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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2016

Ein Mann wird erwachsen.

Landeier
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Inhalt:
Sebastian Kunze ist als Journalist in der Berliner Szene unterwegs und beglückt „alle Welt“ mit seiner Meinung.
Seine Frau Melanie zieht mit der gemeinsamen Tochter auf's Land, um dort eine Psychotherapeutische ...

Inhalt:
Sebastian Kunze ist als Journalist in der Berliner Szene unterwegs und beglückt „alle Welt“ mit seiner Meinung.
Seine Frau Melanie zieht mit der gemeinsamen Tochter auf's Land, um dort eine Psychotherapeutische Praxis zu eröffnen.
Natürlich ist klar, dass der „Großstadtjunge“ Sebastian die Provinz im Allgemeinen und Besonderen nicht ernst nehmen kann und will.
Aber mit der Zeit gewöhnt man sich an vieles und in diesem Fall Sebastian an das Dorfleben.
Und somit vollzieht sich ein Wandel in und mit Sebasitan: vom ewig nörgelnden und motzenden Arschloch hin zu einem Familienmenschen, der endlich doch noch erkennt, was wirklich wichtig ist.

Meine Meinung:
Über lange Strecken des Romans fand ich den Protagonisten in seiner ewig nörgelnden und motzenden Art und seiner permanenten Innenschau sehr nervig. Wobei natürlich klar ist, dass dieser Charakter vom Autor mit Absicht so angelegt worden ist.

Dies ist ein moderner Roman.
Locker, flockig kommt er daher und lässt sich flott lesen.
Geschildert wird die Geschichte über das Erwachsenwerden eines Mannes, der aus dem Alter der Pubertät eigentlich schon lange heraus ist, und im Laufe der Zeit erkennt, wie toll Familie und ruhiges (Land-)Leben ohne überflüssigen Angebotsschnickschnack ist und was er an seiner Frau hat und dass er sein ganzes bisheriges Leben leichtsinnig mit seinem Egotrip auf das Spiel gesetzt hat.

Ok, der Plot an sich ist nicht ganz neu; und somit ist die Story an sich natürlich in gewissen Grenzen vorhersehbar.
Aber dennoch fand ich den Roman amüsant.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Sehr zäh und die Vertonung war nicht mein Fall.

Der Ursprung des Bösen
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Inhalt (gemäß Verlagshomepage):
Ein Thriller wie ein Höllenritt – diabolisch und bis zur Schmerzgrenze fesselnd.
Mathias Freire leidet unter einer rätselhaften Krankheit. Sobald er in Stress gerät, fällt ...

Inhalt (gemäß Verlagshomepage):
Ein Thriller wie ein Höllenritt – diabolisch und bis zur Schmerzgrenze fesselnd.
Mathias Freire leidet unter einer rätselhaften Krankheit. Sobald er in Stress gerät, fällt er in Ohnmacht. Und wenn er das Bewusstsein wiedererlangt, ist er ein anderer: Ein neues Ich hat sich formiert, mit einer neuen Vergangenheit, einem neuen Lebensschicksal. Währenddessen sucht die Polizei nach dem Täter einer Serie von Ritualmorden, die allesamt in der Nähe Freires verübt wurden, ohne dass man ihm etwas nachweisen kann. Und wenn nun doch er der Mörder ist? Auf sein Gedächtnis ist kein Verlass. Freire muss einen Weg finden, um seine Vergangenheit zu rekonstruieren. Doch die Suche nach seiner wahren Identität wird zu einem entsetzlichen Albtraum, aus dem es kein Entrinnen zu geben scheint …

Meine Meinung:
Die Story war für mich na ja; ziemlich zäh, kam nicht richtig in die Gänge und somit nicht wirklich spannend.
Vielleicht hätte mir der Roman bzw. das Hörbuch besser gefallen, wenn einige Stationen in der Mitte ausgelassen worden wären und man die Story verkürzt und komprimiert hätte.

Der Schluss konnte mich nicht überzeugen. Irgendwie war plötzlich alles zu Ende – oder eben auch nicht.

Was mich aber, ehrlich gesagt, auf die Dauer des Hörbuchs immer mehr gestört hat, war die Stimme des Sprechers. Dieses ewige vermeintlich erotische Geschnarre und zu jedem Satzende wurde die Betonung nach unten gezogen, machte es auf Dauer anstrengend zuzuhören. Sorry, aber mich persönlich nervte diese übertrieben unnatürliche Intonierung.

Veröffentlicht am 11.10.2016

Ein sehr spezielles Buch.

Susi, die Enkelin von Haus Nummer 4
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Inhalt:
Die Gesichte des Dritten Reiches wird erzählt von dem „Haus Nummer 4“.
In diesem Haus wurde 1936 Susi geboren; auch ihre Eltern und ihre Großmutter lebten dort.
Es wird das Schicksal der Juden ...

Inhalt:
Die Gesichte des Dritten Reiches wird erzählt von dem „Haus Nummer 4“.
In diesem Haus wurde 1936 Susi geboren; auch ihre Eltern und ihre Großmutter lebten dort.
Es wird das Schicksal der Juden anhand dieser Familie geschildert:
Susis Großmutter wird deportiert und Susi muss sich bei einer fremden Familie verstecken.

Meine Meinung:
Das Buch ist eine bunte Mischung:
Teilweise gibt es Text zu einer Zeichnung.
Manches ist comicartig, grell und schrill mit Sprechblasen.
Insgesamt ist das Buch optisch sehr dunkel gehalten (z.B. schwarze Sprechblasen von Hitler).
Susi wird als Manga-Mädchen mit großen Augen dargestellt (Kindchenschema).

Am besten fand ich noch die Begriffserklärungen und die zeitgenössischen Fotographien.

Die Texte sind teilweise etwas umständlich formuliert:
„Dort stand sie in der Klasse, mit Blicken voller Erwartung, fühlte sich ungelegen und zu viel und wäre am liebsten weggerannt. Doch dann klopfte es auf ihre Schulter, so als wolle man eine Tür öffnen, an der man anklopfte und jemand „Herein“ sagen müsste. Und irgendwie war es dann auch so. In Susi ging eine Tür auf, und ein Kinderlachen trat herein, nahm sie an die Hand und bat sie mitzuspielen. Und dann war Susi einfach nur Susi, ein kleines Mädchen, das mitspielen und dazugehören durfte, kein Ungeziefer, kein Abfall, keine aussortierte Menschenrasse.“ (S. 82)

Gut, was die Gesichte aussagen soll ist klar.
Mir persönlich sind die Seiten zu überfüllt und unübersichtlich.
Auch die Texte konnten mich nicht wirklich berühren oder meine emotionale Seiten ansprechen.

Ich finde dieses Buch sehr speziell und ich glaube die Art dieses Buches muss einem liegen, damit es einen ansprechen kann.

Fazit: Mir persönlich hat es leider nicht gefallen.

Veröffentlicht am 10.10.2016

Was ist schon normal?

Ist das normal?
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Inhalt:
Der Elefant hat einen sehr, sehr langen Rüssel.
Aber allen anderen Tieren ist der lange Rüssel des Elefanten vollkommen egal und sie mögen den liebenswürdigen Elefanten so wie er ist.
Nur die Nilpferd-Mama ...

Inhalt:
Der Elefant hat einen sehr, sehr langen Rüssel.
Aber allen anderen Tieren ist der lange Rüssel des Elefanten vollkommen egal und sie mögen den liebenswürdigen Elefanten so wie er ist.
Nur die Nilpferd-Mama findet diesen Rüssel unnormal und lästert darüber.
Eines Tages rettet der Elefant mit seinem langen Rüssel dem Nilpferd-Kind das Leben und daraufhin entschuldigt sich die Nilpferd-Mama beim Elefanten.

Meine Meinung:
Dieses Vorlesebuch eignet sich meiner Meinung nach sehr gut zu einem gemeinsamen Lesen mit dem Kind, da das Kind immer gleich mitlesen und seine Meinung sagen kann.
Beispiel:
„Der Elefant duscht und föhnt sein Kind mit dem Rüssel. -
Das ist normal.“
„Der Elefant hilft dem Affen auf den Baum.
[ Dazu ist ein Bild gezeichnet, in dem der Rüssel als Stufen zum Baum hochführen. ] -
Das ist nicht normal.“
Meine persönliche Lieblingsstelle:
„Das Zebra hängt seine Streifen zum Trocknen auf. -
Das ist nicht normal.“

Die Moral von der Geschicht':
Was ist schon normal?
Und ist das überhaupt wichtig?

Fazit: Wirklich gut gemacht.

Veröffentlicht am 10.10.2016

„Das ist nicht nur böse, das ist furchtbar gemein.“ (S. 22)

böse
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Inhalt:
Einige Tiere unterhalten sich, spekulieren darüber und treten den Beweis an, ob und wer gut und oder böse sein kann.
Z.B. die Ziege, die durch's Blumenbeet fegt; oder der Hund, der den Hahn erschreckt.
Das ...

Inhalt:
Einige Tiere unterhalten sich, spekulieren darüber und treten den Beweis an, ob und wer gut und oder böse sein kann.
Z.B. die Ziege, die durch's Blumenbeet fegt; oder der Hund, der den Hahn erschreckt.
Das Pferd wird von allen als nur brav eingeschätzt.
Dann beobachten die Tiere, wie die Katze eine Maus beobachtet und zum Fang ansetzt. Da, plötzlich, hebt das Pferd das Bein und steigt mit seinem Huf auf die Maus. Als das Pferd die Katze vertrieben hat, hebt das Pferd wieder sein Bein und unter dem Hufeisen hatte sich die Maus versteckt.

Meine Meinung:
Ich finde dieses Kinderbuch sehr gut für Kinder in dem Alter, in dem es sehr stark darum geht, welches Verhalten ist gut und welches Verhalten ist gemein: Kindergartenkinder, die sich jeden Tag mit ihrem eigenen Verhalten und mit dem Verhalten der anderen Kinder auseinandersetzen müssen – und es oft darum geht, der hat das gemacht und ein anderer hat jenes getan oder ich wurde geschimpft, weil ich dies oder das getan hatte (nicht im Sinne von Petzen). Und anhand dieses Buches kann man seinem Kind gut vor Augen führen, dass auch nicht jeder die gleiche Meinung zu einer Situation / zu einer Tat hat: der eine findet es böse, der andere lacht darüber.

Die Zeichnungen sind sehr gelungen!
Die beiden Schlüsselszenen der Geschichte sind optisch sehr gut umgesetzt:
Die Illustration mit den erschrockenen Gesichter der Tiere mit den vor Entsetzen weit aufgerissenen Mäulern, als das Pferd auf die Maus getreten ist, zeigt sehr deutlich die Dramatik.
Und als das Pferd den Fuß hebt und man erkennen kann, wie sich die Maus darunter klein zusammengerollt hatte, ist sehr detailliert und wirklich gut getroffen.

Auszug (S. 25):
„Die Katze bekommt ihr Futter vom Bauern.
Mäuse jagt sie bloß aus Langeweile und lässt sie dann tot liegen.
Die Katze soll die Mäuse in Ruhe lassen.“

Die Moral von der Geschicht':
Das Pferd hat mit seiner vermeintlich bösen Tat der kleinen Maus dauerhaft das Leben gerettet.

Fazit: Super!