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lena_literature

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.03.2019

Sehr berührende, wahre Geschichte!!

Am Seil
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Reinhold Duschka, ein Kunsthandwerker, wird in Hackls Geschichte zum Helden, als er die durch die Nationalsozialisten verfolgte Chemikerin Regina Steinig und deren Tochter für vier Jahre in seiner Werkstatt ...

Reinhold Duschka, ein Kunsthandwerker, wird in Hackls Geschichte zum Helden, als er die durch die Nationalsozialisten verfolgte Chemikerin Regina Steinig und deren Tochter für vier Jahre in seiner Werkstatt versteckt.

AM SEIL (2018) von Erich Hackl führt uns zurück in die Zeit des Nationalsozialismus und weist uns die Wahrheit hinter dieser faktenbasierten Geschichte auf.
Jene Zeit, die das Leben des 20. Jahrhunderts so beherrschte, wird authentisch erzählt. Das Leben vieler Menschen, vor allem das der Juden, wurde bedroht. Umso mehr sympathisiert der Leser mit Reinhold, der sich gegen das Regime stellt und wahre Stärke beweist, indem er den Verfolgten einen Unterschlupf gewährt. Passend hierzu ist der Untertitel „Eine wahre Heldengeschichte“.
Der Leser wird von Hackl in das Geschehen hineinversetzt; er bekommt detaillierte Informationen zu den Hauptcharakteren. Hackls Schreibstil ist flüssig, er stützt sich auf wahrheitsgetreue Berichte, sodass die Geschichte noch authentischer für den Leser wird.

AM SEIL hat mich selbst in seiner Kürze so aufgewühlt, dass ich wieder einmal über die schlimme vergangene Zeit nachgedacht habe. Die Menschen können gar nicht genug solcher furchtbar wahren Geschichten lesen. Hackl gelingt es, das Leid einer ganzen Gesellschaft in einem Text zu beschreiben und greifbar zu machen. Trotz aller Grausamkeit der Ereignisse schafft er es, ein wenig Hoffnung in seine Geschichte zu packen und an dieser Hoffnung klammert sich der Leser fest; er hofft und kann wenigstens ein kleines Licht in der dunklen Zeit des 20. Jahrhunderts finden.

Veröffentlicht am 28.03.2019

Wie bei Oma!

Weihnachtsbäckerei
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Super tolles Buch für die Weihnachtszeit.
Weniger moderne Rezepte, was mir aber absolut nichts ausmacht.

Dieses Buch versetzt mich in meine Kindheit zurück. Ich habe immer viel mit meiner Oma gebacken ...

Super tolles Buch für die Weihnachtszeit.
Weniger moderne Rezepte, was mir aber absolut nichts ausmacht.

Dieses Buch versetzt mich in meine Kindheit zurück. Ich habe immer viel mit meiner Oma gebacken und viele von diesen Rezepten finden sich auch in dem Buch wieder.
Eine ganz tolle Besonderheit ist die unglaubliche Persönlichkeit der Rezepte, die von Personen eingeschickt wurden. Hier werden familiäre Rezepte geteilt!

Tolles Buch und ich freue mich jetzt schon auf Weihnachten!

Veröffentlicht am 17.11.2018

Sehr lesenswert!

Neujahr
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Am Neujahrsmorgen auf Lanzarote macht sich Henning mit seinem Fahrrad auf den Weg, um den Femés zu bezwingen. Mit schlechter Ausrüstung, eines viel zu schweren Rad und keinem Proviant kämpft er gegen den ...

Am Neujahrsmorgen auf Lanzarote macht sich Henning mit seinem Fahrrad auf den Weg, um den Femés zu bezwingen. Mit schlechter Ausrüstung, eines viel zu schweren Rad und keinem Proviant kämpft er gegen den Wind und die Steigung an. Bei seiner Tour lässt er seine Lebenssituation Revue passieren. Trotz seiner zwei gesunden Kinder, einem guten Job und seiner passablen Ehe mit seiner Frau Theresa geht es ihm schlecht. Er fühlt sich permanent in seiner Rolle als Familienvater, Ernährer und Ehemann überfordert und kann sich in diesen Rollen nicht identifizieren. Seit der Geburt seiner Tochter leidet er an Angstzuständen und Panikattacken. Als er endlich völlig erschöpft sein Ziel erreicht, kommt er zur Erkenntnis, dass er bereits als Kind schon mal auf Lanzarote war. Damals hatte sich etwas Schreckliches zugetragen, was er bis heute verdrängt hatte.

Der Leser kann nahezu in Echtzeit Hennings wahnsinnige Anstrengung durch den anschaulichen Schreibstil miterleben. Juli Zeh schreibt detailliert, präzise und glaubwürdig. Auch wenn ihre Sprache wenig kunstvoll ist, schafft sie doch eine spannende Atmosphäre für den Leser, der auf eine Reise in Hennings Gefühlswelt mitgenommen wird.
Zwei Geschichten werden hier aus der gleichen Erzählperspektive, jedoch mit einem Zeitunterschied von 30 Jahren, geschildert. Zeh gelingt es, alltägliche Situationen durch das Erschaffen von bildlichen Darstellungen mit Gefühlen zu koppeln.

Das Buch hat mich völlig gepackt, ich würde es jedem weiterempfehlen!
Auch wenn der Roman wenig Schönes in seiner Geschichte hat, ist er dennoch lesenswert!

Veröffentlicht am 17.11.2018

Geheimnisvoll Geschichte mit offenem Ausgang

Der Abgrund in dir
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Als Rachel Childs Mutter stirbt, nimmt sie das Geheimnis der Identität von Rachels wahrem Vater mit ins Grab. Von ständiger Unruhe und Unwissenheit geplagt, versucht Rachel mit Hilfe eines Privatdetektives, ...

Als Rachel Childs Mutter stirbt, nimmt sie das Geheimnis der Identität von Rachels wahrem Vater mit ins Grab. Von ständiger Unruhe und Unwissenheit geplagt, versucht Rachel mit Hilfe eines Privatdetektives, Brian Delacroix, nähere Informationen herauszufinden, jedoch macht dieser schnell deutlich, dass die Chance eines Auffindens des Vaters sehr gering wäre. Rachels leben verläuft deshalb normal weiter: Sie ist eine junge und erfolgreiche Journalistin, der eine Reise nach Haiti bevorsteht, wo sie über eine Naturkatastrophe berichten soll. Wegen der schrecklichen Eindrücke und Erlebnisse dort, erleidet sie vor laufender Kamera einen Nervenzusammenbruch gefolgt von Panikattacken und Angstzuständen, die ihr Leben Zuhause schwer machen. Ihr Ehemann Sebastian kommt mit dieser Situation nicht klar und distanziert sich mehr und mehr von Rachel, fordert die Scheidung und lässt so finanzielle Sorgen in Rachel wachsen. Rachels psychische Verfassung verschlechtert sich, doch sie erhält Unterstützung von ihrem früheren Bekannten Brian Delacroix, der ihr aus ihrem Gefühlstief herauszuhelfen versucht. Ihr Misstrauen ihm gegenüber wächst jedoch nach einem dummen Zufall und Rachel versucht Brians Geheimnisse zu verfolgen. Die ganze Situation entwickelt sich zu einer gefährlichen Mission.

Dennis Lehanes Schreibweise fesselt gleich von Anfang an. Durch das Schaffen einer bedrückenden Atmosphäre gleich zu Beginn des Buches wird der Leser zum Weiterlesen animiert. Lehane baut seinen Roman psychologisch gut auf, er stellt seelische Probleme, menschliche Schwächen und vor allem Rachels beklemmende Gedanken sehr anschaulich dar. Teilweise sind mir die Beschreibungen zu detailliert, sodass ich mich oft in Gedanken verliere und meine Aufmerksamkeit nicht mehr ganz allein dem Buch gilt.
Als Brian jedoch auftaucht, wird die Geschichte spannender und fesselt den Leser erneut. Die Erzählung wird durch die Geheimnisse und gefährlichen Ereignisse dynamisch und der Leser fiebert mit, beginnt zu rätseln und wird neugierig.

In drei Kapiteln beschreibt Dennis Lehane die Lebensphasen von Rachel und Brian, deren Charaktere sehr deutlich dargestellt und herausgearbeitet wurden.
Kapitel eins widmet sich Rachel, vor allem wird hier ihre Kindheit und das Verhältnis zu ihrer Mutter beschrieben. Ihre ständige Suche nach Liebe und Geborgenheit bleibt unerfüllt. Sehr emotional dargestellt werden ihre inneren Kämpfe, ihr Karrierefall und die kleine Prise Hoffnung, die mit Brian in ihr Leben tritt.
In Kapitel zwei lernt der Leser Brian kennen, der ein empathischer und einfühlsamer Mann zu sein scheint. Er sorgt sich um Rachel und will ihr aus ihrem psychischen Tief helfen. Jedoch wird er im Laufe der Geschichte fremd und geheimnisvoll für den Leser.
Das letzte Kapitel ist sehr spannend und lässt den Leser mit offenen Fragen zurück. Die beiden Charaktere kämpfen um ihre Existenz und ihr Leben.

Insgesamt hat mich das Buch gut unterhalten, auch wenn ich teils mit meinen Gedanken abschweifte. Einige verworrene Szenen trübten meinen positiven Eindruck des Romans.
Trotzdem war es ein Vergnügen, von Dennis Lehane in die menschlichen Abgründe eingeführt zu werden.

Veröffentlicht am 17.11.2018

Verkorkste Liebesgeschichte mit schöner Moral!

Uns gehört die Nacht
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Elise Perez hat ein neues Zuhause in New Haven, in der Wohnung von Robbie, welcher Flugzeugtechnik studiert und nebenbei kellnert, gefunden, nachdem sie endlich dem Sozialwohnungskomplex in der South Bronx ...

Elise Perez hat ein neues Zuhause in New Haven, in der Wohnung von Robbie, welcher Flugzeugtechnik studiert und nebenbei kellnert, gefunden, nachdem sie endlich dem Sozialwohnungskomplex in der South Bronx entfliehen konnte.
Elise ist Anfang zwanzig, halb Amerikanerin, halb Puerto-Ricanerin. Sie beginnt, in einer Zoohandlung zu arbeiten und lernt nach drei Monaten ihre Nachbarn Jamey und Matt kennen. Jamey stammt aus einer angesehenen reichen Investmentbankerfamilie, während Elisa ohne Vater und ohne Schulabschluss aufgewachsen ist.
Als Jamey Elise zu einem Abendessen einlädt, lässt diese sich von ihm verführen. James Familie ist von diesem nicht standesgemäßen Umgang nicht begeistert, doch er hört nicht auf diese Meinung. Stattdessen will er sogar sein Studium an der Yale-Universität abbrechen und auf sein Erbe verzichten, nur um mit Elisa zusammenzuziehen. Jedoch wird das junge Glück bedroht und die Liebesgeschichte scheint nicht gut auszugehen.

Jardine Libaire greift die Idee des Klassikers „Romeo und Julia“ von William Shakespeare auf und ihr gelingt es ganz wunderbar, den Leser in die Welt der zwei unterschiedlichen Charaktere Elise und James einzuführen. Mit ihrem provokanten und intensiven Schreibstil schafft sie ein Werk, welches die Liebesgeschichte zweier Teenager darstellt, die ihren Platz in der Welt noch nicht gefunden haben. Gemeinsam wollen sie dieser Frage nachgehen, doch sie stoßen auf Widerwillen, Missgunst und Verachtung.
Libaire erfindet zwei starke Protagonisten, die auf ihre Weise sehr speziell sind.
Elise scheint dem Leser anfangs wenig sympathisch. Sie wird als Mädchen dargestellt, welches sich nach Aufmerksamkeit seht und alles dafür tun würde. Jedoch wird ihr Verhalten im Laufe der Geschichte verständlicher, da dem Leser ihre Umstände und ihr Inneres nähergelegt werden.
Jamey wirkt ebenfalls unsympathisch, vor allem seine Gedanken über Elise bewirken Abstoßung im Leser. Aber auch er entwickelt sich weiter und überdenkt seine Lebensweise.
Gemeinsam versuchen die zwei Charaktere ihren Weg zu gehen, der vor allem durch die Eltern von Jamey erschwert wird.
Anfangs war der Schreibstil für mich gewöhnungsbedürftig, jedoch habe ich schnell in die Geschichte gefunden. Das Verwenden einer sehr vulgären Sprache unterstützt die Darstellung des Milieus der Jugendlichen. Sehr gut hat mir die Moral der Geschichte gefallen und der Aufstand gegen die Normen der Gesellschaft durch die Protagonisten.

Zusammenfassend kann ich sagen, dass mir dieser Roman wirklich gut gefallen hat. Auch wenn es kein Buch für zwischendurch ist, da es doch sehr zum Nachdenken und Reflektieren der Gefühle anregt, würde ich dieses Buch auf jeden Fall weiter empfehlen!