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Veröffentlicht am 07.01.2021

Die traurige Wahrheit

The Prom
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Dieses Buch hat mir nicht nur Freude beim Lesen bereitet, auch wenn sie letztendlich überwiegt.

Emma und Alyssa, zwei Mädchen, die sich lieben und einfach nur auf ihrem Abschlussball zusammen tanzen wollen. ...

Dieses Buch hat mir nicht nur Freude beim Lesen bereitet, auch wenn sie letztendlich überwiegt.

Emma und Alyssa, zwei Mädchen, die sich lieben und einfach nur auf ihrem Abschlussball zusammen tanzen wollen. Aber die ganze Stadt ist gegen Emma, die sich im Gegensatz zu Alyssa geoutet hat. Die beiden leben nämlich im mittleren Westen der USA, wo die Kirche die Bevölkerung fest in der Hand hat und Fanatismus Alltag ist. Homophobie ist normal und wird von den Eltern an ihre Kinder weitergegeben.

Das Szenario, das dieses Buch zeichnet ist so erschreckend, wie es vermutlich wahr ist. Angesichts der jüngsten Ereignisse in den USA ist diese Ballung an Diskriminierung, vor allem im ländlichen Raum sehr gut vorstellbar und sehr wahrscheinlich auch vorhanden.

Die Geschichte wird aus Emmas und Alyssas Perspektiven erzählt, was zwei völlig differenzierte Sichtweise auf das Geschehen erlaubt. Wie gesagt, nur Emma hat sich geoutet und ist damit das alleinige Ziel aller Anfeindungen, während Alyssa im Hintergrund alles in Bewegung zu versetzten versucht, um sie zu beschützen. Mehr schlecht als recht, wie die wirklich extremen Anfeindungen gegen Emma zeigen.

Der Lichtblick in dieser Ansammlung von Grausamkeit war tatsächlich Emma an sich. Ihr Charakter war ziemlich sarkastisch, humorvoll in den schrägsten Situationen. Dies war einerseits einfach ihr Wesen, andererseits stellte es vermutlich auch eine Art Schutzschild dar, um sich zu distanzieren. Ihre Worte haben mir beim Lesen dauerhaft ein Lächeln ins Gesicht gezaubert.

Mit Alyssas Entscheidungen im Laufe des Buches war ich dagegen nicht immer einverstanden, aber da auch ihr Charakter sehr klar gezeichnet war, konnte man sie trotz dessen durchaus nachvollziehen. Alyssa steht unter der Scheffel ihrer perfektionistischen Mutter, die sie gleichzeitig für zu zerbrechlich hält, um ihr Outing zu ertragen, weshalb sie Emma in meinen Augen mehrmals im Stich lässt, ja geradezu verrät. Aber gleichzeitig ist sie auch nur ein Opfer der Umstände, denn wer macht sich schon gern verletzlich und selbst zur Zielscheibe von Anfeindungen? Ein weiterer Grund, weswegen ich Emma, die diesen Schritt gegangen ist, bewundere.

Emma wird also nicht von ihrer großen Liebe unterstützt, letztendlich sind es völlig fremde Menschen, Mitglieder der LGTBQ-Community, die ihr Mut machen. Und auch eine gewisse Schauspielertruppe vom Broadway zieht mit gehissten Regenbogenflaggen in Emmas kleingeistiges Städtchen ein. Diesen Aspekt des Buches habe ich tatsächlich als etwas seltsam empfunden, denn zu hundert Prozent verstanden habe ich die Rolle des Broadway-Ensembles erst am Schluss.

Also auch wenn ich das Buch nicht perfekt fand, war ich am Ende mehr als versöhnlich aufgelegt. Ich habe dem Happy End der beiden entgegengefiebert und es auch bekommen. Das Buch hat einen (vermutlich) realen Eindruck vermittelt, worunter man zu leiden hat, wenn man nicht der "Norm" entspricht und wirbt gleichzeitig damit, mal ein bisschen nachzudenken.

Die Message ist für mich herübergekommen, was mir am wichtigsten war.

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Veröffentlicht am 03.01.2021

Das beste kommt zum Schluss

A single kiss
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Ella und Callum. Callum und Ella.

Ella, das französische Mädchen aus reichen Verhältnissen, mit ihrer Shoppingsucht und so viel Leidenschaft.

Callum, der raue Schotte, der bei seiner Grandma aufwuchs, ...

Ella und Callum. Callum und Ella.

Ella, das französische Mädchen aus reichen Verhältnissen, mit ihrer Shoppingsucht und so viel Leidenschaft.

Callum, der raue Schotte, der bei seiner Grandma aufwuchs, und seinen Sinn im Leben gefunden hat.

Die beiden sind ein Pärchen, das man so nicht in jedem Buch findet, denn sie passen einfach, ohne das es gewollt wirkt. Sie harmonieren, ohne sich zu ähnlich zu sein. Und sie waren für mich einfach perfekt.

Zu Beginn dieses Buches erhalten wir einen Rückblick auf Ellas Leben vor der LOVE-WG. Sie lebt in Paris und ist dank ihrer Eltern Teil der örtlichen High Society, wird von den Medien verfolgt und bekommt von Reportern einen Skandal nach dem anderen angedichtet. Aber sie ist mit ihrer Jugendliebe Etienne zusammen, hat eine wichtige Position im Unternehmen ihrer Eltern in Aussicht und ihr Leben ist perfekt. Oder? Auch Ella hat sich von dem Schein, der ihre Welt ausmacht, verblenden lassen, von ihren eigenen Träumen von der Realität abringen. Sie macht innerhalb dieses Buches eine unglaubliche Entwicklung durch, die mich zutiefst beeindruckt hat. Die Autorin hat mit Ella einen neuen Herzenscharakter für mich erschaffen, denn sie ist einfach so stark und hat schon viel gelitten in ihrem Leben.

Der männliche Protagonist Callum stellt das perfekte Gegenstück zu Ella dar, ohne wirklich gegensätzlich zu sein. Die beiden haben viele Gemeinsamkeiten, trotzdem sie aus verschiedenen Ländern, verschiedenen Welten stammen.

Besonders gut hat mir das Tempo gefallen, in dem sich die Beziehung der beiden entwickelt. Ich habe ja schon erwähnt, dass Ella zu Beginn des Buches vergeben ist. Sie findet im Laufe des Buches zu sich selbst und entdeckt ihren eigenen Wert und ihre Art von Glück. Das nimmt einen großen Teil des nicht allzu kurzem Buch ein, was ich sehr gut fand. Während dieser Selbstfindung lernt sie Callum kennen und hinterfragt, ohne es zu wollen, ihre Beziehung. Dieser Prozess war faszinierend zu verfolgen und hat mich einfach in seinen Bann gezogen. Die emotionale Entwicklung beider Charaktere war einzigartig.

Das besondere an dieser Reihe ist ja, dass wir die Story der einzelnen Bücher, teilweise schon aus den anderen Bänden kennen. Wir wissen im Groben, was passieren wird, da die Bücher in gewisser Weise parallel spielen. Das Ella und Callum zusammenkommen, war schon im Vorgängerbuch, dem V von LOVE, klar. Trotzdem fehlt die Spannung auf keiner einzigen Seite. Die Autorin hat es auf unvergleichliche Weise geschafft, vier einzelne Geschichten zusammenfließen zu lassen, sodass sie ein großes Ganzes ergeben. Trotzdem sind diese Bücher auch eigenständig eine Wucht. Ich persönlich kenne bisher nur Band drei und nun auch vier, bin aber nun nach diesem Teil angefixt, auch die ersten beiden Bücher zu lesen. Die Charaktere, die die Autorin in ihrer kleinen WG geschaffen hat, sind alle auf ihre Weise besonders und die Elemente Mode und Fotografie spielen wohl in allen Büchern eine wichtige Rolle. Allein dadurch haben die Bücher für mich eine Art Alleinstellungsmerkmal, denn diese interessanten Leidenschaften findet man nicht allzu oft.

Welches der Bücher man am liebsten mag, ist wohl wirklich Geschmackssache, denn jede Figur hat ihre Eigenarten. Für mich stich dieser vierte Band bisher den dritten aus, sodass er mein Favorit ist. Aber vielleicht wird sich das noch ändern, wenn ich die anderen beiden Teile lese. Spaß werde mich mit den Plymouth-Girls auf jeden Fall haben.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Wohlfühlbuch mit kölschem Einfluss

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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Nachdem mich Cover und Klappentext mehr als überzeugen konnten, war ich schon wirklich gespannt auf Maries Geschichte.

Der Einstieg war dann eher durchwachsen, denn neben dem Restaurantalltag im Petite ...

Nachdem mich Cover und Klappentext mehr als überzeugen konnten, war ich schon wirklich gespannt auf Maries Geschichte.

Der Einstieg war dann eher durchwachsen, denn neben dem Restaurantalltag im Petite Pauline lernen wir auch zahlreiche Charaktere kennen und die alle auf einmal. Namen, Namen, Namen, die man an diesem frühen Punkt im Buch eher schlecht als recht unterscheiden, geschweige denn einem Charakter zuordnen konnte.

Aber die gemütliche Kocherei und der frische Schreibstil haben das Buch trotzdem sehr gut lesbar gemacht. Die Charaktere konnte man, je weiter das Buch vorangeschritten ist, auch sehr viel besser auseinanderhalten. Die Autorin hat hierbei auch mit einigen Klischees gearbeitet, die mir zunächst etwas negativ aufgefallen sind, aber nach und nach konnte ich mich an diese Personen, wie den schwulen, promiverrückten besten Freund Klaus, gewöhnen und habe sie liebgewonnen.

Die Protagonistin Marie hatte so ihre Eigenarten, die ich manchmal mehr, manchmal weniger, nachvollziehen konnte. Alles in allem hat sie aber einen soliden Eindruck hinterlassen und mich gut durch die Geschichte geführt. Sie erlebt im ganzen Buch ein emotionales Auf und Ab, hat mit Existenzängsten zu kämpfen und auch in der Liebe läuft es eher schlecht als recht. Ich hatte auf jeden Fall Spaß dabei ihre Entwicklung zu verfolgen und mit ihr zu wachsen.

Die Liebesgeschichte konnte mich mitreißen, obwohl sie entgegen dem Titel eher im Hintergrund abläuft und weniger Wert auf die emotionalen Details gelegt wird. Maries Restaurant und ihr Leben stehen ganz klar im Vordergrund und nehmen den meisten Platz in der Geschichte ein. Dadurch wurde ihre Beziehung zu Anton möglicherweise etwas vernachlässigt, aber groß gestört hat mich das nicht.

Vielleicht noch eine letzte Warnung: Einige Personen in diesem Buch sprechen mit kölschem Dialekt, daran muss man sich auf jeden Fall gewöhnen! Aber trotzdem ist alles gut verständlich, auch ich, aus dem tiefsten Osten stammend, habe alles verstanden und mich köstlich über das Gesagte amüsiert.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Wohlfühlbuch mit kölschem Einfluss

Auch die große Liebe fängt mal klein an
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Nachdem mich Cover und Klappentext mehr als überzeugen konnten, war ich schon wirklich gespannt auf Maries Geschichte.

Der Einstieg war dann eher durchwachsen, denn neben dem Restaurantalltag im Petite ...

Nachdem mich Cover und Klappentext mehr als überzeugen konnten, war ich schon wirklich gespannt auf Maries Geschichte.

Der Einstieg war dann eher durchwachsen, denn neben dem Restaurantalltag im Petite Pauline lernen wir auch zahlreiche Charaktere kennen und die alle auf einmal. Namen, Namen, Namen, die man an diesem frühen Punkt im Buch eher schlecht als recht unterscheiden, geschweige denn einem Charakter zuordnen konnte.

Aber die gemütliche Kocherei und der frische Schreibstil haben das Buch trotzdem sehr gut lesbar gemacht. Die Charaktere konnte man, je weiter das Buch vorangeschritten ist, auch sehr viel besser auseinanderhalten. Die Autorin hat hierbei auch mit einigen Klischees gearbeitet, die mir zunächst etwas negativ aufgefallen sind, aber nach und nach konnte ich mich an diese Personen, wie den schwulen, promiverrückten besten Freund Klaus, gewöhnen und habe sie liebgewonnen.

Die Protagonistin Marie hatte so ihre Eigenarten, die ich manchmal mehr, manchmal weniger, nachvollziehen konnte. Alles in allem hat sie aber einen soliden Eindruck hinterlassen und mich gut durch die Geschichte geführt. Sie erlebt im ganzen Buch ein emotionales Auf und Ab, hat mit Existenzängsten zu kämpfen und auch in der Liebe läuft es eher schlecht als recht. Ich hatte auf jeden Fall Spaß dabei ihre Entwicklung zu verfolgen und mit ihr zu wachsen.

Die Liebesgeschichte konnte mich mitreißen, obwohl sie entgegen dem Titel eher im Hintergrund abläuft und weniger Wert auf die emotionalen Details gelegt wird. Maries Restaurant und ihr Leben stehen ganz klar im Vordergrund und nehmen den meisten Platz in der Geschichte ein. Dadurch wurde ihre Beziehung zu Anton möglicherweise etwas vernachlässigt, aber groß gestört hat mich das nicht.

Vielleicht noch eine letzte Warnung: Einige Personen in diesem Buch sprechen mit kölschem Dialekt, daran muss man sich auf jeden Fall gewöhnen! Aber trotzdem ist alles gut verständlich, auch ich, aus dem tiefsten Osten stammend, habe alles verstanden und mich köstlich über das Gesagte amüsiert.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Mythologisch, mystisch, magisch!

Magie aus Tod und Kupfer
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Es ist nun schon eine Weile her seit ich den ersten Teil der Reihe, MAGUS, gelesen habe, deswegen hatte ich besonders zu Beginn ein paar Probleme mich wieder in die Geschichte einzufinden. Auf den ersten ...

Es ist nun schon eine Weile her seit ich den ersten Teil der Reihe, MAGUS, gelesen habe, deswegen hatte ich besonders zu Beginn ein paar Probleme mich wieder in die Geschichte einzufinden. Auf den ersten Seiten gibt es nämlich ziemlich viele Bezüge auf das Geschehen aus Band eins. Ich würde also empfehlen, zunächst den ersten Band zu lesen oder zu rereaden.

Nachdem ich mich nach einiger Zeit in die magische Welt voller Magierinnen, Kriegern und mythischen Wesen eingefunden hatte, war ich verzaubert. Die griechische Mythologie ist ein Thema, dass mich sehr interessiert und ich finde es toll, dass die Handlung des Buches zahlreiche Bezüge dazu hat.

Ilena ist eine tolle Protagonistin mit einem komplexen Charakter. Sie ist auf unaufdringliche Weise ein LGTBQ-Charakter, was mir gut gefallen hat. Ich hatte schon im Vorfeld darüber gehört und war gespannt auf die Umsetzung, finde sie aber sehr gelungen. Sie hat zudem schon einige Schicksalsschläge erfahren, über die man nach und nach mehr erfährt. Dadurch will man immer weiterlesen, um mehr über sie herauszufinden.

Die Handlung war unglaublich. Unvorhersehbar, spannend, magisch. Einfach famos. Ich hätte nie mit so einer unglaublichen Geschichte gerechnet, mit so vielen mythologischen Einflüssen. Ich war positiv von den Geschehnissen und der damit verbundenen Entwicklung der Charaktere überrascht, neben Ilena gibt es nämlich noch ein paar alte bekannte aus Magie aus Gift und Silber. Es war toll diese aus einer anderen Perspektive kennenzulernen. Nachdem man denkt die Geschichte durchschaut zu haben, kommt eine ganz neue Richtung auf, über die ich erstmal richtig geschockt war. Diese Übergänge in der Handlung von einem Abschnitt zum nächsten, fand ich manchmal etwas holprig, weil sie oft etwas mit Magie zutun hatten. Davon hatte ich manches nicht hundert Prozent verstanden, weil es sehr komplex wirkte. Aber im Großen und Ganzen fand ich, dass die Magie ein ziemlich spannendes Thema war, über das ich gern gelesen habe.

Die Welt, die Lisa Rosenbecker in diesem Buch erschaffen hat, ist einfach großartig. Ich habe das Hinabtauchen in die Welt einfach genossen und jeden Bezug zur Mythologie geliebt.

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