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Veröffentlicht am 26.09.2018

Endless Trust.

Endless Trust
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Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Charly schmiegte sich an Jankos Hals. Sie fühlte sich unendlich sicher und beschützt. War das Liebe? Sich einem anderen Wesen so unfassbar nahe zu fühlen? Und irgendwie zu ...

Inhalt, gemäß Buchrückseite:
Charly schmiegte sich an Jankos Hals. Sie fühlte sich unendlich sicher und beschützt. War das Liebe? Sich einem anderen Wesen so unfassbar nahe zu fühlen? Und irgendwie zu wissen, dass keine Macht der Welt diese Herzensverbindung unterbrechen konnte?
„Du bei mir und ich bei dir. Endless trust. Forever“, flüsterte sie.

Als Charly dem Friesenhengst Janko zum ersten Mal begegnet, spürt sie sofort, dass da ein Vertrauen und ein Verständnis zwischen ihnen ist, das sie einfach nicht erklären kann. Bei einem gemeinsamen Reitausflug mit ihrer Schwester Jule gelingt es nur Charly, den nervösen Janko zu beruhigen und mit ihm im Wasser zu reiten. Nach diesem Tag ist allen klar: Die beiden gehören zusammen.
Doch Charly ahnt nicht, welche schwere Prüfung ihr bevorsteht …

Ein Roman nach der bewegenden Geschichte von Social-Media-Star Jenny Simon und ihrem Friesenhengst Mambo.

Anmerkung:
Ich kannte die Geschichte um Jenny und Mambo vorher nicht. Deshalb kann ich auch nicht beurteilen, welche Teile des Romans auf dieser Geschichte beruhen und was „dazuerfunden“ wurde. Aus diesem Grund nehme ich das Buch einfach als Roman und nicht als Tatsachenbericht.

Meine Meinung:
Eine ganz tolle Pferdegeschichte – toll erzählt.

Positiv fand ich, wie einfühlsam die Protagonistin sich mental auf das Pferd einlassen kann.

Gestört hat mich, wie eigenmächtig sie, die ja eigentlich ein minderjähriges Mädchen (mit gerade mal einigen Jahren Pferde- bzw. Reiterfahrung) ist, bei vielen „Taten“ in ihrem eigenen (egoistischen) Sinne gehandelt hat.

Fazit: Großes Lesevergnügen für pferdebegeisterte Mädchen.

Veröffentlicht am 13.09.2018

Braucht man nicht wirklich.

How to be a girl
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Inhalt und meine Meinung:
Der Ratgeber ist modern gestaltet: Die Texte sind manchmal farbig hinterlegt oder eingerahmt oder als Checkliste gearbeitet.
Wichtige (weibliche) Persönlichkeiten werden mit ihrem ...

Inhalt und meine Meinung:
Der Ratgeber ist modern gestaltet: Die Texte sind manchmal farbig hinterlegt oder eingerahmt oder als Checkliste gearbeitet.
Wichtige (weibliche) Persönlichkeiten werden mit ihrem Lebenslauf geschildert.

Den jugendlichen Leserinnen wird von der Autorin geraten, sie selbst zu sein, auf ihren Körper zu hören, sich nicht in eine Schublade stecken zu lassen, usw.
Dies sind alles Topics, die in der heutigen Zeit genau so von Eltern und Lehrern den junge Mädchen mit auf ihren Lebensweg gegeben werden – da bin ich mir ganz sicher! Dies sind also alles keine Neuigkeiten! Und dafür braucht es meiner Meinung nach dieses Buch nicht.

Ich frage mich auf welche Zielgruppe dieses Buch abzielen möchte?
Auf die „starken“ Mädchen mit einer gehörigen Portion Selbstbewusstsein? Die brauchen diese Buch ganz sicher nicht!
Für Mädchen mit nicht so ausgeprägtem Selbstbewusstsein, die vielleicht mit sich selbst hadern oder nicht so einfach aus ihrer Schüchternheitsecke herauskommen? Sie können meiner Meinung nach aus diesem Sachbuch keinen Nutzen bzw. Mehrwert ziehen, denn über allgemeingültige „gute Ratschläge“ hat dieses Buch nicht wirklich etwas zu bieten!

Beispiele:
„Bist du morgens schon mit der Auswahl deiner Klamotten überfordert und weißt wahrscheinlich selbst noch nicht, wer du eigentlich bist und warum alle anderen die Sache so viel besser hinbekommen? Das Gefühl, irgendetwas falsch zu machen, nicht das Richtige zu fühlen, zu erleben und nicht richtig auszusehen bekommst du vor allem, wenn du dich mit anderen vergleichst. Zum Beispiel mit den hübschen Mädels in Highschool-Serien. Der Trick dabei ist: Die Schauspielerinnen selbst sind schon erwachsen. Sie spielen nur pubertäre Mädchen! Professionelles Make-up und ideale Beleuchtung sorgen außerdem dafür, dass die vermeintlichen Teenies auf dem Bildschirm oder der Leinwand super aussehen, während du frustriert an einem Pickel herumkratzt. Also, bevor fiktionale Charaktere bei dir eine Identitätskriese auslösen, mach dir bewusst: Die angeblich 16-Jährige in der Serie ist in Wahrheit schon 26. Was erzählt wird, ist eine fiktionale Geschichte – nicht die Realität. Die Realität, das bist du, das ist dein Leben und deine Identität.“ (S. 15).
Die Frage, die ich mir als weibliches Wesen stellen würde, wäre: Und was sagt mir dies nun? Wie soll ich nun mein Leben gestalten?

Dann gab es eine Checkliste „Wie du dem Konsumwahnsinn entkommst“ (S. 40) - hier die Kurzfassung der drei Checkboxen :
Newsletter abbestellen.
Überlege, was du wirklich brauchst.
Ausleihen statt Kaufen.
[ Außerdem war ich beim Lesen etwas verwirrt, da genau diese ganzseitige Checkliste mitten in den Fließtext des Kapitels „Zwischen Realität und Perfektion“ „eingestreut“ wurde aus dem einfach Grund, da eine neue Seite begonnen hat. ]

Natürlich wurde auch das Thema „Tage wie diese ...“ (S. 56) angesprochen:
„Das fängt schon bei der Werbung für Tampons und Binden an: In der heilen Werbewelt gibt es kein Blut, stattdessen sondern Frauen dort höchstens eine ominöse blaue Flüssigkeit ab, die sodann aus einem kleinen Röhrchen auf die blütenweiße Binde gekippt wird. Die Frauen in der Werbung hüpfen gerne befreit und glücklich in pastelligen Klamotten herum, schließlich nimmt der Tampon die „Flüssigkeit“ (der Begriff „Blut“ ist tabu) so gut auf! Besonderes Augenmerk wird darauf gelegt, wie „diskret“ die dargebotenen Hygieneartikel sind: Hauptsache es merkt niemand, dass die betreffende Frau gerade ihre Tage hat! Es gibt schließlich nichts Peinlicheres!“
Dazu kam mir beim Lesen direkt folgende Frage in den Sinn:
Wohin soll sich die Gesellschaft denn dann entwickeln? Sollen die Binden möglichst dick werden, so dass jeder aus 10 Metern Entfernung sehen kann, was los ist?

Fazit: Hat mich nicht überzeugt.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Jugendbuch im Stile eines Drehbuchs / Films geschrieben.

Bodyguard - Der Anschlag
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Meine Meinung:
Ja, spannend ist der fünfte Roman dieser Reihe schon irgendwie.
Aber er ist so detailreich beschrieben, so dass oft die Erzählzeit fast größer als die erzählte Zeit ist, so dass ich den ...

Meine Meinung:
Ja, spannend ist der fünfte Roman dieser Reihe schon irgendwie.
Aber er ist so detailreich beschrieben, so dass oft die Erzählzeit fast größer als die erzählte Zeit ist, so dass ich den Eindruck hatte, einen modernen Film anzusehen, bei dem alle spannenden Szenen in Zeitlupe ablaufen.
Das war mir dann doch des Öfteren zu viel des Guten.

Veröffentlicht am 09.09.2018

Kriminalroman im Stile eines Drehbuchs / Films geschrieben.

Fünf plus drei
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Meine Meinung:
Ja, spannend ist der Roman schon irgendwie.
Aber er ist so detailreich beschrieben, so dass oft die Erzählzeit fast größer als die erzählte Zeit ist, so dass ich den Eindruck hatte, einen ...

Meine Meinung:
Ja, spannend ist der Roman schon irgendwie.
Aber er ist so detailreich beschrieben, so dass oft die Erzählzeit fast größer als die erzählte Zeit ist, so dass ich den Eindruck hatte, einen modernen Film anzusehen, bei dem alle spannenden Szenen in Zeitlupe ablaufen.
Das war mir dann doch des Öfteren zu viel des Guten.

Veröffentlicht am 09.09.2018

„Ein Roman über den nächsten amerikanischen Bürgerkrieg ...“

American War
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Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
Amerika 2075 – der Albtraum ist wahr geworden. Der Meeresspiegel steigt, Millionen von Menschen fliehen ins Landesinnere. Der zweite amerikanische Bürgerkrieg spaltet ...

Inhalt, gemäß Umschlaginnenseite:
Amerika 2075 – der Albtraum ist wahr geworden. Der Meeresspiegel steigt, Millionen von Menschen fliehen ins Landesinnere. Der zweite amerikanische Bürgerkrieg spaltet das Land, die Südstaaten sind von Flüchtlingslagern übersät. In einem der Camps hat die Familie Chestnut nach dem tragischen Tod des Vaters Zuflucht gefunden. Zu Beginn des Krieges ist Tochter Sarat noch ein Kind, sie kennt nichts anderes als Stacheldraht und Trockennahrung. Der ältere Bruder Simon hat sich schon längst einer Rebellengruppe angeschlossen. Im Laufe der Jahre wird Sarat unter dem Einfluss des mysteriösen Albert Gaines ihren eigenen Weg einschlagen. Krieg, Korruption und Folter haben sie hart gemacht, und schließlich radikalisiert sich Sarat und setzt mit einer verheerenden Tat das Leben aller aufs Spiel.

Text von der Buchrückseite:
“American War“ - das Buch der Stunde. Ein Roman über den nächsten amerikanischen Bürgerkrieg und das dramatische Schicksal einer Familie.
Was wird sein, wenn die erschütternde Realität der Kriege und die Folgen von Umweltkatastrophen mit aller Gewalt in die USA zurückkehren? Vor diesem Hintergrund entfaltet Omar El Akkad mit großer erzählerischer Kraft den erbitterten Kampf der jungen Sarat Chestnut, die beschließt, mit allen Mitteln für das Überleben zu kämpfen. Spannend bis zur letzten Seite, brisant und akutell.
„Ein großartiger Roman.“ The new York Times
„Ein Meisterwerk – prägnant, hellsichtig, kraftvoll.“ The Globe and Mail Toronto
„Projizieren wir die aktuelle politische Debatte der USA in die Zukunft, dann landen wir genau bei dem, was wir in Omar El Akkad's Roman 'American War' lesen.“ The Washington Post
„Ein Roman für alle, die die Trump-Ära umtreibt.“ Washington Post

Meine Meinung:
Ich muss gestehen, dass ich mich beim Kauf des Buches von den Inhalts- und Klappentexten habe leiten lassen.

Das Buch ist meiner Meinung nach vom Marketing hochstilisiert, aber eigentlich nur ein mittelprächtiger Zukunftsroman – weder politisch ambitioniert noch sprach- oder erzähltechnisch eine Glanzleistung.

Ich war zwar beim Lesen neugierig worauf die Story am Ende hinauslaufen würde, aber ehrlich gesagt, wurde mir beim Lesen zunehmend langweilig.
Ein Grund war, dass ich die Zuordnung von Personengruppen und Ländern bzw. Regionen, nicht immer nachvollziehen konnte, obwohl auf den ersten Seiten Karten der Vereinigten Staaten und der Freien Südstaaten um 2075 dargestellt ist.

Es war nicht so, dass es an Details gemangelt hätte; nein, der Autor hat vieles sehr detailliert – und gelungen - beschrieben:
„In manchen Winterstürmen suchte die ganze Familie Zuflucht auf der Verandea; das Vordach hing durch, es tropfte, aber es ersparte ihnen den unerträglichen Lärm, der bei schwerem Regen im Inneren des Containers dröhnte, wie die Steeldrums bei einem Calypso.“ (S. 19)

Aber die wichtigen logischen Zusammenhänge haben mir oftmals gefehlt.

Mein größter Kritikpunkt ist, dass viele Handlungen der Figuren auf der Gefühlsebene dem Leser nicht erläutert wurden, so dass vieles für mich als Leser oftmals nicht nachvollziehbar blieb:
Warum schloss sich der Bruder Simon den Rebellen an? Hatte er Langeweile? Hatte er einen neuen Freund oder eine besondere Bezugsperson bei den Rebellen gefunden? Oder war er von dessen Zielen überzeugt?
Ähnliche Fragen stellten sich mir bei der Sinneswandlung von Sarat.

Dazu möchte ich anmerken, dass die Story eigentlich aus der Sicht des Neffen nach dem Durchforsten von Sarats Nachlässen und anderen historischen Quellen viele Jahre nach den eigentlichen Ereignissen geschrieben wurde.
Aber stilistisch wurde dies, meiner Meinung nach, nicht konsequent durchgehalten, so dass sich bei mir so einige Male Verwunderung einstellte.

An einigen - wenigen - Stellen konnte der Autor mich mit seinem reflektierten Text positiv überraschen:
„'Der Mann, der dieses Buch geschrieben hat, … Er ist der Sohn des ranghöchsten Generals der Blauen.' 'Wieso soll ich ein Buch von einem Nordstaatler lesen?', fragte Sarat. 'Ist doch sowieso alles nur gelogen.' … 'Dieser Mann hat sich vor kurzem entschlossen, in die Politik zu gehen, und wenn jemand wie er für ein höheres Amt kandidiert, ist es üblich, dass er eine große Zahl von Worten auf eine große Zahl von Seiten schreibt und dass er sein Bild auf den Umschlag setzt und das Ganze groß herausbringt. Wenn dann der Wahltag kommt, haben die, die ihre Stimme abgeben sollen, längst eine sorgsam frisierte Version seiner selbst vor Augen. Aber nicht deswegen lesen wir es. Wir lesen es, weil er unser Feind ist. Und die Hälfte dieses Buches, das angeblich von ihm handelt, handelt in Wirklichkeit von uns, weil wir seine Feinde sind. Wir lesen es, um zwischen den Zeilen zu lesen, und daraus erfahren wir, was er an uns fürchtet.'“ (S. 212)

„Da Fremdenfeinlichkeit nach dem Schneeballprinzip funktioniert, empfand ich auch nichts außer Verachtung für die Flüchtlinge, die einer ohnehin überforderten Stadt zur Last fielen. Wir standen am Hafen und brüllten, sie sollten nach Hause gehen, obwohl wir genau wussten, dass ihr Zuhause in einem Seuchengebiet lag. Wir trugen Plakate, auf denen wir sie Terroristen und Verbrecher nannten, und wir verwüsteten die Heime, die sie aufnehmen sollten. Ich fühlte mich gut dabei, fühlte mich als Einheimischer; die Tatsache, dass sie nicht dazugehörten, gab mir selbst ein Gefühl der Zugehörigkeit.“ (S. 434).

Aber dies reichte leider nicht, um mein Gesamturteil zu retten.
Denn ich muss leider sagen, dass das Beste an dem Buch die Marketingtexte sind.