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Veröffentlicht am 07.09.2021

Peters dunkle Seiten

Die Chroniken von Peter Pan - Albtraum im Nimmerland
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Christina Henry entführt uns in ihrem neuen Roman ins Nimmerland, einer idyllisch wirkenden Insel, die lediglich von Peter Pan, seinen Spielgefährten und dem ein oder anderen Piraten bevölkert wird. Und ...

Christina Henry entführt uns in ihrem neuen Roman ins Nimmerland, einer idyllisch wirkenden Insel, die lediglich von Peter Pan, seinen Spielgefährten und dem ein oder anderen Piraten bevölkert wird. Und vieläugigen Monstern. Und Riesenkrokodilen. Und weiteren wilden Tieren. Das kleine Fleckchen Erde ist also gar nicht so idyllisch, wie man auf den ersten Blick denken könnte und die ewig jungen Jungen müssen den ein oder anderen Kampf austragen, um auf der Insel zu überleben.

Jamie ist der erste Junge gewesen, den Peter je ins Nimmerland geholt hat. Er hat schon viele andere kommen und gehen gesehen und unzählige Kämpfe ausgetragen. Er als Charakter war eigentlich wirklich gut gewählt, da er die perfekte Verbindung zwischen Peter und den anderen Jungen dargestellt hat. Denn wie ihr vielleicht wisst, ist in dieser Version der Geschichte Peter Pan der Bösewicht. Gefühlskalt, ohne Reue und teilweise auch ohne Verstand sind nur einige Attribute, die auf ihn zutreffen. Jamie hingegen vollzieht im Laufe des Buches, parallel zu seinen wachsenden Zweifeln Peter gegenüber, einen recht spannenden Wandel und füllt damit einen Großteil der Geschichte.

Denn trotz der wunderbaren Grundlage, die die Story rund um Peter Pan bietet und den interessanten Elementen, die der Gutenachtgeschichte einen düsteren Touch verleihen, hat es die Autorin in meinen Augen nicht geschafft, ein unterhaltsames Buch zusammenzuschreiben. Ich hatte während des Lesens große Probleme am Ball zu bleiben und das gute Stück nicht einfach in die Ecke zu legen und mich interessanteren Büchern zu widmen. Letztendlich habe ich eine längere Pause eingelegt, weil mich die Geschichte nicht fesseln konnte.

Den Grund dafür sehe ich nicht im Schreibstil oder dergleichen, denn der war perfekt für dieses Buch geeignet. Vielmehr waren es wirklich die Handlung (oder deren fehlen) und der grausame Ansatz des Buches, die nicht überzeugen konnten.

Mehr als drei viertel der Geschichte geht es einfach nur um das Leben auf der Insel und wie Peter das Leben der Jungs kontrolliert. Natürlich erlebt man durch Jamies Perspektive nebenbei, wie er sich gedanklich abschottet und die Zweifel zu wachsen beginnen, aber das hat für mich nicht ausgereicht, um das Buch zu füllen. Einzelne Höhepunkte der Handlung boten zumindest zu Beginn die kleinen düsteren Zwischenfälle, die die Autorin wohl ausmachen. Leider haben sich die damit verbundenen Todesfälle sehr schnell als Storyelement abgenutzt und wirkten für mich irgendwann nur noch wie ein verzweifelter Versuch, irgendetwas passieren zu lassen. Die Dramatik und die Emotionen sind aus meiner Sicht verloren gegangen.

Zum Ende hin entwickelte sich dank eines neuen Charakters die ein oder andere spannende Szene, die leider relativ schnell abgewickelt wurde. Der Charakter hätte gerne früher auf die Bildfläche treten können, sodass die damit verbundenen Veränderungen und Entwicklungen mehr Raum bekommen hätten. So wirkte es eher wie ein verzweifeltes Aufbäumen am Schluss, um einen besseren Gesamteindruck zu hinterlassen.

Endresultat: Aus meiner Sicht leider ein Flop.

Schade, denn eigentlich war ich wirklich gespannt auf die Geschichte rund um Peter Pans dunkle Seiten.

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Veröffentlicht am 30.08.2021

Magisches Abenteuer

Die Stadt ohne Wind
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Die Stadt ohne Wind. Hyperborea. Die Bastion in den Bergen. Das Juwel dieser Welt. Die Heimat von Lastyanax, seit neuestem Minister, und die Zuflucht von Arka, der Dreizehnjährigen, die allein die eisigen ...

Die Stadt ohne Wind. Hyperborea. Die Bastion in den Bergen. Das Juwel dieser Welt. Die Heimat von Lastyanax, seit neuestem Minister, und die Zuflucht von Arka, der Dreizehnjährigen, die allein die eisigen Gebirgszüge überquert hat und nun mit Lastyanax als Mentor klarkommen muss.

Wenn man in dieses Buch eintaucht, wird man zunächst eiskalt in eine High Fantasy Welt geschmissen, von der man wenig Ahnung hat. Der beste Weg gegen die Ahnungslosigkeit ist, einfach weiterlesen. Zusammen mit Arka und Lastyanax lernt man nach und nach die schwierige Welt kennen, in der Hyperborea existiert. Dabei hat man verschiedene Blickwinkel, da beide selbst völlig gegensätzliche Perspektiven haben. Arka ist als halbe Amazone eine starke Persönlichkeit, sehr energiegeladen und dickköpfig, während Lastyanax als junger, gebildeter Politiker ihr Gegenteil darstellt. Zusammen sind die beiden ein tolles Duo, auch wenn es einige Zeit braucht, bis sie selbst das herausfinden.

Arka und Lastyanax ermitteln gemeinsam in der Mordserie, die unter den Ministern Hyperboreas um sich greift und blicken dabei immer tiefer in das machthungrige System der Stadt. Es war wirklich eine spannende Angelegenheit mit ihnen die Schattenseiten der Kuppelmetropole zu entdecken und mit ein wenig Überlegen gesellschaftliche Probleme unserer eigenen Welt wiederzufinden. Die Autorin hat auf ganz dezente Weise Thematiken wie Drogenmissbrauch, Frauenfeindlichkeit oder auch den elitären Zugang zu Bildung in Szene gesetzt und ihnen mit Symbolfiguren einen wichtigen Platz in der Geschichte gegeben.

Auch seine Schattenseiten hat für mich der Schreibstil, der einerseits gut durch das Buch geführt hat, andererseits aber für meinen Geschmack stellenweise etwas zu ausschweifend daher kam. Dadurch gab es immer wieder Passagen im Buch, die ich lediglich überflogen habe, da die Beschreibungen einfach zu ausufernd waren. Die Beschreibungen waren aber wiederum teilweise notwendig, um eine so umfassende magische Welt, wie die, in der Hyperborea liegt, angemessen darstellen zu können. Ein zweischneidiges Schwert also.

Trotz der Längen stellt das Buch einen gelungenen Auftakt für eine Reihe dar. Aufgrund des recht offenen Endes und des Untertitels gehe ich von weiteren Teilen aus. Wenn man möchte, kann man die Geschichte aber auch nach diesem Buch beenden, da es einen runden Abschluss gab, das bleibt jedem selbst überlassen. Die Reise von Arka geht weiter.

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Veröffentlicht am 22.08.2021

The End

Play & Pretend
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Play & Pretend ist der dritte und leider auch schon letzte Teil der Soho-Love Trilogie und als großer Fan der Vorgängerbände waren meine Erwartungen an die Geschichte nicht gerade winzig.

Und ich kann ...

Play & Pretend ist der dritte und leider auch schon letzte Teil der Soho-Love Trilogie und als großer Fan der Vorgängerbände waren meine Erwartungen an die Geschichte nicht gerade winzig.

Und ich kann ehrlich sagen, dass sie zu einhundert Prozent erfüllt wurden, denn Gott, ich liebe dieses Buch, wie ich schon die anderen Teile geliebt habe.

Brioney und Sebastian sind keine einfachen Charaktere, aber es sind auch nicht die einfachen Charaktere, die ganze Bücher füllen können und mich den Tränen nahe zurücklassen. Was mir besonders gut gefallen hat, war, dass weder SIE noch ER die Position des Retters einnehmen. Keiner der beiden steht als Held dar, der den anderen vor dem sicheren Verderben gerettet hat. Sie sind gleichwertige Charaktere dieser Geschichte, mit Ängsten, mit Krankheiten, mit Träumen, mit der Hoffnung auf Liebe und das war wunderschön so.

Ihre jeweiligen psychischen Krankheiten und der Umgang mit ihnen durch sich selbst und andere stellt einen wichtigen Teil der persönlichen Entwicklungen von Sebastian und Brioney dar, was durch die wechselnde Perspektive bei beiden wirklich gefühlvoll vermittelt wurde und mich tief beeindruckt hat. Da ich selbst keinerlei Vorwissen hatte, habe ich alle Informationen liebend gerne aufgesaugt und meinen Wissensschatz erweitert. Ich liebe es nämlich, wenn Bücher Themen aufgreifen, mit denen ich mich bisher nicht ausführlicher beschäftigt habe und mir so neue Perspektiven aufzeigen.

So ist es auch mit dem künstlerischen Aspekt gewesen, der die ganze Reihe durchzieht. In Band eins war es das Schreiben, im zweiten Teil die Malerei und hier das Schauspiel. Ich selbst würde mich als alles andere als kreativ bezeichnen und habe auch schon andere Bücher gelesen, wo es mich gestört hat, wenn die Hauptcharaktere zu künstlerisch waren. Aber hier hat die Autorin es geschafft, dass ich jedes kleinste Detail geliebt habe, einfach, weil es zu den Charakteren gehört hat, die sie erschaffen hat und es sie zu dem gemacht hat, der sie sind. Ihre Kunst war kein Anhängsel, um sie interessanter zu machen, SIE waren ihre Kunst und das war nahezu magisch zu lesen.

Brioney und Sebastian besuchen dieselbe renommierte Schauspielschule und spielen in ihrem nächsten Stück ein Liebespaar. Durch gemeinsame Proben und private Treffen kommen sich beide schnell näher, wobei in beiden Köpfen stets die Angst in der Vorherrschaft ist, da sie sich aufgrund ihrer Krankheiten nicht liebenswert fühlen. Kombiniert mit dem privaten Umfeld und der uns bereits bekannten WG hat dieser Roman keine einzige Seite, die mich nicht in ihren Bann gezogen hat.

Der Weg zum Happy End war für Brioney und Sebastian nicht leicht, aber bewegend zu verfolgen und gleichzeitig hoffnungsvoll für alle da draußen, die sich der Liebe nicht wert fühlen.

Brioney wirkte aufgrund ihrer Probleme bisher stets als Außenstehende in der WG-Konstellation und ich fand es schön zu verfolgen, wie sie auf dem Weg zu sich selbst und mehr Akzeptanz, die anderen stärker in ihr Leben gelassen hat und so wahre Freundschaft entstehen konnte.

Ich bin gleichzeitig glücklich und traurig, dass es jetzt vorbei ist mit der Trilogie. Glücklich, weil alle meine Lieblingscharaktere ihr Happy End bekommen haben; traurig, weil es nun vorbei ist. Der typische Bookhangover eben.

Soho-Love ist für mich DIE New Adult Reihe des Jahres und hat nun für immer einen kleinen Platz in meinem Herzen für sich beansprucht, da sie zu einer meiner Lieblingsreihen geworden ist. Ich kann euch die Bücher nur ans Herz legen und hoffen, dass ihr sie genauso lieben könnt, wie ich es getan habe.

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Veröffentlicht am 12.08.2021

Einfach zauberhaft

The Rules of Magic. Eine zauberhafte Familie
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The Rules of Magic ist die Vorgeschichte von Alice Hoffmans Erfolgsroman Practical Magic, wessen man sich vor dem Lesen bewusst sein sollte.

Das Buch erzählt die Geschichte der drei Geschwister Franny, ...

The Rules of Magic ist die Vorgeschichte von Alice Hoffmans Erfolgsroman Practical Magic, wessen man sich vor dem Lesen bewusst sein sollte.

Das Buch erzählt die Geschichte der drei Geschwister Franny, Jet und Vincent vom Anfang bis zum Ende. Wir lernen die drei als Kinder beziheungsweise Jugendliche kennen und erleben zusammen die Höhepunkte ihres Lebens.

Dabei weicht die Autorin mit ihrer Erzählweise vom üblichen Schema ab, indem sie nicht einen personellen, sondern vielmehr eine Art allwissenden Erzähler wählt, der zwischen den drei Geschwistern hin und her springt. Dadurch fehlt es an manchen Stellen an der emotionalen Beziehung zu den Charakteren, da man wie ein ferner Beobachter das Geschehen verfolgt und nicht wie heutzutage üblich durch eine de Figuren.

Mir persönlich hat diese Sichtweise wirklich gut gefallen, da sie mich an eine Art Märchen erinnert hat, was kombiniert mit den magischen Aspekten der Geschichte einfach zauberhaft war.

In Anbetracht der Tatsache, dass das Buch eine Vorgeschichte ist und quasi den Weg zu den Umständen im Folgeband erklärt, haben mir die Zeitsprünge, die die Handlung aufweist wenig ausgemacht. Was mich aber gestört hat, war die Abstraktheit mancher Erzählabschnitte besonders am Ende des Buches. Da wurde es für mich teilweise unmöglich, nachzuvollziehen, über was für eine Zeitspanne gerade erzählt wird, sodass alles etwas undurchsichtig wurde.

Generell weist die Geschichte per se sowie die Magie des Buches sehr viele Ungewissheiten auf, beziehungsweise lässt sie vieles offen. Dadurch wirkten manche Dinge weniger bedeutungsvoll als sie hätten sein können, was dem Buch die Dramatik nimmt und dafür sorgt, dass es eher dahinfließt. Es gibt ein relativ niedriges Spannungsniveau, das während des ganzen Buches konstant beibehalten wird, ohne Ausreißer nach oben aufzuweisen.

Mir persönlich hat das wenig ausgemacht, ich war eher positiv überrascht von dieser Art Geschichte, aber sicherlich ist es nicht für jeden etwas. Ich überlege jetzt, das nächste Buch der Reihe zu lesen, da mich Alice Hoffman positiv überraschen konnte!

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Veröffentlicht am 07.08.2021

Durchschnitt

Lovely. Pretty. Sexy – Blackwell Lyon Sammelband
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Wer bereits Bücher von J. Kenner gelesen hat, der weiß, was ihn erwartet.

Ein paar harte Typen, die mal Teil einer militärischen Spezialeinheit waren, irgendetwas Schlimmes erlebt haben und jetzt in der ...

Wer bereits Bücher von J. Kenner gelesen hat, der weiß, was ihn erwartet.

Ein paar harte Typen, die mal Teil einer militärischen Spezialeinheit waren, irgendetwas Schlimmes erlebt haben und jetzt in der Sicherheitsbranche tätig sind.

Dann treffen sie auf eine schutzbedürftige Frau oder eine attraktive, hartgesottene Kollegin und verlieben sich unsterblich. Vielleicht spürt man bereits, dass ich nicht hundertprozentiger Fan dieses Konzepts bin. Dabei fand ich die Sexy Security Reihe von der Autorin eigentlich ganz gut, diese Kurzromane waren es in meinen Augen aber leider nicht.

Die Grundzüge der Handlung habe ich ja gerade eben bereits erläutert und wenn man dreihundert Seiten hat, um Gefühle entstehen zu lassen und einen spannenden Fall unterzubringen, dann mag diese Konstellation ja gut funktionieren. Auf den 100-150 Seiten eines Kurzromans wirkt sie meiner Meinung aber viel zu hektisch und unglaubwürdig. Alle drei Geschichten sind aus der Perspektive der männlichen Protagonisten geschrieben, sodass wir direkt in deren Kopf blicken. Deren Gedanken sind meist mit beschützerischem Gedankengut die weibliche Komponente des Buches betreffend gefüllt. Außerdem entstehen bei allen bereits nach wenigen Seiten besitzergreifende, eifersuchtsgeplagte Gefühle, was ich persönlich mehr als fragwürdig fand.

Die jeweiligen Fälle, die neben der Liebesgeschichte vordergründig gelöst werden, waren durch die Kürze der Geschichte relativ einfach gehalten und demnach nur bedingt spannend. Trotzdem haben sie für ein gewisses Maß an Unterhaltung gesorgt und die Romane aufgewertet. Ebenso J. Kenners flüssig zu lesender Schreibstil, der einen wunderbar durch die Bücher geführt hat.

Insgesamt waren die drei Geschichten okay, für mich aber alles andere als Highlights. Für etwas Unterhaltung zwischendurch sind sie durchaus geeignet, aber nicht für mehr.

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