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labbelman

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.12.2022

So viel mehr als ich mir gewünscht habe...

Liebewesen
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Bereits das provokante Cover und der Klappentext haben mich ahnen lassen, dass diese Story genau meins sein wird und es wurde einfach noch so viel besser als erwartet.

Caroline Schmitt beschreibt endlich ...

Bereits das provokante Cover und der Klappentext haben mich ahnen lassen, dass diese Story genau meins sein wird und es wurde einfach noch so viel besser als erwartet.

Caroline Schmitt beschreibt endlich wie Beziehung und Liebe in der heutigen Zeit wirklich sind, nämlich kompliziert und harte Arbeit und so gar nicht aus einem Hollywoodfilm entsprungen. Gerade durch die sozialen Medien fühlt man sich oft als Versager und wenn man solche echten Geschichten zu lesen bekommt, dann ist das einfach unendlich heilend.

Ich konnte so enorm gut in Lios Gefühlswelt abtauchen wie schon lange nicht mehr.

Die Lektüre schmerzt und ist alles andere als einfache Kost, aber genau deswegen mag ich das Buch. Es ist so unbequem wie die Welt da draußen, vor allem unsere schöne Scheingesellschaft.

Der Roman kommt mit einer cleanen Sprache daher und trifft deswegen erst recht mitten ins Herz.

Fazit: Solche Debüts brauchen wir. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 19.12.2022

Schonungslos ehrlich...

Miss Kim weiß Bescheid
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Nachdem mir nun sehr oft von dieser Autorin vorgeschwärmt wurde, wollte ich mir nun auch endlich eine Meinung bilden und ich bin doch sehr angetan.

In den acht Geschichten tauchen wir in Frauenleben ein, ...

Nachdem mir nun sehr oft von dieser Autorin vorgeschwärmt wurde, wollte ich mir nun auch endlich eine Meinung bilden und ich bin doch sehr angetan.

In den acht Geschichten tauchen wir in Frauenleben ein, die unterschiedlicher kaum sein könnten und die dennoch immer eins vereint: die Unterdrückung der Frau und wie sie mit ihrem Schicksal umgehen gelernt hat und sich dennoch durchzubeißen weiß.

Auch wenn man immer wieder denkt, dass fremde Kulturen doch so gänzlich anders sind und es anderen doch deutlich schlechter geht als den Menschen in Europa, so zeigt dieser Erzählband doch sehr genau, dass Frauen in vielen Ländern, so auch bei uns noch lange nicht gleichberechtigt sind. Ich habe mich so oft in den Geschichten wiedererkannt, vor allem beim Thema toxische Beziehung.

Besonders hervorheben möchte ich im Übrigen die tolle Schreibe von Cho Nam-Joo. Das hat etwas sehr poetisches.

Auch wenn der Kurzgeschichtenband recht schmal ist, so habe ich doch länger für das Lesen gebraucht, einfach weil man die Schilderungen dann auch jeweils erstmal verarbeiten muss.

Fazit: Wir brauchen definitiv mehr solcher toller Bücher auf den Markt. Bitte unbedingt lesen! Spitzenklasse!

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Veröffentlicht am 27.11.2022

Komplett anders als erwartet...

Anleitung ein anderer zu werden
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Ich bin völliger Neuling bei den Romanen von Édouard Louis und so stolperte ich bei dieser Lektüre eher ins kalte Wasser.

Im Buch blickt der Autor zurück sowohl auf seine Kindheit und Zeit als Unbekannter ...

Ich bin völliger Neuling bei den Romanen von Édouard Louis und so stolperte ich bei dieser Lektüre eher ins kalte Wasser.

Im Buch blickt der Autor zurück sowohl auf seine Kindheit und Zeit als Unbekannter als auch auf seine Zeit als Debütautor und gibt tiefe Einblicke in sein bisheriges Leben. Schonungslos und sehr offen taucht der Leser ein und man fragt sich bei der Lektüre oft: Könnte ich auch so mutig sein und wäre es mir die Veränderung überhaupt wert? Wäre ich dann noch ich selbst?

Durch den Roman fühlte ich mich selbst ein wenig gezwungen zu schauen wie meine Erziehung, Familie und Freunde auf mich einwirken und siehe da, auch hier gibt es Punkte, die änderungswürdig sind. Ich mag es, wenn Bücher mich nachdenklich stimmen und mich zur Selbstreflexion nötigen. Das schafft nicht jeder.

Gut zur Geltung kommt wie die Gesellschaft und das Außen auf einen ungewollt einwirken und mitunter verhindern man selbst zu sein, weil es nur menschlich ist gefallen zu wollen.

Fazit: Keine leichte Kost und dennoch für mich etwas mit Tiefgang. Prädikat gut.

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Veröffentlicht am 21.11.2022

Troja aus der Sicht der Frauen...

Elektra, die hell Leuchtende
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Als Fan griechischer Sagen und Mythologie hatte ich richtig Lust auf dieses Buch.

Die Handlung wird anders als bei den bekannten Sagen mal aus der Sicht der weiblichen Akteure geschildert, was wirklich ...

Als Fan griechischer Sagen und Mythologie hatte ich richtig Lust auf dieses Buch.

Die Handlung wird anders als bei den bekannten Sagen mal aus der Sicht der weiblichen Akteure geschildert, was wirklich mal etwas anderes ist. Anders als erwartet, war der Part von der titelgebenden Figur Elektra deutlich schwächer als von Kassandra und Klytämnestra.

Auch wenn ich manchen Namen nochmal nachrecherchieren musste, um ihn einordnen zu können, so konnte ich im Groben und Ganzen gut folgen und die bekannte Sage mal aus einer komplett neuen Perspektive genießen und das Frauenbild von damals deutlich besser nachvollziehen.

Der Schreibstil ist durchaus angenehm und dennoch fehlte es mir etwas an Spannung, so dass ich mich doch etwas überwinden musste, um dauerhaft am Ball zu bleiben.

Optisch ist das Buch eine Wucht und passt perfekt als edle Ausgabe ins Regal.

Fazit: Mal etwas anderes, was experimentell und sprachlich durchaus überzeugt. Man muss sich drauf einlassen können.

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Veröffentlicht am 20.11.2022

Die Schatten der Sklaverei...

Die Stimme meiner Schwester
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Das farbenfrohe Cover hatte mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich wusste gar nicht so genau, was mich da erwarten würde. Bekommen habe ich Vortreffliches.

Die Geschichte startet damit, dass eine ...

Das farbenfrohe Cover hatte mich auf das Buch aufmerksam gemacht und ich wusste gar nicht so genau, was mich da erwarten würde. Bekommen habe ich Vortreffliches.

Die Geschichte startet damit, dass eine von zwei Schwestern beim Spielen unglücklich ihre Zunge verliert und von da an ihre Schwester ihr die Stimme leihen muss. Es spricht also eine der Schwestern für beide.

War ich ganz gut informiert über die Sklaverei in den USA, so hatte ich absolut keine Ahnung, dass diese auch ihre Schatten in Brasilien gezogen hat. Sowohl Farbige als auch Indigene wurden für harte Arbeit benutzt ohne jemals Land oder sonst etwas besitzen zu dürfen.

Sprachlich hat mich der Roman ebenfalls gefangen genommen. So fand ich die Darstellungen des Lebens an sich, sowie die Umgebung sehr eindringlich geschildert, so dass ich klare Bilder vor Augen hatte. Auch das Mysteriöse mitsamt dem Glauben an Geister und Übernatürlichem hat mich fasziniert.

Für mich wurde zudem sehr detailreich das Schicksal der Frauen beleuchtet, die im Gegensatz zu den Männern noch größere Päckchen zu tragen haben. Das hat mich begeistert, denn so etwas lese ich gern.

Das Verhältnis der Schwestern hat mir aufgezeigt wie wichtig Familie in den härtesten Zeiten des Lebens ist und dass man durch Zusammenhalt alles schaffen kann.

Fazit: Ein starkes Debüt, dass viele Leser verdient hat.

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