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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.03.2022

Team Osten ermittelt

Im Schatten der Wende
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Mir wurde der Krimi von meiner Bibliothekarin empfohlen und ich kann mich diesem Rat nur anschließen: Lest dieses Buch!

Wir schreiben Herbst 1989 und das Leben scheint in Dresden eine Wende zu nehmen, ...

Mir wurde der Krimi von meiner Bibliothekarin empfohlen und ich kann mich diesem Rat nur anschließen: Lest dieses Buch!

Wir schreiben Herbst 1989 und das Leben scheint in Dresden eine Wende zu nehmen, denn immer mehr Menschen gehen auf die Straße und demonstrieren und dann ist plötzlich die Grenze auf. Was wird jetzt auf Schmidt, Falck und Bach zukommen?

Cool fand ich schon mal, dass mittels der westdeutschen Ermittlerin Suderberg Klischees auf beiden Seiten beräumt werden und klar wird wie die Realität eigentlich wirklich aussieht, dass eben nicht jeder im Osten auch in der Stasi war.

Der erste Band der Reihe bietet mehr als nur einen Fall, was ich sehr ungewöhnlich, aber auch gut fand. Zu Beginn dachte ich erst, dass es etwas viel ist, aber da sich zum Ende hin alles schlüssig löst, war die Menge dann genau richtig. So chaotisch wie das Leben zu der Zeit allgemein war, so chaotisch und vielfältig sind eben plötzlich auch die Aufgaben im Polizeidienst.

Ich mochte besonders das Zusammenspiel von Falck und Bach, weil sich dort auch zwischenmenschlich sehr viel abspielt.

Ebenfalls authentisch beschrieben wird Dresden mit all seinem Verfall. Aus heutiger Sicht kann man sich das gar nicht mehr vorstellen so prachtvoll wie die Innenstadt mittlerweile aussieht, aber damals war es ja wirklich so.

Fazit: Ich habe den Reihenauftakt weg gesuchtet und hoffe auf weitere Fälle. Wie oben sagt: einfach lesen!

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Veröffentlicht am 06.03.2022

Das Geheimnis um die Schlüssel

2 Seelen. Das erste Buch der Unsterblichkeit
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Ich habe mir das Buch von einer Freundin geborgt, die sehr begeistert von der Geschichte war, weshalb ich mir ein eigenes Bild machen wollte.

Die Geschichte ist das typische Teenagersetting: junges Mädchen, ...

Ich habe mir das Buch von einer Freundin geborgt, die sehr begeistert von der Geschichte war, weshalb ich mir ein eigenes Bild machen wollte.

Die Geschichte ist das typische Teenagersetting: junges Mädchen, nicht ganz hässlich ohne Familie (ja okay hier lebt noch der Bruder) verknallt sich in einen starken, gutaussehenden Typen, der Macho und abweisend ist. Und ganz nebenbei flattert Magie ins Haus.

Die Geschichte besticht nicht sonderlich durch Tiefgang, konnte mich aber mit ihrem Witz überzeugen. Es war schon irgendwie lustig, wenn die Schwester zum Geister austreiben den Bruder verhauen muss.

Kela ist zwar noch recht unerfahren, hat aber ihren eigenen Willen und steht zu dem was sie sagt, was ich gut fand.

Für mich brauchte die Handlung leider zu lange um in die Gänge zu kommen. Erst zum Schluss wird es spannend und man hat ein wenig kapiert um was es eigentlich geht.

Die Sonderseiten zu den Blumen fand ich schön.

Ansonsten möchte ich noch die unglaublich tolle Gestaltung des Buches loben, denn es sieht nicht nur außen so zauberhaft aus, sondern hat auch innen Seiten mit unterschiedlichen Blüten.

Fazit: Solider Band mit Luft nach oben. Vielleicht ist das Genre nicht ganz meins, daher nur bedingt eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 05.03.2022

Der Apfelschuss und dann?

Tell
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Ich mag historische Romane und da kam mir "Tell" gerade richtig in die Hände, denn das ist ja nun wirklich altbekannter Stoff. Ich war gespannt was der Autor draus gemacht hat und begann neugierig zu lesen.

Das ...

Ich mag historische Romane und da kam mir "Tell" gerade richtig in die Hände, denn das ist ja nun wirklich altbekannter Stoff. Ich war gespannt was der Autor draus gemacht hat und begann neugierig zu lesen.

Das Besondere ist wohl, dass man selten so viele Ich- Erzähler in einer Geschichte erlebt wie hier. Es müssen mindestens 20 sein. Manche haben nur einmalige Auftritte, andere sind öfter im Fokus. Durch die Perspektive ist man näher dran an den Figuren.

Am liebsten mochte ich Walter, der als Sohn einfach gefallen und genauso stark wie der Vater sein möchte und dennoch merkt er, dass der Vater so anders ist ohne zu wissen, dass er damit goldrichtig liegt. Ich mochte wie sich Walter um seine Geschwister kümmert und wie mutig er ist.

Die dusseligen Habsburger waren doch sehr goldig und haben mich mit ihrer Sauferei zum Lachen gebracht. Ihre Taten hingegen sind das genaue Gegenteil. Besonders Harras war nur schwer zu ertragen. Ihn als schlechten Menschen zu beschreiben ist noch untertrieben.

Ansonsten besticht die Handlung durch ein ordentliches Tempo, denn man wird durch die Geschichte getrieben als würde einen ein ordentlicher Sturm anschubsen.

Fazit: Eine Sage, die offenbar so viel mehr sein kann. Ich habe es gern gelesen und empfehle es daher auch.

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Veröffentlicht am 04.03.2022

Geschichte mal anders...

Das verschlossene Zimmer
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Das Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf das Buch werden lassen. Ich lese gern etwas aus der beschriebenen Zeit und so freute ich mich auf die Lektüre.

Wir erleben Marie 1939 in Krakau, ...

Das Cover und der Klappentext haben mich neugierig auf das Buch werden lassen. Ich lese gern etwas aus der beschriebenen Zeit und so freute ich mich auf die Lektüre.

Wir erleben Marie 1939 in Krakau, die nur noch ihren Vater hat. Was mit ihrer Mutter ist, weiß sie nicht und ihr Vater redet nicht darüber. Auf der Suche nach ihrer Mutter begegnet sie Benn wieder. Was wird das Leben für die beiden bereit halten und wir die Suche Erfolg haben?

Ich konnte mich gut in Marie einfühlen und verstehen warum sie alles zu ihren Wurzeln wissen möchte, gerade in ihrem jungen Alter. Wer möchte nicht wissen wie die eigenen Eltern waren?

Doch wir begleiten nicht nur Marie, sondern erleben auch viel zu Entwicklungen in den damaligen Zeit, sei es nun politische Umbrüche oder neue Medikamente und ähnliches. Am meisten berührt hat mich hier wieder einmal wie schwer es Frauen damals hatten und natürlich die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung.

Auch wenn der Roman einige Längen aufweist, so war ich doch sehr gefesselt.

Das Ende hatte ich so nicht kommen sehen. Da habe ich ehrlich gesagt in eine ganz andere Richtung gedacht.

Fazit: Ein schöner historischer Schmöker, den ich gern gelesen habe. Ihr solltet das auch tun.

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Veröffentlicht am 07.02.2022

So viel mehr als nur ein Buch

Butter
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Ehrlich gesagt fehlen mir nach der Lektüre so ein bisschen die Worte, denn der Roman war etwas gänzlich anderes als ich es erwartet hätte. Um genau zu sein: meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

Rika ...

Ehrlich gesagt fehlen mir nach der Lektüre so ein bisschen die Worte, denn der Roman war etwas gänzlich anderes als ich es erwartet hätte. Um genau zu sein: meine Erwartungen wurden bei Weitem übertroffen.

Rika hat sich als Journalistin keine leichte Aufgabe ausgesucht indem sie die Serienmörderin Manako Kajii interviewt und zu ihr vordringen möchte. An diesem Beispiel gelang es der Autorin in meinen Augen hervorragend Gesellschaftskritik zu üben und ich konnte beim Lesen oft einfach nur nicken und zustimmen, denn da wo uns Schönheitswahn und Co hinführen, das kann nicht richtig sein.

Die Schilderungen von Gerichten, Rezepten und Co habe ich keineswegs als langweilig empfunden, sondern mir lief eher das Wasser im Mund zusammen. Beim Lesen werde ich doch sonst eher selten hungrig, hier aber schon.

Sehr gemocht habe ich die Darstellung der Freundschaften zu Reiko (ab und zu passierte es mir leider, dass ich Rika und Reiko aufgrund der Namensgleichheit durcheinander gebracht habe), Kollege Shinoi und Freund Makoto. Hier spürte man sehr deutlich, dass gerade die Menschen um einen herum den Halt geben, den man im Leben braucht.

An den Schreibstil musste ich mich erstmal gewöhnen, da das Buch etwas komplett anderes war als wir es als Deutsche gewöhnt sind, aber ist man erstmal drin, möchte man nicht mehr aufhören.

Fazit: Absolute Leseempfehlung. Auch wenn das Jahr noch jung ist, für mich ein Lesehighlight 2022.

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