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Veröffentlicht am 25.09.2020

Genial!

ALASTOR
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Arthur C. Clarke meinte einst, dass er die Beantwortung der Frage, ob wir allein im Weltall sind oder nicht, gleichermaßen verstörend findet. Ehrlich gesagt, mir ergeht es da nicht anders.

Dominique Stalder ...

Arthur C. Clarke meinte einst, dass er die Beantwortung der Frage, ob wir allein im Weltall sind oder nicht, gleichermaßen verstörend findet. Ehrlich gesagt, mir ergeht es da nicht anders.

Dominique Stalder hat sich in seinem Werk „Alastor“ mit ebendieser Frage auseinander gesetzt. Harder, der bei der KSK eingesetzt wird, eckt in seiner Kompanie an. Da kommt es gerade gelegen, dass er zu einem besonderen Spezialauftrag abgezogen wird. Die Reise führt ihn zum Geheimprojekt HOPE, dessen Auftrag darin besteht, die Erde zu retten. Die Welt ist selbst nicht geeint, und muss sich nun auch noch Angriffen von außen stellen. Aliens haben einen Virus entwickelt, um die Menschheit auszulöschen. Nur Alastor kann mit ihnen Kontakt aufnehmen, und erfährt so den wahren Grund des Angriffs.

Stalder hat mit diesem Buch ein Statement geschaffen, das nicht besser in unsere Zeit passen könnte. Umweltkrisen, Kriege, Egoismus: Man könnte meinen, die Welt geht zugrunde. Doch wie rettet man diese Welt? Kann die Welt durch das Aussterben der Menschheit gerettet werden, oder liegt es am Menschen selber, diese zu einem besseren Platz zu machen?

Die Protagonisten, besonders Halder, hat mir gut gefallen. Die Entwicklung vom Kotzbrocken, der sich nicht gerade beliebt macht, zu demjenigen, der die Chance bekommt, einen Neuanfang für die Menschheit zu wagen, konnte mich überzeugen. Manch Charakter konnte auch im letzten Moment durch eine unerwartete Wendung überraschen.

„Alastor“ ist ein Spiegelbild der heutigen Gesellschaft. Jede Nation ist sich im Extremfall die nächste, eine vernünftige Entscheidung scheint nicht erstrebenswert. Die Verzweiflung derer, die sich um eine gesunde Entwicklung der jetzigen Situation bemühen und doch an den entsprechenden Stellen scheitern, ist greifbar.

Dieses Buch konnte mich definitiv überzeugen. Es ist eine Warnung an die Menschheit, verpackt in seinen SciFi Roman, der wirklich wirklich gut gelungen ist!

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Veröffentlicht am 25.09.2020

Vom Zauber eines Neuanfangs

Vier Jahre ohne dich
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Auch als Schnulzenmuffel muss ich mich jetzt mal outen: ich stehe voll auf Katharina Wolfs Bücher (und die Autorin ist auch Zucker!!). Ihre Bücher lassen sich wunderbar mit einem Rutsch durchlesen, sind ...

Auch als Schnulzenmuffel muss ich mich jetzt mal outen: ich stehe voll auf Katharina Wolfs Bücher (und die Autorin ist auch Zucker!!). Ihre Bücher lassen sich wunderbar mit einem Rutsch durchlesen, sind humorvoll und für mich nicht allzu kitschig.

Wer das Buch „Mein Herz, dein Kopf und ein Universum dazwischen“ kennt, wird sich freuen, denn „4 Jahre ohne dich“ ist zeitlich zwar vor „Mein Herz, dein Kopf und ein Universum dazwischen“ erschienen, erzählt aber die Geschichte u. a. um die Hochzeit von Sebastian und Hiro. Doch das soll nicht alles sein.

Nora hat nicht immer Glück im Leben gehabt. Die Familie ihrer ersten großen Liebe Jan wird zu ihrer eigenen, da sie selbst keine mehr hat. Für Nora ist Jan ihr ein und alles, aber die Beziehung hat einen Haken: Jan arbeitet sehr viel, und versetzt Nora immer wieder für seine Chefin. Als Nora bei einem Konzert von einem anderen jungen Mann geküsst wird, beendet Jan die Beziehung. Nora fällt aus allen Wolken, zumal Jan schnell Ersatz gefunden hat. Nora streicht die Segel, und kappt die Verbindung zu ihrem alten Leben. Erst als Sebastians und Giros Hochzeit vier Jahre später ansteht, kommt sie zurück, so schwer es ihr fällt.

Bei vier Jahre ohne dich habe ich sehr schmunzeln müssen. Das Buch ist wirklich wunderbar unterhaltsam und kurzweilig. Und doch lehrt es uns eines ganz wichtiges. Bei der Liebe ist es egal, wenn wir lieben. Manchmal braucht es Geduld und Zeit, aber vor allem Verständnis und die richtige Kommunikation.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

blutig, spannend, überzeugend

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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London. Die Ermittlerin Anjelica Henley hat nach ihrem letzten Fall ihre Zeit bei der SCU hinterm Schreibtisch verbracht. Als es in London vor Morden wimmelt, muss sich Henley ihrer Vergangenheit stellen: ...

London. Die Ermittlerin Anjelica Henley hat nach ihrem letzten Fall ihre Zeit bei der SCU hinterm Schreibtisch verbracht. Als es in London vor Morden wimmelt, muss sich Henley ihrer Vergangenheit stellen: Vor Ort am Tatort. Denn: Ihr größter Feind, der Jigsaw Mörder, scheint zurück. Die Leichen sind zerstückelt, und es gilt, die Fährten wie ein Puzzle zusammen zu setzen. Der Fall ist brisant, denn der Jigsaw Mörder sitzt hinter Schloss und Riegel. Wirklich?

Das Debüt von Nadine Matheson hat mir sehr gefallen. Auch wenn zwischenzeitlich die Ermittlungen festgefahren scheinen, kann durch eine überraschende Wendung das Buch nochmal an Fahrt aufnehmen. Flüssig zu lesen, hält das Buch meiner Meinung nach den Spannungsbogen konstant.

Die Protagonisten sind überzeugend, und der Charakter des Jigsaw Mörders empfand ich als ein gewinnender Charakter. Die fiese Art, fast schon überlegend wirkend, gruselte mich, und es war nicht abzuschätzen, wie weiter dieser die Finger im Spiel hatte. Ebenso die Hauptermittlerin Henley: diese hat nicht nur mit den Nachwehen der letzten Ermittlung zu kämpfen, sondern auch mit den Nachteilen, die es bei der Polizeiarbeit gibt. Es gibt bei laufenden Ermittlungen kaum Freizeit, geschweige denn einen wirklichen Feierabend. Unter der Arbeitslast und dem Risiko, eventuell nicht mehr heil oder lebend nach Hause zu kommen, leidet die Familie Henleys.

Für mich ebenso wenig zu verachten war die Arbeit des Gefängnispersonals. Die Zuverlässigkeit spielt hier auch eine entscheidende Rolle.

Die Geschichte um den Serienmörder Olivier hat mir einige spannende Lesestunden beschert. Wer auf blutige und spannende Thriller steht, ist hier richtig.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Ein Buch, das nachhallt

Die Unschuldigen
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Mitten in der kanadischen Wildnis lebt ein Ehepaar mit seinen zwei Kindern Evered und Ada. Geprägt von Wechsel der Jahreszeiten, passt sich die Familie der Natur an. Was sie nicht selbst an Nahrung fangen ...

Mitten in der kanadischen Wildnis lebt ein Ehepaar mit seinen zwei Kindern Evered und Ada. Geprägt von Wechsel der Jahreszeiten, passt sich die Familie der Natur an. Was sie nicht selbst an Nahrung fangen oder anpflanzen können, wird einmal im Jahr gegen gefangen Fisch eingetauscht. Ansonsten ist das Leben autark und fern von anderer Zivilisation.

Als beide Elternteile innerhalb kurzer Zeit sterben, sind die beiden Geschwister auf sich allein gestellt. Mit dem kläglichen Wissen, dass ihre Eltern ihnen vermittelt haben, bzw. mit dem, was sie aufgeschnappt haben, müssen sie Tag für Tag ums Überleben kämpfen. Zwar wäre es ein Einfaches, mit dem Versorgungsschiff in das nächstgelegene Dorf zu kommen, um dort zur Schule zu gehen, oder eine eigene Familie zu gründen. Doch das lehnen die Geschwister ab. Erst als Ada schwanger ist, ändert sich die Situation grundlegend.

Dieses Buch hat mich durchaus fasziniert. Wie schafft es eine Familie, die einerseits Schulden abbezahlen muss, gleichermaßen mit dem nötigsten, was die Natur bietet, das eigene Überleben zu sichern und zusätzlich die Schulden abzubezahlen? Es ist ein Weg, der sehr start mit der Natur verknüpft ist. Die Gezeiten ändern sich, jede Jahreszeit bietet Vor- und Nachteile, und kann ganz besondere Schätze freilegen. Für manchen Schatz bedarf es viel Mut, über das Eis zu gehen, um ein gestrandetes Schiff zu plündern.

So schwebt über dieser Geschichte immer wieder die Frage, ob dieser Lebensweg der richtige ist. Denn die Einsamkeit ist ein gewichtiger Faktor, der nicht ausser acht zu lassen ist. Zwar freuen sich die Geschwister über den Besuch verschiedener Seefahrer, und doch ist ihnen klar, dass dies auch den Frieden in der Bucht zerstören kann.

Beide Geschwister müssen aufgrund ihres Wissensstandes ihre eigenen Erfahrungen machen. Bis zum eigenen Tod konnten die Eltern trotz des einfachen Lebens ein gewisses Maß an behütetem Schutz aufrecht erhalten. Und doch hat es die Geschwister in Gefahr gebracht: der Winter ist streng, und wer nicht weiß, wie damit umzugehen, stößt schnell an die Grenzen der Witterung.

Aber beide Geschwister gehen ihren eigenen Weg, arbeiten mal mehr, mal weniger gut zusammen. Es sind die Erfahrungen, die sie trotz der eigenen Gefühle und Widerstände teilen müssen. Grenzen müssen überwunden werden, neue Wege entdeckt, und Gewohnheiten geändert werden.

„Die Unschuldigen“ ist ein düsteres Buch, aber auch ein Buch, das nachdenklich stimmt. Zwischendurch habe ich mich schon gefragt, ob man so naiv sein kann, dass man manche Situationen nicht so kombinieren kann, dass man gewisse Zusammenhänge nicht erkennt. Und doch musste ich mich genauso fragen, ob es mir in der im Buch beschriebenen Situation so viel anders gegangen wäre?

Das Cover spiegelt die Stimmung im Buch übrigens sehr gut wieder. Es gefällt mir sehr gut.

Es ist eins dieser Bücher, die man zur Seite legt, wenn sie fertig sind, und noch lange nachwirken.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Spannung auf den Punkt gebracht

Verborgene Schreie
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Jules und Romero sind ein Vorzeigepaar wie aus dem Bilderbuch. Gemeinsam verbindet sie die Musik, und ihre Hits verhelfen ihnen im Internet zu immer mehr Bekanntheit. Doch trügt der Schein?

David, der ...

Jules und Romero sind ein Vorzeigepaar wie aus dem Bilderbuch. Gemeinsam verbindet sie die Musik, und ihre Hits verhelfen ihnen im Internet zu immer mehr Bekanntheit. Doch trügt der Schein?

David, der als Krankenpfleger arbeitet und mit seinem schwerkranken Vater zusammen lebt, wird stutzig. Sendet Jules durch ihre Songs geheime Botschaften? Steckt sie in einer gefährlichen Situation, aus der sie sich nicht befreien kann? David macht sich mit 2 weiteren Mitstreitern auf die Suche nach Jules, und begibt sich damit selbst in Gefahr.

Nach „Nachtangst“ und „Nachtwahn“ ist „Verborgene Schreie“ der dritte Thriller von Emely Dark. An ihren Büchern gefällt mir besonders, dass diese eindringlich und spannend sind, ohne zu übertreiben. Sie bestechen mit der Tiefe zu schwerwiegenden Themen.

Auch ist in ihrem neuen Buch „Verborgene Schreie“ die Thematik sehr tiefgründig. Wie geht man mit Gewalt in der eigenen Familie um? Kann man hier als Außenstehender viel tun, und vor allem: WAS?

Gleichermaßen hat mich Davids Geschichte sehr traurig gestimmt. Mit dem Schicksal des Vaters muss er sich nun selber auseinander setzen, das ihm sichtlich schwer fällt.

„Verborgene Schreie“ hat mir sehr gut gefallen. Der Schreibstil ist flüssig, und die spannende Geschichte regt definitiv zum Nachdenken an. Emely: weiter so!

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