Sehr humorvoll!
Der WeihnachtsmannkillerAn Weihnachten scheiden sich ja die Geister (so ähnlich wie an einem bestimmten Weihnachtslied): man liebt es, oder man hasst es. Zu letzteren Fraktion gehört auch der Weihnachtsmannkiller. Weihnachten ...
An Weihnachten scheiden sich ja die Geister (so ähnlich wie an einem bestimmten Weihnachtslied): man liebt es, oder man hasst es. Zu letzteren Fraktion gehört auch der Weihnachtsmannkiller. Weihnachten ist für ihn die schlimmste Jahreszeit. Der Duft nach Plätzchen oder gar Glühwein. Davon wird ihm ganz schlecht. Und dann auch noch diese Weihnachtsmänner. Überall. Es nimmt kein Ende. Dagegen muss was getan werden. Er weiß: er kann sie nicht alle eliminieren, aber er kann sein Bestes tun, sie aus dem Weg zu schaffen. Die Reihen zu lichten. Es hat schon fast etwas von einem perfiden Adventskalender: für jeden Tag hat der Killer einen Namen. Das letzte Türchen hebt er sich für die Kommissarin auf. Die geht ihm am meisten auf den Keks. Äh Entschuldigung, aufs Plätzchen. Doch leider schnappt ihm diese das letzte Plätzchen vor der Nase weg, denn sie folgt der Krumenspur und legt ihm das Handwerk.
Mit dem Weihnachtskiller ist Klaus-Peter Wolf echt ein sehr humorvoller Krimi gelungen. Die Bücher von Klaus-Peter-Wolf hab ich zwar immer gesehen und wahrgenommen, aber nie zugegriffen. Das hat sich mit diesem Buch geändert, und ich werde sicherlich nicht das letzte mal ein Buch von ihm gehört bzw. gelesen haben.
Klaus-Peter Wolf schreibt sehr humorvoll. Ich bin ein kleiner Weihnachtsjunkie, und liebe Lichterketten, und manchen Weihnachtskitsch. Aber manchmal gibt es doch den Moment, wo man sich denkt: jetzt reichts und es ist zuviel. Manch Nikolaus ist sehr billig angezogen, die Lichterketten blinken zu doll, alles ist im Kaufrausch. Weihnachten ist auch nicht mehr das, was es mal war. Und der Weihnachtsmannkiller hat die Schnauze voll. Er will ein Zeichen setzen. Er will die Reihen lichten und den Menschen zeigen, was wirklich wichtig ist. Weniger ist mehr. Dabei hat er die Rechnung ohne die Polizei gemacht. Die wirkt selbst auch etwas schrullig in sich selbst, hat dafür aber eine echt absolut hohe Aufklärungsrate. Wie die zustande kommt, ist den Kollegen selbst nicht ganz so klar. Zumindest nicht allen.
Hier ist ein Krimi entstanden, der ohne blutrünstige Szenen auskommt. Der Autor hat dafür Weihnachten auf die Schippe genommen, und trotz nordisch-nüchterner Art einen sehr humorvollen (Kriminal-)Roman auf die Beine gestellt. Seine Art, das Buch selbst zu lesen, sorgt für noch mehr Lacher (auch wenn mich das Lispeln am Anfang etwas genervt hat).
Wer Weihnachten auch mit Humor nehmen kann, und etwas zu Lachen haben will während der dunklen Jahreszeit, greift hier bitte getrost zu. Kleiner Spoiler: ja es kommen Leichen vor, etwas Blut und Dynamit. Die beschriebenen Szenen gleichen meiner bescheidenen Meinung nach zum Genre Cosy Crime und ist längst nicht so blutrünstig wie man anderes Buch.