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Veröffentlicht am 15.09.2016

"Wie intelligente Maschinen in unser Leben eindringen und warum wir für unsere Freiheit kämpfen müssen" (Buchuntertitel)

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"Wie intelligente Maschinen in unser Leben eindringen und warum wir für unsere Freiheit kämpfen müssen" (Buchuntertitel)

Die Autorin schildert die "Geschichte" von BigData von Beginn an: dass BigData ...

"Wie intelligente Maschinen in unser Leben eindringen und warum wir für unsere Freiheit kämpfen müssen" (Buchuntertitel)

Die Autorin schildert die "Geschichte" von BigData von Beginn an: dass BigData ursprünglich aus dem militärischen Bereich kommt und von dort den hoheitlichen Bereich verlassen hat, um dann in den privatwirtschaftlichen Bereich zu wechseln und den Bankensektor inklusive dem von intelligenten Algorithmen gesteuerten Börsenhandel zu "erobern".

Ich finde es erstaunlich und für mich als Leser sehr erfreulich, mit welchem Erfahrungsschatz, enormen fachlichem Wissen und auch von was für Beispielen aus der Realität die Autorin zu berichten weiß; Beispielen, die an mir "Normalsterblichen" vorübergegangen sind, weil sie nicht über die Main-Stream-Nachrichten verbreitet wurden.

Natürlich warnt sie, zu recht, für die Zukunft, dass Computer mit künstlicher Intelligenz und selbstlernenden Algorithmen kaufmännische und administrative Berufe der gebildeten Mittelschicht übernehmen und somit zerstören würden; und dass somit eine Verschiebung von Geldflüssen weg von der Arbeit der Menschen hin zum Kapital stattfinden werde.

Auch erläutert sie anschaulich wie durch Überwachung das Solidarprinzip unserer Gesellschaft ausgehebelt werde: Wenn beispielsweise Versicherungen das Angebot unterbreiten würden, dass der Kunde für seine KFZ-Versicherung weniger bezahlen müsste, wenn er sich, sein Auto und seine Fahrweise überwachen liese (und bestimmt wären viele Personen dazu bereit - nach dem Motto: Wenn ich nichts zu verbergen habe, dann kann ich meine Daten ja auch hergeben), dass dieser vermeintliche Vorteil durch den günstigeren Versicherungstarif nur kurzfristig gedacht sei; denn dies würde daraus hinaus laufen, dass sich die Versicherer nur noch die "guten Kunden" aussuchen würden, um ihren eigenen Profit zu maximieren; aber die Zahl der Nicht-Versicherten würde steigen, entweder weil sie durch das Raster fallen würden oder die Überwachung ablehnen und ihre persönlichen Daten nicht preis geben wollen, was dann die Kosten zu Lasten der Allgemeinheit abwälzen würde.

Als nachdenkenswert erachte ich auf jeden Fall ihren Ansatz, dass persönliche Daten eine gerechte Gegenleistung erhalten sollten - so wie menschliche Arbeit ja auch bezahlt werde - und nicht, dass dieser "Rohstoff der Zukunft" von der Privatwirtschaft durch erschlichene Einverständnisse einverleibt werde - denn statt Kontrolle herrsche derzeit Täuschung und Versprechen von Privatheit würden zwar gemacht, aber nicht eingehalten.
Die Autorin hat sogar eine Vorlage für das "Grundrecht" ausgearbeitet, in der sie beschreibt, wie private Daten und der Mensch als Persönlichkeit geschützt und als wertvoll erachtet werden sollten.
Ich finde, es wäre wichtig, wenn Politiker und andere Entscheidungsträger dieses Sachbuch lesen würden.
Denn es sollte die Aufgabe des Staates sein, jetzt die Grundlagen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen festzulegen, so dass dieser aktuelle, rechtlich nicht geklärte, Zustand, des "Absaugens" privater Daten von Unternehmen incl. deren Gewinnmaximierungsbestreben zu regeln.

Ein sprachlich und inhaltlich anspruchsvolles Buch.
Ich denke, dass es von Vorteil ist, wenn der Leser eine gewisse Affinität zur Mathematik bzw. zu Algorithmen und zu Software-Architekturen mitbringt.

Fazit: Ein sehr wichtiges Sachbuch, das mir als Leser so einige, bisher ungestellte, Fragen beantwortet hat und mir Einblick in die Welt hinter dem Bildschirm ermöglicht hat.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Lesehasen-Bücherei: Schorschi das Schulgespenst.

Schorschi, das Schulgespenst
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Lesehasen-Bücherei: Schorschi das Schulgespenst.

Inhalt:
Georg (= Schorschi) ist ein Gespenst und findet in einer Schule seine neue Heimat. In Lena findet er gleich eine Freundin, die ihm beisteht als ...

Lesehasen-Bücherei: Schorschi das Schulgespenst.

Inhalt:
Georg (= Schorschi) ist ein Gespenst und findet in einer Schule seine neue Heimat. In Lena findet er gleich eine Freundin, die ihm beisteht als er neu in die Klasse kommt. Schorschi kann sehr gut rechnen, aber nicht so gut lesen und schreiben. Aber Lena hilft ihm natürlich.

Meine Meinung:
Das Thema Gespenster ist in diesem Alter bei Kindern immer angesagt.

Ich finde das Buch sehr gut, weil die Geschichte den Alltag und das Untereinander in einer Klasse thematisiert und aufzeigt, dass jeder seine Stärken und Schwächen hat und dass es gut tut, wenn es jemanden gibt, der einem hilft und unterstützt.

Das Buch hat ca. 60 Seiten, sehr große Schrift und viele schöne und große Zeichnungen.

Die Geschichte ist aus der Ich-Perspektive des Schorschi erzählt.

Sehr gut geeignet für Leseanfänger.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Werbebroschüre für die "Vereinigten Staaten von Europa".

Scheitert Europa?
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Werbebroschüre für die "Vereinigten Staaten von Europa".

Inhalt:
Joschka Fischer versucht u.a. folgende Punkte dem Leser zu vermitteln:
- Angst vor anti-europäisch gesinnten Parteien
- Angst vor der Renationalisierung
- ...

Werbebroschüre für die "Vereinigten Staaten von Europa".

Inhalt:
Joschka Fischer versucht u.a. folgende Punkte dem Leser zu vermitteln:
- Angst vor anti-europäisch gesinnten Parteien
- Angst vor der Renationalisierung
- Europa muss unbedingt militärisch aufrüsten
- strategische Vision für das Projekt Europa muss die volle politische Integration sein mit gemeinsamer Regierung, gemeinsamen Parlament, gemeinsame Fiskalpolitik und ein gemeinsamer Schuldenmechanismus, Energieunion, gemeinsame Sicherheits- und Außenpolitik

Zitate aus dem Buch:
S. 40: "Deutschland ist und bleibt zu groß für Europa und zu klein für die Welt, zu klein für eine eigenständige weltpolitische (im heutigen Fall weltwirtschaftliche) Rolle."
S. 64: "Die Europäische Union wurde nicht auf Umfragen und Mehrheitsstimmungen gebaut, dann hätte es sie niemals gegeben. Sie wurde vielmehr von Staatsmännern gebaut, die nicht nach ihrer Popularität schauten (und gerade deshalb populär waren zu ihrer Zeit!) und aus Minderheitenpositionen demokratische Mehrheiten machten."
S. 115: "Und die Europäer sind zerstritten wie immer, militärisch desinteressiert und schwach und wurden zudem über Jahre hinweg durch ihre hausgemachten Illusionen über den Segen europäisch-russischer Kooperation, russisches Geld und Geschäft in ihrem friedlichen Wolkenkuckucksheim eingeschläfert."
S. 148: "Der gemeinsame Markt war dabei immer nur Instrument, niemals aber Selbstzweck der europäischen Integration, die als ihr Ziel neben der wirtschaftlichen immer auch und zuallererst die politische Integration verfolgte."

Meine Meinung:
Die abgedruckte Rede von Winston Churchill (Züricher Rede 1946) als Einstimmung auf das Buch, macht deutlich, wessen Geistes Kind die Idee der Vereinigten Staaten von Europa ist; und Joschka Fischer rührt dafür die Werbetrommel.

Klar: Jedem steht seine eigene politische Meinung zu.

Was mich bewog, mich für dieses Buch zu entscheiden:
1. Weil mich das Thema "Europa" interessiert und es mich interessiert wie es mit "Europa" weitergehen wird oder soll.
2. Weil Joschka Fischer der Autor ist; und davon versprach ich mir, seine persönliche Meinung sowie Grundgedanken und Hintergründe zur EU quasi aus erster Riege zu erfahren.

Der Schreibstil des Autors hat mir persönlich gar nicht gefallen:
Der Satzbau ist unnötig verkompliziert und oftmals erschreckt sich ein einzelner Satz über eine viertel Seite.

Außerdem stellt Joschka Fischer in diesem Buch oftmals Behauptungen auf ohne diese näher zu belegen, bleibt an vielen Stellen zu unkonkret und betrachtet Probleme nicht zu Ende (z.B. dass aufgrund der vielen Nationalitäten in der EU viele Sprachen und Identitäten unter einen Hut gebracht werden müssten).

Veröffentlicht am 15.09.2016

Sehr spannender Krimi zum Thema Fracking und Radioaktivität.

Ruhrbeben
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Sehr spannender Krimi zum Thema Fracking und Radioaktivität.

Inhalt:
Ein Wissenschaftler stirbt mit starken Schmerzen und unter rätselhaften Umständen. Er hinterlässt brisantes Informationsmaterial, das ...

Sehr spannender Krimi zum Thema Fracking und Radioaktivität.

Inhalt:
Ein Wissenschaftler stirbt mit starken Schmerzen und unter rätselhaften Umständen. Er hinterlässt brisantes Informationsmaterial, das er über Fracking im Ruhrgebiet gesammelt hat. Seine ehemalige Wissenschaftliche Kollegin führt seine Suche über die gesundheitsgefährdenden Abfallprodukte und Produktionsbedingungen des umstrittenen Verfahrens zur Erdgasgewinnung weiter.

Meine Meinung:
Ein sehr guter Krimi: spannend geschrieben und flott zu lesen.
Es ist kein Action-Krimi, aber das braucht dieser Roman auch nicht.
Sehr interessant fand ich das Thema Radioaktivität und Fracking insgesamt, incl. den Informationen und Erklärungen zu den Themen.
Die schönen Formulierungen der Autorin haben mir sehr gut gefallen:
"Und nun war sie hier im Münsterland gestrandet, einer Gegend, so unspektakulär und bodenständig wie eine Stulle mit Leberwurst." (S. 17)

Fazit:
Sehr spannender Roman zu den aktuellen Themen Fracking und Radioaktivität, der einen zum Nachdenken bringt.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Kindersachbuch in typischer Was-ist-Was-Manier.

WAS IST WAS Band 135 Roboter. Superhirne und starke Helfer
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Kindersachbuch in typischer Was-ist-Was-Manier.

Inhalt (gemäß Buchrückseite):
Ob als Rover auf dem Mars oder als Tauchroboter in der Tiefsee - überall sind Roboter als fleißige Forscher unterwegs. Doch ...

Kindersachbuch in typischer Was-ist-Was-Manier.

Inhalt (gemäß Buchrückseite):
Ob als Rover auf dem Mars oder als Tauchroboter in der Tiefsee - überall sind Roboter als fleißige Forscher unterwegs. Doch sie können noch viel mehr: Bei Waldbränden sind feuerfeste Löschroboter sofort zur Stelle und Melkroboter helfen im Kuhstall. Ob wohl bald auch bei uns zu Hause Roboter einziehen werden?

Meine Meinung:
Dieses Kindersachbuch ist in bekannter Was-ist-Was-Manier aufgemacht; mit einem Thema, das Kinder und insbesondere Jungen anspricht.

Warum es für mich dennoch nicht zu 5 Sternen gereicht hat:
Ich persönlich finde die Seiten immer etwas sehr überladen: viel Text, viele Bilder, Bilder in Bildern, oftmals schräg oder schräger Text oder sonst irgendwie "durcheinander". D.h. mir wäre es oftmals lieber, wenn diese vielen Informationen geordnet auf mehr Seiten aufgeteilt wären als diese prall gefüllten Seiten. [Dies gilt auch für das Inhaltsverzeichnis.]

Bei der geschichtlichen Herleitung der Ursprünge von Computern, konnte mein Sohn mit dem Thema Lochkarten gar nichts anfangen; ich denke dies ist für die heutige Kindergeneration einfach zu weit weg (und somit eigentlich auch uninteressant).
Das Gleiche gilt eigentlich auch für das Kapitel über die Roboter als Filmstars. Denn dort wird von dem Film Metropolis (1927) oder dem Roboter Gort (1951) berichtet; aber auch dies kam bei meinem Sohn leider nicht an. Für ihn hätte es gereicht, wenn das Thema bei Star Wars und C-3PO begonnen hätte.

Gut finde ich, dass so moderne Themen wie Drohnen, SmartHome und Haushaltsroboter behandelt werden.

Hint: Im Anhang befindet sich ein Glossar mit Begriffserklärungen.