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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.08.2020

Nicht überzeugend

Legal Love – Mit dir allein
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Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen und ich habe erst beim Lesen gemerkt, dass es sich um einen zweiten Teil handeln muss. Es ist also nicht notwendig, die richtige Reihenfolge ...

Der Einstieg in die Geschichte ist mir sehr leicht gefallen und ich habe erst beim Lesen gemerkt, dass es sich um einen zweiten Teil handeln muss. Es ist also nicht notwendig, die richtige Reihenfolge beizubehalten

Melissa Carter ist bald Anwältin in der Kanzlei ihrer Freunde, was mit ihren sozialen Hintergrund ein richtiger Sprung nach vorn ist. Dieser Hintergrund war aber auch ein Punkt der mich richtiggehend gestört hat, einfach weil er mir so unglaubwürdig vorkam. Ich meine, welcher Mensch, der in relativ armen Verhältnissen aufgewachsen ist, geht jeden Tag essen und achtet generell nicht auf seine Ausgaben? Ihre Vergangenheit wirkte einfach wie ein Punkt auf der Liste, um sie halbwegs spannend zu gestalten und kam mir schlichtweg nicht glaubwürdig vor. Auch ihre Anwaltstätigkeit war mir zu oberflächlich gestaltet. Ich meine, ich kenne mich nicht mit englischem Recht aus und wie man da einen Anwaltstitel erhält, aber Melissa war eine nervige Mischung aus "Ich bin die beste, die man kriegen kann" und "Hilfe, ich mache das doch erst seit zwei Monaten". Das war ein widersprüchliches Hin und Her und hat sie nicht in meiner Sympathie steigen lassen.

Besser umgesetzt als den Anwaltsaspekt war meiner Meinung nach das Tennisspielen des männlichen Protagonisten Pat. Das kam zumindest halbwegs glaubwürdig daher und wirkte nicht ganz an den Haaren herbeigezogen.

Trotz dieser Mängel, die das Buch für mich hat, konnte man es gut und schnell lesen, denn der Schreibstil war sehr angenehm, wenn auch nichts besonderes. Was ich am meisten kritisiere, dürften die inszenierten Stimmungsschwankungen der Protagonisten sein, einfach nur, damit irgendetwas spannendes passiert. Das wirkte einfach nur gewollt und unnötig. Man hätte sich lieber auf das Lösen des Falls konzentrieren sollen, an dem Melissa arbeitet, denn das war ein wirklich interessanter Schwerpunkt der Geschichte.

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.08.2020

Überragend

Fuck you, Love
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Es gibt Bücher und es gibt BÜCHER.
F*ck you Love zählt eindeutig in die letztere Kategorie. Ich wusste ehrlich gesagt wenig über das Buch, als ich es aufgeschlagen habe, nur dass es keine 0815 New Adult ...

Es gibt Bücher und es gibt BÜCHER.
F*ck you Love zählt eindeutig in die letztere Kategorie. Ich wusste ehrlich gesagt wenig über das Buch, als ich es aufgeschlagen habe, nur dass es keine 0815 New Adult Geschichte sein wird, war mir klar gewesen. Dieser provokante Titel, das gegensätzliche Cover, alles an diesem Buch schreit ganz laut "REVOLTE".
Und dann habe ich den Prolog gelesen und war einfach baff. Diese berührenden, klaren Worte, die dir den Titel quasi ins Gesicht schreien, haben mich umgehauen und nicht wieder aufstehen lassen. Das Thema Vergewaltigung habe ich noch in keinem Buch so klar thematisiert gesehen, wie in diesem. Sonst ist es meist etwas, dass einem Nebencharakter passiert ist oder der entfernten Bekannten, um ja kein Tabu zu brechen. Und auch hier ist es nicht die Perspektive des Opfers, aus der wir lesen dürfen, sondern die des Täters. Oder?
Floyd kann sich nämlich nicht an diese Nacht erinnern, genauso wenig wie Storm. Nur das etwas passiert ist, wissen beide. Oder doch nicht?
Wie gehen zwei Menschen miteinander um, wenn eine fehlende Nacht das Einzige ist, dass sie verbindet?
Aber da hat man die Rechnung ohne Storm gemacht, wenn man denkt, man kann die Geschehnisse ignorieren. Storm ist... die Art Mensch, die dir ins Gesicht rotzt, wenn ihr nicht passt, was du sagts, die dich tritt, wenn du am Boden liegst und es verdient hast, die ihre eigenen Emotionen nicht unter Kontrolle hat und depressiv ist, aber ihr Gegenüber sofort durchschaut. Storm ist dieser Mensch, den man im wahren Leben wohl als psychisch gestört abstempelt, weil er nicht ins Raster passt. Ich liebe es, dass die Autorin uns mit diesem Buch solchen Menschen näher bringt.
Und dann ist da noch Floyd, der dem Klischee des reichen, privilegierten Jungen entspricht und doch viel mehr Charakter hat, als die meisten anderen. Er ist nicht reich um des Klischees willen, er ist reich, weil er der komplette Gegensatz zu Storm ist und ihr Gegenstück bildet. Er ist privilegiert, aber allein und einsam, hat kein Ziel im Leben und entspricht nicht den Erwartungen seiner Eltern. Aber Floyd ist so viel mehr als enttäuschte Erwartungen, er ist Sehnsucht und Schuld und Liebe und Hass und ich vergöttere ihn. Man merkt einfach, dass Daniela Hartig diese Charaktere liebt, sie großgezogen hat, bis sie zu diesen unglaublichen Persönlichkeiten geworden sind, über die wir jetzt lesen dürfen.
Viel mehr will ich zu diesem Buch nicht sagen. Lest selbst. Und kommt unbeschadet durch die Seiten, meine Lieben.

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Veröffentlicht am 16.08.2020

Spannung pur in wunderschönem Setting

Dangerous Hearts – Mit dir gegen jede Gefahr
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Auch im zweiten Teil ihrer Dangerous Hearts Reihe entführt uns Romina Gold in einen entlegenen Teil der USA, diesmal in den Glacier Nationalpark.
Nikki, die wir schon aus dem ersten Band durch ihre Männergeschichten ...

Auch im zweiten Teil ihrer Dangerous Hearts Reihe entführt uns Romina Gold in einen entlegenen Teil der USA, diesmal in den Glacier Nationalpark.
Nikki, die wir schon aus dem ersten Band durch ihre Männergeschichten kannten, ist nach dem schweren Verrat ihres Ex in den Nationalpark gezogen und arbeitet dort im Infocenter, wo sie auch dem neuen Ranger Jared begegnet. Ich habe das ganze Nationalparkfeeling wirklich sehr genossen, da es mal eine Abwechslung zu der derzeit beliebten Kleinstadt war. Zudem waren die Naturbeschreibungen traumhaft und wecken die Reiselust in einem.
Jared ist ein starker Charakter, der mit dem neuen Rangerjob den Selbstmord seines Bruders überwinden möchte. Er war sofort sehr sympathisch und sehr naturverbunden. Golds Schreibstil macht es leicht durch die Seiten zu fliegen, auch wenn er an sich recht einfach gestrickt ist. Spannung erzeugt sie nicht durch ihre Worte, sondern durch die Handlung, die sie beschreiben.
Das Buch ist im Romantic Suspense Genre einzuordnen und damit spielt nicht nur die Liebesgeschichte zwischen Nikki und Jared eine Rolle, sondern auch ein schwerer Fall von Wilderei im Nationalpark. Die Suche nach den Übeltätern ist im riesigen Park nahezu aussichtslos und wir fiebern als Leser ständig mit.
Durch einige überraschende Wendungen gelingt es der Autorin ein zumindest für mich unvorhersehbares Ende zu gestalten.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Leider enttäuschend

Lynnwood Falls – Sommer der Liebe
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Protagonistin Hope muss wegen eines Notfalls in der Familie New York auf unbestimmte Zeit hinter sich lassen und ins beschauliche Lynnwood Falls reisen. Schon zu Beginn des Buches, als wir Hopes New Yorker ...

Protagonistin Hope muss wegen eines Notfalls in der Familie New York auf unbestimmte Zeit hinter sich lassen und ins beschauliche Lynnwood Falls reisen. Schon zu Beginn des Buches, als wir Hopes New Yorker Alltag kennenlernen, habe ich eine starke Abneigung gegen sie entwickelt. Sie hat sich vorgemacht, dass sie ihr Leben lieben würde und alle Zweifel im Keim erstickt. Diese selbst erzeugte Blindheit sich selbst gegenüber hat mich wirklich aufgeregt, genauso wie die zwanghaft positive Darstellung ihres Freundes Collin. Ich mag es einfach nicht, wenn Menschen sich selbst etwas vormachen und dafür war Hope leider ein Paradebeispiel.
Der sonstige Verlauf der Story war eigentlich echt schön, vor allem, weil wir neben Hopes Perspektive auch die ihres Exfreundes Ryan erleben dürfen. Das waren für mich die Lichtblicke in diesem Buch muss ich sagen. Er war ein sehr angenehmer Mensch und hat mit seiner schweren Vergangenheit einen authentischen und liebenswürdigen Eindruck gemacht.
Was mich während des Lesens zusehends gestört hatte, war, wie lange die Story gebraucht hat sich zu entwickeln. Die Hälfte des Buches -die HÄLFTE- hat es keinerlei Annäherung zwischen Ryan und Hope gegeben. Das war für meinen Geschmack einfach viel zu langgezogen. Vor allem, weil die beiden aus Gründen aneinander geraten sind, die ich persönlich nicht als besonders schlimm angesehen habe.
Was ich trotz meiner Kritikpunkte sagen muss, ist, dass ich das Prinzip, dem das Buch folgt, wirklich gelungen und realitätsnah finde. Hope hat sich von ihrer Heimatstadt entfremdet und stand zusehends unter dem Einfluss ihres Freundes, der nur an seine Karriere gedacht hat. Dadurch hatte sich quasi ihre Weltanschauung verändert und sie hat den halben Roman gebraucht, um das ländliche Leben wieder lieben zu lernen. Genau diese Zeit hat sie auch genutzt, um Ryan als Mensch neu kennenzulernen, da die beiden sich seit einigen Jahren nicht mehr wirklich verstanden haben.
Ihr seht also, dass ich durchaus verstehen kann, welches Ziel das Buch verfolgt, aber Hopes Art zu Beginn des Buches hatte mich wirklich runtergezogen und da diese das halbe Buch angedauert hatte, kann ich das versöhnliche Ende leider nicht alles aufwiegen lassen.

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Veröffentlicht am 14.08.2020

Erfrischende Rollenverteilung

Manhattan Billionaire - Für immer nur du
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Nachdem ich nach den ersten Sätzen das Buch eigentlich sofort wieder zuklappen wollte, weil mir der erste Blick in Brams Kopf zu bemüht humorvoll war, ist mir dieser Kerl doch ziemlich schnell ans Herz ...

Nachdem ich nach den ersten Sätzen das Buch eigentlich sofort wieder zuklappen wollte, weil mir der erste Blick in Brams Kopf zu bemüht humorvoll war, ist mir dieser Kerl doch ziemlich schnell ans Herz gewachsen. Mir hat es sehr gut gefallen, dass viele Teile der Handlung aus seiner Perspektive geschildert wurden. Dadurch ist das Buch endlich mal von diesem typischen den Chef anhimmelnden Mädchen weggekommen, dass sonst häufig als Protagonistin agiert. Das anhimmelnde Mädchen ist in diesem Buch eigentlich sogar Bram selbst, denn er setzt alles daran endlich mit seiner College Liebe Julia Westin zusammenzukommen. Diese ist auch unter dem Namen "Doctor Love" bekannt und vermittelt mit ihrem eigens entwickelten Partnersuchsystem New Yorker Junggesellen. Nur für sich selbst hat sie noch keinen Partner gefunden...
Jedenfalls war dieses Buch eine erfrischende Liebesgeschichte, die auch durch gewisse Nebencharaktere einen besonderen Charme hat. Julia ist nämlich zugleich die kleine Schwetser von Brams besten Freund, zu dem er eine wirklich innige Beziehung hat. ich fand es gut, dass bei diesen beiden aktiv eine Männerliebe dargestellt wurde und es trotzdem nie infrage gestellt wurde, ob sie homosexuell sein könnten. Das war wirklich erfrischend und zudem auch amüsant, da durch ihre innige Freundschaft auch dieser typische Wie-kannst-du-es-wagen-meine-Schwester-zu-daten-Konflikt weggefallen war.
Schlussendlich war das Buch ein wahres Lesevergnügen, auch wenn ich das zu Beginn nie vermutet hätte.

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