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labbelman

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.08.2022

Nicht wirklich Bridgerton, aber trotzdem unterhaltsam...

Bridgerton - Neues von Lady Whistledown
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Ich hatte mich doch sehr gewundert, dass es einen neuen Teil der Buchreihe gibt, obwohl diese doch mit 8 Büchern abgeschlossen war. Die Neugier war dennoch so groß, dass ich einfach blind bestellt habe.

Beim ...

Ich hatte mich doch sehr gewundert, dass es einen neuen Teil der Buchreihe gibt, obwohl diese doch mit 8 Büchern abgeschlossen war. Die Neugier war dennoch so groß, dass ich einfach blind bestellt habe.

Beim Lesen stellte sich dann heraus, dass es sich um keinen richtigen Roman handelt, sondern um zwei Geschichten, die in der Regency Zeit spielen und auch da wo Familie Bridgerton sich aufhält, aber einen festen Bezug zu ihnen gibt es nicht und sie sind auch keine Akteure in den beiden Geschichten.

Auch wenn ich darüber anfänglich enttäuscht war, so las ich die beiden Storys dennoch gern, da sie einen in die prunkvolle Zeit versetzen mit den Intrigen, Standesdünkeln usw. Man kann sich herrlich wegträumen.

Und der Charme durch die Schreibe von Julia Quinn ist hier natürlich immer noch gegeben, da es sich durchaus erheiternd und amüsant liest.

Ich habe die beiden Geschichten genossen und mich köstlich unterhalten gefühlt.

Fazit: Wer keinen neuen Bridgerton Roman erwartet, der wird sehr angetan sein und sollte hier auf jeden Fall reinlesen. Die Romane sind aber eben viel intensiver, daher einen Punkt Abzug und weil es eben kein echter Bridgerton ist.

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Veröffentlicht am 28.07.2022

Der Krieg ist vorbei, aber der Terror noch lange nicht...

Findelmädchen
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Mit großer Begeisterung hatte ich Susanne Abels Roman "Was ich nie gesagt habe" gelesen, der in Köln spielt und so wurde ich auf diese Geschichte aufmerksam, die ebenfalls in Köln und teils zur selben ...

Mit großer Begeisterung hatte ich Susanne Abels Roman "Was ich nie gesagt habe" gelesen, der in Köln spielt und so wurde ich auf diese Geschichte aufmerksam, die ebenfalls in Köln und teils zur selben Zeit spielt, da konnte ich nicht widerstehen.

Die Geschwister Jürgen und Helga haben mich mit ihrem Schicksal sofort gefangen genommen, denn wie bedrückend muss es sein, wenn man nicht weiß ob die eigenen Eltern noch leben? Als der Vater aus der Kriegsgefangenschaft heimkehrt, dürfen sie endlich wieder eine Familie sein, allerdings läuft nach all den Jahren Trennung nicht alles glatt.

Am Anfang war ich doch sehr enttäuscht vom Vater wie streng er vor allem zu Tochter Helga ist, die er doch eigentlich so gern hat. Im Verlauf der Geschichte offenbart sich dann wieso er so agiert, was ich als sehr schlüssig empfand.

Gut fand ich, dass das Buch bereits ausstrahlt: ich stecke voller Geheimnisse und dass die erst nach und nach gelüftet werden. Einige hatte ich bereits sehr lange geahnt, andere haben mich richtig aus den Socken gehauen.

Der Autorin ist es gelungen das Leid und die Mühe nach dem Krieg einzufangen. Man spürt regelrecht am eigenen Leib alle Beschwerlichkeiten.

Auch gut thematisiert ist das Schicksal der Frauen. Was dürfen sie ohne Mann erreichen? Was wird ihnen alles verwehrt? Was passiert, wenn man unverheiratet schwanger wird? Einige Details waren mir so gar nicht geläufig und haben mich geschockt zurückgelassen.

Die Szenen im Kinderheim waren für mich schwer verdaulich.

Fazit: Gute Unterhaltung, die auch noch Wissen vermittelt. Das liest man gern.

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Veröffentlicht am 20.07.2022

Einhundert Jahre Leben

Violeta
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Dies war mein erstes Buch von Isabel Allende und wird gewiss nicht mein letztes gewesen sein, denn gute Geschichten erzählen kann sie in jedem Fall.

Sie schildert nicht nur das Leben von Violeta sehr ...

Dies war mein erstes Buch von Isabel Allende und wird gewiss nicht mein letztes gewesen sein, denn gute Geschichten erzählen kann sie in jedem Fall.

Sie schildert nicht nur das Leben von Violeta sehr intensiv, sondern auch die Umbrüche im dargestellten, südamerikanischen Land, welches nie klar benannt wird. Nach meiner Recherche her müsste es Chile sein, aber sicher bin ich mir nicht.

Ich habe es genossen wie aus dem einstigen Wildfang eine gestandene Frau wird, die trotz aller Widrigkeiten ihren Weg geht. Mich hat dabei enorm wütend gemacht, wie ihr die Männer, die sie eigentlich lieben und beschützen sollten, dabei oft im Weg standen. Die anfängliche Faszination für Julian Bravo konnte ich so etwas von nachvollziehen, da er doch so anders war als ihr langweiliger Ehemann, den sie eh nur aus Pflichtgefühl geheiratet hatte.

Man ist oft erstaunt wie trotz der politischen Umwälzungen Violeta gerade in der Militärdiktatur klarkommt und kaum Repressalien zu befürchten hat, was ich doch als sehr ungewöhnlich empfand.

Während mir der Beginn mit den 20ern bis hinein in die 60er noch richtig gut gefallen hat, lasen sich die letzten Seiten von 1983 bis 2020 deutlich anstrengender und nicht mehr so fesselnd. Vielleicht lag es einfach daran, dass das Erzählte dann irgendwann auch für drei Leben gereicht hätte.

Fazit: Unterhaltsam und lehrreich mit der kleinen Schwäche, dass vielleicht zum Schluss etwas zu viel gewollt wurde. Dennoch empfehle ich den Roman nur zu gern.

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Veröffentlicht am 19.07.2022

Ein Mann, der auszog zu Schreiben...

Ein Sommer in Niendorf
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Da ich den Humor von Heinz Strunk teile, wollte ich doch mal etwas von ihm lesen und was wäre da besser als wenn man es von ihm selbst, mit seiner launigen Art, vorgelesen bekäme? Und so habe ich mir meine ...

Da ich den Humor von Heinz Strunk teile, wollte ich doch mal etwas von ihm lesen und was wäre da besser als wenn man es von ihm selbst, mit seiner launigen Art, vorgelesen bekäme? Und so habe ich mir meine Spaziergänge mit diesem kurzen Werk versüßt.

Mit Roth hat er einen fiesen Charakter geschaffen, der auf andere herabschaut und sich als tollen Helden empfindet, obwohl er keineswegs mehr Glück im Leben hatte als die anderen Akteure in Niendorf. Oft möchte man ihn schütteln und auf die richtige Bahn bringen, doch andererseits spiegelt er Teile unsere Gesellschaft wider, die sich gern in Hasskommentaren äußert oder wegen allem auf die Straße zum Demonstrieren geht, um Hauptsache dagegen sein, egal gegen was einfach nur dagegen.

Heinz Strunk als Vorlesenden, das hat schon was. Ich glaube das hat den Genuss des Geschriebenen nochmal erhöht.

Ansonsten ist man sehr froh darüber, dass das Schmähbuch auf die eigene Familie nicht wirklich gelingen will und der vermeintliche Urlaub hatte für mich schon etwas Kurioses.

Meine Lieblingsfigur war ganz klar Markus Breda, der im Gegensatz zu Roth den ganzen Tag am schaffen ist, egal an welcher Stelle.

Der Roman weist ein enormes Tempo auf, so dass man sich fast etwas gehetzt fühlt, als müsse man schnell alles wissen.

Fazit: Etwas andere Sommerlektüre, über die ich schmunzeln konnte. Wenn man hinter die Fassade schaut eben keine leichte Kost.

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Veröffentlicht am 26.06.2022

Die Girls vom Strandbad...

Die Freundinnen vom Strandbad (Die Müggelsee-Saga 1)
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Ich war auf der Suche nach leichter Sommerlektüre und die habe ich auch bekommen.

Die Autorin startet gemächlich in die Geschichte, indem wir erstmal einzeln und aus unterschiedlichen Perspektiven die ...

Ich war auf der Suche nach leichter Sommerlektüre und die habe ich auch bekommen.

Die Autorin startet gemächlich in die Geschichte, indem wir erstmal einzeln und aus unterschiedlichen Perspektiven die agierenden Figuren kennenlernen. Mir hat das gut gefallen, dass man mal bei jeder der drei Mädels nah dabei ist und nicht nur aus einer einzigen Sicht erfährt was los ist.

Die Freundinnen, die wir kennenlernen, könnten unterschiedlicher kaum sein, denn während es Martha aus der linientreuen Familie gibt, haben wir noch die künstlerisch begabte Betty und Clara aus der vermeintlichen Revoluzzerfamilie. Ich glaube gerade dieser Mix aus Personen macht die Geschichte so spannend.

Der Schreibstil der Autorin lässt sich angenehm leicht lesen, so dass die Seiten nur so dahin fliegen.

Etwas schade fand ich, dass es ein paar Logikfehler gibt, was nicht hätte sein müssen. Da ist der Großvater erst der Vater des Vaters und dann der Mutter.

Besonders gemocht habe ich, dass die jungen Frauen sich aus ihrer Komfortzone bewegen und ihren Mann stehen. Vor allem Martha macht eine enorme Entwicklung durch.

Zum Ende hin wird es so dramatisch, dass man nur noch mit trockenem Hals liest und wissen will, was da noch kommt, nur um dann zu merken, dass man sehnsüchtig auf die Fortsetzung warten muss.

Fazit: Ein solider Startband, den ich gern gelesen habe und der Lust auf mehr rund um das Dreiergestirn macht. Gelungen!

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