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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2023

Victorias Geschichte

So weit der Fluss uns trägt
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Soweit der Fluss uns trägt, ist ein Roman aus dem Herzen Colorados, der dieses Jahr in über 30 Ländern erscheinen wird. Shelley Reads Erzählstil ist schön, es schwingt immer eine gewisse Melancholie mit, ...

Soweit der Fluss uns trägt, ist ein Roman aus dem Herzen Colorados, der dieses Jahr in über 30 Ländern erscheinen wird. Shelley Reads Erzählstil ist schön, es schwingt immer eine gewisse Melancholie mit, während der Leser in die Geschichte der 17-jährigen Victoria abtauchen darf. Man begibt sich auf die Reise und begleitet sie über einen Zeitraum von 22 Jahren - von 1948-1970 - durch ihr Leben.

Victoria ist aufgewachsen in Iola, Colorado, welches abgeschieden am Gunnison River liegt. Ihre Familie bewirtschaftet einen Hof und eine Pfirsichplantage, auf der sie sich selbst mit Pfirsichen und deren Anbau auseinandersetzt. Sie führen ein einfaches Leben. Bei einem tragischen Autounfall kam unter anderem ihre Mutter um. Seitdem versucht Victoria, ein Ersatz für ihre Mutter im Familienkonstrukt zu sein und lebt mit ihrem Vater, ihrem Bruder Seth und ihrem Onkel Og in einem Haus. Og ist bekannt für seine Zornes- und Wutausbrüche und auch zu ihrem Vater und ihrem Bruder ist das Verhältnis alles andere als gut. Die Geschichte nimmt ihren Lauf, als Victoria in der Stadt einen Jungen kennen- und lieben lernt. Dieser Umstand bringt ungeahnte Probleme mit sich, wodurch sich Victoria vor große Hürden gestellt sieht. Victoria kämpft sich durch und entwickelt sich zu einer starken Persönlichkeit.

Das Buch hat mir gut gefallen, auch wenn es an einigen Stellen für mich persönlich ein paar Längen hatte, wodurch ich mir mit dem Lesen schwertat. Der Schreibstil ist eingänglich und sehr mitreißend, wodurch Emotionen gut transportiert werden. Besonders gut gefallen haben mir die Landschaftsbeschreibungen, wodurch man sich perfekt in ein eigenes imaginäres Colorado versetzen konnte.

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Veröffentlicht am 20.05.2023

Malibu der 50er

Gidget. Mein Sommer in Malibu
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Die Geschichte rund um Gidget, dem kleinen Mädchen, das Surfen lernen möchte, ist umgangssprachlich erzählt, sodass man sich als Leser schnell in die Geschichte einfinden kann.

Die fünfzehn - aber bald ...

Die Geschichte rund um Gidget, dem kleinen Mädchen, das Surfen lernen möchte, ist umgangssprachlich erzählt, sodass man sich als Leser schnell in die Geschichte einfinden kann.

Die fünfzehn - aber bald sechzehn jährige - Gidget, hängt in ihrer Freizeit mit den Surfern unten am Strand rum. Fasziniert davon, möchte sie selbst surfen lernen. Von ihrer Gruppe bekommt sie, die eigentlich Franzi heißt, den Namen Gidget, bestehend aus girl und midget.

Man wird mitgenommen auf eine Reise durch das Malibu der 50er-Jahre und bekommt wunderbare Einblicke in das Denken der damaligen Jugend.

Das Buch hat mir gefallen, allerdings ist es auch nichts außergewöhnliches, das bei mir lange nachhallen wird. Die Protagonisten sind eher oberflächlich gehalten.

Als Geschichte für den Urlaub kann ich es mir sehr gut vorstellen.

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Veröffentlicht am 03.05.2023

Eine Reise in die Vergangenheit

Das vorläufige Ende der Zeit
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Ein sprachlich sehr angenehm geschriebener, mit interessanten Personen ausgeschmückter, zeitgenössischer Roman.

Drei Protagonisten, die auf einem verlassenen jüdischen Friedhof zusammentreffen, um gemeinsam ...

Ein sprachlich sehr angenehm geschriebener, mit interessanten Personen ausgeschmückter, zeitgenössischer Roman.

Drei Protagonisten, die auf einem verlassenen jüdischen Friedhof zusammentreffen, um gemeinsam in die Vergangenheit zu reisen. Mi-Ra ist Archäologin und gerade damit beschäftigt, am Friedhof zu forschen. Auch gibt es Artur Arkadiusz, der Friedhofswärter auf dem alten jüdischen Friedhof in Slubice ist. Die beiden treffen aufeinander und schnell steht fest, dass beide ihr Päckchen zu tragen haben und mit der Vergangenheit hadern. Die Vergangenheiten der beiden und ihre Schicksalsschläge könnten unterschiedlicher nicht sein und doch besteht eine enge Verbindung, die vielleicht gerade im gegenseitigen Verständnis liegt. Mi-Ra hat mit der Misshandlung aus ihren Kindheitstagen zu kämpfen, Artur mit dem viel zu frühen Tod seiner kleinen Tochter. Sie lernen bald Horatio Beeltz kennen, der auf den ersten Blick so gar nicht zu ihnen passt und aus der Zeit gefallen wirkt. Horatio meint, entdeckt zu haben, wie man in die Vergangenheit reist und dass dies mit einem Zeitriss auf dem Friedhof in Verbindung steht. Gemeinsam beschließen sie, dem auf den Grund zu gehen.

Insgesamt hat mir der Roman gut gefallen, auch wenn er für mich persönlich einige Längen hatte. Gerade in der Mitte des Buches passierte für mich wenig Spannendes, das Ende hingegen fande ich wieder sehr gelungen. Wer sich mit den Themen Vergangenheit, dem Zeitreisen und interessanten Charakteren beschäftigen möchte, bekommt hier einen schön geschriebenen Roman.

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Veröffentlicht am 10.04.2023

Heidelberg in Aufruhr

Wahnspiel
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Ein Kriminalroman aus dem Herzen Heidelbergs. Lukas Schneider ist Mörder und sitzt seit 2017 im Gefängnis. Als er 2022 entlassen wird, entzündet sich in den sozialen Netzwerken ein Streit über seine frühzeitige ...

Ein Kriminalroman aus dem Herzen Heidelbergs. Lukas Schneider ist Mörder und sitzt seit 2017 im Gefängnis. Als er 2022 entlassen wird, entzündet sich in den sozialen Netzwerken ein Streit über seine frühzeitige Entlassung. Kurz darauf verschwindet dieser, alsbald wird seine abgetrennte Hand gefunden. Dies ruft die Ermittler Sofija Marković und Alexander Schwerdt auf den Plan. Die beiden, die unterschiedlicher nicht sein könnten, fangen gemeinsam an zu ermitteln. Verschiedensten Hinweisen gehen sie nach, doch kommen zu vorerst keinem Ergebnis. Werden sie es schaffen, die Person zu finden, die für all das verantwortlich ist?

Der Kriminalroman ist spannend und humorvoll geschrieben, wobei er auch einige Längen hat. Es wurde manchmal von eher nachrangigen und privaten Verhältnissen der Ermittler erzählt, mit denen ich mich persönlich einfach nicht identifizieren konnte, so z.B. Alexanders Vorlieben für Videospiele und die Serie Game of Thrones. Wem dies zusagt, findet mit Wahnspiel einen passenden Kriminalroman. Gerade aber in der zweiten Hälfte des Buches geht es richtig zur Sache und es kommt Spannung auf. Dies ist der erste Kriminalroman von Kilian Eisfeld. Beim Lesen erkennt man seine große Leidenschaft für historische Romane, weil dieser Fall auch eine historische und sehr interessante Einbettung hat.

Von den Ermittlern werden sehr genaue Bilder gezeichnet, wobei man zunächst wohl eher mit Alexander Schwerdt sympathisiert. Sofija hingegen ist spezieller, eher kalt und unnahbar. Dies verschob sich im Laufe des Buches für mich etwas, was mir persönlich neue Erkenntnisse brachte. Mit dem Schreibstil konnte ich mich direkt anfreunden, da auch kleinere humorvolle Anekdoten der Kommissare untereinander eingebaut wurden.

Insgesamt ein schöner Kriminalroman mit historischem Bezug, der etwas braucht, dann aber rasant an Fahrt aufnimmt und ein Ende mit sich bringt, mit dem man nicht gerechnet hätte.

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Veröffentlicht am 19.03.2023

Spannend

Die stille Mörderin
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Die stille Mörderin ist der zweite Teil der Reihe um Ermittler Tom Simon vom LKA Hamburg. Dieses Mal ist Katja mit dabei, da die ehemalige Ermittlerin Mira im Koma liegt. Den Lesern des ersten Teils dürfte ...

Die stille Mörderin ist der zweite Teil der Reihe um Ermittler Tom Simon vom LKA Hamburg. Dieses Mal ist Katja mit dabei, da die ehemalige Ermittlerin Mira im Koma liegt. Den Lesern des ersten Teils dürfte das bekannt vorkommen.

Als der rechte Schriftsteller Neil Krambach ermordet in seinem Haus gefunden wird, ruft dies die beiden Ermittler auf den Plan. Sie begeben sich auf die Spurensuche und landen schnell in der rechtsextremen Boxerszene. Bare-Knuckle-Fights werden ausgetragen, bei denen Katja sich als Kämpferin in die Szene schleust. Die beiden Ermittler gehen häufig nicht regelkonform vor und arbeiten zunehmend unkonventionell. Die tatsächliche Polizeiarbeit rückt daher etwas in den Hintergrund. Zudem gibt es mehrere Handlungsstränge, von denen man sich aber nicht verunsichern lassen darf: am Ende klärt sich alles auf und die einzelnen Stränge werden sinnvoll zusammengeführt.

Ich habe diesen Teil vor dem ersten gelesen, und kann daher sagen, dass man auch dann recht schnell in die Geschichte einsteigt. Aufgrund der Beziehung zwischen Tom und seinem Bruder Marco ist es dennoch von Vorteil, die Geschichte von Anfang an verfolgt zu haben.

Der Schreibstil gefiel mir äußerst gut, aufgrund der häufigen Wechsel zwischen den einzelnen Handlungssträngen wurde ein gutes Lesetempo aufgebaut. Auf den letzten hundert Seiten kommt auch noch richtig Spannung auf, sodass man das Buch spätestens jetzt nicht mehr zur Seite legen möchte.

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