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lalevi

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2023

Hat mir sehr gut gefallen!

Die Chemie des Todes
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Sehr spanennder Thriller, ich werde die nachfolgenden Bände auf jeden Fall lesen.
Ein absolutes must-read für alle, die Spannung bis zur letzten Seite mögen und eventuell eine Leidenschaft für die Biologie ...

Sehr spanennder Thriller, ich werde die nachfolgenden Bände auf jeden Fall lesen.
Ein absolutes must-read für alle, die Spannung bis zur letzten Seite mögen und eventuell eine Leidenschaft für die Biologie hegen ;)

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Veröffentlicht am 17.05.2023

Einblicke in eine verstörende Welt

Komplizin
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„Talent, Ruhm und Geld. Die Dreieinigkeit dieses gottverlassenen Geschäfts. Man versucht uns glauben zu machen, dass die beiden Letzteren nur eine Folge des Talents sind. Aber das geht an der Realität ...

„Talent, Ruhm und Geld. Die Dreieinigkeit dieses gottverlassenen Geschäfts. Man versucht uns glauben zu machen, dass die beiden Letzteren nur eine Folge des Talents sind. Aber das geht an der Realität vorbei.“ (S. 118)

Mit Komplizin habe ich das erste Buch gelesen, das die MeToo-Debatte thematisiert. Ein erschreckender Einblick in eine für mich verstörende und mir ferne Welt des Filmemachens und den dahinterstehenden Machtmissbrauch. Winnie M Li schafft es, eindringlich die Spirale des Machtmissbrauchs zu skizzieren und erschafft dabei Charaktere, die lebendig sind.

Sarah Lai ist die Tochter chinesischer Immigranten. Ihre Eltern betreiben in New York ein Restaurant, in dem auch sie viel aushilft. Sarah möchte studieren und schreibt sich dazu an der Columbia University ein, wo sie Englisch studiert. Sie besucht Wahlveranstaltungen im Rahmen ihres Studiums zum Thema Film, wodurch sie zu einem Praktikum bei Firefly Films kommt. Mit unglaublicher Disziplin und großem Ehrgeiz erarbeitet sie sich einen beträchtlichen Status in der Filmwelt. Jahre später arbeitet sie als Dozentin, als sie von einem Journalisten um ein Interview gebeten wird. Ihr schwant, um was es dabei gehen wird.

Sarahs Geschichte ist eingebettet in das Interview mit Thom Gallagher, einem Journalisten der New York Times, der eine umfangreiche Recherche zum Missbrauch in der Filmindustrie betreibt. Der Leser erhält so einen tiefen Einblick in Sarahs Geschichte und die Abgründe der Filmwelt.
Der Schreibstil ist klar und authentisch, sodass man einen schnellen Einstieg in die Geschichte bekommt. Die Spannung lässt dabei nicht lange auf sich warten - man möchte direkt wissen, wie es in der Geschichte von Sarah weitergeht. Das Buch hat mir gut gefallen und behandelt ein immens wichtiges Thema, daher empfehle ich es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 08.05.2023

Zwischen Realität und Dystopie

12 Grad unter Null
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Dies ist definitiv ein Buch, das man mehrfach lesen muss. Vielschichtig geschrieben, dabei sehr anspruchsvoll und metaphorisch – ich denke, dass man die vielen Schichten nicht mit einem einzigen Mal lesen ...

Dies ist definitiv ein Buch, das man mehrfach lesen muss. Vielschichtig geschrieben, dabei sehr anspruchsvoll und metaphorisch – ich denke, dass man die vielen Schichten nicht mit einem einzigen Mal lesen mitnehmen kann.

In einem fiktiven Sandburg wird im Jahr 2024 ein Gesetz erlassen, welches allen Männern erlaubt, von Frauen die Gelder zurückzuverlangen, die sie in sie „investiert“ haben. Das Weitmannschuldengesetz, benannt nach Peter Weitmann, einem in seinem Ego gekränkten Mann, treibt viele Frauen in den Ruin. Greta ist im sechsten Monat schwanger, als ihr Mann Henri sein nun geltendes Recht von ihr fordert. Dazu kommt Gretas Geschichte, die ihrer Schwester Elise und deren gemeinsame Familiengeschichte. Geprägt von Missbrauchserfahrungen - physischen und psychischen - und einem zerrüttetem Verhältnis der beiden Schwestern, wendet sich Greta hilfesuchend an sie.

Der Schreibstil gefiel mir gut. Die Gesellschaftskritik und allen voran die am Patriarchat ist unglaublich gut gelungen! Aufrüttelnd und äußerst beklemmend ist auch das Gedankenspiel, was denn ein solches Gesetz in der Realität tatsächlich mit sich bringen würde. Die Autorin legt ihr Augenmerk dabei auch auf die, die wenig gehört werden, und das sind weltweit traurigerweise immer noch Frauen. Das Buch ist sehr anspruchsvoll geschrieben und so tiefgründig, dass man es meines Erachtens öfter als einmal lesen sollte, um tatsächlich alle Ebenen durchsteigen zu können. Eins kann ich aber definitiv sagen: der Titel des Buches wird Sinn ergeben.

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Coming-of-age in der österreichischen Kleinstadt

Offene Gewässer
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Was hält das Leben bereit für eine kleine Rebellin, die bei ihrer Großmutter in der Provinz aufwächst?

Elfi kommt als kleines Mädchen zu ihrer Großmutter nach Liebstatt. Österreichische Provinz. Sie ...

Was hält das Leben bereit für eine kleine Rebellin, die bei ihrer Großmutter in der Provinz aufwächst?

Elfi kommt als kleines Mädchen zu ihrer Großmutter nach Liebstatt. Österreichische Provinz. Sie ist eine Außenseiterin und schlägt sich geschickt, mitunter unlauter durchs Leben. Die Kleinstadt und die naturgemäß gegebenen Eigenheiten einer solchen machen ihr das Leben nicht gerade leicht. Zu ihrer Großmutter hat sie nicht den besten Draht, was auch an deren eher kühlen Art liegen mag. Elfi wird älter und zieht irgendwann aus der Kleinstadt weg. Es braucht schließlich einen Tapetenwechsel. Nach etlichen Jahren kehrt Elfi nach Liebstatt zurück und besinnt sich darauf, Rache zu üben. Die einst kleine Schelmin wächst schließlich mit ihren Aufgaben.

Romina Pleschkos Schreibstil macht diesen Roman zu einem echten Leseerlebnis. Die brillante und äußerst humorvolle Art, die sich in absolut jedem einzelnen Satz wiederfinden, haben mich wirklich restlos begeistern können. So gelingt der Spagat zwischen der Vergangenheit Elfis, die nicht allzu rosig gewesen zu sein scheint und der Gegenwart, die den Leser in vielen Passagen zum Lachen bringt. Gepaart mit einer einzigartigen Geschichte und Protagonisten mit Ecken und Kanten kommt man hier vollends auf seine Kosten. Auch kommt die Gesellschaftskritik nicht zu kurz, den Geist der Kleinstadt spürt man förmlich.

Für mich ist dieses Buch mein persönliches Jahreshighlight 2023, ich habe mich während des Lesens prächtig unterhalten gefühlt und so viel gelacht wie bei bis jetzt keinem Buch. Daher gibt es von mir eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 26.04.2023

Zwischen Leben und Tod

Als wir Vögel waren
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Eine etwas andere Liebesgeschichte. Port Angeles in Trinidad: heiße Sommer, viel Gewusel, volle Straßen und zwischendrin die beiden Protagonisten Yejide und Emmanuel Darwin.

Ayanna Lloyd Banwo erzählt ...

Eine etwas andere Liebesgeschichte. Port Angeles in Trinidad: heiße Sommer, viel Gewusel, volle Straßen und zwischendrin die beiden Protagonisten Yejide und Emmanuel Darwin.

Ayanna Lloyd Banwo erzählt sprachlich sehr humorvoll und ausgefallen und doch in ruhigem Stil die Geschichte zwischen zweien, die unterschiedlich sind und doch einige Gemeinsamkeiten haben. Trinidad als Schauplatz bringt eine Außergewöhnlichkeit mit sich, die die Geschichte vollkommen macht.

Emmanuel Darwin ist auf der Suche nach Arbeit, was sich alles andere als einfach gestaltet. Vor dem Amt in Wharton eine ewige Schlange und man kann von Glück sprechen, nach ganz vorne zu gelangen. Ihm wird eine Stelle als Totengräber auf dem größten Friedhof in Port Angeles angeboten, in Fidelis, welcher jahrhundertealt ist. Mit seiner Entscheidung, die Arbeit anzunehmen, zieht er die Missgunst seiner Mutter auf sich, welche die Beweggründe Emmanuels nicht nachvollziehen kann. Doch wird das Geld gebraucht und eine andere Stelle steht vorerst nicht in Aussicht. So tritt Emmanuel Darwin die Stelle an, welche der Wegbereiter für Begegnungen mit vielen Menschen sein wird. Ob mit den anderen Totengräbern, der Leiterin der Friedhofsverwaltung oder auch mit Yejide – jede einzelne wurde schön erzählt.

Daneben gibt es Yejide, welche sich aus familiären Gründen mit dem Tod konfrontiert sieht und so kreuzen sich ihre beiden Wege. Herangewachsen ist Yejide in einer Familie, in der der Tod und der Umgang mit den Toten eine herausragende, fast übergeordnete Rolle spielen. Hier ist der Tod eng verbunden mit Mystik, verschiedenen Ritualen und übermenschlichen Erscheinungen. Es sticht außerdem die Rolle der Frauen hervor, denn sie spielen in dem matriarchalen Gebilde in Bezug auf die Toten die Hauptrolle. Die Geschichte des Hauses, in dem sie lebt und die ihrer Familie ergeben zusammen ein rundes Bild.

Zwischen den Zeilen wird über die naturgemäße Gegensätzlichkeit zwischen Leben und Tod, den Umgang mit diesem und den Verstorbenen erzählt. Die Geschichte zwischen Yejide und Emmanuel ist einzigartig und sicher keine klassische, vor Romantik strotzende Liebesgeschichte. Ein schöner Roman über außergewöhnliche Umstände mit einzigartigen Protagonisten und bildhaft umschriebenen Schauplätzen.

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