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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.05.2017

Gute Unterhaltung

Sein blutiges Projekt
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Im Jahre 1869 tötet der 17jährige Roderick seinen Nachbarn mit Spaten und Hacke. Im Gefängnis schreibt er die Gründe für seine Tat nieder.

In diesem Buch werden die Erklärungen von Roderick, Zeugenaussagen, ...

Im Jahre 1869 tötet der 17jährige Roderick seinen Nachbarn mit Spaten und Hacke. Im Gefängnis schreibt er die Gründe für seine Tat nieder.

In diesem Buch werden die Erklärungen von Roderick, Zeugenaussagen, Prozessniederschriften und die Protokolle der Ärzte niedergeschrieben. Es ergibt sich ein Bild des Täters und seiner Gründe, die man auf normale Art wohl nicht so intensiv erlebt hätte. Man bekommt Eindrücke von Dingen, die sonst eher verschwiegen werden und merkt schnell, daß Roderick eigentlich selbst ein Opfer sit. Trotz dieser verschiedenen Blickwinkel wirkt der Text flüssig und nicht auseinandergehackt. Das Buch liest sich zumeist spannend, hat jedoch immer wieder mal ein paar Längen zwischendurch.

Veröffentlicht am 08.05.2017

Ungewöhnlich

Der grüne Palast
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Leopoldine, Erzherzogin von Österreich, und der portugiesische Thronfolger Pedro werden verheiratet. Doch der Thronfolger und seine Familie leben in Brasilien, so daß Leopoldine mitsamt ihrer Erzieherin ...

Leopoldine, Erzherzogin von Österreich, und der portugiesische Thronfolger Pedro werden verheiratet. Doch der Thronfolger und seine Familie leben in Brasilien, so daß Leopoldine mitsamt ihrer Erzieherin Gräfin Lazansky dorthin reisen müssen. Dort erwarten sie große Überraschungen, denn nicht alles so, wie es zunächst aussah....

Dieses Buch ist zunächst einmal extrem gewöhnungsbedürftig. Die Schriftform als Briefwechsel ist ungewohnt und man muß sich erst einmal daran gewöhnen. Wenn einem dies gelungen ist, erlebt man eine spannende Geschichte, die auf wahrem Hintergrund basiert. Dadurch hat die Geschichte ihren eigenen Charme. Durch diese Briefform, erlebt das Buch ein ganz eigenes Leben und die Charaktere kommen dem Leser immer näher, so daß man sich prima in sie versetzen kann. In diesem Buch erlebt man wirklich die Unterschiede der Gesellschaft. Auf der einen Seite die Adligen, auf der anderen Seite das einfache Volk, Sklaverei und Armut. Da wird einem schon mulmig.

Veröffentlicht am 08.05.2017

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Das Haus der schönen Dinge
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Für Jacob und Thea Hirschvogel erfüllt sich im Jahr 1897 ein Lebenstraum: Sie eröffnen in München ein aufsehenerregendes Warenhaus. Zusammen mit ihren Kindern Benno, Lily und Sepp glauben sie an eine glänzende ...

Für Jacob und Thea Hirschvogel erfüllt sich im Jahr 1897 ein Lebenstraum: Sie eröffnen in München ein aufsehenerregendes Warenhaus. Zusammen mit ihren Kindern Benno, Lily und Sepp glauben sie an eine glänzende Zukunft. Sie ahnen nicht, daß sie harten Zeiten entgegensehen. Schon früh flackert immer wieder der Haß (oder ist es eher Neid?) gegen Juden auf. Als Tochter Lily die Führung des Warenhauses übernommen hat, überschlagen sich in den 1930er Jahren die Ereignisse. Lily muß schmerzhaft erkennen, daß dieses Deutschland nicht mehr ihre Heimat bleiben kann.

Dieses Buch erzeugt Gänsehaut. Die Geschichte der Familie Hirschvogel berührt den Leser im Innersten. Da arbeiten Menschen über Jahrzehnte wirklich hart und auf einmal stehen sie vor dem Nichts. Ich sehe die Hirschvogels deshalb stellvertretend für alle Leute, die durch den Krieg ihr Hab und Gut verloren haben. Ich kann mir vorstellen, daß dieses Buch schon in der Vorbereitung eine enorme Arbeit verursacht hat. Dieses genaue Fachwissen über die Waren des Kaufhauses muß schließlich erst einmal zusammengetragen werden. Ich könnte eine Wette abschließen, daß sogar die Angaben zum Wetter ganz genau recherchiert wurden. Da kommt unwillkürlich die Frage auf: Wie lange schrieb die Autorin an diesem wirklich guten Buch? Auf jeden Fall hat sich die Arbeit gelohnt. In jeder Zeile steckt die Liebe der Autorin zu ihrer Arbeit.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Spannend

Ragdoll - Dein letzter Tag (Ein New-Scotland-Yard-Thriller 1)
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Der Londoner Detectiv "Wolf" wird zu einem Fall gerufen, bei der eine Leiche aufgehangen wurde. Damit nicht genug: Die Leiche wurde aus 6 Personen zusammengesetzt. Dort wird eine Liste mit Namen und Todesdaten ...

Der Londoner Detectiv "Wolf" wird zu einem Fall gerufen, bei der eine Leiche aufgehangen wurde. Damit nicht genug: Die Leiche wurde aus 6 Personen zusammengesetzt. Dort wird eine Liste mit Namen und Todesdaten gefunden. Der letzte Name ist der von Wolf. Hat der Fall etwas mit einem Fall aus Wolf´s Vergangenheit zu tun, bei der Wolf einen Angeklagten fast zu Tode geprügelt hat? Und genau dieser Angeklagte kurz darauf ein weiteres Mädchen verbrannt hat?

Dieses Buch ist wirklich sehr spannend. Von Beginn an kann man es nicht mehr aus der Hand legen und fühlt sich einfach gestört, wenn man mal eine Pause einlegen muß. Durch den sehr intensiven Schreibstil hat der Leser alles direkt vor Augen, wie bei einem Kinofilm. Dies ist insbesondere bei der gefundenen Leiche sehr eindrucksvoll... Die Charaktere sind sehr gut beschrieben, man spürt die Hektik, die bei der Suche nach dem Mörder aufkommt. Durch die Sprünge der einzelnen Kapitel ist die Spannung immens hoch, denn an jedem Kapitelende gibt es den berühmten Cliffhanger, der einen zwingt weiter und weiter zu lesen.

Veröffentlicht am 04.05.2017

Über die Freundschaft

Ein Sommer in Corona del Mar
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Mia und Lorrie Ann sind seit ihrer Kindheit gut befreundet und gelten als unzertrennlich. Doch eines Tages ereilt Lorrie Ann ein schwerer Schicksalsschlag, sie und Mia erhalten ihre Freundschaft nur noch ...

Mia und Lorrie Ann sind seit ihrer Kindheit gut befreundet und gelten als unzertrennlich. Doch eines Tages ereilt Lorrie Ann ein schwerer Schicksalsschlag, sie und Mia erhalten ihre Freundschaft nur noch auf genügend Distanz. Bis Lorrie Ann plötzlich wieder vor Mia steht. Und es geht ihr nicht gut - sie ist Drogenabhängig. Eine harte Probe für ihre Freundschaft.

Dieser Roman ist harte Kost. Er ist bewegend und zeigt dem Leser sehr deutlich, wie ungerecht das Leben zuschlagen kann. Auf der einen Seite purer Sonnenschein, auf der anderen Seite Gewitterwolken. Man kommt beim Lesen wirklich ins Grübeln. Eigentlich hatte ich eine schöne sommerliche Geschichte erwartet. Aber wenn man sich auf das Buch eingelassen hat, wird man belohnt. Man bekommt eine tiefsinnige Geschichte, die den Leser intensiv erleben läßt, wie hart das Leben sein kann und daß man so einiges schaffen kann - egal wie hart es zuschlägt.