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Veröffentlicht am 06.01.2024

Gefährliche Suche nach Antworten

Oxen. Pilgrim
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Niels Oxen ist zurück und es geht gewohnt fesselnd und rasant im 6. Band der Oxen-Reihe weiter.

Nachdem Niels Oxen im vorherigen Band in längere Gefangenschaft geraten war und um zu überleben kämpfen ...

Niels Oxen ist zurück und es geht gewohnt fesselnd und rasant im 6. Band der Oxen-Reihe weiter.

Nachdem Niels Oxen im vorherigen Band in längere Gefangenschaft geraten war und um zu überleben kämpfen und sogar töten musste, begibt er sich zu Beginn auf eine Pilgerreise zu sich selbst.
Doch mit der Ruhe und der Zeit der Selbstfindung ist es vorbei, als er in einen Steuerskandal hineingezogen wird, der für ihn, Franck und die junge Polizistin Sally gefährliche Ausmaße annimmt.

Anfangs noch etwas gemächlich und etwas undurchsichtig, zieht der Thriller einen von Seite zu Seite immer mehr in seinen Bann und es fällt schwer mit dem Lesen aufzuhören.
Die Spannung wird dank kurzer Kapitel und verschiedener Erzählperspektiven konstant hochgehalten. Die gut konstruierte Handlung mit Anspielungen auf wahre Begebenheiten (Panama Papers), die mit überraschenden Wendungen und undurchsichtigen sowie differenziert beschriebenen Charakteren überzeugen kann, trägt ihren Teil dazu bei.
Jensens hält sich hierbei nicht groß mit Nebensächlichkeiten auf und sorgt für eine stimmungsvolle Thrilleratmosphäre.

Oxen ist sichtlich gekennzeichnet von seiner schrecklichen Zeit in den Katakomben und sucht weiter nach den Verantwortlichen. Geschickt wird der Handlungsstrang rund um den Finanzbetrug damit verknüpft.

Franck und Oxen präsentieren sich in Bestform und sorgen so für packende Thrillermomente, wie man es von vorherigen Bänden kennt.

"Oxen.Pilgrim" ist alles in allem ein gut gelungener und spannender Thriller, der nach einem leicht verhaltenen Start, Fans der Reihe sicher nicht enttäuschen wird.

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Veröffentlicht am 18.11.2023

Kurzweilig und spannend erzählter Krimi mit mysteriösen Touch

Stille Falle
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„Stille Falle“ ist ein kurzweiliger und packend geschriebener Kriminalroman aus der Feder von Anders de la Motte sowie ein vielversprechender Auftakt einer neuen Reihe um die abgebrühte Leo.

Für Kriminalkommissarin ...

„Stille Falle“ ist ein kurzweiliger und packend geschriebener Kriminalroman aus der Feder von Anders de la Motte sowie ein vielversprechender Auftakt einer neuen Reihe um die abgebrühte Leo.

Für Kriminalkommissarin Leonore „Leo“ Asker scheint die Führungsposition in der Abteilung für Schwerverbrechen in Malmö in Reichweite zu sein. Doch dann wird sie in Abteilung in den Keller der Polizeiwache versetzt, in eine Einheit, bei der merkwürdige ungelöste Fälle landen, um die sich keiner kümmern will. Leo würde jedoch lieber in einem bedeutenden Entführungsfall einer jungen Frau ermitteln. Heimlich fängt sie weiter an dem Fall zu ermitteln und stellt bald fest, dass einer der merkwürdigen Fälle der Abteilung in Zusammenhang mit dem Entführungsfall steht. Während ihrer Ermittlungen stößt sie auf den Namen ihres alten Jugendfreundes Martin Hill und schon bald beginnt ein Spiel auf Leben und Tod.

Erzählt anhand kurzer Kapitel und aus verschiedenen Perspektiven, darunter die der Protagonistin Leo, Hill, der entführten Frau und die des ominösen Trolls, entwickelt der flüssig geschriebene Kriminalroman schnell eine Sogwirkung. Rückblicke in Leos Vergangenheit machen zudem neugierig, mehr über Leo als Person zu erfahren.
Leo ist nicht zimperlich und weiß sich zu helfen, erfüllt also das Bild einer starken Frau bei der Polizei mit schwieriger Vergangenheit, die sich nicht unterkriegen lässt. Passend dazu gibt es einen alkoholabhängigen Kommissar, machomäßige und erfolgshungrige Polizeiermittler.
Auch wenn die Personenwahl etwas stereotyp ist, kann der Krimi vor allem dank seiner mysteriösen Handlung voller Wendungen überzeugen, die in einem spannenden Finale gipfelt.

Einzig das Motiv bleibt am Ende etwas nebulös. Auch das Potenzial, der Abteilung für merkwürdige und mysteriöse Fälle im Keller wurde für meinen Geschmack, nicht wirklich genutzt. Was jedoch noch nicht ist, kann ja im 2. Band noch werden. Denn trotz kleiner Schwächen bin ich gespannt, wie es weitergeht, der Cliffhanger am Ende des Buches macht auf jeden Fall neugierig.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Walter spielt Gott - berührend und kurzweilig

Kein guter Mann
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"Kein guter Mann" entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer Art Weihnachtsgeschichte à la Charles Dickens, die zu berühren und zu überraschen weiß. Sie zeichnet sich durch Tiefe aus und dass sie ohne ...

"Kein guter Mann" entwickelt sich im Laufe der Handlung zu einer Art Weihnachtsgeschichte à la Charles Dickens, die zu berühren und zu überraschen weiß. Sie zeichnet sich durch Tiefe aus und dass sie ohne Kitsch auskommt.

Walter ist zu Beginn ein griesgrämiger und wenig sympathischer Postbote, der in die Christkindfiliale der Post in Engelskirchen versetzt wird. Mit wenig Begeisterung beantwortet er die Briefe ans Christkind oder den Weihnachtsmann, bis ihm der Brief von Ben an den lieben Gott in die Hände gerät. Bens Brief ist keiner der üblichen Wunschzettel, sondern nur die Frage nach einem Klempner. Neugierig geworden beginnt Walter mit Ben eine Art Brieffreundschaft mit ihm und wird als Gott zu seinem Freund. Infolgedessen beginnt Walter über sein Leben nachzudenken.

Walter hat zu Anfang nicht wirklich viele Eigenschaften, die ihn liebenswert machen. Doch je mehr man über seine Vergangenheit erfährt, umso vielschichtiger wird seine Person. Denn Walters Leben ist geprägt von schicksalhaften und unglücklichen Ereignissen, die sein Leben prägten und ihm zu dem verbitterten Mann machten, der er jetzt ist.
Im Laufe der Geschichte kommt Walter seiner Familie wieder näher, doch nicht immer erfolgreich. Doch dann ist es Ben, der ihm zu inneren Frieden verhilft.

Dank der kurzen Kapitel und des flüssigen Schreibstils fliegt man nur so durch die Seiten. Hoch gehalten wird der Spannungsbogen durch Einblicke in Walters Vergangenheit, die sich mit der Geschichte in der Gegenwart abwechseln. Man will wissen, wie Walter zu dem wurde, der er ist und wie es mit Ben weitergeht.

Gut gefallen hat mir, dass zum Ende hin nicht alles Friede-Freude-Eierkuchen ist und trotz Walters persönlicher Weiterentwicklung und Handlungen nicht alles im Lot ist. So wie es im wahren Leben eben auch ist.
Einzig manche Ereignisse fand ich etwas zu konstruiert, besonders zum Ende hin.

"Kein guter Mann" zeichnet sich durch eine glaubhafte und menschliche Charakterzeichnung aus. Der Roman ist ein packender Mix aus humorvollen und tiefgründigen Elementen, die für ein kurzweiliges Lesevergnügen nicht nur zu Weihnachten, sorgen.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Die Welt ordnet sich neu - informatives Sachbuch

Welt in Aufruhr
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In Münklers fachlich gut fundierten und flüssig geschriebenen Sachbuch "Die Welt in Aufruhr - Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert" behandelt der Autor tiefgehend das Thema Weltordnung, die verschiedenen ...

In Münklers fachlich gut fundierten und flüssig geschriebenen Sachbuch "Die Welt in Aufruhr - Die Ordnung der Mächte im 21. Jahrhundert" behandelt der Autor tiefgehend das Thema Weltordnung, die verschiedenen Theorien dahinter und welche Ordnungssysteme es gab bzw. gibt.

Er liefert, vor allem in Bezug auf Ausbildung und Konzepten hinter den verschiedenen Ordnungssystemen, nicht nur eine Fülle an theoretischen Hintergrundwissen, sondern er geht auch auf die Rolle von Krieg und Frieden sowie die der Politik dabei ein. Nebenbei analysiert er auch die aktuelle Weltordnung und wie diese sich in Zukunft aussehen könnte. Hierbei geht er auch auf den Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine ein, die EU und die UN, sodass ein Aktualitätsbezug entsteht.

Wer jedoch ein leicht verständliche politikwissenschaftliche Sachlektüre hinter "Die Welt im Aufruhr" erwartet, wird mit dem Buch nicht ganz glücklich. Es hilft mit dem Thema vertraut zu sein und ein Interesse bzw. Hintergrundwissen in Bezug auf (geo)politische Themen zu haben. Dem gut strukturiert aufgebauten Text merkt man an, dass er von einem Autor geschrieben wurde, der definitiv Ahnung von seinem Thema hat und tief in der Materie drinnen steckt. Für Fachfremde kann es dementsprechend teils etwas schwer verständlich sein. Dazu tragen auch die langen, verschachtelten Sätze und die längeren Kapitel bei.
Wer sich dessen bewusst ist, wird viel Interessantes über verschiedenen Theorien über Krieg, Frieden, die Rolle des Staates, der Wirtschaft und auch des Volkes lernen und welche Rolle sie bei Ausbildung und Entwicklung unterschiedlicher Ordnungssysteme spielten und spielen werden.

"Die Welt in Aufruhr" ist definitiv ein interessantes und gut geschriebenes Sachbuch über Weltordnungen. Zuweilen mit etwas zu viel theoretischen Hintergrund. Diesbezüglich hätte ich mir mehr Bezug auf nähere geschichtliche und (geo)politische Entwicklungen gewünscht. Trotz der kleinen Schwächen, ist Münklers neuestes Werk informativ und für Leute, die sich für das Thema interessieren, auf jeden Fall lesenswert.

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Veröffentlicht am 11.11.2023

Wenn die Vergangenheit dich einholt

Taubenschlag
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"Taubenschlag" ist ein kurzweilig und fesselnd erzählter Krimi und die gelungene Fortsetzung des ersten Bandes der Reihe rund um die dänische Ermittlerin Lykke Teit und dem deutschen Ermittler Rudi Lehmann.

Gleich ...

"Taubenschlag" ist ein kurzweilig und fesselnd erzählter Krimi und die gelungene Fortsetzung des ersten Bandes der Reihe rund um die dänische Ermittlerin Lykke Teit und dem deutschen Ermittler Rudi Lehmann.

Gleich zu Beginn geht es düster und durchaus brutal zu.
In einem alten Bunker in Berlin werden die mumifizierten Leichen einer Familie gefunden. Im Norden von Deutschland kommt es zu brutalen Morden, bei denen die Opfer vor ihrem Tod gefoltert werden und dann nach ihrem Tod mit einer toten Taube auf ihrem Schoß aufgefunden werden. Lykke und Rudi werden wieder beauftragt, gemeinsam zu ermittle. Der Fall nimmt nicht nur persönliche Züge an, sondern lässt beide auch tief in die Stasi-Geschichte der DDR eintauchen. Eine spannende Jagd nach dem Täter beginnt, denn dieser hat schon sein nächstes Opfer in seiner Gewalt.

Dank kurzer Kapitel wird von Anfang an, schnell Spannung aufgebaut, die auch konstant hochgehalten wird. Dazu tragen auch die verschiedenen Erzählperspektiven, darunter auch die des Täters, bei, von den packenden Wendungen nicht zu schweigen.
Aufgrund der rasanten Erzählweise bleibt kaum Zeit zum Durcharbeiten, einzig die privateren und persönlicheren Momente zwischen Lykke und Rudi sorgen für eine kurze Verschnaufpause.
Die freundschaftliche und väterliche Beziehung zwischen Lykke und Rudi ist auch eine der Stärken des gut geschriebenen Krimis und sorgt hier und da auch für den ein oder anderen heiteren Moment in dem sonst eher düsteren Krimi.
Zudem sind beide Charaktere gut, vielschichtig und glaubwürdig gezeichnet. Insgesamt kann die Personenzeichnung überzeugen.

Jedoch nicht nur die Charaktere können überzeugen, sondern auch die Handlung.
Der Autor schafft es glaubhaft, die Gräueltaten der Stasi, die Verstrickungen einzelner darin, Rache und Sühne mit einem fesselnden Kriminalfall zu verknüpfen.

"Taubenschlag" ist somit ein spannender und atmosphärisch düster erzählter Krimi mit überzeugenden Charakteren, der einen Blick auf das begangene Unrecht der Stasi in der DDR wirft.

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