sehr spannend macht. Denn die beiden unterschiedlichen Sicht- und Erzählweisen sorgen so für jede Menge Abwechslung.
Neben diesen beiden gibt es noch weitere Jugendliche, die sich der Tour anschlie0en, unter ihnen auch Brainbox (der mich sehr an Jack von "The Tribe" erinnert hat, falls jemand von euch die Serie kennt). Hier hat mir gut gefallen, dass diese Jugendlichen sich wirklich wie Jugendliche benehmen und sehr realistisch dargestellt sind. Sie vermissen viele der Dinge, die ihr Teenieleben ausgemacht haben - am Handy schreiben, Burger essen, ins Kino gehen- und dadurch wurden die einzelnen Charaktere alle sehr glaubhaft und überzeugend dargestellt.
Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen; ich war es wahnsinnig schnell durch und das passt super zu der schnellen Entwicklung der Story. Denn beim Lesen hatte ich durchgehend das Gefühl, mich auf einem großen Abenteuer zu befinden. Sobald die Gruppe ein Problem gelöst oder eine brenzlige Situation überstanden hat, taucht auch schon das nächste actiongeladene Ereignis auf. Dadurch wurde die Handlung sehr spannend, unvorhersehbar und einfach sehr aufregend. Der Fokus lag dabei aber ganz klar bei der spannenden Handlung und nicht auf tiefsinnigen Gedankensträngen oder Auseinandersetzungen mit den einzelnen Charakteren. Zwar werden diese, besonders da Jeff heimlich in Donna verliebt ist und Donna wiederum den Tod ihrer Familie verarbeiten muss, kurz angerissen. Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig auf der spannenden Abenteuergeschichte. Dabei fand ich es wirklich gelungen, wie realistisch der Autor das meiste beschreibt - er schreckt nicht davor zurück, zu zeigen, wie viel Gewalt diese neue Jugendwelt auch hat und wie gefährlich das Leben dort zwischen all den sich gegenseitig umbringenden Jugendlichen ist. Einzig die Tatsache, dass sehr oft Markennamen, Fastfood-Ketten und bekannte Teeniefilme erwähnt werden (besonders von Donna), fand ich etwas störend und nicht ganz so glaubhaft.
Durch die vielen aufregenden Szenen kurz hintereinander bekam das Buch für mich auch stark einen Seriencharakter. Und erinnerte mich dadurch umso mehr an "The Tribe", was mir aber gut gefallen hat. Denn die einzelnen Etappen mit ihren eigenen kleinen Abenteuern und Herausforderungen hätten für mich genauso gut einzelne Episoden einer spannenden Serienstaffel sein können. Hier merkt man richtig, dass Chris Weitz eigentlich aus der Filmbranche kommt.
Durch diesen spannenden, episodenhaften Charakter in Kombination mit den beiden unterschiedlichen Protagonisten war für mich das Buch insgesamt ein echtes Abenteuer. Es hat Spaß gemacht, die Gruppe Jugendlicher bei ihren Erlebnissen zu begleiten und ich freue mich schon auf Band 2, der dann hoffentlich wie eine nächste Staffel das große Abenteuer spannend weiterführt.