Sehr berührende, wahre Geschichte!!
Am SeilReinhold Duschka, ein Kunsthandwerker, wird in Hackls Geschichte zum Helden, als er die durch die Nationalsozialisten verfolgte Chemikerin Regina Steinig und deren Tochter für vier Jahre in seiner Werkstatt ...
Reinhold Duschka, ein Kunsthandwerker, wird in Hackls Geschichte zum Helden, als er die durch die Nationalsozialisten verfolgte Chemikerin Regina Steinig und deren Tochter für vier Jahre in seiner Werkstatt versteckt.
AM SEIL (2018) von Erich Hackl führt uns zurück in die Zeit des Nationalsozialismus und weist uns die Wahrheit hinter dieser faktenbasierten Geschichte auf.
Jene Zeit, die das Leben des 20. Jahrhunderts so beherrschte, wird authentisch erzählt. Das Leben vieler Menschen, vor allem das der Juden, wurde bedroht. Umso mehr sympathisiert der Leser mit Reinhold, der sich gegen das Regime stellt und wahre Stärke beweist, indem er den Verfolgten einen Unterschlupf gewährt. Passend hierzu ist der Untertitel „Eine wahre Heldengeschichte“.
Der Leser wird von Hackl in das Geschehen hineinversetzt; er bekommt detaillierte Informationen zu den Hauptcharakteren. Hackls Schreibstil ist flüssig, er stützt sich auf wahrheitsgetreue Berichte, sodass die Geschichte noch authentischer für den Leser wird.
AM SEIL hat mich selbst in seiner Kürze so aufgewühlt, dass ich wieder einmal über die schlimme vergangene Zeit nachgedacht habe. Die Menschen können gar nicht genug solcher furchtbar wahren Geschichten lesen. Hackl gelingt es, das Leid einer ganzen Gesellschaft in einem Text zu beschreiben und greifbar zu machen. Trotz aller Grausamkeit der Ereignisse schafft er es, ein wenig Hoffnung in seine Geschichte zu packen und an dieser Hoffnung klammert sich der Leser fest; er hofft und kann wenigstens ein kleines Licht in der dunklen Zeit des 20. Jahrhunderts finden.