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Veröffentlicht am 21.02.2018

10 schöne Geschichten mit einem sprechenden Waschbären und einer innovativen Verpackung

Villa Wunderbar. Ein Waschbär zieht ein
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Die Villa Wunderbar ist eine schöne Familienvilla, wo Matilda und Joschi mit ihren Eltern und Großeltern wohnen. Die beiden sind Cousin und Cousine, besuchen dieselbe Klasse, machen zusammen Hausaufgaben, ...

Die Villa Wunderbar ist eine schöne Familienvilla, wo Matilda und Joschi mit ihren Eltern und Großeltern wohnen. Die beiden sind Cousin und Cousine, besuchen dieselbe Klasse, machen zusammen Hausaufgaben, spielen zusammen – sprich sie sind ein Herz und eine Seele. Im Erdgeschoss der Villa betreibt die Oma der beiden Kinder einen Waschsalon mit Cafè-Anschluss. Vor kurzen ist auch ein ganz besonderer Untermieter eingezogen: Henri, ein sprechender Waschbär. Eines Tages fanden sie ihn in einer Wäschetrommel und seit dem wirbelt er das Leben der Familie kräftig durcheinander.

In diesem Umfeld spielen nun 10 kleine Geschichten, die alle mit dem Satz „In der Villa Wunderbar ist überhaupt kein Tag wie der andere.“ beginnt. In den Episoden werden vermeintliche Diebe verfolgt, Henri hilft der Kunst nach, Joschi versucht mit Henris Hilfe im Schach zu gewinnen und vieles mehr. Martin Baltscheit verleiht jeder Figur eine eigene Stimme, ohne dass das Ganze überdreht wirken würde. Seine warme Stimme passt hervorragend zu den Geschichten.

Das Hörbuch wird ab 4 Jahren empfohlen und dem möchte ich mich anschließen. Da es sich um kleine Geschichten handelt, kann man die CD auch gut in kleinen Portionen hören. Ein echter Hingucker ist die CD-Hülle. Denn diese lässt sich ganz einfach in eine kleine Villa umbauen und so kann man mit ein paar Accessoires aus den Spielkisten die Geschichten nachspielen oder sich eigene ausdenken. Danach lässt sich das Spielhaus ganz schnell und einfach wieder in eine schmale Hülle umbauen. Ich bin absolut begeistert von diesem innovativen und durchdachten Verpackungsdesign.

Veröffentlicht am 21.02.2018

Wunderbar illustriert und vollgepackt mit interessantem Wissen

Der Eisbär
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Das tolle Cover und der schlichte Titel zogen mich geradezu magisch an. Egal von wo man das Buch anschaut, hat man immer das Gefühl, der Eisbär schaut einem in die Augen. Absolut faszinierend! Aber was ...

Das tolle Cover und der schlichte Titel zogen mich geradezu magisch an. Egal von wo man das Buch anschaut, hat man immer das Gefühl, der Eisbär schaut einem in die Augen. Absolut faszinierend! Aber was versteckt sich hinter dem wunderbaren Cover?

Das Vorsatzpapier zeigt einen schwimmenden Eisbären in einer arktischen Landschaft. Auf der ersten Seite folgt ein Vorwort der Autorin, die erklärt, warum die Eisbären vom Aussterben bedroht sind und dass wir uns für ihren Schutz einsetzen müssen. Dann beginnt das eigentliche Buch. Wir sehen ein Mädchen mit roter Krone, dass zusammen mit seinen Spielzeugfreunden ein Buch liest und zwar genau dieses Buch über Eisbären. Und dann liest sie viele Fakten über die Eisbären und ihr Leben. Sehr schön finde ich auch immer die Vergleiche bei den Größen und Sinnen, die es dem kleinen Zuhörer ermöglichen, eine Vorstellung zu entwickeln.

Die Illustrationen sind ein toller Mix aus beeindruckenden, realitätsnahen Bildern und den niedlichen kindlichen Illustrationen von dem kleinen Mädchen, das eigene Seiten füllt, aber auch immer wieder beim Eisbären auftaucht.

Ein wunderschönes Sachbilderbuch, bei dem die Sachinformationen im Text überwiegen. Das kleine Mädchen bildet den Rahmen und taucht immer wieder in den Bildern auf, der Text ist aber ganz klar der eines Sachbuchs, dass das Wissen für kleine Leser aufbereitet hat und das Bewusstsein schärft, dass diese wunderbaren Tiere bald von unserem Planeten verschwunden sein können.

Das Buch wird offiziell ab 4 Jahren empfohlen. Ich denke allerdings, dass der Text zum Vorlesen eher ab 5 Jahren geeignet ist. Für jüngere Kinder kann man aber frei erzählen, entdecken und sich an den tollen Bildern freuen.

Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein witziges Buch, dass sich wunderbar zum Vorlesen und Kichern eignet

Finger weg von diesem Buch
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Dieses tolle Bilderbuch löste bei meinen beiden Söhne wilde Kicheranfälle, nur unterbrochen mit der Bitte doch bitte bitte weiterzulesen, aus. Es ist ein Buch, in dem sich der Vorleser so richtig austoben ...

Dieses tolle Bilderbuch löste bei meinen beiden Söhne wilde Kicheranfälle, nur unterbrochen mit der Bitte doch bitte bitte weiterzulesen, aus. Es ist ein Buch, in dem sich der Vorleser so richtig austoben kann.

Das langbeinige blaue Monster versucht den Leser mit allen Mitteln zu überzeugen, bloß nicht weiterzulesen. Es redet mit Engelszungen, bittet, bettelt, fleht, droht, aber es hilft alles nichts. Denn durch dieses Verhalten wird unsere Neugier immer weiter angestachelt, weil man wissen möchte, warum man dieses Buch nicht lesen soll. Aber das Ende, und da passiert dann wirklich was, werde ich euch nicht verraten!

Die Illustrationen konzentrieren sich auf das Monster, dass mit uns kommuniziert. Die Texte wurden extrem gut in die Gestaltung integriert. Durch die unterschiedlichen Textgrößen und die sichtbaren Emotionen des Monsters fällt es dem Vorleser sehr leicht, Lautstärke und Ton entsprechend zu wählen. Das Buch ist auch wunderbar für Erwachsene geeignet.

Fazit: Ein witziges Buch, dass sich wunderbar zum Vorlesen und Kichern eignet. Gute-Laune-Garantie!

Veröffentlicht am 05.02.2018

Ein schönes Wimmelbuch zum Entdecken des Lebens auf einen Bauernhof

Ein Jahr auf dem Land
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Nachdem wir von „Ein Jahr im Wald" absolut begeistert waren und es eines unserer 2017-Bücherhighlights war, musste „Ein Jahr auf dem Land“ auch schnellstmöglich einziehen.

Als erstes fällt natürlich auf, ...

Nachdem wir von „Ein Jahr im Wald" absolut begeistert waren und es eines unserer 2017-Bücherhighlights war, musste „Ein Jahr auf dem Land“ auch schnellstmöglich einziehen.

Als erstes fällt natürlich auf, dass hier eine andere Illustratorin am Werk war, aber das Grundkonzept ist gleich geblieben. So begleiten wir nun Monat für Monat eine Bauernhoffamilie samt Angestellten und Besuchern sowie natürlich den Tieren durch das Jahr. Auf dem Vorsatzpapier werden uns wieder alle Beteiligten vorgestellt. Da gibt es das Ehepaar Bauer mit ihren Kindern Paul und Maja, die Oma, die Enkelin aus der Stadt, die öfter zu Besuch kommt, den Landwirtschaftsstudenten Anton, den Angestellten Rudi, die Nachbarin, eine Restaurantbetreiberin aus Stadt mit ihrer Tochter und eine Familien, die regelmäßig Bauernhofferien auf dem Hof macht. Und natürlich werden auch die Tiere vorgestellt, wobei einige auch einen Namen haben.

Meinem kleinen Räuber (4) ist sogleich aufgefallen, dass es keine Ziegen, Kaninchen und Esel gibt. Diese Tier kennt er von seinen letzten Bauernhofurlauben. Dennoch kann das Wimmelbuch viel zum Entdecken anbieten. Wir suchen uns immer 3-4 Figuren raus, die wir dann Monat für Monat suchen und beobachten. Im Moment müssen immer die Mäuse dabei sein. Das ist ganz wichtig für den kleinen Räuber. Und dann wird natürlich auch geschaut, ob die Katze den Mäusen zu nah kommt. Man kann sich wirklich lange mit den Entdecken beschäftigen.

Die Illustrationen aus der Feder von Magdalena Koziel-Nowak sind sehr schön gelungen, aber ich hätte mir die ganze Szenerie etwas wimmeliger gewünscht. Die Personen und Tiere sind doch recht groß. Nicht nur Ziegen, Kaninchen und Esel fehlen, auch Wildvögel, die gerne auf Bauernhöfen leben wie Schwalben, Eulen, Spatzen, Tauben oder auch Fledermäuse kann man zwar in einzelnen Monaten entdecken, sind aber nicht durchgängig ins Konzept eingebunden. Da fand ich „Ein Jahr im Wald“ von Emilia Dziubak einfach ein Stückchen vielfältiger und stimmiger.

Als Abschluss des Buchs gibt es auf dem Inneneinband des Buchs noch eine Gemüsewimmelei mit ein paar anregenden Fragen, die sich mit auf dem Bauernhof angebauten Gemüse beschäftigen. Eine sehr schöne Idee für den Abschluss.

Fazit: Ein sehr schönes Wimmelbuch, in dem wir das Leben auf dem Bauernhof ein ganzes Jahr lang verfolgen können.

Veröffentlicht am 04.02.2018

Eine ungewöhnliche WG

Willibarts Wald
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Willibart ist ein Holzfäller. Er ist groß, hat breite Schultern und einen riesigen Rauschebart. Morgens beginnt er den Tag mit Morgengymnastik und einem guten Frühstück. Eines Tages fällt er von morgens ...

Willibart ist ein Holzfäller. Er ist groß, hat breite Schultern und einen riesigen Rauschebart. Morgens beginnt er den Tag mit Morgengymnastik und einem guten Frühstück. Eines Tages fällt er von morgens bis abends Bäume. Hack-Hacke-Hack schallt es durch den Wald. Als er dann am Abend ins Bett gehen möchte, klopft es an der Tür und ein kleiner wütender Vogel beschwert sich, dass Willibart seinen Baum gefällt hat und er nun kein Nest mehr hat. Willibart bietet ihm seinen Bart als Behausung an. Am nächsten Tag verbrennt er die kleinen Äste und Zweige der Bäume und noch einen Tag später schickt er die Baumstämme den Fluss hinunter zum Holzlager. Als Konsequenz ziehen noch ein Stachelschwein und sein Biber in seinen Bart ein, mit gewissen Nebenwirkungen, wie man sich denken kann. Doch was ist die Lösung für dieses Dilemma?

Eine WG der besonderen Art, die wir hier erleben. Mein kleiner Räuber (4) war ganz verzückt von dem Buch und wollte es gleich nochmal lesen. Er fand es faszinierend, wie die Tiere in den Bart einzogen und welche Probleme sich dadurch für Willibart ergaben. Er war betroffen, dass die Tiere ihr Zuhause verloren haben und hat sich gefreut, dass am Ende für alle eine Lösung gefunden wurde und die 4 dicke Freunde geworden sind. Eine richtig schöne Geschichte, die super zu meinem kleinen Tierfreund passt! Beim Vorlesen gefielen ihm auch die Geräusche, die Duncan Beedie immer wieder eingebaut hat z.B. Tock-Tocke-Tock, Hack-Hacke-Hack oder Klatsch-Klatsche-Klatsch. Diese kleine Stilmittel macht das Vorlesen noch lebendiger.

Für die Illustrationen wurden eher gedeckte Farben verwendet, was sehr gut zum Stil und Thema des Buchs passt. Die Bilder sind ein Mix zwischen großen doppelseitigen Bildern, großen Einzelbildern und auch Szenendarstellungen auf mehreren kleinen Bildern. Duncan Beedie konzentriert sich auf seinen Bildern auf das Wesentliche, transportiert aber durch sie auch mit einen Augenzwinkern die Emotionen der Figuren.

Ein Buch, das Kindern ab 3 Jahren die Folgen des Abholzens von Bäumen zeigt. Natürlich geschieht das nur Ansätzen, damit die jungen Lesern die Folgen auch verstehen und verarbeiten können. Die Tiere verlieren ihr Zuhause und es dauert lange bis ein Baum wieder so groß wird. Passend dazu ist das Buch beim Magellan Verlag, der seine Bilderbücher mit dem Label "Natürlich Magellan" versieht, erschienen, was unter anderem bedeutet, dass Magellan sich für eine umweltverträgliche und nachhaltige Produktion einsetzt. Außerdem lässt Magellan in heimischen Waldgebieten Bäume pflanzen. Ich würde sagen, das Bilderbuch hat den passenden Verlag gefunden!

Fazit: Ein schönes Bilderbuch, dass uns rundum überzeugen konnte!