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Veröffentlicht am 19.03.2022

Die Kanzlerin auf Detektiv- und Freiersfüßen

Miss Merkel: Mord auf dem Friedhof
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Inhalt:

In Angela Merkels neuem Leben in Klein-Freudenstadt kommt keine Langeweile auf. Kaum hat sie ihren ersten Fall gelöst, stolpert sie auch schon über die nächste Leiche ... Friedhofsgärtner Galka.

Bei ...

Inhalt:

In Angela Merkels neuem Leben in Klein-Freudenstadt kommt keine Langeweile auf. Kaum hat sie ihren ersten Fall gelöst, stolpert sie auch schon über die nächste Leiche ... Friedhofsgärtner Galka.

Bei ihren neuerlichen Ermittlungen stösst sie auf zwei Bestattungsinstitute, die nicht nur Konkurrenten zu sein scheinen, sondern überdies auch durch amouröse Verstrickungen und alte Geheimnisse verbunden. Nun wurden sie Opfer einer Erpressung. Grund genug für einen Mord?

Damit nicht genug, gelingt es Angela in diesem Fall nicht, ihre sonst so verlässliche professionelle Distanz zu wahren. Einer der Verdächtigen weckt ungeahnte Gefühle in ihr und auch Bodyguard Mike wandelt auf Freiersfüßen. Klein-Freudenstadt steht Kopf.

Meinung:

Auch der zweite Teil der Miss Merkel-Reihe biete gewohnt gute Unterhaltung in David Safier-Manier. Die Leser:innen erwartet jedoch nicht eine unterhaltsame Geschichte mit vielen Schmunzel-Momenten, sondern gleichsam eine spannende, bis zum Ende verwirrende Mordermittlung.

Dem Autor ist es gelungen die Kanzlerin a.D. als eine sympathische Protagonistin auszugestalten, mit der man problemlos lieben, schmunzeln und bangen kann. Dazu gesellen sich alte Bekannte aus Klein-Freudenstadt, die einem bereits ans Herz gewachsen sind und dafür sorgen, dass man sich sofort wieder angekommen fühlt, ergänzt durch interessante und skurrile neue Charaktere. Gepaart mit einigen, im richtigen Maß eingestreuten Spitzen für andere Politiker unseres Weltgeschehens eine perfekte Mischung.

Als besonderes Detail wandelt Miss Merkel dieses Mal nicht nur auf den Spuren alter Detektive, sondern auch auf Freiersfüßen. Das sorgt für den zusätzlichen, menschlichen "Eine von uns"-Faktor für Angela Merkel.

Fazit:

Fortsetzung unbedingt erwünscht, mehr muss man nicht sagen.

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Veröffentlicht am 18.03.2022

Im Leben ist nur eines berechenbar, seine Unberechenbarkeit

Der Kaninchen-Faktor
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Inhalt:

Versicherungsmathematiker Henri Koskinen berechnet alles in seinem Leben, beruflich wie privat. Da er modernes Team-Building beharrlich verweigert, verliert er eines Tages seinen Job.

Mangels ...

Inhalt:

Versicherungsmathematiker Henri Koskinen berechnet alles in seinem Leben, beruflich wie privat. Da er modernes Team-Building beharrlich verweigert, verliert er eines Tages seinen Job.

Mangels Alternativen kommt ihm das Testament seines Bruders gerade recht, in dem dieser ihm seinen Abenteuerpark vermacht. Doch außer einem Haufen eigenwilliger Mitarbeiter erbt Henri auch noch einen Haufen Schulden bei zwielichtigen Geldgebern ... und die wollen nun von ihm ihr Geld zurück.

Als Henri sich schließlich auch noch in seine Mitarbeiterin Laura verliebt muss er feststellen, dass sich weder Menschen, noch deren Handlungen und Gefühle berechnen lassen. Er beginnt Gefallen zu finden an seinem neuen Job,

Meinung:

Für mich war es der erste Kontakt mit dem finnischen Autor Antti Tuomainen. Seine Geschichte folgt im Kern der Tradition der cleanen nordischen Romane und ist doch ganz anders, als alle anderen Bücher, die ich kenne.

Der Autor schafft es sowohl Spannung als auch Humor in seiner Handlung zu vereinen, die von skurrilen Charakteren gelebt wird. In ihrer eigenwilligen Art schlittern sie von einer schrägen Situation in die nächste und gewinnen so das Herz der Leser. Auf diese Weise wurde ich dazu gebracht über den eigentlich absurd trockenen Henri zu schmunzeln, mit ihm zu verzweifeln und zu lieben.

Eine Erzählstimme zwischen Mathematik und tiefsinnigen Gedanken, die ihresgleichen sucht, die für mich persönlich in ihrer philosophischen Art jedoch leider an einigen Stellen auch etwas langatmig und anstrengend war.

Fazit:

Außergewöhnliche Lese- und Hörempfehlung für alle, die bereit sind, sich auf den Abenteuerpark des Lebens einzulassen.

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Veröffentlicht am 12.03.2022

Turbulentes Familienabenteuer mit Familiengeheimnissen, vielen Emotionen und der großen Liebe

Wie das Leuchten von Bernstein
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Inhalt:

Als Maries Freund Jan sich plötzlich eine Auszeit nimmt und sie auch noch ihren geliebten Blumenladen schließen muss, flüchtet Marie zu ihrer Oma Gertrud auf die Insel Hiddensee. Dort ist sie ...

Inhalt:

Als Maries Freund Jan sich plötzlich eine Auszeit nimmt und sie auch noch ihren geliebten Blumenladen schließen muss, flüchtet Marie zu ihrer Oma Gertrud auf die Insel Hiddensee. Dort ist sie aufgewachsen, bis sie nach dem Tod ihrer Mutter mit 18 Jahren Hals über Kopf geflüchtet ist.

Ob die Rückkehr tatsächlich eine gute Idee ist? Denn die Insel ist klein und Marie trifft unweigerlich auf ihre Jugendliebe Ole und stellt schnell fest, dass ihre Gefühle auch nach 10 Jahren noch nicht erloschen sind. Doch ein altes Familiengeheimnis, dass sie immer noch mit sich herumträgt steht zwischen den beiden.

Da können nur noch Oma Gertrud und die Insel-Schamanin Irmgard helfen...

Meinung:

Nele Blohm hat mit ihrer Geschichte ein turbulentes Inselabenteuer geschaffen, bei dem man auf skurrile Charaktere zum Schmunzeln trifft, auf alte Familiengeheimnisse, auf viele Emotionen und auf die große Liebe. Damit wurde ihr Roman für mich zu einem rundum gelungenen Lesegenuss, der alle Sinne anspricht.

Mit ihrem tollen Schreibstil gelingt es der Autorin nicht nur, dem Buch eine frische und lebendige Note zu geben, sondern die Leser:innen darüber hinaus mitten in das Geschehen zu versetzen und greifbare Bilder zu erzeugen. Abgerundet durch sympathische und auch ein bisschen einzigartige Charaktere wird der Roman zu einem Urlaub im Kopf.

Vielleicht hätte ich persönlich gerne noch ein bisschen mehr von Ole und ein bisschen weniger von Oma gelesen, umso mehr freue ich mich auf die Fortsetzungsgeschichte mit Caro und Hannes und hoffentlich auch einem Wiedersehen mit den "alten" Bekannten.

Fazit:

Wer Wohlfühlromane mit Liebe, Witz und Charme mag, der wird die Geschichte von Marie und Ole lieben.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Wunderbare Liebes- und Familiengeschichte im grünen Herzen Ostfrieslands

Das Herz im Wald, die Füße im Sand
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Inhalt:

Försterin Ella übernimmt vertretungsweise Forstreviere. Ihr aktueller Job führt sie zurück in ihre Heimat Ostfriesland, wo sie nach dem Tod ihrer Eltern bei Pflegemutter Connie aufgewachsen ist.

Nach ...

Inhalt:

Försterin Ella übernimmt vertretungsweise Forstreviere. Ihr aktueller Job führt sie zurück in ihre Heimat Ostfriesland, wo sie nach dem Tod ihrer Eltern bei Pflegemutter Connie aufgewachsen ist.

Nach langer Zeit erwacht in ihr in ihrem Ferienhaus auf dem Eventhof der Niehus wieder der Wunsch nach Wurzeln und einer eigenen Familie. Daran sind der attraktive Clemens und sein Söhnchen Mats nicht ganz unschuldig.

Doch Ella steht vor schwierigen Entscheidungen: Möchte sie ihr altes freies Leben aufgeben? Was soll aus dem Modegeschäft ihrer Eltern werden, dass Pflegemutter Connie schon lange für sie leitet und vor allen Dingen, ist sie bereit ihr Herz wieder an jemanden zu binden?

Meinung:

Jule Böhm ist es mit ihrem Roman gelungen, die Leser:innen zu entführen. In das Herz Ostfrieslands, das dieses Mal außergewöhnlich mehr im Wald, als am Meer spielt. In eine romantische Auszeit, die alles andere als immer nur harmonisch ist und auch unter die Oberfläche der Charaktere schaut. In zwei unterschiedliche Leben, das Eine geprägt von Freiheit und das Andere von Bodenständigkeit und Familienzusammenhalt.

Ich habe mich sehr wohl gefühlt in der Atmosphäre und Umgebung rund um Ellas Leben. Darüber hinaus habe ich mit den Charakteren gebangt, gehofft und geliebt. Eine Geschichte von der Sorte, in der man so in das Leben der Buchfamilie eintaucht, dass es einem um Schluss schwerfällt, diese zu verlassen. Darum wäre ich nicht traurig, wenn es ein Wiedersehen mit Ella, Clemens und Maus geben würde.

Fazit:

Aufschlagen, Eintauchen und Miterleben. Lesen wärmstens empfohlen.

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Veröffentlicht am 27.02.2022

Solider Thriller um die Mörderjagd in einem von der Außenwelt abgeschnittenen Chalet

Das Chalet
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Inhalt:

Danny und Erin arbeiten als Betreuer eines Chalets in den französischen Alpen. Ihre aktuellen Gäste sind Gründer eines Internet-Musik-Start-Ups. Von Beginn an gibt es Misstöne zwischen den Gästen. ...

Inhalt:

Danny und Erin arbeiten als Betreuer eines Chalets in den französischen Alpen. Ihre aktuellen Gäste sind Gründer eines Internet-Musik-Start-Ups. Von Beginn an gibt es Misstöne zwischen den Gästen. Es geht um Geld, Macht und Beziehungen.

Wenig später stirbt eine der Kolleginnen bei einem Skiunfall. Die verbleibenden Gäste beschuldigen sich gegenseitig, als plötzlich eine Lawine das Chalet von der Außenwelt abschneidet. Weitere Menschen sterben und es ist klar, der Mörder kommt aus den eigenen Reihen. Die Jagd beginnt ...

Meinung:

Nachdem der Vorgängerroman von Ruth Ware ein absolutes Highlight für mich war, hatte ich hohe Erwartungen an dieses Buch. Leider konnte die Geschichte diese jedoch nicht ganz erfüllen.

Der Autorin gelingt es mit ihrem bildgewaltigen Schreibstil und düsteren Setting eine bedrückende Atmosphäre an die Leser:innen zu vermitteln. Dadurch hat sich für mich von Anfang an eine spannende Grundstimmung entwickelt, die sich bis zum Ende steigert und an Tempo zunimmt.

Leider hat mich jedoch die nicht unerhebliche Anzahl an Charakteren verwirrt, bei denen es mir schwerfiel, sie in die Handlung einzuordnen. Darüber hinaus blieben auch die eher komplizierten Hintergründe für mich undurchsichtig und konstruiert.

Die zweite Hälfte des Thrillers hat mich ein bisschen mit der Unübersichtlichkeit versöhnt, da sich die Geschichte mit einer reduzierten Anzahl an handelnden Figuren deutlich besser nachverfolgen und miterleben liess.

Fazit:

Ein solider Thriller mit beeindruckendem Schreibstil und Setting, der leider in seinen eigenen Wirren untergegangen ist.

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