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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.09.2016

Ruhige Geschichte aus dem japanischen Alltag.

Der Gast im Garten
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Inhalt:
Ein ca. 40-jähriges, kinderloses Pärchen lebt in Tokyo in einem kleinen Häuschen mit einem hübschen Garten.
Eines Tages kommt ein kleines Kätzchen vorbei und nähert sich im Laufe der Zeit an: es ...

Inhalt:
Ein ca. 40-jähriges, kinderloses Pärchen lebt in Tokyo in einem kleinen Häuschen mit einem hübschen Garten.
Eines Tages kommt ein kleines Kätzchen vorbei und nähert sich im Laufe der Zeit an: es kommt über den Garten in die Wohnung; die beiden Eheleute freunden sich mit dem niedlichen Kätzchen an und es bilden sich feine Bande zwischen allen.

Meine Meinung:
Dies ist eine sehr ruhig erzählte, zarte Geschichte, die Geschehnisse aus dem Alltag des japanischen Pärchens erzählt.
Das Literaturgefühl des Autor spürt man aufgrund der Wortwahl und des Sprachstil und hat mir sehr gut gefallen.
Die Schilderungen beziehen sich nicht auf große Höhen oder Tiefen des Alltags oder des Gefühlslebens.
Dennoch ist die Geschichte keinesfalls langweilig.

Die gesprochene Version der Geschichte hat mir sehr gut gefallen; der Sprecher mit seiner sehr ruhigen und angenehmen – eher unaufgeregten - Stimme passt sehr gut zu dieser Erzählung; und war ebenfalls nie langweilig.

Die Ruhe und Detailliertheit der Geschichte hat mir sehr gut gefallen – aber so richtig ans Herz ist sie mir nicht gegangen; deshalb finde ich die Erzählung schon sehr gut und würde sie auch weiterempfehlen, würde aber dennoch nur gute drei Sterne vergeben.

Hint:
Auf der Innenseite des kleinen Booklets ist ein Glossar mit Erklärungen zu einigen japanischen Begriffen.

Fazit: Ruhige Erzählung ohne große Aufregung.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Matt Haig und die Depression.

Ziemlich gute Gründe, am Leben zu bleiben
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Inhalt und meine Meinung:
Der Autor schildert in dieser Autobiographie sein durchlebtes Leid als er vor vielen Jahren eine Depression bekam, wie er sie durchstand und überwand und all die Höhen und Tiefen ...

Inhalt und meine Meinung:
Der Autor schildert in dieser Autobiographie sein durchlebtes Leid als er vor vielen Jahren eine Depression bekam, wie er sie durchstand und überwand und all die Höhen und Tiefen dazwischen.

Er schreibt sehr intensiv über seine Erlebnisse, über den Krieg in seinem Innersten, über die Angstattacken, die es ihm zeitweise unmöglich machten das Haus zu verlassen. Und dass dies alles für jemanden andern nicht nachvollziehbar ist.
Er berichtet von der Verschärfung oder besser Intensivierung (statt Abstumpfung) seiner Empfindungen während einer akuten Depression.

Sehr gelungen fand ich seinen Inneren Dialog, den sein „Heutiges Ich“ und sein „Damaliges Ich“ als ein „Ferngespräch in der Vergangenheit“ miteinander führten (S. 215):
„Damaliges Ich: Allmählich fange ich an, an dich zu glauben.
Heutiges Ich: Danke.
Damaliges Ich: Ich meine, an die Möglichkeit, dass es dich geben könnte.“

Ebenfalls bemerkenswert fand ich die Auflistung der „Dinge, für die man mir mehr Mitgefühl entgegenbrachte als bei der Depression:
Tinnitus.
Als ich mir die Hand am Herd verbrannte […].
Als ich mir den Zeh brach.
Schlechte Amazon-Kritiken.
[...]“ (S. 153)

Fazit: Die Zeit heilt doch alle Wunden und es gibt ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn wir es zunächst nicht sehen können.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Interessant und lesenswert.

Was will Putin?
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Inhalt:
Der Autor hat seine Abhandlung über Putins Absichten in verschiedene Topics gegliedert; hier einige seiner Kategorien: Zum ersten zeigt er, wie die alles dominierende Frage bei uns in den Medien ...

Inhalt:
Der Autor hat seine Abhandlung über Putins Absichten in verschiedene Topics gegliedert; hier einige seiner Kategorien: Zum ersten zeigt er, wie die alles dominierende Frage bei uns in den Medien behandelt wird, dass nämlich so ziemlich alle Talkshows ihre Zuschauer vor den Fernsehgeräten mit der provokativen Frage „Was will Putin?“ versammeln, dann aber eigentlich keine erhellenden Erkenntnisse, sondern nur weitere Verwirrung zu der Thematik beisteuern können oder wollen. Dann zeigt er Putins realen Absichten anhand einiger dessen Reden auf und schildert auch, was einige russische Politiker zur Weltpolitik sagen. Und als Gegengewicht liefert er einige Informationen zu den USA und was einige einflussreiche Amerikaner über Putin sagen. Er diskutiert auch das Thema „Nationale Identität vs. One World“. Und zu allem bietet er dem Leser seine Schussfolgerungen an.

Meine Meinung:
Der Schreibstil des Autors ist nicht unnötig verkompliziert und somit sind seine Ausführungen gut lesbar.
Aber was mir nicht ganz so gut gefallen hat, war, dass einige Punkte / Aussagen wiederholt vorkamen, zwar unter verschiedenen Gesichtspunkten, aber beim Lesen hatte ich dennoch das Gefühl „das hatte ich doch schon einmal“.

Hier einige Auszüge:
„Europa und die USA gefallen sich in der Selbsteinschätzung moralischer Überlegenheit und lassen so etwas wie eine russische Moral und echte russische Werte in der Öffentlichkeit gar nicht erst zum Thema werden. Der Hintergrund scheint offensichtlich: Eine entsprechende Debatte könnte womöglich sehr bald den tatsächlichen dramatischen Werteverlust des Westens erkennbar werden lassen, ebenso wie die Verlogenheit einer moralisch gerechtfertigten Außenpolitik des Westens in einer Vielzahl von Fällen.“ (S. 132)

„Putin will nicht, dass Russland irgendwann zum Verwaltungsbezirk einer Weltregierung herabsinkt.“ (S. 123)

„Und was ihre Aussage betrifft, sie haben ja gesagt: 'Amerika will uns erniedrigen' – haben Sie 'erniedrigen' gesagt, ja? … das stimmt nicht. Sie wollen uns nicht erniedrigen, sie wollen uns unterwerfen. Sie wollen auf unsere Kosten ihre eigenen Probleme lösen.“ [Dies zielt auf die hohe Verschuldung der USA, ihr hohes Außenhandelsdefizit und ihre Abhängigkeit vom Dollar als Weltleitwährung.] (S. 103)

„Wir haben es selbst von hochrangigen Offiziellen [des Westens] gehört, dass es unfair ist, dass ganz Sibirien mit seinen ungeheuren Ressourcen ganz und gar Russland alleine gehört.“ (S. 92)

Quintessenz des Buches:
Wir täten gut daran, Putin und die Russen nicht weiter zu reizen, sondern zu RESPEKTIEREN, um das Risiko eines (erneuten) großen Krieges zu entschärfen.

Veröffentlicht am 15.09.2016

Laien spekulieren, Experten klären auf (Buchuntertitel).

Warum gibt es kein Katzenfutter mit Mäusegeschmack?
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Inhalt:
In diesem Buch werden allgemeine Fragen des Alltags „in den Raum geworfen“ - User können dann ihren „Senf“ dazu abgeben - und zur „Auflösung“ wird dann die Erklärung eines Experten geschildert.

Beispiele:
„Wie ...

Inhalt:
In diesem Buch werden allgemeine Fragen des Alltags „in den Raum geworfen“ - User können dann ihren „Senf“ dazu abgeben - und zur „Auflösung“ wird dann die Erklärung eines Experten geschildert.

Beispiele:
„Wie heißt die Bodenwelle, die den Verkehr beruhigen soll?“ (S.42)
Der Laie spekuliert:
„Bei uns heißt die Bodenwelle, die sich auf dem Weg zum McDonalds-Parkplatz befindet, „Kotzhügel“.“
von „Julia“
„Ein Arbeitskollege hat mich aufgeklärt, das sind die Gräber von toten Verkehrspolizisten, damit sie nach ihrem Tod noch etwas für den Straßenverkehr tun können.“
von „Siggi“

„Ist Bier gut für die Knochen?“ (S. 82)
Der Laie spekuliert:
„Glaub ich nicht. Meine tun jedenfalls immer ziemlich weh, wenn ich nachts betrunken nach Hause gestolpert bin.“
von „BitBurger“

„Ist es wirklich sechsmal so wahrscheinlich vom Blitz getroffen zu werden als im Lotto eine Million zu gewinnen?“ (S. 88)
Der Laie spekuliert:
„Besonders ärgerlich, wenn man gerade die Million gewonnen hat und dann vom Blitz erschlagen wird. Big Fail
von „Rufus“
„Kommt darauf an, wie oft du mit Antenne auf dem Kopf bei Gewitter auf's freie Feld rennst.“
von „MarkO“

Meine Meinung:
Ich habe mich echt scheckig gelacht.
Denn die Kommentare der Internet-Gemeinde sind einfach genial – teilweise schon richtig bissig.
Zum Wegschmeißen komisch!

Veröffentlicht am 15.09.2016

Aufschlussreiche Informationen.

verheimlicht - vertuscht - vergessen 2016
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In diesem Jahrbuch geht der Autor wieder auf seine unkonventionelle Art den Gründen und Ursachen zu wichtigen Ereignissen dieses Jahres nach.

Als Hauptthema zieht sich natürlich die „Flüchtlingskriese“, ...

In diesem Jahrbuch geht der Autor wieder auf seine unkonventionelle Art den Gründen und Ursachen zu wichtigen Ereignissen dieses Jahres nach.

Als Hauptthema zieht sich natürlich die „Flüchtlingskriese“, deren Ursachen, Auswirkungen und Hintergründe, als Roter Faden durch das Buch.

Der Anschlag auf das Satire-Magazin Charlie Hebdo und der Absturz des Germanwings-Fluges in den französischen Bergen sind Beispiele, denen der Autor investigativ und mit kritischem Blick nach geht. Und das Besondere: er setzt solche „Einzelfälle“ bzw. „Einzelkatastrophen“ in größere Zusammenhänge.
Dies finde ich sehr gut, denn ich bin immer für eine erkenntnisreiche und augenöffnende Lektüre dankbar.

Sehr interessant fand ich die Ausführungen zu den geschichtlichen Ereignissen der Atombombenabwürfe auf Hiroshima und Nagasaki sowie den vorausgegangen Überraschungsangriff auf Pearl Harbor.
Die Schilderungen des Autors finde ich nachvollziehbar und werfen ein, für mich, neues und schlüssiges Licht auf die damaligen Geschehnisse.
Und ich muss hier leider gestehen, dass dies auch so ein Thema ist, bei dem ich über das Allgemeinwissen, dass ich bisher dazu hatte, einfach übernommen und nicht weiter darüber nachgedacht hatte; denn hätte ich dies getan, dann wären mir die Ungereimtheiten daran gedanklich aufgefallen, die der Autor hier schlüssig und nachvollziehbar aufbereitet hat.

Beispiele:
„... wenn fünf Fremde zu einem Negerstamm kommen, wird ein Schwein gebraten. Wenn 50 kommen, wackelt der Häuptling mit dem Kopf, sind es sogar 500, wackeln alle mit den Köpfen, wenn 5000 kommen werden die Speere geputzt und geschliffen.“ (S. 90 , zitiert nach Günther Nenning, bzgl. dem Migrationsthema).

„Der Mörder ist immer der Tote.“ (S. 115) passt auch wieder in dem Fall des Germanwingsabsturzes.

Fazit: Lesenswert.