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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.07.2022

Ereignis- und bedeutungslos

Freizeit
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Laut Klappentext handelt es sich bei "Freizeit" um einen Roman mit feinem Humor, der von Franziska handelt, die nach einer gescheiterten Beziehung und nach zwei Jahren in Paris wieder zurück in Deutschland ...

Laut Klappentext handelt es sich bei "Freizeit" um einen Roman mit feinem Humor, der von Franziska handelt, die nach einer gescheiterten Beziehung und nach zwei Jahren in Paris wieder zurück in Deutschland ist und dabei ist, ihr Leben neu zu ordnen. Dabei beobachtet sie ihre Mitmenschen und das Leben und die Gesellschaft um ihr herum und beschreibt sie. Leider erfüllte das Buch jedoch nicht meine Erwartungen.

Das grundlegende Problem des Romans ist für mich, dass es sich nie so anfühlt, als würde er sich auf etwas Bestimmtes zubewegen. Es passieren einfach "Dinge", es folgt Szene auf Szene, ohne das je ein Höhepunkt in der Handlung erreicht wird, noch das eine tiefer gehende Betrachtung der Geschichte und deren Charaktere erfolgt. Besonders die Charaktere wirken auf mich zu oberflächlich, sie sind eigenschaftslos und blass, nichts hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen können. Auch sprachlich konnte der Roman mich nicht überzeugen, der Schreibstil ist klar und schnörkellos, aber mir an manchen Stellen zu einfach und anfängermäßig.

Fazit: "Freizeit" von Carla Kaspari konnte mich weder durch seinen Inhalt noch durch seinen Schreibstil richtig überzeugen. Für mich ist es auch nicht wirklich das Porträt einer jungen Generation noch eine Milieu- oder Charakterstudie. Kurz, mir fallen keine überzeugenden Gründe ein, den Roman weiterzuempfehlen oder warum man ihn lesen sollte.

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Veröffentlicht am 02.07.2022

Reise nach Jaipur

Die Hennakünstlerin
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Im Alter von siebzehn Jahren entkam Lakshmi ihrer missbräuchlichen Ehe und zog in die Stadt Jaipur. Sie hat einige Jahre lang hart als Henna-Künstlerin gearbeitet und hat sich mit ihrer Kunstfertigkeit ...

Im Alter von siebzehn Jahren entkam Lakshmi ihrer missbräuchlichen Ehe und zog in die Stadt Jaipur. Sie hat einige Jahre lang hart als Henna-Künstlerin gearbeitet und hat sich mit ihrer Kunstfertigkeit einen guten Ruf bei ihren wohlhabenden Kunden erarbeitet und so es geschafft, genug Geld zu sparen, um ein Haus zu besitzen. Die Arbeiten am Haus müssen noch abgeschlossen werden, und das bedeutet, dass Lakshmi weiterarbeiten muss, um ihre Schulden zu begleichen. Ihr Ehemann spürt Lakshmi auf und bringt eine ziemliche Überraschung mit Radha, ihre 13-jährige Schwester, von der sie nie wusste, dass sie eine hatte. Das neue und bessere Leben, für das Lakshmi so hart gearbeitet hat, droht mit dieser neuen Entwicklung zusammenzubrechen.

Es ist eine Geschichte über Selbstwert, Vergebung, Weiblichkeit und Familie, vor allem Lakshmi ist ein lesenswerter Charakter. Sie zeigt eine bewundernswerte Entschlossenheit und harte Arbeitsmoral, das Leben zu schaffen, von dem sie weiß, dass sie es verdient hat. Mein Lieblingscharakter war aber Malik, er spielte jedoch keine größere Rolle in der Geschichte. Insgesamt gibt eine große Anzahl von Charakteren, mit denen man Schritt halten muss, viele davon mit Nebenrollen und ich hätte mir gewünscht, wenn manche Handlungsstränge vertieft behandelt worden wären. Teils war es mir zu oberflächlich.

Für mich war „Die Hennakünstlerin“ ein unterhaltsames und relativ schnelles Lesevergnügen, das einen in die 1950er-Jahre nach Indien entführt. Es ist ein wunderbarer historischer Roman mit lebhaften Beschreibungen und tollem Setting.

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Veröffentlicht am 25.06.2022

Lesenswerte queere Coming-of-Age-Story mit magischen Elementen

Yadriel und Julian. Cemetery Boys
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Yadriels Familie fällt es schwer zu akzeptieren, dass er trans ist, und sie werden ihm definitiv nicht erlauben, an dem traditionellen Ritual teilzunehmen, bei dem er ein Brujo wird. Entschlossen, seinen ...

Yadriels Familie fällt es schwer zu akzeptieren, dass er trans ist, und sie werden ihm definitiv nicht erlauben, an dem traditionellen Ritual teilzunehmen, bei dem er ein Brujo wird. Entschlossen, seinen Wert zu beweisen, führt er das Ritual selbst durch und plant dann, mit seiner besten Freundin Maritza, den Geist seines ermordeten Cousins Miguel zu finden, damit er seine Seele befreien kann. Das Problem: Er beschwört den falschen Geist. Stattdessen ruft er Julian, einen Unruhestifter von seiner Highschool, zu sich. Julian weiß nicht, warum oder wie er gestorben ist, und möchte herausfinden, was passiert ist und dass für seine Freunde gesorgt wird. Er bittet Yadriel um seine Hilfe. Yadriel stimmt widerwillig zu, aber die Dinge werden schwieriger, als er merkt, dass er Gefühle für Julian hat und seine Seele nicht freigeben möchte.

"Yadriel & Julian - Cemetery Boys" ist eine wunderschön erzählte Geschichte über die Schwierigkeiten, dass die eigene Familie einen so zu akzeptiert und so liebt, wie man eben ist. Zudem ist es auch eine wirklich einfallsreiche und magische Fantasie voller Latinx-Traditionen, die den Leser*innen im Buch begegnet. Ich habe die Kombination aus Latinx-Kultur, magischen Elementen und Queerness einfach geliebt. Dieses Buch schafft es genau darzustellen, wie es sich anfühlt, wenn Familien- und Community-Mitglieder behaupten, sie unterstützen einen, aber einen mit unpassenden Kommentaren oder Handlungen zeigen, das dem nicht so ist. Man spürt, wie sehr dieses Verhalten Yadriel weh tut.

Alles in allem ist „Yadriel & Julian – Cemetery Boys“ ein guter YA-Roman, der mit einer magischen, inklusiven und authentischen Handlung zu überzeugen weiß und zusammen mit den gut gezeichneten und liebenswerten Charakteren einfach nur Spaß macht zu lesen.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Nette Sommerlektüre

Kein Sommer ohne dich
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Poppy und Alex sind seit dem College beste Freunde. Obwohl sich beide sehr voneinander unterscheiden, verstehen sie sich beide richtig gut miteinander und ihr Humor ist definitiv auf der gleichen Wellenlänge. ...

Poppy und Alex sind seit dem College beste Freunde. Obwohl sich beide sehr voneinander unterscheiden, verstehen sie sich beide richtig gut miteinander und ihr Humor ist definitiv auf der gleichen Wellenlänge. Da sie geografisch weit entfernt voneinander leben, besteht ihre einzige Chance, sich persönlich zu treffen, darin, jedes Jahr gemeinsam eine Sommerreise zu unternehmen. Aber vor zwei Jahren kam passierte etwas während ihrer gemeinsamen Reise, was sie voneinander trennte und seitdem haben Poppy und Alex nicht mehr miteinander gesprochen. Jetzt will Poppy noch eine Reise mit Alex unternehmen, um ihre Freundschaft wiederherzustellen.

Erzählt wird die Geschichte aus Sicht Poppys und abwechselnd zwischen Rückblenden und der Handlung im Jetzt erfahren die Leser*innen, wie sich ihre Freundschaft bzw. ihre Gefühle füreinander über die Zeit und während der verschiedenen Urlaubsreisen entwickelt hat bzw. haben. Beim Lesen kam bei mir jedoch leider keine so richtige romantische Stimmung auf, ich habe die Chemie zwischen den Poppy und Alex nicht richtig gespürt. Als Freunde waren sie toll, aber sie fühlten sich für mich nicht wie ein Liebespaar an, meiner Meinung nach wären beide in einer platonischen Beziehung besser aufgehoben. Auch störte mich, dass beide nicht so richtig offen über ihre Gefühle füreinander reden konnten. Hätten sie sich beide früher ihre Gefühle für den jeweils anderen, wäre es zu weniger Missverständnissen und Konflikten gekommen.

Hingegen gut gefallen hat mir der leicht humorvolle und locker leichte Schreibstil sowie die Szenen, in denen beide einfach tolle Freundschafts- und Reisemomente miteinander erlebt haben, frei von irgendwelcher Fehlkommunikation.

Mein Fazit: Netter und unterhaltsamer Liebesroman über zwei Freunde, die zu Liebenden werden, die vielleicht als Freunde besser zueinander gepasst hätten.

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Veröffentlicht am 23.06.2022

Was ist Wahrheit und was nicht?

His Dark Whisper
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Zu Beginn von „His Dark Whisper“ begegnen die Leser*innen Keegan, der er es bis jetzt nicht leicht in seinem Leben hatte. Er ist von Zweifeln und pessimistischen Gedanken geprägt und auch nicht ohne Hass. ...

Zu Beginn von „His Dark Whisper“ begegnen die Leser*innen Keegan, der er es bis jetzt nicht leicht in seinem Leben hatte. Er ist von Zweifeln und pessimistischen Gedanken geprägt und auch nicht ohne Hass. Als Keegan sich an einem absoluten Tiefpunkt in seinem Leben befindet, wird Lark, die Stimme in seinem Kopf, zu einer realen Person und nimmt ihn auf die Reise in eine andere Welt voller Gefahren und Abenteuer und auch auf eine Reise zu sich selbst. Doch wieso erscheint Lark genau zu diesem Zeitpunkt? Was ist Fiktion und was ist Realität?

Das Buch ist spannend von Anfang bis zum Ende und voll von überraschenden Wendungen. Erzählt wird die Handlung aus der Ich-Perspektive Keegans mit Ausnahme einiger Kapitel, die aus Sicht von Paro erzählt werden. Es ist ein Mix aus Fantasyroman und Elementen aus anderen Mythologien. Von den ersten Seiten an ist mir besonders Keegan ans Herz gewachsen, auch wenn er im Verlauf der Geschichte nicht immer einfach war zu mögen. Keegans persönliche Charakterentwicklung ist nachvollziehbar und authentisch, er ist nicht perfekt und hat seine guten wie schlechten Seiten, aber er gibt nicht auf und kämpft weiter.

Der Schreibstil der Autorin gefiel mir gut, er ist atmosphärisch und leicht poetisch. Was mir nicht so gut gefiel, war, dass es mir teilweise etwas zu schnell ging, wodurch die Geschichte an manchen Stellen leicht verwirrend war. Auch war es nicht immer leicht zwischen Fiktion und Realität zu unterscheiden.

„His Dark Whisper“ ist kein leichtes Buch und keines, das man so nebenbei liest, man muss sich auf die behandelten Themen (Triggerwarnungen im Buch) und die Handlung einlassen können, doch wenn man dazu bereit ist, wird man mit einer gut erzählten und außergewöhnlichen Geschichte belohnt, die einem zum Nachdenken anregt.

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