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lalevi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.10.2024

Das war leider nichts für mich

Antichristie
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In Antichristie geht es hauptsächlich um die Protagonistin Durga. Sie ist Drehbuchautorin und soll an der Neuverfilmung der Agatha-Christie-Romane mitwirken. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, reist sie ...

In Antichristie geht es hauptsächlich um die Protagonistin Durga. Sie ist Drehbuchautorin und soll an der Neuverfilmung der Agatha-Christie-Romane mitwirken. Nachdem ihre Mutter gestorben ist, reist sie hierfür nach London. Die Neuverfilmung soll von Grund auf anders werden, man könnte fast sagen, die Bücher der Agathe Christie sollen gänzlich anders verfilmt werden, sodass wenig von ihrer Urfassung bleibt. Doch plötzlich findet sich Durga im Jahre 1906 wieder und nichts ist, wie es vorher war. Sie ist nun plötzlich ein Junge, heißt Sanjeev und während sie versucht, in ihrer neuen Rolle klarzukommen, trifft sie auf unterschiedliche indische Revolutionäre, was zu interessanten Dialogen führt.
Ich hatte mich auf das neue Buch von Mithu Sanyal gefreut, hatte mir doch ihr Buch „Identitti“ sehr zugesagt. Erhofft hatte ich mir von diesem Buch allerdings, viel über die Kolonialgeschichte Indiens und Englands zu lernen und einiges daraus mitnehmen zu können. Dies ist bei mir leider nicht passiert. Während ich den allerersten Teil des Buches gut geschrieben fand und auch den humorvollen Schreibstil der Autorin wiedererkannt habe, der zu einigen Schmunzlern bei mir geführt hat, war ich dann aber ziemlich schnell verloren. Mir scheint es, als würde die Autorin bei ihren Lesern einiges an Vorwissen voraussetzen. Ich musste während des Lesens unglaublich viele Dinge nachschauen, weil sie mir sich einfach nicht erschlossen haben. Das hat mir ehrlich gesagt die ganze Freude am Lesen geraubt. Ich sehnte leider das Ende des Buches herbei, weil ich nach ungefähr der Hälfte eingesehen hatte, dass für mich keine Besserung in Sicht war. Dies finde ich sehr schade, ist die Thematik doch gerade eine so wichtige.
Wer sich mit der Thematik auskennt und entsprechendes Vorwissen mitbringt, wird dieses Buch verstehen und wahrscheinlich auch lieben können. Alles in allem war das Buch für mich unglaublich verwirrend und ich konnte für mich persönlich leider keinen Gewinn daraus ziehen, was mich enttäuscht zurücklässt.

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Veröffentlicht am 25.09.2024

Sehr fantasiereiche Geschichte

Die Unmöglichkeit des Lebens
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Grace, die pensionierte Mathematiklehrerin ist, bekommt ein altes Häuschen auf Ibiza von einer guten Bekannten, die sie von früher kennt, vermacht. Nach einigem Hin- und Herüberlegen beschließt sie dann, ...

Grace, die pensionierte Mathematiklehrerin ist, bekommt ein altes Häuschen auf Ibiza von einer guten Bekannten, die sie von früher kennt, vermacht. Nach einigem Hin- und Herüberlegen beschließt sie dann, es sich vor Ort anzuschauen. Sie bucht ihr Flugticket nach Ibiza. Im Haus stößt Grace auf einen mysteriösen Brief, der an sie adressiert ist. Dieser soll ihr die Anfangszeit auf Ibiza ebnen und bald ergibt sich auch dessen Sinn. Grace lernt schon bald die ersten Leute kennen, macht einige Bekanntschaften und fängt an sich einzuleben, doch auf Ibiza gibt es ein ziemlich außergewöhnliches Phänomen, welches Grace bald kennenlernen wird.

Matt Haigs Schreibstil sagt mir sehr zu. Er versteht es, Geschichten sanft und eigentlich mit einer zweiten Ebene zu erzählen. Leider habe ich genau diese zweite Ebene, die man z.B. auch schon aus der Mitternachtsbibliothek kennen kann, vermisst. Viel geht es um Übersinnliches und an dieser Stelle kommt auch ein sehr fantastischer Touch ins Buch. Mir war das leider zu viel. Ich konnte mich nicht gut darauf einlassen, vieles kam mir sehr konstruiert, unlogisch und einfach zu abgespaced vor. Stellenweise wusste ich daher auch nicht, was Matt Haig nun mit der Geschichte aussagen möchte und ob es hier überhaupt eine zweite Ebene geben soll oder nicht. Dies war ich irgendwie von anderen Büchern des Autors so gewohnt. Die Geschichte an sich ist schön, vor allem die Figur der Grace ist mit ganz viel Herzblut konstruiert worden, das merkt man. Immer wieder finden sich mathematische Beispiele und Metaphern, die zum Denken und Handeln der Grace passen. Bis etwa zur Hälfte des Buches habe ich es sehr gern gelesen und wäre es nicht in eine derartige Phantasieschiene abgedriftet, hätte ich es bestimmt bis zum Ende gern gelesen. Das Ende kam dann aber auch plötzlich und irgendwie abgehakt, obwohl man das hätte kommen sehen können und anstatt der Längen in der Mitte des Buchs hätte ich mir hier ein paar mehr Ausführungen gewünscht. Das Buch war somit leider nicht mein Fall, für Personen, die gerne fantasiereiche Romane lesen und sich gut darauf einlassen können, könnte es aber definitiv etwas sein.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Sehr liebenswürdige Charaktere

Die Hausboot-Detektei – Tödlicher Grund
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Der zweite und gleichzeitig erste internationale Fall für die Hausboot-Detektive! Die Hausboot-Detektive dümpeln, liebenswert wie sie alle miteinander sind, so im Leben umher, als sich ihr zweiter Fall ...

Der zweite und gleichzeitig erste internationale Fall für die Hausboot-Detektive! Die Hausboot-Detektive dümpeln, liebenswert wie sie alle miteinander sind, so im Leben umher, als sich ihr zweiter Fall ergibt: Sie bekommen einen Fall von Tessa Teuling, die eigentlich herausfinden möchte, ob ihr Mann ihr fremdgehen würde. Doch schon bald wird Tessa selbst tot in ihrer Badewanne aufgefunden. Zeitglich ergeben sich dazu Rätsel um Tessas Job als Tiefseeforscherin. Daraufhin sind die Detektive Feuer und Flamme, das Rätsel zu lösen, auch wenn sie sich dabei mehr als einmal selbst in Gefahr begeben.

Auch der zweite Band der mehrteiligen Reihe hat mir sehr gut gefallen. Die Hausboot-Detektive sind einfach eine ganz besonders liebenswürdige Bande. Die Autorin schafft es, wunderbare Charaktere zu formen, die man alle liebgewinnt und auf deren Hausboot man selbst einmal gerne Kaffee trinken würde. Spannung kommt auch auf, allerdings würde ich nicht sagen, dass es sich bei den Büchern um die Hausboot-Detektive um klassische Kriminalromane handelt. Ich finde, dass die Protagonisten vielmehr im Vordergrund stehen als die Fälle, die sie im Endeffekt lösen. Dies finde ich aber gar nicht schlimm – im Gegenteil – ich lese die Romane so gerne, weil die Figuren jeweils so fantastisch geformt sind. Man merkt hier wirklich, dass die Autorin ihre Figuren selbst liebt; hier steckt eine riesige Portion an Hingabe drin! Ich würde bei dieser Reihe unbedingt empfehlen, sie von Anfang an zu lesen, da es auch Verbindungen zwischen den Figuren gibt, die man ansonsten nicht bis ins Letzte nachvollziehen kann, was wirklich schade wäre. Ich habe das Lesen sehr genossen und freue mich nun darauf, den dritten Teil zu lesen.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Auch in der Sterneküche ist einiges los

Das Nord
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Alex Leben läuft nicht wirklich rund, als er von einem alten Bekannten, der plötzlich wieder in seinem Leben auftaucht, ein Jobangebot erhält: ausgerechnet er soll als Commis de Cuisine im „Das Nord“ anfangen ...

Alex Leben läuft nicht wirklich rund, als er von einem alten Bekannten, der plötzlich wieder in seinem Leben auftaucht, ein Jobangebot erhält: ausgerechnet er soll als Commis de Cuisine im „Das Nord“ anfangen dürfen, eines der besten und bekanntesten Restaurants Schwedens. Ohne mit der Wimper zu zucken nimmt Alex dieses Angebot auch an. Sein Anfang dort ist schwer, er steht ständig unter der Beobachtung und in der Konkurrenz zu den anderen, die sich und ihr Können ebenfalls unter Beweis stellen wollen. Alice Duval, die das Restaurant zusammen mit ihrem Mann führt, hat einige Geheimnisse und schnell stellt sich heraus, dass unter der Oberfläche des Sternerestaurants auch einige Abgründe liegen.

Die Story geht – was vielleicht auch daran liegt, dass sie von zwei Autorinnen geschrieben wurde – mit einem hohen Erzähltempo einher, teilweise aber auch mit etwas verwirrenden Sprüngen zwischen den Handlungen der Protagonisten und den Schauplätzen. Allerdings kommt durch das schnelle Erzähltempo auch einiges an Spannung auf, was ich sehr schätze. Die Geschichte an sich ist in Gänze rund und nachvollziehbar, auch wenn ich das Ende so nicht erwartet hätte. Alles in allem ein gutes Buch, ich freue mich bereits auf den zweiten Band der beiden Autorinnen.

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Veröffentlicht am 01.09.2024

Gute Wendungen und eine spannende Story

Der Mentor
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In Heidelberg werden zwei Frauenleichen gefunden, was den Ermittler Jakob Krohn auf den Plan ruft. Weil sich die Sache jedoch schwieriger gestaltet als zunächst gedacht, wird die Ermittlerin des LKA München, ...

In Heidelberg werden zwei Frauenleichen gefunden, was den Ermittler Jakob Krohn auf den Plan ruft. Weil sich die Sache jedoch schwieriger gestaltet als zunächst gedacht, wird die Ermittlerin des LKA München, Nova Winter, zum Fall hinzugezogen. Sie ist Fallanalytikerin, etwas eigen und neigt auch dazu, gerne allein zu ermitteln. Als jedoch weitere Leichen auftauchen, beginnt ein Katz-und-Maus-Spiel, denn der Mörder ist auf freiem Fuß und es deutet vieles darauf hin, dass er mit dem Töten nicht aufhören wird.

Zugegebenermaßen dachte ich bei diesem Buch zunächst, es könnte ein 08/15-Thriller werden: es geht ein Mörder um und tötet (wie so oft) Frauen, folgt dabei einem bestimmten Muster, welches es herauszufinden gilt. Daher konnte mich der Anfang des Buches noch nicht ganz begeistern, mir war vieles zu vorhersehbar und stereotypisch. Auch war es von der Story her nichts Neues, vieles hat man einfach schon zu oft mit der ein oder anderen Abweichung gelesen.

Allerdings schafft es die Autorin im Laufe des Buches gute Plot-Twists einzubauen, sodass man als Leser oftmals im Dunkeln tappt und auf die falsche Fährte geführt wird, sodass wirklich Spannung aufkommt. Viele Dinge blieben mir allerdings während des Lesens und auch nach der Beendigung des Buches unklar, waren für mich zu unlogisch aufgebaut. Die Auflösung hingegen hatte es in sich und konnte mich überzeugen, da ich nicht mit diesem Ende gerechnet hatte. Alles in allem wurde ich daher gut unterhalten, für mich ein Buch, das man lesen kann, aber nicht gelesen haben muss.

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