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Veröffentlicht am 08.11.2018

ein kurzweiliges Jubiläumsbuch

10 Jahre acabus Verlag. Die große acabus Jubiläums-Anthologie
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10 Jahre Acabus Verlag! Mensch, wenn das kein Grund zum Feiern ist! Das hat sich auch der Acabus Verlag selber gedacht, und hat einige Geschichten zusammen getragen. Herausgeberin ist hier Monika Lörchner, ...

10 Jahre Acabus Verlag! Mensch, wenn das kein Grund zum Feiern ist! Das hat sich auch der Acabus Verlag selber gedacht, und hat einige Geschichten zusammen getragen. Herausgeberin ist hier Monika Lörchner, die selbst eine Geschichte beigesteuert hat.

Eine Geschichte aus dem Buch, die mich besonders beeindruckt hat ist die Geschichte „10 Stunden mit Samira“ von Brigitte Bjarnason. Eine Frau in Island nimmt eine Anhalterin aus Afghanistan in ihrem Auto mit. Beide Frauen kommen ins Gespräch, und die Isländerin zeigt der durchgefrorenen Afghanin ein paar Sehenwürdigkeiten. Beide verstehen sich sehr gut, und die Isländerin nimmt das Schicksal von Samira sehr mit und möchte ihr helfen. Können sich zwei sich völlig fremde Frauen trotz völlig unterschiedlicher Kulturen anfreunden und die Vorurteile überwinden?

Die große Acabus Jubiläumsanthologie ist nicht meine erste Geschichtensammlung aus dem Hause Acabus. Aber auch hier wurde ich nicht enttäuscht. Sehr schöne und ausgewählte Geschichten sind hier gesammelt worden. Bei vielen Geschichten lag der Augenmerk auf den 10 Jahren Verlagsgeburtstag, so dass in vielen Geschichten die Nummer 10 eine Rolle spielte. Ein besonders schönes Geschenk ist sicherlich auch die Geschichte Heinz-Joachim Simons, der den Verleger Björn Bedey geschickt in eine Geschichte um Doktor Faustus einbaut, bei der eine Zeitreise wirklich amüsant gelungen ist. Ein wunderbares Geschenk an einen Verleger!

Das Motto „Lies bunter“ wurde auch beim Cover geschickt umgesetzt, und das Logo ist auf dem bunten Cover in eine 10 eingebaut.

Am Ende gibt es auch noch eine Verlagsgeschichte, und einige bildhafte Eindrücke, wie das Team vom Acabus seine Leser glücklich macht!

Ein gelungenes, aber auch kurzweiliges Buch, in dem man immer wieder Stück für Stück etwas lesen kann.
Herzlichen Glückwunsch, Acabus Verlag, auf die nächsten 10 mal 10 Jahre!

Veröffentlicht am 27.10.2018

tolle urlaubsstimmung

Herz über Board 1: Mein Sommer mit Jonah
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Als Lin ihren Freund David mit ihrer besten Freundin Yvi inflagranti im Bett erwischt, ergreift sie die Flucht. Um einen Neustart hinzulegen, und um Erfahrungen für ihre Ausbildung an der Stage School ...

Als Lin ihren Freund David mit ihrer besten Freundin Yvi inflagranti im Bett erwischt, ergreift sie die Flucht. Um einen Neustart hinzulegen, und um Erfahrungen für ihre Ausbildung an der Stage School in Hamburg zu sammeln, heuert Lin auf Sardinien in einer Clubanlage als Animateurin an. Dort möchte sie den Trubel um Yvi und David vergessen und neue Kraft tanken, um ihre Karriere als Sängerin zu fördern.

In der Clubanlage trifft Lin auf Jonah, und trotz Clubregel #3 (fang um Himmels Willen nichts mit deinem Chef und Kollegen an!!!) und ihrem eigenen Vorhaben, sich nicht zu verlieben, funkt es zwischen Jonah und Lin. Doch die Probleme bleiben nicht aus, und ein Missverständnis scheint die traute Zweisamkeit fast entgültig zu beenden.

Wer Sina Müller kennt, weiß, dass sie es doch ganz gerne spannend macht. Auch wenn das Ende ein Stückweit voraussehbar war, fand ich die Story doch gelungen. Sina hat einen hinter die Kulissen des Urlaubsclubs schauen lassen, und ihre Charaktere passend in die Welt des Urlaubsgefühls gepackt. Die Autorin schafft es, eine schöne Sommerurlaubsatmosphäre aufrecht zu erhalten. Auch wenn ich jetzt nicht der typische Leser von Lovestories bin, mag ich Sinas Schreibstil doch sehr sehr gerne. Der Schreibstil ist flüssig, und Sina weiß, wie man den Leser an ihr Werk bindet. Und das macht es doch im Endeffekt aus: Schafft es der/die Autor/in, seinen Leser an das Buch zu fesseln, und ihm/ihr ein paar schöne Stunden zu bescheren? Ja, Sina Müller schafft es! Und dank Sina hab ich jetzt einen Grund mehr, mal nach Sardinien zu fliegen. Ich möchte diese Urlaubsstimmung genießen können.

Volle Punktzahl!!

Veröffentlicht am 23.10.2018

Wundervolle Kurzgeschichten

Das Fehlen des Flüsterns im Wind … und andere phantastische Kurzgeschichten aus dem Halbdunkel
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Miriam Schäfer hat in ihrem Buch viele ihrer Kurzgeschichten zusammen gefasst. So erzählt sie z. B. von Claire, die von ihrem Mann und seiner Familie gepflegt wird. Sie hatte einen Unfall, und ihr Mann ...

Miriam Schäfer hat in ihrem Buch viele ihrer Kurzgeschichten zusammen gefasst. So erzählt sie z. B. von Claire, die von ihrem Mann und seiner Familie gepflegt wird. Sie hatte einen Unfall, und ihr Mann versucht ihr wieder ihre Identität zurück zu geben. Doch ist das ihre wahre Identität? Denn Claire zweifelt daran.

Oder die Geschichte über Lirian, dessen Eltern einen Zaun gebaut haben, dass ihr Sohn vor den Feldern hinterm Haus geschützt wird. Doch als Charlotte auftaucht, löst sie Lirians Grenzen auf. Kommen damit Lirians Eltern zurecht, oder setzen sie ihm neue Grenzen?

Miriam Fischer hat hier wundervolle Kurzgeschichten geschaffen, die mich auch zum Nachdenken angeregt haben, aber auch mich in die verschiedensten Welten haben abtauchen lassen. So wie die Geschichte von Dyson, der die Hoffnung nicht verloren hatte, andere Menschen zu finden, und begibt sich auf eine sehr einsame Reise durch die Untiefen einer alten Stadt. Dyson auf seiner Reise zu folgen, lies mich lange nicht los.

Auch die Geschichte über Claire, für die Miriam Schäfer den Deutschen Phantastik Preis für die „Beste deutschsprachige Kurzgeschichte“ ausgezeichnet wurde, hat mir sehr gut gefallen.

Schäfers Schreibstil ist sehr flüssig, und wer nicht ein komplettes Buch, sondern hin und wieder eine einzelne Kurzgeschichte lesen möchte, ist hier genau richtig! Dieses Buch beinhalten – wie der Titel schon richtig sagt – Geschichten aus dem Halbdunkel, die aber nicht zu gruselig anmuten, sondern auch Raum für eigene Interpretationen und weitere Gedanken offen lassen.

Ein wundervolles Buch!

Veröffentlicht am 21.10.2018

Spannender Gedankenzug zu fremdgesteuerten Webcams

Webcam - Er sieht dich
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Rückblick:

Kendal ist mit ihrem Vater im Baumarkt einkaufen. Er muss verschiedenes Werkzeug einkaufen. Die kleine Kendal versucht zu verstehen, wofür ihr Papa das ganze Werkzeug benötigt. Doch er wird ...

Rückblick:

Kendal ist mit ihrem Vater im Baumarkt einkaufen. Er muss verschiedenes Werkzeug einkaufen. Die kleine Kendal versucht zu verstehen, wofür ihr Papa das ganze Werkzeug benötigt. Doch er wird wütend, und lässt Kendal nicht zum ersten Mal wissen, dass sie sich still und unauffällig zu verhalten hat. Auch weist er sie darauf hin, dass der Keller für sie eine Tabuzone ist, und sie dort nichts zu suchen hat, denn dort wohnt ein schreckliches Monster.

Jahre später: Kendal studiert. Um ihr Studium und ihre Lebensunterhaltungskosten zahlen zu können, zieht sich Kendal vor einer Webcamera aus. Auch in ihrer WG stehen überall Kameras, die permanent online sind, denn ihre Mitbewohnerinnen finanzieren ihr Leben ebenso.

Irgendwann bemerkt Kendal seltsame Dinge. Sie bekommt Nachrichten und Anrufe auf ihrem Computer und Handy, die plötzlich wieder verschwunden sind, als sie die Nachrichten ihrer Mitbewohnerin zeigen will. Bildet sich Kendal den Lieferwagen ein, der sie immer wieder verfolgt? Kendal glaubt, langsam verrückt zu werden, denn sie hat das Gefühl, ihre Vergangenheit holt sie wieder ein.

Tom freut sich: seine Freundin Joan ist für eine Woche bei ihm, und so nimmt er sich Urlaub, um Zeit mit ihr zu verbringen. Doch das Glück wärt nicht lange, denn ein Serienmörder namens „der Schnippler“ treibt sein Unwesen. Er verstümmelt seine Opfer aufs brutalste, und hinterlässt merkwürdige Nachrichten, wie „Furie“. So muss Tom seinen Urlaub abbrechen, und bei den Ermittlungen helfen, die sich als schwierig gestalten. Denn der Schnippler scheint immer einen Schritt voraus zu sein. Kann er auf die PCs und Handies der Ermittler zugreifen?

Und welcher Zusammenhang besteht zu den seltsamen Nachrichten, die Kendal erhält?

J.A. Konrath hat hier einen sehr gruseligen Thriller erschaffen. Wie leichtfertig gehen wir mit dem Thema digitale Welt um? Können wir wirklich nachvollziehen, wer auf unsre Daten bzw Hardware zugreifen kann? Wie oft lässt man den Computer laufen, und weiss gar nicht, ob das Mikrofon oder die Kamera von jemanden Fremdes genützt wird? Scheinbar ein Leichtes, angegriffen und ausspioniert zu werden. Die Ermittler müssen sich auch mit dem Thema „Darknet“ auseinander setzen.

Dieses Buch hat mich schon etwas gegruselt. Der Täter (oder die Täterin ;)) konnte bis zum Schluss die Ermittler und Opfer mit den vorhandenen Fähigkeiten in Schach halten. Ich habe nicht nur einmal die Luft angehalten, und dass ich das Buch an einem Tag weggelesen habe, spricht für einen perfekten Spannungsbogen, der durch das ganze Buch erhalten bleibt.

Die Charaktere bleiben sich treu und wirken glaubwürdig.

An manchen Stellen ist es mir eiskalt den Rücken runter gelaufen. Der Täter schaffte es, eine erfolgreiche Tarnung aufrecht zu erhalten, dass zwar manchem Protagonisten aufgefallen ist, dass etwas anders war als sonst, aber sie konnten nicht sagen, was anders ist.

Ebenso die Beschreibungen der Folter waren doch schockierend. Wer schwache Nerven hat, sollte eventuell das Buch zur Seite legen.

Ein sehr spannendes und empehlenswertes Buch.

Veröffentlicht am 07.10.2018

Sehr spannendes Finale um Aigonn

Brictom - Wodans Götterlied. Von keltischer Götterdämmerung 3
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Aigonn will dem Ruf seines Lehrmeisters Rowilan folgen, und so flieht Aigonn mit Tiuhild aus dem hohen Norden zurück an die Rur. Unterwegs muss er doch eine Abenteuer lösen, denn kein geringerer als Wode ...

Aigonn will dem Ruf seines Lehrmeisters Rowilan folgen, und so flieht Aigonn mit Tiuhild aus dem hohen Norden zurück an die Rur. Unterwegs muss er doch eine Abenteuer lösen, denn kein geringerer als Wode verfolgt das Duo. Doch als er endlich seine Heimat wieder erreicht, muss er feststellen, dass es auch dort viele Probleme gibt. Denn Rowilans Position als Stammesfürst steht in Frage, und Rowilans Folk begehrt gegen ihn auf. Die Feinde rücken immer näher, und wollen das Gebiet der Bärenjäger einnehmen. Zudem ist Aigonns Vater Utalain wieder aufgetaucht, und Aigonn muss feststellen, dass sein Vater ein dunkles Geheimnis mit sich trägt. Auch Aigonns Bruder Efoh traut seinem Bruder nicht ganz über den Weg und greift Aigonn an. Schwer verletzt versucht Aigonn mit Tiuhild das Geheimnis des Moorsängers endgültig zu lösen, damit er Rowilan helfen kann, die Feinde entgültig zu besiegen. 

Astrid Rauner hat hier eine Saga auf die Beine gestellt, die - wie ich persönlich finde - ein fantastisches Epos ist! Ohne viel Schnickschnack und ohne großes Simsalabim beschreibt Astrid, wie es damals hätte sein können. Wie haben die Völker damals gelebt? Auch die Völkerwanderung wird eindeutig beschrieben, die nicht nur aus Glaubensgründen statt fand, sondern weil anderswo wortwörtlich die Wiese grüner war, und man den Wetterbedingungen bzw. aus Umweltgründen weiterziehen musste. 

Was mich ebenso beeindruckt hat, ist wie Astrid Rauner die Beziehung der Seher und ihren Göttern beschrieben hat. Es gab verschiedene Verse, wie z. B. das Brictom, mit denen die Seher Kontakt zu ihren Göttern aufnehmen konnten. Es war aber kein Zauberstab a là Harry Potter nötig, sondern man nahm maximal Bewusstseinserweiternde Mittel, um Kontakt aufzunehmen. Seher zu sein war oftmals nicht zu sehr angesehen, weil Außenstehende nicht unbedingt nachvollziehen konnten, wie das Ganze vor sich ging. 

Die Autorin hat ihre Hausaufgaben gemacht. Im Nachwort beschreibt sie ihre Quellen; und webt ihre eigenen Ideen in die derzeitig bekannten Fakten mit ein. Und so entsteht ein glaubwürdiges Abenteuer um die Seher Aigonn und Rowilan, die mir sehr ans Herz gewachsen sind. Trotz ihrer übernatürlichen Fähigkeiten sind die zwei Freunde geworden, die mit ihren damals alltäglichen Problemen zu kämpfen haben. Trotzdem bleibt für beide Raum als Helden, deren Geschichte auch Generationen später noch erzählt wird. Und gerade weil aus der Zeit der Kelten - die übrigens nicht wirklich was aufgeschrieben haben - kann Astrid Rauner ein wundervoll mystisches Umfeld schaffen, in den sich die Protagonisten bewegen können. Ich mag ja die Nebelfrau und die geheimnisvolle Tiuhild immer noch am liebsten. 

Und irgendwann werde ich mich wieder und wieder auf die Abenteuer mit Aigonn und Rowilan einlassen, denn hier sind zwei Protagonisten erschaffen worden, mit denen ich sehr gerne die Abenteuer nochmal erleben möchte. Ein eindeutiges Must-Have im Bücherschrank.