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Veröffentlicht am 14.12.2017

Zwei Gänsemärchen, wunderbar gelesen von Anna Thalbach

Eltern family Lieblingsmärchen – Die goldene Gans und die Gänsehirtin -
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Anna Thalbach liest für uns die schönsten Gänsemärchen der Gebrüder Grimm. Während „Die goldene Gans“ sehr bekannt ist, sagte mir „Die Gänsehirtin am Brunnen“ nichts. Im Märchen „Die goldene Gans“ erweist ...

Anna Thalbach liest für uns die schönsten Gänsemärchen der Gebrüder Grimm. Während „Die goldene Gans“ sehr bekannt ist, sagte mir „Die Gänsehirtin am Brunnen“ nichts. Im Märchen „Die goldene Gans“ erweist sich der jüngste von drei Brüdern als barmherzig und teilt Speis und Trank mit einem armen alten Männlein. Als Belohnung für seine Güte erhält er eine goldene Gans, was bei anderen Bürgern Begehrlichkeiten weckt. Einer nach dem anderen bleibt an der Gans kleben und so ziehen sie als lustige Schlange in die Stadt ein. Als die Prinzessin das sieht, muss sie lachen. Da der König demjenigen die Hand seiner Tochter versprochen hat, der sie zum Lachen bringt (das hat die Arme nämlich schon seit Ewigkeiten nicht mehr), kann der „Dummling“, wie der Bursche auch genannt wird, nun Anspruch auf die Prinzessin als Braut erheben. Nur der Vater hat sich das nicht so vorgestellt.

Das zweite Märchen „Die Gänsehirtin am Brunnen“ handelt von einer Prinzessin, die einst vom Vater verstossen wurde und nun bei einer Gänsehirtin wohnt. Bis eines Tages der Richtige vor der Tür steht.

Ich liebe es, wenn Anna Thalbach liest. Selbst Männerrollen füllt sie echt und natürlich. Ihre warme und vielseitige Stimme passt perfekt in die Märchenwelt. Wieder einmal beweist sie, dass sie zurecht eine meiner Lieblingssprecherinnen ist.

Veröffentlicht am 14.12.2017

Die Originaltexte durch kindgerechte Moderation in die Gegenwart gebracht

Eltern family Lieblingsmärchen – Struwwelpeter, Suppenkaspar & Co.
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Wer kennt ihn nicht aus seiner Kinderheit - den Struwwelpeter? Und da sind noch die Geschichten vom „Hans guck in die Luft“, „Zappelphilipp“ oder „Suppenkasper“, die sogar heute noch im allgemeinen Sprachgebrauch ...

Wer kennt ihn nicht aus seiner Kinderheit - den Struwwelpeter? Und da sind noch die Geschichten vom „Hans guck in die Luft“, „Zappelphilipp“ oder „Suppenkasper“, die sogar heute noch im allgemeinen Sprachgebrauch zu finden sind. Die Geschichten, die Heinrich Hoffmann 1845 für seine Kinder aufschrieb, begleiteten mich in meiner Kindheit. Wenn ich mir heute die Geschichten durchlese, muss ich denken, wie grausam sie doch eigentlich sind. Da werden Daumen abgeschnitten, Kinder verhungern oder verbrennen oder werden ins Tintenfass getaucht.

Umso überraschter war ich von dem vorliegenden Hörbuch. Hier werden nicht nur einfach die einzelnen Geschichten des Klassikers vorgelesen. Christian Ulmen führt an die Geschichten heran, erzählt uns von Heinrich Hoffmann und warum er das Buch geschrieben hat und auch wie es den Kindern vor über 100 Jahren ging. Er erklärt Begriffe, die heute nur noch selten verwendet werden und führt so an jede einzelne Geschichte mit einem Augenzwinkern heran, die er dann im Anschluss ausdrucksstark vorträgt. Durch die Moderation verliert die Geschichte ihren Schrecken, wird aber dennoch im Originalwortlaut vorgetragen. Für mich eine sehr gelungene Mischung!

Veröffentlicht am 13.12.2017

Eine spannende Zeitreise ins mittelalterliche London erzählt von einer schlauen Hündin

Zeitreise auf vier Pfoten, Band 02
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Nachdem durch einen Fehler die Zeitmaschine von Professor Tempus Tiere aus sämtlichen Zeitepochen und Regionen in die Gegenwart transportiert hat, stehen der Professor, seine Enkelin Lia und die Hündin ...

Nachdem durch einen Fehler die Zeitmaschine von Professor Tempus Tiere aus sämtlichen Zeitepochen und Regionen in die Gegenwart transportiert hat, stehen der Professor, seine Enkelin Lia und die Hündin Curry vor der Aufgabe, die Tiere wieder an ihren Platz in der Geschichte zurückzubefördern, damit das Zeitgefüge nicht durcheinander gerät. Im zweiten Band der Reihe „Zeitreise auf 4 Pfoten“ bringen unsere Zeitreisenden ein Pony zurück zu Prinz Löwenherz. Im mittelalterlichen London findet ein Turnier statt, dass Richard Löwenherz auf jeden Fall gegen den intriganten Ritter Eisenblatt gewinnen muss, sonst wird er niemals König werden. Nicht auszudenken, was dies für Folgen hätte. Aber was hat das kleine Pony damit zu tun?

Madame Curie, die von allen kurz Curry genannt wird, berichtet aus ihrer Sicht von den Ereignissen der Zeitreise. Als zeitgenössische Bezugsperson für unsere 3 Zeitreisenden wurde der Knappe Caspar erschaffen. Er hilft den Freunden bei den notwenigen Kontakten, führt sie in die hiesigen Gepflogenheiten und das wichtigste aus Currys Sicht: er versorgt sie mit Essen. Und letztendlich ist Currys Superschnüffelnase wieder einmal der Schlüssel zum Erfolg der Mission. Die Hauptcharaktere in dem Buch sind sehr sympathisch und die vielen Dialoge auch gespickt mit Humor.

Die Illustrationen von Frederic Bertrand sind wieder eine Augenweide. Mein großer Sohn mag seine Bilder sehr gern. Das Glossar am Ende des Buchs hat uns bei einigen Begriffen, z.B. unbekannten Berufsbezeichnungen, weitergeholfen. Als Burgfans waren uns allerdings viele Begriffe klar und wir konnten uns das Geschehen sehr gut vorstellen. Bei „Ein Pony für den König“ handelt es sich um den zweiten Band der Reihe, allerdings können die Bände unabhängig voneinander gelesen werden. Das Buch ist für Kinder ab etwa 7 Jahren gedacht, vorlesen kann man es jedoch auch schon jüngeren Kindern. Die Schrift und die Zeilenabstände sind recht groß, die Kapitel kurz, so dass auch jüngere Leser hier ihr Erfolgserlebnis haben. Es hat jedoch deutlich mehr Text als Erstlesebücher.

Fazit: Eine spannende und informative Zeitreise ins mittelalterliche London erzählt von einer schlauen Hündin.

Veröffentlicht am 13.12.2017

Viele tolle Tipps für einen schönen Urlaub im Weihnachtsland

Abenteuer im Erzgebirge - Lilly und Nikolas im Weihnachtsland
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Die Mutter von Lilly und Nikolas wird zu ihrem Geburtstag mit einer Reise ins Erzgebirge überrascht. In der Woche vor Weihnachten macht sich die Familie auf ins Ergebirge. Dort angekommen ist Lilly ein ...

Die Mutter von Lilly und Nikolas wird zu ihrem Geburtstag mit einer Reise ins Erzgebirge überrascht. In der Woche vor Weihnachten macht sich die Familie auf ins Ergebirge. Dort angekommen ist Lilly ein bisschen traurig, dass sie den Adventskalender zu Hause vergessen haben. Am nächsten Morgen präsentiert der Papa eine geheimnisvolle Kiste, die eine Botschaft enthält, was die Kinder heute Schönes erwartet. Und spätestens da ist der vergessene Adventskalender Geschichte und die Kinder fiebern jeden Morgen der neuen Nachricht entgegen. Die Kinder gehen viel rodeln, basteln in den Wichtelwerkstätten auf dem Annaberger Weihnachtsmarkt, stellen ihre eigenen Räucherkerzen her, erleben einen Hutzenabend und eine große Bergmannparade. Und das sind nur ein paar Beispiele, was die Familie alles tolles erlebt.

Wer nun denkt, der Band über das Erzgebirge sei nur als Weihnachtsbuch geeignet, der liegt falsch. Ich habe das Erzgebirge ja bisher nur außerhalb der Weihnachtszeit kennengelernt. Und auch da hat es eine besondere Atmosphäre und man kann auch tolle Schnitzereien besichtigen und kaufen. Für Kinder ist Weihnachten ohnehin rund um das Jahr faszinierend. Darüber hinaus gibt es auch viele Tipps für weihnachtsunabhängige Aktivitäten und Ausflüge wie Bergwerksbesichtigungen, Burgen, Tierparks und kindergeeignete Museen. Auch historische Eisenbahnen verkehren im Erzgebirge. Und Lilly und Nikolas notieren immer wieder Ideen, was sie bei ihrem nächsten Erzgebirgsbesuch in der warmen Jahreszeit nachholen wollen. Denn in einer Woche ist natürlich längst noch nicht alles gesehen.

Sabrina Pohle hat dem Buch wieder wunderbare Illustrationen beigesteuert, die einen sehr realistischen Eindruck der abgebildeten Sehenswürdigkeiten wiedergeben. Durch Lilly und Nikolas und deren Begeisterung werden die Ziele für die jungen Leser und Zuhörer interessant und man hat einen wunderbaren „Da will ich auch mal hin“-Effekt. Ich habe nach dem Lesen des Buchs auf jeden Fall Lust, wieder einmal ins Erzgebirge zu fahren und die vielen Tipps live anzuschauen und zu erleben.

Veröffentlicht am 10.12.2017

Ein wunderschöne Geschichte über den Umgang mit mieser Laune, die zauberhaft illustriert ist

Filo Funkel und das beste Mittel gegen miese Laune
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Als Maus Filo Funkel und seine Freunde beim Kaffeekränzchen zusammensitzen, macht er den Vorschlag, auf den Markt zu gehen, dort einzukaufen und danach ein Picknick zu veranstalten. Alle sind begeistert, ...

Als Maus Filo Funkel und seine Freunde beim Kaffeekränzchen zusammensitzen, macht er den Vorschlag, auf den Markt zu gehen, dort einzukaufen und danach ein Picknick zu veranstalten. Alle sind begeistert, der Bollerwagen wird geholt und los geht es in Richtung Markt. Plötzlich bekommt das kleine Igelmädchen aus heiteren Himmel einen Wutanfall. (Ja, liebe Mamas und Papas, genau einen von der Sorte wie ihr jetzt sicher im Kopf habt.) Danach hat Madame Igel so richtig miese Laune. Nacheinander versuchen die Freunde sie aufzumuntern. Da wird zum Beispiel eine Blätterschlacht veranstaltet, eine Schneckenhexe besucht, Partymusik angestellt und vieles mehr. Letztendlich finden sie natürlich auch etwas, das gegen die miese Laune des Igelchens hilft.

Ich mag es ja, wenn bei Büchern auch das Vorsatzpapier gut genutzt wird. Schlägt man Filo Funkel auf, sieht man jede Menge Lebensmittel, vorrangig Obst und Gemüse, die man auf dem Wochenmarkt einkaufen kann. Bevor wir die Geschichte das erste Mal gelesen haben, wollte mein Kleiner erstmal akribisch durchgehen, was er da alles sehen kann und was er mag und was nicht. Und bevor man das Buch zuschlägt sieht man im Inneneinband eine Karte, auf der alle 11 Stationen der Geschichte zu sehen sind. Auch hier ist mein Kleiner mit dem Finger den vorgezeichneten Weg langgefahren und hat so die Geschichte nacherzählt. Beides geschah völlig ohne meine Aufforderung, was zeigt wie ansprechend die Gestaltung für die Kleinen ist und außerdem auch eine optimale Sprachförderung bietet, die all den Vorteilen, die das Vorlesen bringt, nochmal einen drauf setzt. Wirklich klasse gemacht!

Auch die Geschichte selbst ist sehr schön und es sind viele Anregungen für die Kinder enthalten, wie man seine schlechte Laune loswerden kann. Die farbenfrohen Illustrationen ergänzen die Geschichte perfekt und enthalten noch jede Menge kleine Details, die es zu entdecken gilt. Ein Buch, bei dem immer wieder etwas neues auffällt! Daher ist das Buch nicht nur zum Vorlesen, sondern auch zum Selbstentdecken durch das Kind hervorragend geeignet. Neben der Maus Filo Funkel und dem Igelmädchen gibt es noch einen Waschbären, eine Schlange und ein Schaf. Aber vor alle die ganz kleinen Tiere, die die Geschichte in den Illustrationen begleiten, kommen hier ganz groß raus. Auf der einen Seite reitet ein Käfer eine Schnecke, auf einer anderen gibt es eine Käferband oder eine fahrende Eichel als Insektenauto. So viele tolle Kleinigkeiten!

Fazit: Ein wunderschöne Geschichte über den Umgang mit Wut und mieser Laune, die mit zauberhaften Illustrationen, die zum Entdecken und Verweilen einladen, ausgestattet ist.