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Veröffentlicht am 02.03.2018

Ein vor Fantasie sprudelndes Abenteuer

Robin Cat. Die echt katzenstarke Rettung der Minigiraffen
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Robin Cat wohnt auf einer tollen Insel und liegt gerne in seiner Hängematte am Strand. Sein absoluter Lieblingssnack sind Kartoffelchips mit Currysauce. Für Nachschub muss er sich nur an seine eigene Kartoffelchips-Maschine ...

Robin Cat wohnt auf einer tollen Insel und liegt gerne in seiner Hängematte am Strand. Sein absoluter Lieblingssnack sind Kartoffelchips mit Currysauce. Für Nachschub muss er sich nur an seine eigene Kartoffelchips-Maschine begeben und los geht die Produktion. Aber was ist das? Die Currysauce ist alle! Auch Meister Ming hat kein Currypulver mehr im Lager, da die Minigiraffen-Karawane mit dem Nachschub immer noch nicht angekommen ist. So begeben sich Robin Cat und seine Freunde auf die Suche nach den Minigiraffen und erleben dabei allerhand Abenteuer.

Dieses Buch ist voll von Fantasie. Allein die Charaktere: der singende Abenteurer Robin, der am liebsten Kartoffelchips isst, seine Freundin Maus Marie und der Mäuserich Meister Ming, der in einem japanisch aussehenden Baumhaus wohnt (Anmerkung: nein, die Mäuse haben keine Angst vor Kater Robin, denn der hält sich ja lieber an Kartoffelchips), Tacktack, dessen Opa ein Drache war und die Minigiraffen, die einen Knoten im Hals haben. Das sind nur die handelnden Hauptfiguren. Es gibt auf jeder Seite eine Menge Nebendarsteller und wundervolle kleine Dinge zu entdecken. So kann man sich neben dem Vorlesen der Geschichte, auch mit den wimmelbildartigen Illustrationen lange Beschäftigen. Ein Superheld hat natürlich auch ein Supertransportmittel: den Robbolin, ein Lang-und-Kurzstrecken-Fahr-Flug-und-Schwimmapparat, dass wirklich abenteuerlich aussieht und sich den jeweiligen Situation anpasst. Ein dickes Lob an Christine Kugler, die diese fantasievolle Geschichte so wunderbar mit ihren Bildern zum Leben erweckt hat.

Auf dem Vorsatzpapier kann man die tolle Abenteuerinsel genau in Augenschein nehmen und wird jede Menge interessante Sachen entdecken. Mein kleiner Räuber jedenfalls plant schon unseren nächsten Urlaub dorthin und zeigt mir immer genau, welche Ausflüge er sich vorstellt. Eine inspirative Seite mit der Hoffnung, dass hier noch weitere Bücher mit fantasievollen Abenteuern entstehen werden.

Das Buch wird offiziell ab 3 Jahren empfohlen, aber ich denke, dass aufgrund der Textmenge eine Empfehlung ab 4 Jahren in den meisten Fällen realistischer ist. Manchmal hatte ich den Eindruck, dass die vielen fantastischen Ideen des Autors noch mehr Platz wollten, aber der Text in einem Bilderbuch natürlich begrenzt ist. Das Buch hätte mühelos noch ein paar Seiten mehr haben können.

Fazit: Ein zauberhaftes Abenteuer, dass nur so vor Fantasie sprudelt und fabelhaft detailreich illustriert wurde. Mein 4jähriger Räuber ist fasziniert und freut sich schon auf weitere Abenteuer mit Robin Cat und seinen Freunden!

Veröffentlicht am 01.03.2018

Ein tolles Buch zu einem wichtigen Thema, wundervoll illustriert!

Perlinchen - Ich bin anders, na und!
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Perlinchen ist ein ganz außergewöhnlicher Marienkäfer mit pinken Flügeln und glitzernden Punkten. Aber sie mag lieber wie die anderen sein und so versteckt sie ihre Flügel unter einem Umhang oder übermalt ...

Perlinchen ist ein ganz außergewöhnlicher Marienkäfer mit pinken Flügeln und glitzernden Punkten. Aber sie mag lieber wie die anderen sein und so versteckt sie ihre Flügel unter einem Umhang oder übermalt sie mit Farbe. Als sie in die Schule kommt, gibt es dort noch einen anderen andersartigen Marienkäfer: Jimi Blaupunkt. Wie der Name schon sagt, hat Jimi blaue Punkte und dann auch nur auf jeden Flügel einen davon. Das kann ja kein Glück bringen. Die Klassenkameraden lachen und grenzen ihn aus. Aber im Gegensatz zu Perlinchen mag sich Jimi genauso wie er ist. Und natürlich fliegt irgendwann auch Perlinchens Versteckspiel auf.

Was mir als Vorleser direkt aufgefallen ist, war das schöne Heranführen an die Geschichte. Zuerst wird uns Perlinchens Familie vorgestellt und dann sehen wir einen Baumstumpf und unter diesem Baumstumpf befindet sich Käferhausen. Wir können auszugsweise die Zeit von Perlinchens Geburt und Heranwachsen bis zum ersten Schultag verfolgen. Und dann beginnt die eigentliche Geschichte. Ich kann die Ängste des kleinen Perlinchens nachvollziehen. Welches Kind möchte nicht dazugehören oder sich die bösen Worte der anderen Schüler anhören. Umso beeindruckter bin ich von ihrem Klassenkameraden Jimi Blaupunkt. Ihm scheint das nichts auszumachen und Perlinchen freundet sich mit ihm an.

Diese tolle Geschichte über das Anderssein und das Zu-sich-selbst-Stehen ist wunderbar erzählt. Allein der Gedanke, was da für tolle Käferstädte unter Baumstümpfen zu entdecken sind, fachen die Fantasie an. Ich bin überzeugt, dass unser kleiner Räuber die Baumstümpfe demnächst ganz gründlich untersuchen wird. Eine wunderschöne Idee, die Kinder an die Natur heranzuführen und zu kleinen Forschern werden zu lassen. Insekten- und Kriechtierforschung werden hier ohnehin gerne betrieben. Auch das Motto des Buchs „Ich bin anders, na und?“ finde ich klasse und wird hoffentlich vielen Kindern helfen, offen zu dem zu stehen, was sie sind und was sie mögen.

Obwohl das Buch in der Marienkäferschule spielt, ist es auch für die Zielgruppe der Kindergartenkinder sehr gut verständlich. Schließlich geht es hier weniger um Schulabläufe, sondern mehr um die Gruppendynamik und die kennt man auch schon aus dem Kindergarten.

Beim Anblick des Covers könnte man leicht vermuten, dass sich im Inneren eine pinke Glitzermädchengeschichte verbirgt, aber dem ist nicht so. Die Farben im Innenteil sind kräftig, aber nicht grell und mein kleiner Räuber hat sich wunderbar unterhalten gefühlt. Wahrscheinlich auch nicht zuletzt, weil mit Jimi Blaupunkt auch ein starker Jungskäfer geschaffen wurde. Die Geschichte eignet sich also sehr gut für Mädchen und Jungen. Als Erwachsener ist mir aufgefallen, dass die Käfer keine 6 Arme/Beine haben, sondern wie wir Menschen 2 Arme und 2 Beine. Meinen kleinen Zuhörer hat das allerdings nicht weiter gestört.

Fazit: Ein tolles Buch zu einem wichtigen Thema, wundervoll illustriert! Wir sind begeistert!

Veröffentlicht am 27.02.2018

Pack deine Sorgen in die Kiste!

Der kleine Bär und die Kummerkiste
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Paulchen Bär möchte gerne mit seiner Schwester Millie und dem Hasen Hoppel am großen Wasserfall spielen, aber er hat Angst. Als er seiner Schwester seine Ängste gesteht, hat sie ein super Idee: die Kummerkiste. ...

Paulchen Bär möchte gerne mit seiner Schwester Millie und dem Hasen Hoppel am großen Wasserfall spielen, aber er hat Angst. Als er seiner Schwester seine Ängste gesteht, hat sie ein super Idee: die Kummerkiste. Paul kann seine Angst auf einen Zettel schreiben oder malen und der Kiste übergeben. Gesagt, getan! Es funktioniert! Gut gelaunt machen sich die beiden Bärenkinder auf zum Wasserfall und treffen dort auf den Hasen Hoppel und sein Cousine Lara. Sie entdecken die Natur und Paulchen überwindet immer wieder seine Ängste und wächst an den Aufgaben. Jede bewältigte Herausforderung lässt sein Selbstvertrauen wachsen. Als es langsam zu dämmern beginnt, möchte Hase Lara plötzlich ganz schnell nach Hause. Sie gesteht Paulchen, dass sie Angst im Dunkeln hat und so lässt Paulchen sie an seinem neuen Mutmacherrezept teilhaben.

Suzanne Chiew hat nicht nur eine zauberhafte Geschichte vorgelegt, sondern bietet auch eine Idee, wie die kleinen Zuhörer mit ihren Ängsten umgehen können. Es ist schön zu sehen, wie Paulchen seine Ängste überwinden kann und im Laufe des Tages immer selbstsicherer wir. Das Buch ermutigt, sich auch eine Kummerkiste zu basteln, seine Ängste zu überwinden und Abenteuer in der Natur zu unternehmen. Sehr gut hat mir auch die kindgerechte Schreibweise gefallen und dass die Ängste der Beteiligten immer ernst genommen wurden. Hier wird keiner ausgelacht!

Etwas mehr Platz hätte man dem Basteln der Kummerkiste einräumen können und uns fehlte auch die Szene, wie der Hase Hoppel plötzlich an das andere Ufer gekommen ist. Waren wir auf der einen Seite eben noch gespannt, wie die Bären oder der Hase den Fluss überqueren, sind die drei Freunde auf der nächsten Seite bereits dabei, gemeinsam zu spielen. Da wollte mein kleiner Räuber prompt wissen, wie Hoppel das jetzt geschafft hat. Und ob er keine Angst hatte.

Sean Julian hat die Abenteuer von Paulchen und seinen Freunden in sanften Farben und weichen Übergängen in Szene gesetzt. Alle Figuren sind sehr niedlich gezeichnet. Angereichert mit Details wie einem Eisvogel, Eulenkindern, Libellen zeigt er, wie schön es ist, die Natur zu entdecken und nach den kleinen Dingen Ausschau zu halten.

Veröffentlicht am 26.02.2018

Ein Bilderbuchschatz für Kinder, Tierliebhaber und alle Guten Feen

Komm nur herein!
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Kennt ihr das, wenn man besonders liebe Menschen in seiner Umgebung als gute Fee bezeichnet? In diesem Buch wohnt eine Gute Fee zusammen mit einer kleinen Maus in einem Märchenhaus. Die Gute Fee versteht ...

Kennt ihr das, wenn man besonders liebe Menschen in seiner Umgebung als gute Fee bezeichnet? In diesem Buch wohnt eine Gute Fee zusammen mit einer kleinen Maus in einem Märchenhaus. Die Gute Fee versteht die Sprache der Tiere und kann ihnen Geschichten erzählen. Die kleine Maus genießt diese Zweisamkeit und ist ziemlich entsetzt, als eines Tages eine Katze vor der Tür steht und die Gute Fee sie hineinbittet. Vor Schreck versteckt sich die kleine Maus unter der Komode. Als wenn das nicht reichen würde, kommt dann auch noch ein Hund dazu. Ob die Maus ihre Angst überwinden kann und werden sich Hund und Katz vertragen?

Mit diesem Buch ist mir ein richtiger kleiner Schatz in die Hände gefallen. Die Gute Fee, die sich liebevoll um die Tiere kümmert und alle versorgt aber auch dieses zuckersüße Mäuschen, mit dem man mitleidet und sich dann aber auch mitfreut, waren mir auf Anhieb sympatisch. Hinzu kommt, dass es sich bei der Guten Fee nicht um ein graziles Wesen handelt, sondern um eine grauhaarige und etwas fülligere Frau, eben wie die Gute Fee aus der Nachbarschaft, die für jeden ein offenes Ohr und ein freundliches Wort hat. Die Widmung in diesem Buch fasst es gut zusammen, was Max Bolliger sich bei dieser Geschichte gedacht hat:

"Diese Geschichte widme ich nicht nur den Kindern, sondern auch den Müttern, allen Guten Feen." Max Bolliger (1929-2013)

Ich sehe dieses Buch nicht nur als Kinderbuch, sondern auch als Geschenkbuch für gute Feen und auch in der Seniorenarbeit. Während die Kinder sich vor allem mit der kleinen Maus identifiziert haben, ist die Gute Fee im Buch die Identifikationsfigur für ältere Leute. Und ich weiß auch schon für wen ich ein zweites Exemplar als Geschenk besorgen werde: für meine Oma, denn ich erkenne sie in der Guten Fee absolut wieder!

Fazit: Ein wunderbar poetisches Buch über Gute Feen! Lihie Jacob hat die Gedanken der Geschichte erfasst und exzellent illustriert. Ein Buch für alle Tierliebhaber und Guten Feen!

Veröffentlicht am 26.02.2018

Ein unterhaltsames Dorfleben und ein fast vergessenes Geheimnis

Tante Dimity und der verlorene Schatz
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Lori, gebürtige Amerikanerin, hat vor vielen Jahren ein Cottage in England geerbt. Dort wohnt sie nun mit ihrem Mann, den Zwillingssöhnen Will und Rob, Baby Bess sowie ihrer verstorbenen Tante Dimity (von ...

Lori, gebürtige Amerikanerin, hat vor vielen Jahren ein Cottage in England geerbt. Dort wohnt sie nun mit ihrem Mann, den Zwillingssöhnen Will und Rob, Baby Bess sowie ihrer verstorbenen Tante Dimity (von der sie auch das Cottage geerbt hat). Ja, ihr habt richtig gelesen, die Tante ist schon verstorben, aber auf unerklärliche Weise lebt noch ein Teil von ihr in einem Buch. Wenn Lori sich mit dem Buch unterhält, erscheinen Dimitys Antworten auf den Seiten des Buchs. Das Cottage steht im kleinen Dörfchen Finch, das sich irgendwo in der Nähe von Oxford befinden muss. Und wie es in einem Dorf so ist, jeder kennt jeden, es gibt den Dorfklatsch und wenn jemand hinzuzieht, wird das sofort genau unter die Lupe genommen. Und so haben sich viele der Dorfbewohner gaaaanz zufällig in der Nähe des Cottages getroffen, um den Einzug eines älteren Paares zu beobachten. Als Kisten mit der Aufschrift Museum gesichtet werden, entsteht sofort das Gerücht, der Neue will ein Museum eröffnen. Womöglich auch noch mit Museumscafé, was Konkurrenz für die anderen Geschäfte bedeuten könnte. Es stellt sich dann aber heraus, dass James‘ Sondengänger ist und mit seinen Metalldetektor verschiedene Sachen aufspürt und sammelt. Dieses Hobby wird schnell zum neuen Trend im Dorf und befördert so einiges zu Tage.

Auch Lori findet auf dem Speicher ihres Cottages einen längst vergessenen Armreif ihrer Tante Dimity. Als sie Dimity darauf anspricht, kommt heraus, dass diese das Schmuckstück von einem Verehrer in ihrer Londoner Zeit geschenkt bekommen hat. Sie bittet Lori, ihren alten Freund wiederzufinden und den Armreif und eine Nachricht zu übermitteln. Allerdings kennt sie nur dessen Spitznamen Badger und nicht den richtigen Namen. Einziger Anhaltspunkt ist ein kleines Café in London. Ob Lori nach so langer Zeit Badger noch finden kann?

„Tante Dimity und der verlorene Schatz“ ist nun schon der 21. Band dieser Reihe. Es war nicht mein erster Band, ich kenne aber auch nicht alle. Man kann die Bücher durchaus unabhängig voneinander lesen, aber ich denke, es macht mehr Spaß, wenn man in etwa die Reihenfolge einhält und so auch die Entwicklung von Loris Familienleben besser verfolgen kann. Nancy Atherton hat einen unterhaltsamen und leicht lesbaren Schreibstil und man fühlt sich schon fast wie ein Teil des kleinen Dörfchens. Ich freue mich jedenfalls jedes Mal, wenn ich Finch und Lori mit ihrer Familie besuchen darf. Wie jedes Dimity-Buch hat übrigens auch dieses wieder ein Rezept zum Nachbacken im Anhang.

Dass die Reihe jetzt unter Wohlfühlkrimi vermarktet wird, halte ich für etwas übertrieben. In diesem Fall sollte Lori jemanden aus Dimitys Vergangenheit finden. Ja, dafür braucht es etwas detektivischen Spürsinn, aber im Vordergrund der Geschichte steht nicht wirklich ein Fall wie ihn ein eingefleischter Krimifan erwarten würde, wenn er das Wort Krimi liest. Im Vordergrund steht mehr das Mit- und Gegeneinander im Dörfchen Finch, was sehr unterhaltsam ist. Dimitys Auftrag bringt Spannung in die Geschichte, aber ich würde es nicht als Krimi titulieren.

Fazit: Ein unterhaltsamer neuer Band über das Dörfchen Finch!

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