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Veröffentlicht am 17.06.2018

Ein Buch, an dem man lange Freude hat!

Am Biberteich
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Eine Bekassine fliegt über Wiesen und Felder. Sie ist hungrig und hält Ausschau nach einem passenden Platz zum Landen. Da entdeckt sie einen Teich. Ein Biber hat das Wasser angestaut. Sie landet und beginnt ...

Eine Bekassine fliegt über Wiesen und Felder. Sie ist hungrig und hält Ausschau nach einem passenden Platz zum Landen. Da entdeckt sie einen Teich. Ein Biber hat das Wasser angestaut. Sie landet und beginnt nach Essen zu suchen und wir können uns in Ruhe umsehen und den Biber kennenlernen.

Bereits auf dem Vorsatzpapier erfahren wir einiges über die Anatomie des Bibers. Im Laufe des Buchs begleiten wir den Biber und seine Familien durch das ganze Jahr und erfahren, wie er ein Biotop verändert und so neuen Lebensraum für andere Tiere schafft. So lernen wir nicht nur den Biber kennen, sondern erfahren auch einiges über die Mitbewohner und Pflanzen in seiner Umgebung. Durch die realitätsnahen Illustrationen können wir die Pflanzen und Tiere dann auch in der Natur wiedererkennen.

Das Buch verschweigt auch nicht, dass es nicht nur Biberfreunde gibt. So wird auch erzählt, wie der Biber z.B. Bauern schadet und daher nicht so gern gesehen wird. Auf einer Doppelseite stellen sich jede Menge Leute vor und berichten von ihrem Verhältnis zum Biber. Das lädt zum Diskutieren und Nachdenken ein.

Wusstet ihr, dass der Biber einmal fast ausgerottet wurde? Er wurde für sein Fell, aber auch zum Herstellen von Medizin getötet. Zum Glück gab es Biberfreunde, die sich für den Erhalt der Tierart eingesetzt hat.

Mein kleiner Räuber (gerade 5 geworden) war fasziniert von den Buch. Es beinhaltet sehr viele Informationen, aber hat insgesamt die richtige Länge zum Vorlesen. So verliert man den kleinen Zuhörer nicht und kann jedes Mal neue Details entdecken. Ein Buch, an dem man lange Freude hat!

Veröffentlicht am 16.06.2018

Rocio Bonilla ist ein Name, den man sich merken sollte

Welche Farbe hat ein Kuss?
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Es ist mir ja ein Spaß, meine Zuhörer vor dem Lesen zu fragen, in welcher Farbe sie einen Kuss malen würden. In den meisten Fällen bekomme ich die Antwort "rot". Ist auch irgendwie naheliegend. Lippen, ...

Es ist mir ja ein Spaß, meine Zuhörer vor dem Lesen zu fragen, in welcher Farbe sie einen Kuss malen würden. In den meisten Fällen bekomme ich die Antwort "rot". Ist auch irgendwie naheliegend. Lippen, die küssen, sind rot. Küsse drücken Liebe aus und Liebe wird oft mit roten Herzen dargestellt. Daher ist „rot“ auch Mias erste Eingebung. Aber dann fällt ihr ein, dass Menschen auch vor Wut rot werden und wütende Küsse gehen gar nicht. Also überlegt Mia weiter. Für jede Farbe findet sie ein Für und ein Wider. Verzweifelt fragt sie ihre Mama und findet eine Antwort.

Die Idee für dieses Bilderbuch gefällt mir ausnehmend gut. Und auch die Umsetzung ist ein echter Hingucker. In weichen, aber bunten Aquarellen kommt das Bilderbuch von Rocio Bonilla daher. Beim Text hat sie sich zurückgehalten, was sehr gut zum Charakter der Geschichte, wo es um malen und Bilder geht, passt. So wird die Geschichte vor allem durch die Bilder erzählt, was die Kinder zum Erzählen und Mitüberlegen anregt. Es ist auch lustig und erzählt stets mit einem Augenzwinkern.

Fazit

Ein ganz zauberhaftes Buch, dass zum Nachdenken, Erzählen, Diskutieren und auch Malen anregt, gespickt mit viel Humor. Wir sind schon gespannt, was Rocio Bonilla noch für schöne Bücher schreiben und malen wird.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Eine Fabel über Mut und List, die wunderschön illustriert wurde

Die Krähen von Pearblossom und die Geschichte, wie dieses und jenes und überhaupt etwas sehr Komisches geschah
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Es war einmal ein alte Ulme bei Pearblossom, in der hatten zwei Krähen ihr Nest und unter den Baumwurzeln lebte eine alte große Klapperschlange. Die meiste Zeit des Tages verschlief die Schlange, aber ...

Es war einmal ein alte Ulme bei Pearblossom, in der hatten zwei Krähen ihr Nest und unter den Baumwurzeln lebte eine alte große Klapperschlange. Die meiste Zeit des Tages verschlief die Schlange, aber punkt halb 4 am Nachmittag kroch sie den Baum hoch und plünderte das Krähennest. Mit einem Happs verschlang sie das Ei und kroch wieder zurück in ihre Höhle. Herr Krähe war zu dieser Zeit arbeiten und Frau Krähe machte in der Stadt ihre Einkäufe. Wenn Frau Krähe dann zurückkam, war sie immer sehr bestürzt, wohin ihr Ei verschwunden ist. Sie trank dann eine Tasse Tee und legt ein neues Ei.

Eines Tages kam sie jedoch früher aus der Stadt und erwischte die Schlange. Als Herr Krähe von der Arbeit zurückkehrte, fand er seine verstörte Frau vor, die ihm alles berichtete. Herr Krähe stimmte ihr zu, dass man etwas unternehmen müsse. Seine Frau schlug vor, dass er am besten gleich runter in die Höhle ginge und die Schlange töten solle. Aber ihr Mann war zum Glück bedacht und flog zu seinem alten Freund Uhu, um sich mit ihm zu beraten. Und der hatte auch eine geniale Idee!

Die Geschichte der beiden Krähen wurde nun von Sabine Wilharm neu illustriert und das ist ihr ganz wunderbar gelungen. Mit ausdrucksvollen Figuren, witzigen Details und warmen freundlichen Farben sind die Illustrationen der Hingucker schlechthin und man entdeckt immer noch etwas Neues.

Die Fabel über Mut und List bringt so einige wichtige Botschaften mit sich. Zum Beispiel ist es selten gut, in seiner Entrüstung unüberlegt zu handeln. Nachdenken und ein guter Plan führt oft besser zum Ziel. Also einfach dreimal tief durchatmen und sich erstmal beruhigen, bevor man zurückschlägt. Und auch die Schlange hat gelernt das Gier und Diebstahl langfristig nicht ungestraft bleiben.

Veröffentlicht am 16.06.2018

Wenn ein Komiker ein Buch schreibt

Es ging ein Fisch zu Fuß zur Post
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"Ein Fisch geht zu Fuß?" fragte ich mich stirnrunzelnd als ich den Titel zum ersten Mal las. Ein Titel, der neugierig macht! Tatsächlich nutzt dieser Fisch seine Schwanzflosse und marschiert auf das Postamt ...

"Ein Fisch geht zu Fuß?" fragte ich mich stirnrunzelnd als ich den Titel zum ersten Mal las. Ein Titel, der neugierig macht! Tatsächlich nutzt dieser Fisch seine Schwanzflosse und marschiert auf das Postamt und hinterlässt dabei eine Wasserspur. Er möchte einen Brief zum Mittelmeer senden. Schnell stellt sich heraus, dass dieser fischige Kunde eingehende Beratung braucht. Er weiß nämlich weder über die verschiedenen Transportmöglichkeiten bescheid noch kennt er eine genaue Adresse. Auf dem Brief steht einfach nur Mittelmeer. Nebenbei wächst die Schlange der wartenden Kunden. Aber der eifrige Postbeamte gibt nicht auf und schlägt vor, eine Flaschenpost an einen Küstenort ans Meer zu senden, wo der Postbote die Flasche ins Meer werfen soll.

Daraufhin entspinnt sich ein Gespräch, ob der Fisch schon einmal bei seinen Neffen im Mittelmeer war. Als dieser verneint, kommt den beiden die Idee, den Fisch selbst mitsamt ausreichenden Wasser ans Mittelmeer zu senden. Und los geht die Abenteuerreise!

Der kleine Räuber war von dieser Geschichte, die in Reimen geschrieben ist, total begeistert! Die Geschichte ist nicht nur lustig, sondern auch spannend. So sieht es nämlich zwischendurch nach gar keinen guten Ende für den Fisch aus.

Neben der tollen Geschichte haben uns auch die Bilder von Daniel Napp sehr gut gefallen. Ganze 48 Seiten dürfen wir mitfiebern und mitlachen. Natürlich ist die Geschichte realitätsfern, aber macht in ihrer Absurdität umso mehr Spaß! Wir haben hier nix zu meckern und können das Buch nur vollstens empfehlen.

Veröffentlicht am 13.06.2018

Ein Kunstwerk von einem Labyrinth- und Wimmelbuch

Finn und die Kobolde
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Finn wacht in seinem Bett aus und sieht überall Kobolde. Den größten von allen Kobolden will er erwischen und folgt ihm. Auf seiner Verfolgungsjagd muss er zahllose Abenteuer bestehen, begegnet rätselhaften ...

Finn wacht in seinem Bett aus und sieht überall Kobolde. Den größten von allen Kobolden will er erwischen und folgt ihm. Auf seiner Verfolgungsjagd muss er zahllose Abenteuer bestehen, begegnet rätselhaften Wesen und muss vor allem den Weg durch 11 Labyrinthe finden.

Das wimmelige Mitmachbuch von Peter Goes beschäftigt seine Leser über lange Zeit. Anhand einer Rahmengeschichte suchen wir Dinge und Wesen, suchen Wege durch die Labyrinthe, um den Kobold zu schnappen, der am Ende eine schöne Überraschung für Finn bereitshält.

Wer jetzt denkt, Wimmelbücher sind für Kindergartenkinder da, der liegt bei diesem Exemplar daneben. Die künstlerische monochrome Aufmachung sind besonders für ältere Kinder und Erwachsene geeignet und auch der Anspruch der Rätsel und Labyrinthe ist definitiv nichts für Kinder unter 6 Jahren. Während einige Labyrinthe recht einfach zu lösen waren, war ich bei anderen eher unsicher, ob das jetzt wirklich der richtige Weg ist. Manchmal fand ich es auch nicht so einfach, Start und Ziel auszumachen. Und da sind wir auch schon bei meinen Kritikpunkten.

Ich fühlte mich manchmal etwas verloren in dem Labyrinthbuch. Ja, ich will suchen und rätseln, aber es wäre nicht schlecht, wenn es eine kurze Einleitung zur Nutzung des Buchs gibt. Also z.B. wie kann ich Anfang und Ende auf jeder Doppelseite erkennen. Hinten im Buch über dem Impressum steht z.B. auch, dass sich auf jeder Seite zwei listige Kobolde, Herr und Frau Schnabeltier, zwei kleine Soldaten und ein Geschenk versteckt haben. Auch das würde ich dann gerne schon auf der Eingangsseite sehen. Und das allerallerwichtigste: ich möchte hinten im Buch bitte eine Lösungsseite!