Profilbild von lehmas

lehmas

Lesejury Star
offline

lehmas ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit lehmas über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2017

Eine fast wahre Geschichte mit einem Augenzwinkern erzählt

Ballonfahrt mit Hund
0

Das Bilderbuch erzählt über die erste internationale Ballonfahrt, die von England über den Ärmelkanal nach Frankreich ging und unterwegs fast im Wasser geendet wäre. Dr. John Jeffries war der Finanzier ...

Das Bilderbuch erzählt über die erste internationale Ballonfahrt, die von England über den Ärmelkanal nach Frankreich ging und unterwegs fast im Wasser geendet wäre. Dr. John Jeffries war der Finanzier der Ballonfahrt, während der Franzose Jean-Pierre Blanchard der Ballonpilot war. Die beiden waren sich überhaupt nicht grün und so versucht Blanchard Dr. Jeffries übers Ohr zu hauen, um allein mit seinem Hund Henri im Ballon zu fahren. Nachdem dann doch beide Abenteurer mit ihren Hunden Henry und Henri an Bord gehen, gibt es immer noch Streit, wer denn in Frankreich zuerst von Bord gehen darf und damit der Erste ist. Die Fahrt entwickelt sich dann unerwartet lustig für den Leser und wir hatten unseren Spaß.

Mich hat ja sehr interessiert, was das "fast" im Untertitel zu bedeuten hat, also was unter Dichterfreiheit in dieser Geschichte lief. Und da finde ich es sehr gut, dass auf der letzten Seite "Anmerkungen des Autors" gibt. Meine erste Vermutung war nicht richtig. Ich will jetzt auch nicht zu viel verraten. Auf jeden Fall kann man hier die Bildnisse der 2 Ballonfahrtpioniere betrachten und erfährt so einiges über ihr Leben und die besagte Ballonfahrt. Das hat mir auch als Mutter sehr geholfen, da mein Sohn nach dem Vorlesen auch Fragen hatte und ich mir so die eigene Recherche sparen konnte.

Mich begeistert die Gestaltung dieses Bilderbuchs ungemein. Es wirkt sehr hochwertig und der Text ist wunderbar in die Bilder intergriert. Viele Dialoge wurden als Sprechblasen abgebildet, was das Buch teilweise wie einen Comic wirken lässt. Dies wurde so gekonnt gemacht, dass dennoch alles historisch wirkt. Apropos historisch: neben der Geschichte kann man auch so einiges über die Zeit Ende des 18. Jahrhunderts lernen. Mein Sohn fand z.B. die Kleidung sehr interessant und dass man Perücken trug. Die Unterhosenmode von 1785 rief Gekicher hervor.

Fazit: Ein wunderbar illustriertes Bilderbuch, das gekonnt nostalgische und moderne Gestaltungselemente verbindet und eine (fast) wahre Geschichte mit einen Augenzwinkern erzählt, so dass hier Kinder ab 5 Jahren, aber auch Erwachsene Vorleser voll auf ihre Kosten kommen.

Veröffentlicht am 10.11.2017

Das größte Thema in der Literatur, kindgerecht und herzerwärmend für die Kleinsten erzählt!

Die kleine Hummel Bommel und die Liebe
0

Das Herzensprojekt von Britta Sabbag, Maite Kelly und Joelle Tourlonias erhält mit "Die kleine Hummel Bommel und die Liebe" Zuwachs. Die Geschichte beginnt mit den morgendlichen Abschied von Mama und Papa ...

Das Herzensprojekt von Britta Sabbag, Maite Kelly und Joelle Tourlonias erhält mit "Die kleine Hummel Bommel und die Liebe" Zuwachs. Die Geschichte beginnt mit den morgendlichen Abschied von Mama und Papa Hummel, die zur Arbeit müssen, während die kleine Hummel Bommel sich auf den Weg in den Insektenkindergarten macht. "Wir haben dich lieb!" verabschieden sich die Eltern und auch unterwegs entdeckt die kleine Hummel viele Eltern die sich ähnlich von ihren Kids verabschieden, wo bei die Sprösslinge sehr unterschiedlich reagieren. Da beginnt die kleine Hummel zu überlegen, was genau Liebe eigentlich ist und geht auf Forschungsreise.

Sie entdeckt viele unterschiedliche Arten der Liebe und wie sich bemerkbar macht. Ganz viele unterschiedliche Insekten sucht sie auf und beobachtet sie oder unterhält sich mit ihnen. Bei Stefan Stinkwanze mussten wir dann auch kichern. Am Ende wird die Liebe mit einem Sonnenstrahl verglichen, der nicht zu sehen, aber zu spüren ist, der einen wärmt. Maite Kelly hat hierzu wieder ein ganz tolles Lied beigesteuert, dass auch wieder Teil des Texts im Buch ist und man kann es auch kaufen.

Das wunderschöne Cover von Joelle Tourlonias zeigt ganz klar die Verwandtschaft zu den anderen Bänden und fügt sich harmonisch in die Hummel-Bommel-Reihe ein. Das Buch ist der reinste Augenschmaus. Aber sind wir ehrlich: nichts anderes sind wir mittlerweile von der beliebten Illustratorin gewohnt und unsere hohen Erwartungen wurden rundum erfüllt.

Fazit: Eine zuckersüße Bommelgeschichte über das größte Thema in der Literatur, kindgerecht und herzerwärmend für die Kleinsten erzählt!

Veröffentlicht am 07.11.2017

Ein ganz wundervolles Bilderbuch mit nostalgischen Charme im Stil englischer Klassiker!

Das Mäuseschloss
0

Michael Bond dürfte vielen als der geistige Vater von Paddington Bär ein Begriff sein. Auch Olga da Polga werden einige kennen. In diesem Jahr ist Michael Bond im Alter von 91 Jahren verstorben und hat ...

Michael Bond dürfte vielen als der geistige Vater von Paddington Bär ein Begriff sein. Auch Olga da Polga werden einige kennen. In diesem Jahr ist Michael Bond im Alter von 91 Jahren verstorben und hat uns noch viele andere schöne Bücher hinterlassen. Eines davon möchte ich euch heute vorstellen: „Das Mäuseschloss“.

Eine 15köpfige Mäusefamilie lebt in einem Puppenhaus , das im Schloss eines Grafen steht. Die Mäusefamilie hat dort viel Luxus: gemütliche Betten, Silbergeschirr, mehrere Badezimmer und dicke Teppiche. Ein richtiges Mäuseschloss. Eines Tages wird das Schloss renoviert und die Besucher befinden das Puppenhaus nun als schäbig. Die Mäusekinder versuchen in einer wilden Putzaktion, das Puppenhaus in neuem Glanz erstrahlen zu lassen, aber diese schöne Idee endet in einer Katastrophe. Eilig werden die Reste des Puppenhauses aus den Ausstellungsräumen entfernt und die Familie Maus steht ohne ein Zuhause da. Es ist gar nicht so einfach mit 13 Kindern ein neues Heim zu finden, doch eines Tages gibt es eine schöne Überraschung.

„Das Mäuseschloss“ ist ein Buch mit englisch-nostalgischen Charme. Wenn man es entdeckt und in die Hand nimmt, muss man erstmal vor Glückseligkeit seufzen und sich von Erinnerungen an die eigene Kindheit davontragen lassen. Der Mäusevater im Zylinder und Frack, die Mäusemutter mit tollen englische Hut und die Mäusekinder ganz individuell mit unterschiedlichen Accessoires oder einzelnen Kleidungsstücken, wobei keines komplett bekleidet ist, so dass sie doch noch Mäuschen sind, lassen uns lange auf den Seiten verweilen und staunen. Hier hat Emily Sutton mit ihren opulenten Illustrationen im klassichen Stil ganze Arbeit geleistet und der eigentlichen Geschichte noch viele Details durch die Bilder hinzugefügt.

Die Geschichte selbst beginnt mit den berühmten Worten "Es war einmal" und schafft damit endgültig eine wohlig-warme Atmosphäre während die Kinder lauschen, schauen und kuscheln. Die herrschaftlich anmutenden Mäuse, es ist von Herr von Maus die Rede, lassen uns in die englische Adelswelt blicken und von alten Zeiten träumen.

Fazit: Ein ganz wundervolles Bilderbuch mit nostalgischen Charme im Stil englischer Klassiker!

Veröffentlicht am 05.11.2017

Spannende Geschichte für Erstleser mit sehr schönen Bildern

Der falsche Zauberer
0

Löwe Erik, Känguru Lana, Affe Anton und Pinguin Kim bekommen einen Hilferuf. Jemand namens Simi bittet die Zaubertiere, seinen Hasen Hugo zu retten, der entführt wurde. Sofort machen sich die vier Tiere ...

Löwe Erik, Känguru Lana, Affe Anton und Pinguin Kim bekommen einen Hilferuf. Jemand namens Simi bittet die Zaubertiere, seinen Hasen Hugo zu retten, der entführt wurde. Sofort machen sich die vier Tiere auf die Suche und werden auch fündig, aber dann entpuppt sich alles als große Falle.

Auf dem Vorsatzpapier wird eine Karte des Zoos gezeigt und gleichzeitig erzählt wie der Zauber in den Zoo gekommen ist, also sozusagen die komprimierte Vorgeschichte. In meinen Augen ist das auch sehr gut gelungen. Kinder lieben Karten und haben dabei auch gleich schon die ersten Sätze gelesen.

Auf der ersten Doppelseite werden uns die vier Tierkinder - Löwenjunge Erik, Kängurumädchen Lana, Erfinderpinguin Kim und Affe Anton - mit ihren Fähigkeiten vorgestellt. So gerüstet können wir uns gleich mitten ins Geschehen stürzen. Es folgt die Geschichte, die auf nur 30 Seiten in 5 Kapiteln erzählt wird. Die große Fibelschrift und die vielen schönen Bilder erleichtern das Lesen für den 1./2.-Klässler. Immer wieder wird auch eine Frage gestellt, die dazu anregt, über das Gelesene zu sprechen und nachzudenken.

Nach der eigentlichen Geschichte gibt es noch eine "Lese-Jagd durch den Zoo", bei der wir durch Beantworten der Fragen Buchstaben für das Lösungswort sammeln. Und die Fragen sind lösbar, aber gar nicht so einfach. So mussten wir bei einigen Fragen nochmal genau nachlesen, also genau der richtige Schwierigkeitsgrad, um sich nochmal intensiver mit dem Gelesenen auseinanderzusetzen.

Matthias von Bornstädt hat es geschafft, mit ganz wenig Text eine spannende Geschichte zu erzählen. Das ist gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, dass 30 Seiten mit großen Bildern und Fibelschrift nicht wirklich viel Platz bieten. Die Illustrationen von Grit Döhnel sind sehr lebendig und die Emotionen der Charaktere in der jeweiligen Situation werden eindeutig transportiert. Die Bilder sind nicht nur superniedlich, sondern unterstützen den Text auch optimal.

Das Konzept des Erstlesebuchs ist nicht besonders innovativ, aber das Thema reizvoll, die Geschichte spannend und optisch ein Hingucker.

Veröffentlicht am 02.11.2017

Ein fantasiereiches Buch über liebenswerte Monster

Monsterhotel
0

Valentina und ihre Familie freuen sich auf ihren Urlaub in Griechenland. Mit Vorfreude auf Sonne, Strand und Meer sitzen sie im Flugzeug, wo sie dann feststellen müssen, dass das Flugzeug auf dem Weg nach ...

Valentina und ihre Familie freuen sich auf ihren Urlaub in Griechenland. Mit Vorfreude auf Sonne, Strand und Meer sitzen sie im Flugzeug, wo sie dann feststellen müssen, dass das Flugzeug auf dem Weg nach Island ist. Dort gestrandet ergibt die familieninterne Abstimmung, dass sie ihren Urlaub dann eben in Island verbringen. Auf der Suche nach einem Hotel landen sie im etwas windschiefen kleinen Hotel Haarsträub, das im Inneren dann ungeahnte Ausmaße und sehr viele Stockwerke aufweist. Aber nicht nur das Gebäude an sich ist seltsam, auch die Mitarbeiter und Bewohner sind es. Wenn man den Kleiderschrank öffnet, wird man mit Musik begrüßt, das Zimmer betritt man durch die Wand, die Bilder können sprechen, Schlüssel für die Zimmer gibt es nicht und die Gäste werden für ihren Aufenthalt bezahlt. Diese und noch viel mehr merkwürdige Dinge hält das Monsterhotel für seine Besucher bereit.

Monster fressen Menschen? Oder war das umgekehrt…Menschen fressen Monster? Dieses Buch nimmt auf jeden Fall die Angst vor Monstern. Denn die Monster haben viel mehr Angst vor uns Menschen als umgekehrt. Aber vielleicht kann man diese Ängste ja auch überwinden und Freundschaft schließen. Denn schließlich stellen wir im Laufe der Geschichte fest, dass Monster eigentlich sehr nett sind. Also zu fürchten brauchen sich die kleinen Zuhörer und Leser nicht vor diesem Buch. Vielmehr ist es sehr fantasievoll und lustig. Die herrlichen Illustrationen und die vielen bunten Monster aus der Feder von Stefanie Reich ergänzen das Buch perfekt. Mein Sohn war vom Monsterhotel begeistert und würde sich das gerne selbst anschauen. „Können wir da mal hinfahren?“ hat er sich erkundigt.

Fazit: Ein fantasievolles Buch voller lustiger Ideen, dass uns zeigt, dass Monster überaus liebenswert sind.