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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2020

Der bessere Trennungsroman

Sauer macht listig
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Inhalt:

Elenor hat ihrem Mann Paul zuliebe ihr Studium aufgegeben und seitdem den Haushalt geführt und ihre drei inzwischen erwachsenen Kinder großgezogen. Mit 46 Jahren eröffnet Paul ihr, dass er sie ...

Inhalt:

Elenor hat ihrem Mann Paul zuliebe ihr Studium aufgegeben und seitdem den Haushalt geführt und ihre drei inzwischen erwachsenen Kinder großgezogen. Mit 46 Jahren eröffnet Paul ihr, dass er sie mit einer 22-jährigen betrügt.

Zunächst badet Elenore in Selbstmitleid, bis sie Aushilfspostbotin Loreen kennenlernt, die sie animiert ihr Leben wieder in die Hand zu nehmen. Kurzentschlossen verlässt Elenore ihren Mann und zieht in die WG von Loreen, zu deren kauzigen Mitbewohnern Zac und Mel. Aber trotz dem turbulenten neuen Leben kann Elenor noch nicht wirklich loslassen.

Es bedarf einer Pilgerreise durch Bayern, inclusive einiger spiritueller Erfahrungen, damit Elenor beginnt ihre Wünsche von damals umzusetzen, während sie gleichzeitig einen spannenden Feldzug gegen die gemeinen Intrigen ihres Mannes führt. Über Umwege erkennt sie schließlich was und insbesondere wer ihr im Leben wichtig ist.

Meinung:

Anhand des Klappentextes und des Covers war ich auf einen unterhaltsamen Roman zum Klischee "Hausfrau Mitte vierzig wird verlassen und muss sich neu finden" gefasst. Diese Geschichte ist jedoch völlig anders, unerwartet und viel besser.

Die Handlung ist deutlich vielschichtiger als erwartet, sehr viel tiefsinniger und abwechslungsreicher. Der Leser wird nicht nur mit Liebe, Enttäuschung und Rache, sondern auch mit Spannung, mutigen Kämpfen gegen allerlei Rückschläge im Leben und dementsprechend Glaube, Zusammenhalt und Freundschaft in die Geschichte hineingezogen. Das Ganze wird unterstützt durch sehr lebendige und einzigartige Charaktere.

Man muss sich auf die etwas andere Geschichte einlassen, dann wird man mit einer sich von Anfang bis Ende nie langweiligen Entwicklung belohnt.

Fazit:

Sehr lesenswerter Roman, der sich durch seine Details von den anderen Vertretern des Klischees abhebt und dadurch positiv in Erinnerung bleibt.

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Veröffentlicht am 04.09.2020

Unerwartet vielschichtige und bewegende Geschichte

Der Wal und das Ende der Welt
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Inhalt:

Hier möchte ich gar nicht so detailliert auf den Inhalt eingehen, weil ich denke das man die Entwicklung der unvorhergesehenen Geschichte tatsächlich unvoreingenommen miterleben muss.

An der ...

Inhalt:

Hier möchte ich gar nicht so detailliert auf den Inhalt eingehen, weil ich denke das man die Entwicklung der unvorhergesehenen Geschichte tatsächlich unvoreingenommen miterleben muss.

An der Küste des kleinen Dorfes St. Piran in Cornwall stranden in kurzem Abstand ein fremder Mann und ein Wal. Der Fremde ist Joe Haak, Analyst einer Londoner Bank, der dort ein Programm entwickelt hat, dass globale wirtschaftliche Katastrophen vorhersagen kann. Er wird bei der gemeinsamen Rettung des gestrandeten Wals in die Dorfgemeinschaft aufgenommen.

Mit seiner Anwesenheit im Dorf entwickelt sich eine bewegende Geschichte zwischen Katastrophen und Menschlichkeit.

Meinung:

Die Einordnung als Bestseller hat das Buch sicherlich nicht zuletzt der Corona-Pandemie zu verdanken, umso erstaunlicher das es bereits vor 5 Jahren entstanden ist. Vermutlich hätte der Leser die Geschichte zum damaligen Zeitpunkt jedoch für weit weniger glaubwürdig gehalten als heute.

Das unscheinbare Äußere und der kurze Klappentext lassen einen niemals vermuten, was für ein vielschichtiges Meisterwerk sich zwischen den Buchdeckeln verbirgt. Es geht einerseits um globale wirtschaftliche Zusammenhänge, den Finanzmarkt und das schnelle oberflächliche Großstatdtleben, andererseits um grundlegende Werte, Bodenständigkeit, menschlichen Zusammenhalt, Glaube und Liebe.

Das alles verbindet der Autor in einer spannenden Geschichte die sich fortwährend entwickelt und in einem rührenden Ende ihren Höhepunkt findet.

Fazit:

Ein Buch, dass lange im Gedächtnis der Leser nachhallt.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Liebesroman mit Aussagekraft

Happy End für zwei
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Inhalt:

Evie arbeitet als Assistentin und Mädchen für alles für den alternden Literaturagenten Monty. Dabei gibt sie alles in der Hoffnung auf eine Beförderung. Ihr eigenes Schreiben hat sie nach dem ...

Inhalt:

Evie arbeitet als Assistentin und Mädchen für alles für den alternden Literaturagenten Monty. Dabei gibt sie alles in der Hoffnung auf eine Beförderung. Ihr eigenes Schreiben hat sie nach dem Tod ihres Vaters eingestellt.

In ihrem aktuellen Projekt muss sie sich um den arroganten Hollywood-Autor Ezra Chester kümmern, indem sie ihn dazu bringt sein versprochenes Drehbuch für eine romantische Liebeskomödie abzuliefern. Die beiden schließen einen Deal: Wenn Evie es schafft Ezra zu beweisen, dass man die wahre Liebe mit einem "magischen Moment" finden kann, schreibt Ezra das Drehbuch fertig.

Evie blamiert sich mithilfe ihrer drei besten Freunde in unzähligen "Momenten" und schickt deren Berichte wie vereinbart an Ezra, der sie ebenso wie ihr Chef schamlos auszunutzen scheint. Sie merkt unterdessen gar nicht, dass sie ihr eigenes Leben und ihre Freunde aus dem Blick verliert. Dabei hat sie doch nicht nur längst schon wieder begonnen zu schreiben, sondern auch ihren "magischen Moment" direkt vor der Nase...

Meinung:

Insgesamt ein unterhaltsamer Liebesroman, der durch seine jedem Kapitel vorangestellten Drehbuchanweisungen und seine eingeschobenen Handynachrichten aufgelockert wird. Allerdings weist er einige Längen auf und schießt in der Darstellung der amüsanten Momente häufig über das Ziel hinaus, so dass der Leser diese nicht mehr wirklich amüsant findet. Das Ende ist zudem recht vorhersehbar.

Allerdings punktet der Roman ganz eindeutig durch seinen tieferen Sinn, indem er Ehrlichkeit und Mut im Leben häufig anzutreffender Oberflächlichkeit und Ausnutzung gegenüberstellt. Das wird ganz wunderbar in den Charakteren dargestellt, Ben und Anette, die dem Leser ans Herz wachsen, im Gegensatz zum versnobten Ezra und dem egoistischen Monty.

Auch wenn das Ende vorhersehbar war, ist es durch seine Hommage an diese Werte der rührende Höhepunkt des Buches.

Fazit:

Mit etwas weniger Überspitztheit und Effekthascherei im Kern eine Geschichte die den Leser berührt.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Kann leider mit Teil 1 nicht mithalten

Das Kind in mir will achtsam morden
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Inhalt:

Der Anwalt Björn Diemel ist inzwischen selbständig mit seiner eigenen Kanzlei, Inhaber eines Kindergartens und Anführer von zwei Mafia-Clans. Da er trotz seines Achtsamkeitscoachings in Teil 1 ...

Inhalt:

Der Anwalt Björn Diemel ist inzwischen selbständig mit seiner eigenen Kanzlei, Inhaber eines Kindergartens und Anführer von zwei Mafia-Clans. Da er trotz seines Achtsamkeitscoachings in Teil 1 immer noch schnell reizbar ist, führt ihn sein Weg zurück zu seinem Coach Joschka Breitner. Der entdeckt mit ihm gemeinsam sein "inneres Kind".

Fortan muss sich Björn gemeinsam mit diesem Kind um seine Probleme kümmern, und die werden leider nicht weniger. Der gefangene Mafia-Chef Boris in seinem Keller, ein verunglückter Kellner und ein ominöser Erpresser der von Boris weiss. Und dazu seine Exfrau Katharina und die geballte Kindergartenmütterpower.

Und bei alledem hat sich Björn dieses mal vorgenommen nicht mehr zu morden...

Meinung:

Unterhaltsame und witzige Geschichte, bei der man mehr als einmal schmunzeln muss.

Im Gegensatz zu Teil 1 nimmt hier allerdings der psychologische Teil deutlich mehr Raum ein und der jedem Kapitel vorangestellte Glaubenssatz wird zusätzlich noch im Kapitel wiederholt. Dies geht zu Lasten der Handlung, die sehr wenig Inhalt hat. Der Leser fühlt sich nicht mehr so verbunden mit Björn wie im vorhergehenden Teil.

Fazit:

Teil 2 kann leider mit dem sehr überzeugenden Teil 1 nicht mithalten.

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Veröffentlicht am 31.08.2020

Weniger wäre hier mehr gewesen

No Exit
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Inhalt:

Die Studentin Darby Thorne befindet sich auf dem Weg zu ihrer schwerkranken Mutter, als ein Schneesturm sie zum Anhalten an einer abgelegenen Raststätte zwingt. Mit ihr müssen zwei junge Männer, ...

Inhalt:

Die Studentin Darby Thorne befindet sich auf dem Weg zu ihrer schwerkranken Mutter, als ein Schneesturm sie zum Anhalten an einer abgelegenen Raststätte zwingt. Mit ihr müssen zwei junge Männer, Ashley und Lars, sowie der ältere ehemalige Tierarzt Ed und seine Cousine Sandi die Nacht dort verbringen.

Auf der verzweifelten Suche nach Empfang für den kläglichen Restakku ihres Handys entdeckt Darby im Kofferraum eines geparkten Autos ein eingesperrtes kleines Mädchen. Der Alptraum beginnt. Sie braucht einen Verbündeten, aber wem der Anwesenden kann sie trauen. Darby muss Entscheidungen fällen und erkennen, dass nicht alles so ist wie es am Anfang scheint.

Es gibt nur ein Ziel, sie muss ihr Leben und das des Mädchens retten. Sie können nicht fliehen, also müssen sie überleben bis Hilfe eintrifft, und die Nacht abgeschnitten von der Außenwelt ist lang...

Meinung:

Spannender Thriller, dessen Tempo den Leser durch die Zeitangaben vor jedem Kapitel und jeder Entscheidung quasi in "Echtzeit" mitnimmt.

Der Schauplatz erzeugt an sich und durch die ihn umgebenden Bedingungen ein düsteres und beklemmendes Szenario. Auch die Charaktere der handelnden Personen erreichen die Emotionen des Lesers. Während man mit Darby hofft und bangt entwickeln sich zunehmend Antipathien gegen die anderen Personen, von denen man durch raffinierte Handlungsführung anfänglich nicht weiss ob sie auf die gute oder die böse Seite gehören. Einzig bei dem entführten Mädchen weiss ich bis zum Schluss nicht so genau was ich von ihr halten soll, da sie abwechselnd stark und schwach dargestellt wird.

Leider wird mein Eindruck durch im Verlauf zunehmende plakativ ausgemalte Gewalt getrübt. Vielleicht um den eher begrenzten Schauplatz und Personenkreis interessanter zu machen. Das ist jedoch für mich nicht nur unnötig, sondern eher abschreckend. Ich hätte mir eine subtilere Vorgehensweise gewünscht.

Fazit:

Spannender Thriller, der sich jedoch einiger genretypischer Klischees bedient. Lesenswert eher für die Fans von Fitzek, Strobel und Co.

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