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Veröffentlicht am 08.10.2024

Sehr kreatives Buch

Die grüne Kiste
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Seien wir ehrlich: Aufräumen ist so mit das uncoolste, was man machen kann. Ob als Kind oder als Erwachsener, es nervt total. Selbst wenn man ausmistet, man findet so viele Dinge mit denen man sich doch ...

Seien wir ehrlich: Aufräumen ist so mit das uncoolste, was man machen kann. Ob als Kind oder als Erwachsener, es nervt total. Selbst wenn man ausmistet, man findet so viele Dinge mit denen man sich doch wieder beschäftigen kann.

So geht es auch Fiete. Seine Mama will eigentlich, dass er sein Zimmer aufräumt. Sie stellt ihm eine grüne Kiste in sein Zimmer, da soll er seine ganzen Sachen einräumen, die nicht so aufgeräumt sind. Aber das ist doch total doof. Diese Kiste schreit förmlich nach Abenteuer, und Fiete wird zum Raumfahrer, nein Schlittenfahrer. Oder doch der Ballonfahrer? Ganz ganz tolle Abenteuer lassen sich hier erleben. Und auch Fietes Mutter muss einsehen: Aufräumen kann ganz schön abenteuerlich sein und so eine grüne Kiste eignet sich wunderbar zum Ballonfahren.

Ach, wie mag ich dieses Buch. Denn das Buch hat nämlich eine Anleitung für eine grüne Kiste. Aber das ist auch nicht alles, hier sind für Eltern oder z. B. Erzieher ein Fragenkatalog angehängt, mit denen man das Kind fördern kann, um mit der Kiste zu spielen. Es sind Fragen, mit denen man die Kreativität der Kinder fördern kann. Aber auch eine Anleitung für einen Film findet man in der Anleitung.

Ich finde das Buch sehr gelungen. Auch wenn man nur so das Buch liest oder dem Anleitungsbuch folgt: es ist ein liebevoll gestaltetes Buch, mit dem man sich wunderbar aber auch sehr kreativ die Zeit vertreiben kann. Perfekt.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Wundervolles Buch

Marlene und das Kribbeln im Bauch
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Marlene und das Kribbeln im Bauch, bei diesem Titel musste ich erstmal an den Song „Kribbeln im Bauch“ von Pe Werner denken. Und den hab ich tatsächlich ganz lange im Ohr gehabt, als ich dieses Buch gelesen ...

Marlene und das Kribbeln im Bauch, bei diesem Titel musste ich erstmal an den Song „Kribbeln im Bauch“ von Pe Werner denken. Und den hab ich tatsächlich ganz lange im Ohr gehabt, als ich dieses Buch gelesen habe. Denn was ist denn mindestens genauso schön, wie das erste Kribbeln im Bauch? So geht es auch Marlene. Die freut sich sehr, in eine inklusive Disko zu dürfen. Den ganzen Tag kann sie an nichts anderes Denken. Und dann lernt sie in dieser Disko auch noch Mika kennen. Den Namen Mika verbindet Marlene eigentlich mit ihrer Cousine, die auch so heißt. Aber Mika ist noch viel mehr. Beide verstehen sich auf Anhieb. Doch als Mika schnell wieder weg muss, ist Marlene traurig. Sie kann ihm ja gar nicht schreiben, geschweige denn ihn anrufen? Denn sie würde ihn gerne wieder sehen und sich mit ihm verabreden. Die Woche vergeht sehr langsam, bis es wieder Samstag ist und Ömer, ihr Betreuer, sie wieder zur Disko fährt. Ob sie dort Mika wieder trifft, und was es mit dem Armband auf sich hat, erfahrt ihr natürlich nicht bei mir, sondern im Buch.

Als ich Monika Fuchs auf der Buchmesse Leipzig traf, hat sie mir dieses Buch sehr ans Herz gelegt, und Monika hat nicht zu viel versprochen. Die Geschichte von Marlene und Mika ist ganz wundervoll. Denn beide sind richtig tolle Menschen. Sie brauchen ein bisschen Hilfe im Alltag, die sie von ihrer Familie und von außen erhalten. Allein Ömer ist mein heimlicher Held in dieser Geschichte. Wie er mit Marlene auf Suche nach Mika geht, bzw. mit ihr in die Disko geht und das erste Kribbeln live erlebt, finde ich so cool. Auch die Familie hilft Marlene, die Woche bis zum nächsten möglichen Wiedersehen zu verkürzen und zu überbrücken.

Dieses Buch ist mit Zeichnungen versehen, aber mit so vielen tollen anderen Sachen, dass ich restlos begeistert bin. Dieses Buch hat eine einfache aber auch groß gedruckte Sprache, so dass auch Menschen dieses Buch lesen können, denen Lesen nicht so leicht fällt. Und: man kann einen QR Code scannen, so dass einem das Buch vorgelesen wird. Welch tolle Hilfestellung ist das denn bitte?

Ich freue mich immer sehr, wenn Menschen wie Monika es schaffen, anderen den Zugang zu Literatur zu erleichtern. Jeder von uns hat Special Effects, jeder von uns kann etwas besser und etwas schlechter. Nicht jeder mampft ein Buch wie ich in null Komma nix weg, und dann ist es super, wenn man hier so tolle Geschichten zur Verfügung gestellt bekommt, dass man nicht ausgeschlossen wird. Ich hoffe ja sehr, dass es mehr von so Büchern dieser Art gibt.

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Veröffentlicht am 08.10.2024

Total knuffiges Hörbuch

Die Geschichte vom kleinen Weihnachtsstern
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Sirius ist ein kleiner Stern, der leider von seinen Mitschülern äh Mitsternen gehänselt wird, weil er so klein ist. Und dann fällt er auch noch eines Nachts aus seiner kleinen Wolke, in der er schläft. ...

Sirius ist ein kleiner Stern, der leider von seinen Mitschülern äh Mitsternen gehänselt wird, weil er so klein ist. Und dann fällt er auch noch eines Nachts aus seiner kleinen Wolke, in der er schläft. Von weitem hört er noch seine Eltern, die können ihm aber auch nicht helfen, wie man wieder zurück ans Firmament kommt. Aber: er ist nicht allein, und die Waldbewohner helfen ihm, wieder seinen Platz am Himmel einzunehmen. Sirius wird von einer Maus namens Pippa eingesammelt, die ihn von Waldbewohner zu Waldbewohner begleitet und sozusagen auf Spurensuche geht. Schnell wird klar: alleine schaffen sie es nicht. So begibt sich Sirius mit den Tieren zusammen auf die Reise nach der Lösung bis hin zu den Menschen. Denn von denen können sie erfahren, was an Weihnachten wirklich wichtig ist, bzw. wie man Weihnachten feiert.

Es ist ein wunderschönes Hörbuch für Groß und Klein. Auch die Großen können erfahren, was an Weihnachten wichtig ist. Die einzelnen Kapitel sind so gestaltet, dass man gut Tag für Tag ein bisschen was hören kann von der Geschichte. Man kann aber das auch wie ich machen und das Hörbuch fast in einem Rutsch anhören. Die Protagonisten sind hauptsächlich Tiere, deren Eigenschaften erhalten werden, aber sie haben auch menschliche Züge. Aber das passt ja auch, denn wer versteht schon die Fuchssprache oder den Uhu. 😉

In diesem Hörbuch geht es darum, wie man auch mit kleinen Dingen gemeinsam ein helles Weihnachtsfest feiern kann. Mir hat’s prima gefallen.

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Veröffentlicht am 05.10.2024

Hat nichts an Aktualität verloren

Die Maschine steht still
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Jeder kennt das: der Akku ist alle und somit das Smartphone gibt keinen Pieps mehr von sich. Man fühlt sich abgeschnitten, man findet keine Busverbindung mehr oder kann im Zweifel auch nicht mehr seine ...

Jeder kennt das: der Akku ist alle und somit das Smartphone gibt keinen Pieps mehr von sich. Man fühlt sich abgeschnitten, man findet keine Busverbindung mehr oder kann im Zweifel auch nicht mehr seine Einkäufe bezahlen. Hier merkt man bereits, wie abhängig man von kleinen Maschinen ist, schnell geht nichts mehr.

In E. M. Fosters Buch finden wir uns in einer Welt wieder, in der eine Maschine die Welt beherrscht. Jeder Mensch lebt für sich in seiner Wohnzelle, die von der Maschine erstellt wurde. Die Kommunikation erfolgt über die Maschine und Hologramm, so dass selbst weite Entfernungen nicht mehr überwunden werden müssen. Selbst Reisen sind verpönt, Flüge sind die Ausnahme. Die Welt da oben ist vergiftet, die Kapseln im Untergrund sind sicher. Aber es gibt noch genügend Menschen, die den Sinn der Maschine anzweifeln. Denn diese hat längst die Kontrolle übernommen. Da hilft nur selbst das Handbuch der Maschine kaum noch. Dieses Handbuch hat sich zwar zur heiligen Bibel entwickelt, doch auch die Maschine hat sich weiter entwickelt und nicht mehr alle Fragen können beantwortet werden. Vereinzelte Menschen stellen sich der Maschine gegenüber. Können sie die Maschine stoppen?

Wenn man sich überlegt, dass dieser Text des Buches das erste mal im Jahr 1909 veröffentlicht wurde, ist man erstaunt, wie brandaktuell dieser Text ist. Heutzutage sind technische Hilfsmittel nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Ob Smartphone, Laptops, teils schon automatisierte Züge oder Autos: man kann ohne Strom oder sonstige elektrische Geräte kaum noch Geld abheben oder sich fortbewegen. Es wird immer mehr über das Thema KI diskutiert. Bis zu welchem Punkt haben wir die Technik selbst noch im Griff, bis wohin können wir sie noch selbst kontrollieren und ab wann hat sie uns voll im Griff? Ich für mich selbst habe keine Antwort, aber es ist ein spannendes, faszinierendes Thema, das mich aber auch zum Teil gruselt. Eine sehr spannende Geschichte, die mich nachdenklich stimmt.

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Veröffentlicht am 05.10.2024

Finster und spannend

Finster
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In der kleinen verschlafenen Ortschaft Katzenbrunn gibt es wenig zu erleben. Zwar gibt es hier ein Hotel und eine psychiatrische Klinik und ein Fotogeschäft, aber das war es eigentlich schon. Doch Katzenbrunn ...

In der kleinen verschlafenen Ortschaft Katzenbrunn gibt es wenig zu erleben. Zwar gibt es hier ein Hotel und eine psychiatrische Klinik und ein Fotogeschäft, aber das war es eigentlich schon. Doch Katzenbrunn hat ein dunkles Geheimnis: es verschwinden immer wieder Kinder und Jugendliche. Bereits in der Vergangenheit hat der Kommissar Hans J. Stahl in diesem Fall ermittelt, konnte den Fall aber nicht lösen. Auch jetzt in seinem Ruhestand lässt ihn der Fall nicht los, erst recht nicht, als er erfährt, dass wieder ein Jugendlicher verschwunden ist. Hans J. Stahl begibt sich auf Spurensuche, und findet auch viele unerwartete Dinge.

Das Setting von „Finster“ hat mir sehr gut gefallen. Dieses abgeschottete Dorf lebt vom Schweigen. Manch Protagonist hat kräftig Dreck am Stecken, was wirklich nicht ohne ist. Es ist ein kleines Netzwerk entstanden, bei denen die Beteiligten von einander ja fast schon profitieren. Und doch wird mächtig Druck aufgebaut, dass geschwiegen wird. Manch Unbeteiligte weiß Bescheid um dieses dreckige Netzwerk, und geht daran zugrunde, ob durch Selbstmord oder durch Alkohol.

Der Hauptkommissar a. D. Stahl ermittelt und bringt nach und nach dieses schändliche Netzwerk ans Licht, und erkennt die Verbindungen zwischen den einzelnen Dorfbewohnern. Dabei ist ihm die Hotelchefin eine große Hilfe, mental wie auch als wichtiges Informationsmedium. Auch wenn ich mir nicht ganz sicher war, ob sie nicht auch eine Rolle in dem Netzwerk spielt.

Ansonsten kann ich sagen: das Buch war sehr spannend geschrieben. Ich für meinen Teil kann sagen, dass ich bis zu einem gewissen Punkt nicht sagen konnte, wer der Täter ist. Aber das Ergebnis ist für mich sehr schlüssig und logisch aufgelöst. Die Protagonisten waren glaubhaft, die Verbindungen ergeben Sinn. Mit machen Protagonistinnen und Protagonisten hatte man Mitleid, weil sie vom Elend des Netzwerkes wussten, und machtlos dem gegenüber standen. Mir fehlten zum Schluss noch ein paar Seiten bzgl. des Ausgangs der Protagonisten. Hier hatte ich das Gefühl, dass die Seitenzahl vorgegeben war und das Buch schnell fertig werden musste. Das schmälert aber das Buch als solches nicht. Hier passt alles zusammen.

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