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Veröffentlicht am 03.02.2019

Pflichtlektüre für jeden Fantasy-Fan

Der Erbe der Schatten
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Burrich und Chade versuchen Fitz wieder menschliche Manieren beizubringen. Denn die lange Zeit als Wolf hat ihn fast vergessen lassen, wer er wirklich ist. Zudem muss er sich der Schmach stellen, dass ...

Burrich und Chade versuchen Fitz wieder menschliche Manieren beizubringen. Denn die lange Zeit als Wolf hat ihn fast vergessen lassen, wer er wirklich ist. Zudem muss er sich der Schmach stellen, dass Prinz Edel nun die Krone an sich gerissen hat, und den Platz König Listenreichs eingenommen hat. Im Reich der sechs Provinzen herrscht Chaos. Und so machen sich Burrich, Chade und Fitz mit Nachtauge auf den Weg, um das schlimmste zu verhindern. Fitz begibt sich auf die Suche nach Prinz Veritas, der sich versteckt hält. Dieser lotst Fitz zu den Uralten, um deren Hilfe gegen König Edel zu erwirken. Doch wen weckt Fitz ausser den Uralten noch? Kann der Narr Fitz helfen, Edel zu besiegen? Und was wird aus Molly?

Ach, hatte ich Tränen in den Augen, als das Ende nahte. Es sind soo viele Stunden vergangen, in denen ich mit Matthias Lühns Stimme auf Reisen gegangen bin. Die Entwicklung, die Lühn über die drei Teile stimmlich gemacht hat, ist der Wahnsinn. Ich kann mir keinen besseren Sprecher für dieses Abenteuer vorstellen. Wenn ich früher nach ein paar Minuten eingeschlafen bin bei Hörbüchern, habe ich bis tief in die Nacht mit einer Kanne Kaffee weiter gehört, um dieses Hörbuch weiter zu suchten. Und es wird nicht das letzte Mal sein, dass ich mit Fitz Prinz Edel bekämpfe.

Robin Hobb hat eine geniale Welt erschaffen. Die Provinzen mit ihren Bewohnern haben ihre Eigenheiten. Die Landschaften und Charaktere sind so lebendig beschrieben, so dass man sich alles lebhaft vorstellen kann.

Auch zieht sich die Geschichte durch alle drei Teile logisch durch, und der letzte Teil klärt viele Erzählstränge auf. Langeweile kam bei mir keine auf.

Und Matthias Lühn hat – mal wieder – einen tollen Job gemacht. Auf diesen Sprecher ist Verlass.

Veröffentlicht am 31.01.2019

Wie gut ist das Gesundheitssystem?

Slow Medicine – Medizin mit Seele
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In den letzten Jahren sind mir Menschen begegnet, die von gewissen Krankheitssymptomen geplagt wurden, aber nie wussten, was sie genau haben. Auch mir erging es so, dass ich nie wusste, woher meine Bauchschmerzen ...

In den letzten Jahren sind mir Menschen begegnet, die von gewissen Krankheitssymptomen geplagt wurden, aber nie wussten, was sie genau haben. Auch mir erging es so, dass ich nie wusste, woher meine Bauchschmerzen kamen, bis sich herausstellte, dass meine Gallenblase nicht mehr fit war.

Oft genug habe ich mich – ebenso andere – gefragt, woran das liegen mag, dass man zwar beim Arzt ist, die Symptome beschreibt, aber dann keine zufriedenstellende Diagnose hat, mit der man an seiner Gesundheit arbeiten kann. Die gleiche Frage scheint sich – aus anderer Sicht jedoch – Victoria Sweet gestellt zu haben.

Sweet studiert Medizin, und lernt während ihrer Ausbildung viele Aspekte des Gesundheitwesens kennen. So trifft sie während ihrer Studienzeit auf viele Kollegen, die ihr Wissen Sweet weiter geben. So lernt sie die Slow und die Fast Medicine kennen, und weiß beide Ansätze zu kombinieren. In vielen Fällen sind die Symptome so eindeutig, dass sie schnell eine Diagnose und die Behandlung festlegen kann. Doch manche Patienten benötigen eben ihre Zeit, und einen anderen Blickwinkel, um auf die richtige Diagnose zu kommen.

Und so sammelt Sweet Erfahrungen in traditioneller Medizin, aber auch in alternativen Studien. Sie eignet sich in vielen Seminaren und Selbststudien ein Wissen über die Arbeit von Hildegard von Bingen. Ihr Fachwissen wird immer größer, sie kann sich aufgrund ihrer Erfahrungen immer mehr spezialisieren.

Aber auch die Beschreibung des Gesundheitssystem in den USA kommt nicht zu kurz. Hier sind viele Probleme zu bewältigen, die Victoria Sweet zweifeln lassen, ob sie wirklich den richtigen Job gewählt hat. Immer wieder wird der Etat im Gesundheitswesen gekürzt, und die Autorin muss Dienst nach Vorschrift machen. Der Frust ist stellenweise sehr hoch.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Victoria Sweet nimmt einen auf die Reise, und erklärt einem ihr Medizinstudium, ohne einen mit Fachbegriffen im Regen stehen zu lassen. Sweet beschreibt den Arbeitsalltag von Ärzten und Pflegekräften mit allen positiven und negativen Auswirkungen. Einerseits ist es ein schönes Gefühl, wenn sie ihren Patienten helfen konnte. Andererseits kämpft Sweet auch mit den Restriktionen und Vorschriften, die dem Pflegepersonal oft genug die Arbeit erschwert, so dass sie nicht die Hilfe leisten können, die sie gerne umsetzen würden.

Ein Buch, das mich nachdenklich stimmt. In Deutschland haben wir ein sehr gutes Gesundheitssystem, in dem wir die Möglichkeit haben, zum Arzt zu gehen, und in dem wir im Normalfall eine Krankenversicherung haben. (Ja, Ausnahmen bestätigen die Regel). Doch in wie weit sind den Ärzten und Pflegepersonal die Hände gebunden? Können diese mit dem Budget, was ihnen zur Verfügung steht, einen Patienten so behandeln, wie es eigentlich richtig wäre?

Als ich im Krankenhaus eines Nachts nicht schlafen konnte, wanderte ich etwas durch das Krankenhaus, welches nun wirklich einen tollen Job gemacht hat! Aber als ich auf die Schwester traf, erzählte sie mir, dass sie für diese Nacht alleine ist. Ich war etwas entsetzt, denn als ich sie fragte, was passiert, wenn sie jetzt selber kurzfristig ausfällt, weil sie in Ohnmacht fällt, hieß es nur: hoffen, dass eine andere Nachtschwester rechtzeitig das Ganze bemerkt. Die Situation stimmte mich traurig, denn obwohl Personalmangel herrschte, fühlte ich mich sehr gut aufgehoben.

Ein Hinweis, dass nicht nur am Gesundheitssystem in den USA, sondern auch an unserem System deutlich nachgebessert werden muss.

Veröffentlicht am 27.01.2019

ein philosophischer Anreiz

Zur Welt kommen
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Da ich sehr gerne auch mal was eher philosophisches und anspruchsvolles lese, habe ich mich sehr über das Buch „Zur Welt kommen“ von Klaus Simon gefreut, als ich es im Verlagsprogramm vom Büchner Verlag ...

Da ich sehr gerne auch mal was eher philosophisches und anspruchsvolles lese, habe ich mich sehr über das Buch „Zur Welt kommen“ von Klaus Simon gefreut, als ich es im Verlagsprogramm vom Büchner Verlag entdeckt habe.

Klaus Simon beleuchtet erst einmal die Evolution. Welche Theorien bestehen derzeit zur Entstehung unseres Universums? Obwohl die wissentschaftliche und theologische Sicht sich nicht immer eins ist, schafft Simon es exzellent, beide fundiert vorzustellen. Weiterhin leuchtet der Autor aus, was wir als Mensch schon alles erreicht haben, und wie uns unsere Evolution weiter gebracht hat, dass wir so sind, wie wir sind. Die Erschaffung unseres Universums hat nicht nicht nur Klaus Simon ins Staunen gebracht, sondern viele andere Menschen auch.


Klaus Simon fasst hier in verständlicher Weise auch physikalische, chemische und biologische Prozesse zusammen, die bei der Entstehung der Evolution und des Universums vorangegangen sind.

Gleichzeitig bietet er den Blick auf die bestehende Schönheit und Perfektion, die nicht nur in unserem Sonnensystem herrscht.

Ein Buch, das durchaus zum Nachdenken anregt, und den Blick schärft für das, was wir bisher geschafft haben, und einen fragen lässt, was wir in Zukunft noch schaffen werden.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Wölfe haben keinen König!

Der Bruder des Wolfs
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Selten war ich in so eine Geschichte verliebt wie in die von Robin Hobb und ihrer Weitseher-Trilogie. Eine Geschichte, die ich wieder und wieder und wieder erleben möchte. Eine Geschichte, bei der ich ...

Selten war ich in so eine Geschichte verliebt wie in die von Robin Hobb und ihrer Weitseher-Trilogie. Eine Geschichte, die ich wieder und wieder und wieder erleben möchte. Eine Geschichte, bei der ich geweint habe, eine Gänsehaut hatte, gelacht habe, gelitten, die Protagnisten ihrer eigenen Dummheit verflucht habe und ich sie dennoch alle abgöttisch liebe. Ein Buch kann man lesen, man hat seine eigene Lesestimme im Kopf. Hat man wie ich das Hörbuch gehört, steht und fällt die Atmosphäre eines Hörbuches mit dem Hörbuchsprechers. Doch Matthias Lühn wäre nicht selbiger, wenn er es nicht einfach genial drauf hätte. Matthias Lühn hat seinen Protagonisten ein Leben eingehaucht, und dem Erzählstrang eine Spannung gegeben, dass man nicht mehr mit dem Hörbuch aufhören konnte. (dies muss ich anerkennend für alle drei Teile dieser Hörbuchreihe sagen).

Fitz Chevalric kehrt nach dem auf ihn verübten Attentag zurück nach Bocksburg. Immer wieder plagen ihn Anfälle, in denen er zitternd und geschwächt zu Boden fällt. Doch als er in einem Käfig auf das Wolfswelpe Nachtauge trifft, und Fitz und Nachtauge eine feste Bindung eingehen, verschwinden diese Anfälle. Fitz versucht die Bindung zu lösen, denn dank Burrich weiß er, dass ihn das den Verstand kosten kann. Und doch soll ihm diese Verbindung nicht nur einmal das Leben retten.

Während er am Hof versucht, den Intrigen von Prinz Edel aus dem Weg zu gehen, findet er Molly wieder. Was lange währt, wird endlich gut: beide finden zueinander, wenn auch König Listenreich keine Erlaubnis gibt, dass die beiden sich trauen.

Doch um König Listenreich steht es schlecht. Mit der Zeit wird er kränker und kränker, selbst dem Hofstaat und die Herrscher der sechs Provinzen fällt es auf, dass Listenreich nicht mehr der König ist, der er gewesen sein zu scheint. Prinz Edel übernimmt immer mehr die Geschäfte seines Vaters, doch nicht zum Guten.

Gleichzeitig versucht Prinz Veritas die Angriffe der Korsaren durch die eigene Macht der Gabe abzuwenden. Er setzt selbst Fitz ein, um mehr Erfolg zu haben, doch wird ihm das Gelingen?

Fitz ist wieder mitten im Geschehen. Einerseits muss er Serene und ihrer Kordiale entgegen treten, die von Edel gesteuert werden. Auch der Narr scheint nicht mehr der zu sein, der er mal gewesen ist.

Gleichzeitig fühlt er sich in der Verantwortung, sich um Kettricken zu kümmern, und kann sich aber mit ihr auch beraten. Denn die Intrigen, die in Boxburg geschmiedet werden, kommen aus den eigenen Reihen.

Kann Fitz mit seinen Freunden Chade, Burrich und Molly dem Ganzen Herr werden?

Das Ende dieses zweiten Teiles der Weitseher-Trilogie ist mehr als gelungen. Ich war regelrecht sprachlos, und hätte diesen Ausgang nicht so erwartet. Und so bleibt nur noch zu sagen:

Wölfe haben keinen König.

Veröffentlicht am 27.01.2019

Mitten im Dschungel - mitten im Abenteuer!

Mitten im Dschungel
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Ha, der Carlsen Verlag hat ein Talent, mich mit tollen Covern zu ködern. Tolles Cover? DAS Buch muss ich haben, und sei es nur wegen dem Cover. Aber, der Carlsen Verlag wäre nicht er selbst, wenn der Inhalt ...

Ha, der Carlsen Verlag hat ein Talent, mich mit tollen Covern zu ködern. Tolles Cover? DAS Buch muss ich haben, und sei es nur wegen dem Cover. Aber, der Carlsen Verlag wäre nicht er selbst, wenn der Inhalt nicht auch toll wäre. Und so ging es mir auch hier: „Mitten im Dschungel“ von Katherine Rundell ist ein tolles Kinderbuch. Warum? Dazu gleich mehr.

Fred, Con, Lila und ihr kleiner Bruder sind gerade mit einer kleinen Propellermaschine auf dem Weg nach Brasilien, als das Flugzeug abstürzt und mitten im Dschungel landet. Leider hat es der erwachsene Pilot nicht überlebt, und so sind die vier Kinder auf sich alleine gestellt. Wie kommen sie an Essen, was ist überhaupt im Dschungel genießbar? Und in welcher Richtung liegt eine Stadt, damit sie wieder nach Hause kommen?

Fred, der daheim sehr viele Abenteurerromane verschlungen hat, nutzt sein Wissen, um seine Freunde heile nach Hause zu bringen, in dem er z. B. ein Floß für den Fluss baut, oder eine Hütte mit einem neuen Dach aus Blättern wasserdicht macht. Doch die psychische Belastung ist nicht einfach für die vier Kinder. Denn überall raschelt es, es duftet anders als zuhause, und die Angst, es nicht rechtzeitig bis in die große Stadt zu schaffen, belastet schwer. Als die vier auf einen verschrobenen Abenteurer stoßen, sind sie zuerst sehr glücklich. Endlich ein Erwachsener, der ihnen die Verantwortung, die als schwere Last auf den Schultern liegt, abnehmen kann. Doch das will der gar nicht. Denn der Abenteuerer muss sich seiner eigenen Vergangenheit stellen, und muss sich mit seinem Gewissen auseinander setzen. Doch seine harte Fassade bröckelt langsam, und er bringt den Kindern bei, was man alles im Dschungel nützen kann zum Überleben. Doch reicht das, um wieder nach Hause zu gelangen? Und wollen wirklich alle wieder nach Hause?

Grundsätzlich hat mir das Buch recht gut gefallen. Die Autorin lässt Raum für die Entwicklung der Protagonisten. Der Abenteurer entwickelt sich vom grummeligen und unfreundlichen Einsiedler zu einem Protagonisten, der sich öffnet und seine traurige Geschichte erzählen lässt. Fred, der sehr gerne die Anerkennung seines Vaters haben möchte und darauf brennt, seine Taten dem Vater detailiert erzählen zu können. Auch die Mädchen lernen sehr viel dazu und können sich weiterentwickeln. Die Umgebung ist wunderbar beschrieben, ich konnte mir die Umwelt sehr gut vorstellen, in denen sich die Kinder befanden. Die Geschichte lässt einen kindergerecht gruseln, die Abenteuer, die sie bestehen müssen, werden gelöst und tragen zum Selbstbewusstsein der Kinder bei. Für alle Protagonisten gibt es ein Happy End. Einen kleinen Abzug hab ich für dieses Buch: mir persönlich kam das Ende zu abgehackt vor. Urplötzlich waren die Kinder in der Stadt, und innerhalb von ein paar Sätzen waren die Kinder bei ihren Eltern und wieder zuhause. Hier hätten ein paar Seiten mehr dem Buch recht gut getan. Gerade die Beziehung zwischen Fred und seinem Vater hätte gerne noch etwas herausgearbeitet werden können. Dennoch ein sehr schönes Buch, das man getrost weiterempfehlen kann!