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Veröffentlicht am 03.05.2017

Spannendes Abenteuerbuch

Young World - Die Clans von New York
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Nachdem eine Krankheit alle Kleinkinder und Erwachsenen hat sterben lassen, gibt es in New York nur noch Jugendliche. Einige von ihnen haben sich im Washington Square Garden zusammengetan und verbringen ...

Nachdem eine Krankheit alle Kleinkinder und Erwachsenen hat sterben lassen, gibt es in New York nur noch Jugendliche. Einige von ihnen haben sich im Washington Square Garden zusammengetan und verbringen dort als Clan gemeinsam ihre Zeit, bis sie das Erwachsenenalter erreichen und ebenfalls sterben. Als einer von ihnen, Brainbox, auf die Spur eines Zeitungsartikels kommt, der wichtige Informationen zur Bekämpfung der Krankheit enthält, beschließt Jefferson, der Anführer des Clans, sich mit einigen Leuten auf die Suche danach zu machen. Doch der Artikel befindet sich in der mehrere Viertel entfernten Zentralbibliothek und außerhalb ihres Quartiers lauern viele Jugendliche, die nicht nur hungrig, sondern auch schwer bewaffnet sind und vor nichts zurückschrecken..

Die Grundstory dieses Buches hat mich beim Lesen des Klappentextes sofort an "The Tribe" erinnert, eine Serie, die ich früher geliebt habe. Daher hat mich das Thema auch sofort wieder angesprochen und ich war sehr neugierig darauf, inwieweit das Buch mit der Serie mithalten kann.

Erzählt wird abwechselnd aus den Perspektiven von Jefferson und Donna berichtet. Jeff ist nach dem Tod seines großen Bruders gerade zum neuen Anführer ihres kleinen Clans geworden und ein sehr nachdenklicher Typ. Als Brainbox ihn von dem Artikel erzählt, sieht er sofort eine Möglichkeit, etwas zu ändern, schöpft Hoffnung. Und beschließt, das Risiko einzugehen und den gefährlichen Ausflug zur Bibliothek zu wagen. Die zweite Erzählerin, Donna, ist eine Kindergartenfreundin von ihm und gibt sich nach außen hin sehr taff. Doch beim Lesen aus ihrer Perspektive wird schnell klar, dass sie immer noch sehr verletzt ist und den Tod ihrer Familie noch nicht überwunden hat. Sie hat eine große Klappe, ist oft aufbrausend und somit ganz anders als der ruhige, nachdenkliche Jeff, was es sehr spannend macht. Denn die beiden unterschiedlichen Sicht- und Erzählweisen sorgen so für jede Menge Abwechslung.

Neben diesen beiden gibt es noch weitere Jugendliche, die sich der Tour anschlie0en, unter ihnen auch Brainbox (der mich sehr an Jack von "The Tribe" erinnert hat, falls jemand von euch die Serie kennt). Hier hat mir gut gefallen, dass diese Jugendlichen sich wirklich wie Jugendliche benehmen und sehr realistisch dargestellt sind. Sie vermissen viele der Dinge, die ihr Teenieleben ausgemacht haben - am Handy schreiben, Burger essen, ins Kino gehen- und dadurch wurden die einzelnen Charaktere alle sehr glaubhaft und überzeugend dargestellt.

Auch der Schreibstil hat mir gut gefallen. Das Buch lässt sich sehr schnell lesen; ich war es wahnsinnig schnell durch und das passt super zu der schnellen Entwicklung der Story. Denn beim Lesen hatte ich durchgehend das Gefühl, mich auf einem großen Abenteuer zu befinden. Sobald die Gruppe ein Problem gelöst oder eine brenzlige Situation überstanden hat, taucht auch schon das nächste actiongeladene Ereignis auf. Dadurch wurde die Handlung sehr spannend, unvorhersehbar und einfach sehr aufregend. Der Fokus lag dabei aber ganz klar bei der spannenden Handlung und nicht auf tiefsinnigen Gedankensträngen oder Auseinandersetzungen mit den einzelnen Charakteren. Zwar werden diese, besonders da Jeff heimlich in Donna verliebt ist und Donna wiederum den Tod ihrer Familie verarbeiten muss, kurz angerissen. Hauptaugenmerk liegt aber eindeutig auf der spannenden Abenteuergeschichte. Dabei fand ich es wirklich gelungen, wie realistisch der Autor das meiste beschreibt - er schreckt nicht davor zurück, zu zeigen, wie viel Gewalt diese neue Jugendwelt auch hat und wie gefährlich das Leben dort zwischen all den sich gegenseitig umbringenden Jugendlichen ist. Einzig die Tatsache, dass sehr oft Markennamen, Fastfood-Ketten und bekannte Teeniefilme erwähnt werden (besonders von Donna), fand ich etwas störend und nicht ganz so glaubhaft.

Durch die vielen aufregenden Szenen kurz hintereinander bekam das Buch für mich auch stark einen Seriencharakter. Und erinnerte mich dadurch umso mehr an "The Tribe", was mir aber gut gefallen hat. Denn die einzelnen Etappen mit ihren eigenen kleinen Abenteuern und Herausforderungen hätten für mich genauso gut einzelne Episoden einer spannenden Serienstaffel sein können. Hier merkt man richtig, dass Chris Weitz eigentlich aus der Filmbranche kommt.

Durch diesen spannenden, episodenhaften Charakter in Kombination mit den beiden unterschiedlichen Protagonisten war für mich das Buch insgesamt ein echtes Abenteuer. Es hat Spaß gemacht, die Gruppe Jugendlicher bei ihren Erlebnissen zu begleiten und ich freue mich schon auf Band 2, der dann hoffentlich wie eine nächste Staffel das große Abenteuer spannend weiterführt.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Tolles Gesamtwerk

Das Feuerzeichen
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Cass lebt in einer zukünftigen Welt, in der nach einer großen Explosion nur noch Zwillinge geboren werden. Dabei ist ein Zwillingsteil ein sogenannter Alpha, der perfekte Zwilling, während der zweite Zwilling, ...

Cass lebt in einer zukünftigen Welt, in der nach einer großen Explosion nur noch Zwillinge geboren werden. Dabei ist ein Zwillingsteil ein sogenannter Alpha, der perfekte Zwilling, während der zweite Zwilling, der Omega, einen Makel aufweist. Für gewöhnlich werden die Omegas bereits als Kleinkinder mit einem Brandzeichen versehen und weggeschickt, da die privilegierten Alpahs unter sich leben wollen. Doch Cass, die eine Omega ist, hat nicht wie die meisten anderen einen körperlichen Makel, sondern Seher-Fähigkeiten und so schafft sie es lange Zeit, dass ihre Eltern nicht wissen ob sie oder ihr Bruder Zach der Omega ist. Als es schließlich doch herauskommt, ist Zach zu einem machtvollen Alpha geworden und tyrannisiert die Omegas wo er nur kann. Zu seinem eigenen Schutz lässt er Cass jahrelang wegsperren, denn zwischen allen Zwillingen gibt es eine Verbindung: Stirbt einer der Zwillinge, so stirbt der andere ebenfalls. Doch Cass ist stark - Sie schafft es zu fliehen und macht es sich zur Aufgabe, Zach in seinem Kampf gegen die Omegas zu stoppen..

Ich muss schon unbedingt vorab sagen: Ich war absolut begeistert von diesem Buch! Ich hatte mich vorher relativ wenig darüber informiert, nur den Klappentext gelesen und somit auch noch keine Meinungen anderer Leser gehört. Daher waren meine Erwartungen auch entsprechend gering. Umso überraschender war es dann, dass dieses Buch wirklich so wunderbar war und mich von Anfang bis Ende fesseln konnte, sodass ich gar nicht anders kann, als die volle Punktzahl zu vergeben.

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und mich direkt in die Geschichte hineingezogen. Cass, aus deren Sicht erzählt wird, ist einfach ein sehr toller Charakter. Obwohl sie durch Zach sehr viel Gewalt erfahren hat und von ihm sehr lange gefangen gehalten wurde, sieht sie dennoch ihren Bruder in ihm. Für sie sind Alphas und Omegas keine zwei getrennten Gruppen, sondern vor allem eins: Menschen. Diese Sichtweise sagt schon so viel über ihren Charakter aus und es war einfach toll, eine solche Protagonistin zu begleiten.
Einen Großteil des Buches wird Cass von Kip begleitet, einem Jungen dem sie zu fliehen hilft und der sich ihrer Mission anschließt. Ihn mochte ich super gerne, ein ebenfalls sehr sympathischer Charakter der für einige tolle Szenen verantwortlich ist. Daneben gibt es noch weitere sehr gelungene Figuren, die alle sehr gut ausgearbeitet sind und dadurch sehr glaubhaft und facettenreich erscheinen. Wer genau diese sind, müsst ihr allerdings selbst herausfinden.. ;)
Die Welt, die Francesca Haig hier geschaffen hat, konnte mich ebenfalls sehr in ihren Bann ziehen. Von erschreckenden Experimentlaboren über karge Landschaften bis hin zu geheimen Inseln sind viele interessante Schauplätze vertreten. Dabei hat mich ihre Art, Umgebungen, Personen und auch die ganze Handlung an sich, zu beschreiben sehr an die Autorin Trudi Canavan erinnert, die ich sehr gerne mag. Das fand ich wirklich gelungen, denn alles wirkt sehr real und greifbar und gut durchdacht, sodass man sich nicht an kleinen Ungereimtheiten stört, sondern vollends diese Welt abtauchen und Cass Abenteuer in sich aufnehmen kann. Allein daher war das Buch für mich schon klasse und sehr zu empfehlen.
Auch spannungstechnisch habe ich absolut nichts zu meckern. Während es ein große Ziel gibt, das sich wie ein roter Faden durch das Buch schlängelt, passieren zwischendurch immer wieder neue Dinge, die das Buch nicht langweilig werden lassen. Hier hat mich dieses Ziel sehr überzeugt, denn dadurch wusste man, worauf die ganze Reise hinauslaufen soll und konnte dahin mitfiebern. Und wurde durch spannende Wendungen immer wieder überrascht.
Daher konnte mich "Das Feuerzeichen" wirklich begeistern. Es hat für mich alles, was ein gutes Buch braucht: starke, facettenreiche Protagonisten, eine spannende Story und eine gelungene Szenerie, die sehr bildhaft dargestellt wird. Dazu der fesselnde Schreibstil der Autorin, ihre Art alles zu beschreiben und miteinander zu verknüpfen, sodass ein tolles Gesamtwerk entstanden ist. Für mich eindeutig eines der besten Bücher, das ich dieses Jahr gelesen habe und sicher nochmal lesen werde, weil es mir so gut gefallen hat!

Veröffentlicht am 03.05.2017

Gelungener zweiter Band

Die 100 - Tag 21
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Nachdem die verbliebenen Jugendlichen auf der Erde feststellen mussten, dass es noch weitere Erdbewohner gibt, spitzt sich die Lage zu. Denn einigen dieser Erdbewohnern scheint es ganz und gar nicht zu ...

Nachdem die verbliebenen Jugendlichen auf der Erde feststellen mussten, dass es noch weitere Erdbewohner gibt, spitzt sich die Lage zu. Denn einigen dieser Erdbewohnern scheint es ganz und gar nicht zu gefallen, dass sie Besuch aus dem All haben, und sie rüsten sich zum Angriff. Während Bellamy und Clarke sich auf die Suche nach der verschwundenen Octavia machen, passt Wells auf einen Neuzugang im Camp auf - Ein junges Mädchen der Erdbewohner ist dort aufgetaucht und behauptet, den 100 helfen zu wollen. Doch können sie ihr trauen? Gleichzeitig überschlagen sich auch die Ereignisse im Weltraum, denn die Luftreserven neigen sich langsam dem Ende und Glass muss einen Weg finden, ihre Mutter und Luke in Sicherheit zu bringen..

Nachdem der erste Band der Reihe spannend geendet hatte, ging es mit dieser Fortsetzung auch wieder aufregend weiter. Das Buch setzt direkt nach seinem Vorgänger ein und man war sofort im Geschehen, sodass man gleich von Anfang an wieder mit Clarke, Bellamy und Co mitfiebern konnte.

Der Schreibstil war wie gewohnt gut. Und auch die Handlung konnte mich überzeugen. Denn es passiert wieder sehr viel und die Geschehnisse unterscheiden sich erneut von denen in der TV-Serie, sodass man auch hier wieder nicht wusste, in welche Richtung sich die Handlung weiterentwickeln wird. Dass es Überlebende auf der Erde gibt, stand ja schon im ersten Band fest. Als dann aber zu Beginn dieses Bandes ein Erdgeborenen-Mädchen auftaucht und behauptet, helfen zu wollen, wird die Geschichte nochmal umso spannender. Ich habe mich oft gefragt, ob man ihr trauen kann oder ob sie nur versucht, die 100 in einen Hinterhalt zu locken und dadurch wurde das Buch unvorhersehbar und hat eine gelungene Richtung eingeschlagen.

Neben diesem Handlungsstrang werden auch wieder weitere Handlungen mit verfolgt, wie die Geschehnisse auf dem Raumschiff oder die Dreiecksbeziehung zwischen Clarke, Bellamy und Wells. Dies hat mir ja schon im ersten Band sehr gut gefallen, da aus verschiedenen Perspektiven und mit zwischengeschobenen Rückblenden erzählt wird, sodass die Geschichte sehr abwechslungsreich und spannend wird. Allerdings hätte ich mir diesmal gewünscht, dass noch etwas mehr auf die einzelnen Personen und ihre Beziehungen untereinander eingegangen worden wäre. Denn diese kamen mir etwas zu kurz, hätten noch etwas mehr Tiefe vertragen können und das Buch insgesamt noch ein paar Seiten mehr, in denen man mit den einzelnen Charakteren mit fiebern kann.

Dafür fand ich die Handlung aber wirklich sehr gelungen. Die anderen Erdbewohner geben dem Buch eine tolle Richtung und ein Ereignis folgt dem anderen. Es wird nie langweilig und egal aus welcher Perspektive erzählt wird - Der Kampf ums Überleben hat nun so richtig begonnen. Dabei hat es mir auch gut gefallen, dass die Autorin nicht vor gewalttätigeren Szenen Halt macht. Denn so wird nur noch mehr gezeigt, was für die einzelnen Protagonisten auf dem Spiel steht und wie hart das Leben sowohl auf der Erde als auch im Weltraum sein kann. Hinzu kam, dass diesmal die kleinen Fehler, die mich im ersten Band doch stark gestört hatten, diesmal nicht mehr vorhanden waren und man das Buch so von vorne bis hinten lesen konnte, ohne gestört zu werden.

Daher hat mir auch der zweite Band der 100-Reihe wieder sehr gut gefallen. Zwar fehlte mir insgesamt etwas die Tiefe bei einzelnen Personen und deren Beziehungen zueinander, dafür konnte das Buch mit einem spannenden Plot, viel Action und abwechslungsreichen Sichten überzeugen. Und auch diesmal war das Ende des Buches wieder unglaublich aufregend, da kurz vor Ende noch einige aufregende Entdeckungen gemacht werden. Man darf also gespannt sein, wie es in Band 3 weitergehen und was uns noch alles erwarten wird.

Veröffentlicht am 03.05.2017

Grundidee schön, aber leider falscher Fokus

E.J. und das Drachenmal
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Die sechzehnjährige Emilia Jane, die von allen E.J. genannt wird, möchte eigentlich nur ein ganz normales Mädchen sein. Sich mit ihren Freundinnen treffen und Spaß haben. Doch als sie sich plötzlich merkwürdig ...

Die sechzehnjährige Emilia Jane, die von allen E.J. genannt wird, möchte eigentlich nur ein ganz normales Mädchen sein. Sich mit ihren Freundinnen treffen und Spaß haben. Doch als sie sich plötzlich merkwürdig fühlt und ein seltsamer Ausschlag auf ihrer Haut auftaucht, der an Drachenschuppen erinnert, begreift sie, dass sie alles andere als ein normales Mädchen ist - denn sie ist eine Gezeichnete. Zusammen mit ihren Freunden und ihrer Großmutter beginnt für sie ein großes Abenteuer..

Das erste Kapitel begann spannend und hat mir viel Lust gemacht, in diese Geschichte abzutauchen. Denn das wunderschöne Cover und der Titel mit dem Drachenmal konnten mich sowieso sehr ansprechen und da ich alles rund um Drachen interessant finde, war ich sehr gespannt, wie mir diese Geschichte gefallen wird.

Die Grundidee des Buches, dass plötzlich ein geheimnisvolles Mal auf dem Arm eines jungen Mädchens erscheint, finde ich gut. Auch der Schreibstil war für mich in Ordnung. Zwar sehr einfach gehalten, da es sich aber um ein Jugendbuch handelt, dass auch für jüngere Jugendliche geeignet sein soll, fand ich das ebenfalls angemessen.

Allerdings hatte das Buch einige Schwächen, die diese gute Grundidee an sich gestört haben. Dazu gehört für mich die fehlende Tiefe der einzelnen Protagonisten. E-J., der Hauptcharakter, wird zwar etwas mehr vorgestellt und die Geschichte auch aus ihrer Perspektive erzählt, allerdings betrachtet sie viele Dinge sehr oberflächlich und gibt wenige Facetten von sich preis. Das fand ich schade, denn ich mag es gern, die Protagonistin mehr kennen zu lernen, um mich besser in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen zu können. Und das fehlte hier leider. Auch die Nebencharaktere, von denen einige eingeführt wurden, blieben leider alle recht blass und unterschieden sich kaum voneinander. Der Fokus lag bei ihrer Beschreibung meist auf oberflächlichen Dingen wie dem Beschreiben des Aussehens und ich hätte mir insgesamt bei allen Personen mehr Tiefe gewünscht.

Die Story an sich fand ich gut. Es gab mit der Zeit immer mehr Fantasy-Elemente, bei denen sich die Autorin viele kreative Ideen überlegt hat. Auch passierte in regelmäßigen Abständen etwas, sodass eigentlich immer etwas los war. Dennoch zog sich das Buch für mich in die Länge, da E.J. sich für ihre sechzehn Jahre oft sehr kindlich und naiv benimmt. Anstatt sich auf die wichtigen Dinge zu fokussieren ist sie von Oberflächlichkeiten abgelenkt, hat nur Jungs im Kopf und berichtet mehr von Teenager-Problemen als von den Dingen rund um ihr Drachenmal. Dadurch wurde für mich die eigentliche Hauptstory rund um das Mal, die ich ja eigentlich gut fand, von vielen unwichtigen Dingen verdeckt und kam viel zu selten durch - der Fokus lag bei dem Buch insgesamt mehr auf den Teenie-Problemen als auf der Fantasystory. Und das fand ich wirklich schade. Denn hätte man das ganze drum herum weggelassen und wäre mehr auf die Hauptstory eingegangen, hätte das Buch für mich eindeutig viel besser werden können.

Durch diese ständigen Abweichungen von der eigentlichen Hauptstory wurde diese schnell sehr undurchsichtig und an einigen Stellen etwas unlogisch, da wichtige Details zwischen all den Nebensächlichkeiten leider untergingen oder nicht erwähnt wurden und ich so manches nicht ganz nachvollziehen konnte. Und auch E.J.s Naivität und fehlende Tiefe konnten das leider nur noch unterstützen. Daher konnte mich das Buch insgesamt auch leider nicht überzeugen. Aber: Die Autorin Anika Oeschger ist selbst erst siebzehn Jahre alt und sich in einem so jungen Alter schon eine komplette Geschichte auszudenken, finde ich bewundernswert. Daher bin ich sicher, dass wir in Zukunft noch mehr von ihr hören werden .

Veröffentlicht am 03.05.2017

Einfallsreiche und gelungene Welt

Zodiac
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Rho vom Planet Krebs lebt im Weltall und arbeitet an ihrer Zodai-Ausbildung, um einen guten Abschluss zu machen. Dabei hat sie gelernt, die Sterne zu deuten und damit Zukunftsvorhersagen treffen zu können. ...

Rho vom Planet Krebs lebt im Weltall und arbeitet an ihrer Zodai-Ausbildung, um einen guten Abschluss zu machen. Dabei hat sie gelernt, die Sterne zu deuten und damit Zukunftsvorhersagen treffen zu können. Doch bei einer solchen Sterndeutung sieht Rho etwas Schreckliches auf ihren Heimatplaneten Krebs zukommen. Allerdings glaubt ihr niemand, da niemand anderes die Katastrophe ebenfalls sieht. Bis Rhos Vorhersage eintrifft und der Planet Krebs fast vollständig zerstört wird. Um diese Aktion zu rächen und weitere Planetenzerstörungen zu verhindern, macht sich Rho mit ihren Freunden auf, um herauszufinden, wer oder was hinter dem Anschlag steckt. Doch ihr bleibt nicht viel Zeit, denn in ihrer nächsten Vorhersage sieht sie bereits die Zerstörung zwei weiterer Sternkreis-Planeten..

Ich liebe die Welt, die Romina Russel geschaffen hat. Generell mag ich ja Science Fiction Welten, aber die Idee, für alle Sternzeichen unterschiedliche Planeten mit den entsprechenden Bewohnern zu erschaffen, finde ich ziemlich genial und einzigartig. Denn die einzelnen Planeten sind wie unterschiedliche Länder aufgebaut und die jeweiligen Bewohner unterscheiden sich jeweils in Aussehen, Charakterzügen und Traditionen voneinander. So entsteht eine ganz neue, aufregende und bunte Welt im All, die ganz nach meinem Geschmack ist und mich von sich überzeigen konnte.

Auch die Handlung mag ich sehr. Es passiert wahnsinnig viel, der Handlungsverlauf ist durchweg spannend und ich mag, in welche Richtung sich die Geschichte dreht. Rho selbst ist sehr sympathisch und entwickelt sich im Laufe des Buches sehr weiter. Sie hat eine tolle Grundeinstellung, die sie so besonders macht: Denn obwohl sie ihren Heimatplaneten Krebs mehr als alles andere liebt, sind ihr auch die anderen Sternzeichen wichtig und sie betrachtet sie nicht als anders, sondern sieht eher die Gemeinsamkeiten aller Menschen, egal von welchem Planeten sie kommen. Das fand ich unglaublich sympathisch. Auch die anderen Charaktere mochte ich sehr gern, denn obwohl manche von ihnen keinen ersten tollen Eindruck gemacht haben und anfangs etwas abweisend wirken, so waren sie doch alle ganz wunderbar aufgebaut, hatten verschiedene Eigenschaften und jede Person war etwas neues. Trotzdem gab es für mich einen kleinen Kritikpunkt, den ich schade fand: Normalerweise bemängel ich öfters, dass sich die Handlung zu sehr zieht. Hier war das Gegenteil der Fall- Oft ging mir alles einfach zu schnell. Es passiert so unglaublich viel und man bekommt so viele Informationen mitgeteilt, dass ich stellenweise von der Geschwindigkeit des Buches etwas überfordert war. Nicht nur, dass das Sternensystem sehr kompliziert ist, auch die einzelnen Planeten, die Rho und ihre Freunde auf der Suche nach dem Übeltäter besuchen, sind alle sehr komplex und unterschiedlich. Auch die Thematik des Sterndeutens ist kein langweiliges Thema. Und gerade bei diesen Dingen hätte ich mir gewünscht, dass sich die Autorin beim Beschrieben noch mehr Zeit gelassen hätte. An vielen Dingen raste man nur so vorbei, dabei hätte ich unglaublich gern mehr von einzelnen Planeten gelesen oder von den verschiedenen Kämpfen und Katastrophen. Die Handlung und Hintergrundinformationen waren so viel, aber so schnell abgearbeitet, dass für mich dieser Band ausreichend Inhalt für nochmal hundert Seiten mehr geliefert hätte, wenn einfach etwas mehr Zeit beim Beschrieben gewesen wäre.

Trotzdem konnte mich die ganze Welt, die Romina Russel erschaffen hat, unglaublich von sich überzeugen. Auch wenn man nur einen Bruchteil davon kennen lernen konnte, so fand ich alles sehr einfallsreich und individuell und hatte nicht wie bei vielen anderen Büchern das Gefühl, dass sich die Szenerie einem anderen Buch ähnelt, sondern vielmehr den Eindruck, in etwas ganz Neuem und Wunderbaren zu sein. Dieses Gefühl war ganz fantastisch und allein dafür hat es sich schon gelohnt, das Buch zu lesen. Ich hoffe, dass im zweiten Band noch etwas mehr Licht ins Dunkel gebracht wird und man mehr von allem erfährt und das Buch trotzdem genauso spannend und rasant weitergeht, wie dieser gelungene erste Teil.