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Veröffentlicht am 01.12.2021

Zusammen Berge versetzen

Moving Mountains
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Moving Mountains, der vierte Teil der Fletcher-Reihe dreht sich um Savannah und Maxx. Die Spannung zwischen den beiden war bereits im Vorgängerband spürbar, da die Geschichten zumindest zu Beginn parallel ...

Moving Mountains, der vierte Teil der Fletcher-Reihe dreht sich um Savannah und Maxx. Die Spannung zwischen den beiden war bereits im Vorgängerband spürbar, da die Geschichten zumindest zu Beginn parallel verlaufen. Deswegen war ich schon richtig gespannt auf diesen Band, da mir besonders Maxx als wirklich interessant in Erinnerung geblieben ist.

Das Buch beginnt mit einem Knall, denn Savannah wird von ihren Eltern mit deren Scheidung und der Tatsache, dass sie ihre Therapie beenden muss, konfrontiert. Diese Szene offenbart in Form eines Zusammenbruchs sofort Savannah instabile Psyche und ist ein kleiner Ausblick darauf, was noch kommt. Savannah war zu Beginn keine Protagonistin, die ich übermäßig mochte, da sie ein sehr sensibler Charakter war und ich ihr Wesen allgemein wenig nachvollziehen konnte. Ich präferiere allgemein auch die starke Protagonistin als Hauptfigur. Im Laufe des Buches, als sie sich langsam entwickelt und beginnt, für sich selbst einzustehen, wurde sie mir immer sympathischer.

Der männliche Part des Buches, Maxx, wird nach vier Jahren, die er unschuldig im Gefängnis verbracht hat, entlassen. Die Informationen um ihn und seinen Gefängnisaufenthalt belaufen sich auf ein paar wenige Einschübe, was ich manchmal etwas schade fand. Vielleicht fehlen mir auch ein paar Informationen, da ich den ersten Band, Burning Bridges, der von Maxx Bruder handelt, nicht gelesen habe.

Auch Maxx hat zu kämpfen, denn er ist von Schuldgefühlen zerfressen und von Ängsten erfüllt, die er für sein neues Leben zu unterdrücken versucht. Insgesamt fand ich ihn wirklich interessant, denn er war so anders als Savannah und doch hatten sie die gleichen bzw. ähnliche Probleme.

Die Handlung setzt eher den Fokus auf die charakterliche und psychische Entwicklung der Charaktere, sodass man nicht gerade vor Spannung erzittert, aber das stellt für mich erstmal nichts negatives dar. Ich habe das Buch trotzdem gerne gelesen und wollte es in Richtung Schluss gar nicht mehr aus der Hand legen. Nur in den ersten Abschnitten habe ich ab und an eine Lesepause eingelegt, weil ich nicht vollkommen gefesselt war.

Es gab aus logischer Sicht einen Aspekt (kleiner Spoiler), der mich das gesamte Buch hinweg einfach gestört hat und das war die Sache mit der Therapeutin. Wie erwähnt, muss Savannah die Therapie nach jahrelangen Sprechstunden abbrechen und es wird beschrieben, wie sehr sie Dr. Dreyer vermisst und sich zumindest einen Schlussbesuch oder eine Verabschiedung wünscht. Für sie hapert es daran, dass sie sich keine weitere Sitzung leisten kann. Warum sie nicht einfach das Telefon in die Hand nimmt und das in dieser Form erledigt, blieb mir das gesamte Buch ein Rätsel, vor allem, nachdem eine ihrer Freundinnen ihr von der Therapeutin ausrichtet, dass diese sich das ach wünschen würde. Da gab es keinerlei Reaktion von Savannah und das, wo sie sonst so versessen darauf war. Da fehlte mir ein bisschen Logik hinter, genauso wie bei den Umständen, warum sie ihre die Therapie überhaupt abbrechen musste und dem gesamten Konflikt mit den Eltern.

Insgesamt habe ich das Buch trotz dieser Punkte gern gelesen, da es aus emotionaler Sicht mitreißend geschrieben war und ich Savannahs und Maxx' Entwicklung sehr spannend fand. Gleichzeitig kam durch einige schöne Szenen, wie dem Campingtrip und dem Jahrmarktbesuch, Wohlfühlatmosphäre auf, die für ein schönes Leseerlebnis sorgte.

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Veröffentlicht am 27.10.2021

It never rains forever

Regenglanz
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Die Geschichte von Alissa und Simon ist keine, die man sich einfach mal so ausdenkt. Sie ist durchdacht von vorne bis hinten, gefüllt mit authentischen, liebenswerten Charakteren und glänzt mit einer glaubwürdigen ...

Die Geschichte von Alissa und Simon ist keine, die man sich einfach mal so ausdenkt. Sie ist durchdacht von vorne bis hinten, gefüllt mit authentischen, liebenswerten Charakteren und glänzt mit einer glaubwürdigen und doch spannenden Storyline.

Simon hat ein peinliches Tattoo mit dem Namen seiner Ex, das er dringend covern möchte. Als er im Tattoostudio seiner Wahl auf Alissa trifft und erfährt, dass sie seinen Fehler ausbügeln soll, ist er erstmal geschockt, denn das hässliche Motiv möchte er nach einigen schlechten Erfahrungen keiner Frau mehr zeigen. Alissa missdeutet seine Abweisung als sexistisch begründete Zweifel an ihren Tätowierer-Fähigkeiten als Frau und reagiert dementsprechend wütend.

Der Anfang der Geschichte ist gut gemacht und bietet eine gelungene Grundlage für den weiteren Verlauf der Geschichte, da dadurch gleich mehrere Aufeinandertreffen von Simon und Alissa begründet werden. Dadurch hat man als Leser einen groben Fahrplan im Kopf und kann sich entspannt in die Geschichte fallen lassen.

Alissa war für mich ein besonderer Charakter, da ich sie aus persönlicher Sicht nicht immer mochte und auch einige ihrer Handlungen und Reaktionen nicht verstehen konnte. Die Autorin hat sie aber wirklich gut dargestellt und ihre Emotionen in einem Maße ausgearbeitet, dass ich Alissa als Charakter trotzdem nachvollziehen konnte und trotz meiner nicht bestehenden Sympathie gerne ihre Geschichte verfolgt habe.

Der Konflikt des Buches ist vielschichtiger angelegt, als ich nach den ersten Kapiteln vermutet habe und das Zusammenspiel aus emotionaler und tatsächlicher Spannung macht die Geschichte zu einem wahren Pageturner. Als in ca. der Mitte des Buches ein wichtiges "Geheimnis" aufgedeckt wird, erfährt die Handlung einen starken Aufschwung und wird aus meiner Sicht noch besser.

Mir hat es auch gut gefallen, dass sich die Autorin auf einige Hauptcharaktere, die für die Geschichte an sich wichtig waren, beschränkt hat, sodass diese ihren Raum haben und sich entfalten können. Nebencharaktere werden auf ihre Notwendigkeit für bestimmte Szenen reduziert, ohne dass sie zu farblos wirken. Etwas mehr im Fokus stehen natürlich Alissas Freundinnen Kalla und Leo, die die Protagonistinnen der weiteren Teile der Trilogie bilden sollen. Die beiden lernen wir also schon etwas näher kennen, was ich vollkommen in Ordnung fand, da sie auch in Alissas Leben eine wichtige Rolle spielen und somit mehr wahren, als eine Überleitung zu weiteren Romanen.

Zuletzt möchte ich noch die Wahl des Settings hervorheben, denn ich habe noch nicht so viele Bücher gelesen, die in Hamburg spielen und fand die Auswahl des Handlungsschauplatzes dementsprechend wirklich schön. Gerne hätte es noch mehr touristische Aktivitäten geben können, aber ich kann natürlich nachvollziehen, dass das bei Charakteren, die in der Stadt leben, etwas unpassend wäre. Ich freue mich darauf, in den weiteren beiden Büchern, Lübeck und München besser kennenzulernen!

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Santa is coming

Merry Kissmas
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Das bekannte Autorinnenduo vereint in dieser Geschichtensammlung vier vielseitige, kurze Stories, die eines gemeinsam haben: Weihnachten, Weihnachten, Weihnachten!

Davon abgesehen sind die Geschichten ...

Das bekannte Autorinnenduo vereint in dieser Geschichtensammlung vier vielseitige, kurze Stories, die eines gemeinsam haben: Weihnachten, Weihnachten, Weihnachten!

Davon abgesehen sind die Geschichten überraschend unterschiedlich. Vom Grumpy Neighbourgh, zum Scheidungsdrama, bis hin zum heißen Anwalt und einer kleinen Pretty Woman gleichen Story ist alles dabei. Durch die schnelllebige Handlung und die abwechslungsreichen Szenerien fühlte ich mich gut unterhalten. Der Hauptteil der Kurzgeschichten spielt in New York, was natürlich eine nachgeordnete Rolle spielt, da die Handlung im Mittelpunkt steht.

Die ganz großen Gefühle sind bei mir eher nicht aufgekommen, dafür waren die Konflikte zu einfach gelöst und die Charaktere zu grob dargestellt. Eben typisch für eine Kurzgeschichte. Dafür kam aber auf jeden Fall die durch den Titel versprochene Weihnachtsstimmung auf, die sich auch auf verschiedene Art und Weise in den Geschichten widerspiegelt. Weihnachtsbeleuchtung, Nächstenliebe, passende Getränke - das alles und noch einiges mehr, sorgt für die richtigen Vibes.

Ganz untypisch für die Autorinnen geht es in den Liebesgeschichten nie viel weiter als bis zu einem Kuss. Danach wird man meist der eigenen Fantasie überlassen, da die Geschichten alle an einem Punkt enden, wo man damit rechnen könnte, dass die beiden zusammenkommen. Das war einerseits ganz erfrischend und hat die behagliche Weihnachtsstimmung unterstützt, andererseits erwartet man als Fan der Autorinnen vermutlich etwas anderes.

Jedenfalls vereinen sich in dieser kleinen Sammlung vier zauberhafte Kurzgeschichten, die perfekt auf die Feiertage einstimmen. Wahre Highlights oder allzu tiefgründige Handlungen sollte man allerdings nicht erwarten.

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Veröffentlicht am 17.10.2021

Einfach dufte!

Das Parfum der Liebe
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Das Parfum der Liebe entführt den Leser ins Ferne Südamerika des 20. Jahrhunderts und liefert damit so einige Punkte, die ich aus Büchern bisher nicht kannte. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen dieses ...

Das Parfum der Liebe entführt den Leser ins Ferne Südamerika des 20. Jahrhunderts und liefert damit so einige Punkte, die ich aus Büchern bisher nicht kannte. Mir persönlich hat es sehr gut gefallen dieses ungewöhnliche Setting durch die Augen der Protagonistin Viola zu erkunden, auch wenn es sich natürlich um einen recht kurzen Ausflug handelte.

Trotz der Kürze hat die Autorin es aber auf geniale Weise geschafft, den Figuren Tiefe und glaubwürdige Gefühle zu verleihen. Violet flüchtet zusammen mit ihrem Onkel aus Deutschland, denn nach ihrer geplatzten Verlobung hält sie nichts mehr im sächsisches Leipzig, wo sie dem Spott der Bevölkerung ausgesetzt ist. So tritt sie gern die für Frauen skandalträchtige Reise ins ferne Amerika an, um zusammen mit ihrem Onkel neue Pflanzenarten zu entdecken und damit den europäischen Apothekermarkt zu revolutionieren. Viola hebt sich eindeutig vom Frauenbild ab, das 1904 verbreitet und gesellschaftlich akzeptiert ist. Sie folgt ihrem Onkel in den gefahrenträchtigen Dschungel, möchte mehr über Pharmazie und Pflanzen lernen und ist begeistert von der Artenvielfalt. Als sie auf den Parfumeur Andre trifft, finden die beiden immer mehr zueinander. Bis Andres Geheimnis ans Licht kommt...

Auch Andre konnte mich als Charakter überzeugen, da der Zwiespalt, in dem er steckt, wirklich gut dargestellt wurde und dementsprechend recht glaubwürdig daherkam. Dadurch war das entstandene Drama ideal portioniert und hat die Handlung gut getragen. Durch dass Geheimnis ist es der Autorin wirklich gut gelungen, Spannung aufzubauen und die Geschichte auch abgesehen von dem traumhaften Setting in Schwung zu bringen. Ich bin durch die Seiten geflogen und wollte unbedingt diese schicksalhafte Liebesgeschichte zwischen Viola und Andre verfolgen.

Die Themen Parfumerie und auch die Apothekeraspekte haben zudem für eine interessante Grundlage gesorgt, die das Buch irgendwie zu mehr als einer einfachen Liebesgeschichte haben werden lassen.

Spannende Charaktere, eine dynamische Handlung und ein traumhaftes Setting machen diese Geschichte auf jeden Fall zu einem Sehnsuchtsmoment!

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Veröffentlicht am 13.10.2021

Sommerurlaub im Kurzformat

The Mix-up - Tausche Koffer gegen Liebe
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Die besonderen Herausforderungen eines Kurzromans zu meistern, schaffen meiner Ansicht nach nur die wenigsten AutorInnen, weshalb ich zugegebenermaßen doch immer recht skeptisch bin. Deshalb war ich absolut ...

Die besonderen Herausforderungen eines Kurzromans zu meistern, schaffen meiner Ansicht nach nur die wenigsten AutorInnen, weshalb ich zugegebenermaßen doch immer recht skeptisch bin. Deshalb war ich absolut positiv überrascht, als mich The Mix-Up bereits nach den ersten Seiten in seinen Bann ziehen konnte.

Wir reisen zusammen mit Protagonistin Izzy in die Toskana, um der Hochzeit einer Freundin beizuwohnen. Alles ist perfekt, die Location ein Traum und auch das Wetter spielt mit. Und dann kommt es, wie es kommen musste; Izzys Koffer wurde mit dem eines anderen Gastes vertauscht! Eine absolut gelungene, wenn auch natürlich wenig überraschende Wendung (der Titel hat das ja vorweggenommen), die genau die richtige Portion Drama in diesen Kurzroman gebracht hat. So hatte man ein kleines, irgendwie witziges Problem, das man in einigen Kapiteln lösen konnte und hatte trotzdem noch genug Raum, um Izzy und Sam ein wenig kennenzulernen. Bei ihnen und auch den Nebencharakteren wurde sich aufgrund der Kürze der Geschichte natürlich auf einige herausstechende Charaktereigenschaften konzentriert, was ich aber für dieses Format als gute Lösung empfunden habe. So hatte man eine grobe Vorstellung von den Personen und konnte sich den Rest im Kopfkino zusammenreimen.

Neben der gelungenen Handlung finde ich besonders das wunderschöne Setting in der italienischen Toskana heraushebungswürdig. Die Hochzeit findet nämlich in einer Burg statt, die zugleich das Hotel beinhaltet. Der Pool und die Feierlichkeit sorgen für sommerliche Gefühle und haben mich meinen nächsten Urlaub herbeisehnen lassen. Sehnsuchtsmomente kamen also auf jeden Fall auf!

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